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Stößel Ölverlust

Verfasst: 29.03.2010 18:08
von mquerence
moin,

hab da nochmal die eine oder andere verständnisfrage ,die die,die sich auskennen bestimmt beantworten können.es geht um die stößel bzw. stößelröhrchen dass,was ich von außen sehen und auch bewegen kann.
jedenfalls befindet sich an dieses röhrchen immer mal wieder der eine oder andere tropfen öl. manchmal mehr manchmal weniger.zurzeit befinden sich selbst nach kurzstrecken 10-12 tropfen auf dem boden.manchmal links manchmal rechts.manchmal ist eine seite trocken,dann fängt die andere wieder an... irgendwie ohne system....

frage 1

das öl in den stößel dient zum schmieren oder zum kühlen oder beides ?

frage 2

muß ich damit rechnen,dass ich während der fahrt ebenfalls öl an selber stelle verliere oder ist davon auszugehen,dass es nur im stillstand "nachtropft"?

frage 3

beinflusst die viskusität des öl den ölverlust explizit an dieser stelle? also lieber 10 w 40 statt 15 w 40 ?

hab jetzt auf strecke 10000 kilometer in etwa 4,5 liter gebraucht.das scheint mir mehr als in ordnung,oder? dann interessiert mich noch,ob die 4,5 liter eher auf verbrauch oder eher auf die "leckstelle" zurückzuführen sind?falls man dieses überhaupt so sagen kann.....

bin dankbar für antworten.... :wink:

mischa

Re: Stößel Ölverlußt

Verfasst: 29.03.2010 18:38
von FW177
15W ist doch dicker als 10W oder nicht?
Deswegen ist das "Oldtimeröl" doch 20W50 weil hier die Viskusität höher ist.

4,5 Liter ist zu viel. Bis 1 Liter Verbrauch auf 5000km sind i.O. denk ich.
Alles was mehr ist sollte mal geprüft werden. Mach doch mal nen Kompressionstest!

Re: Stößel Ölverlußt

Verfasst: 29.03.2010 18:46
von Harald
Moin die Herren,
FW177 hat geschrieben:4,5 Liter ist zu viel.
Bei 10.000 km (manchmal macht der 1000er-Punkt Zahlen besser begreifbar) halte ich 4,5 noch für absolut i.O. VW gibt doch selber nen halben Liter bei 1000 km als normal an.
mischat2ab hat geschrieben:manchmal mehr manchmal weniger.zurzeit befinden sich selbst nach kurzstrecken 10-12 tropfen auf dem boden.manchmal links manchmal rechts.manchmal ist eine seite trocken,dann fängt die andere wieder an... irgendwie ohne system....
Meiner unkundigen Einschätzung nach haben die Dichtungen der Stößelschutzrohre das Problem in erster Linie im Stand. Während die noch ganz gut bei Betrieb halten mögen die es offenbar nicht so, dauerhaft unter ner Ölsuppe zu liegen und lassen dann mal ganz gerne was durch. Und da ist dann schon maßgebend, ob der Bullie gerade steht oder leicht schräg geparkt wurde. Die abgeneigte Seite tropft dann.

Kann mich da aber auch täuschen.

Grüße,
Harald

Re: Stößel Ölverlußt

Verfasst: 29.03.2010 19:51
von metalsrevenge
Hallo Mischa.

Zur Ölthematik kann ich leider keine fundierten Erkenntnisse beitragen, mein Bus bekommt nur regelmäßige Ölwechsel und einfaches 15W40. Aber zur Funktion der Rohre hätt ich noch ein wenig Senf zum dazugeben... :wink:
mischat2ab hat geschrieben:...es geht um die stößel bzw. stößelröhrchen dass,was ich von außen sehen und auch bewegen kann....


das öl in den stößel dient zum schmieren oder zum kühlen oder beides ? mischa
Das, was du von aussen sehen und bewegen kannst, ist das Stösselhüllrohr. Die Stössel selbst (bzw. die Stösselstangen) liegen in diesen Rohren.
Am Stössel selbst dient das öl wohl vorwiegend der Schmierung. In der Stösselstange (Die ist hohl, und ich vermute mal, diese meintest Du...) selbst wird das Öl unter Druck zu den Schmierstellen im Zylinderkopf gefördert.
Den dazugehörigen Rücklauf bilden dann die sichtbaren Blechröhren.

Gruss
Sascha

Re: Stößel Ölverlußt

Verfasst: 29.03.2010 20:26
von boggsermodoa
mischat2ab hat geschrieben: ... bzw. stößelröhrchen dass,was ich von außen sehen und auch bewegen kann.
Also wenn du's bewegen kannst, dann kann es schon mal nicht dicht sein! :wink:
frage 1

das öl in den stößel dient zum schmieren oder zum kühlen oder beides ?
Beides! Das Öl wird vom Block in den Stößel, durch die hohle Stößelstange und durch eine Bohrung im Kipphebel zur Kipphebellagerung auf der Kipphebelachse gepumpt. Dort wird es zu Schmierung gebraucht und spritzt dann seitlich aus der Lagerstelle raus. Dann treibt es sich noch ein wenig im Kipphebelraum rum, nimmt dabei Wärme von Zylinderkopf auf und fließt durch durch das Stößelstangenschutzrohr (das Ding, das du von außen siehst) zurück in den Sumpf.
frage 2

muß ich damit rechnen,dass ich während der fahrt ebenfalls öl an selber stelle verliere oder ist davon auszugehen,dass es nur im stillstand "nachtropft"?
Der Ölverlust ist während der Fahrt eher größer, weil das Öl wärmer und damit dünnflüssiger ist und weil der der Zylinder sich ausdehnt (wohl stärker als das Rohr), weswegen der Druck auf die Dichtungen abnimmt.
frage 3

beinflusst die viskusität des öl den ölverlust explizit an dieser stelle? also lieber 10 w 40 statt 15 w 40 ?
Im akademischen Rahmen möglicherweise ja. Allerdings wäre dann ein zähviskoseres Öl zu bevorzugen, z.B. 20W50. Die Ölsorte sollte aber aufgrund der Anforderungen an die Motorschmierung ausgewählt werden und nicht aufgrund ihrer "Davontropfeigenschaften". :wink:
hab jetzt auf strecke 10000 kilometer in etwa 4,5 liter gebraucht.das scheint mir mehr als in ordnung, ...
Mir auch! Anderthalb oder zwei Liter wären in Ordnung und 4,5 Liter sind deswegen "mehr als in Ordnung"! :thumb:
(Die Hersteller reden zwar immer von 1l/1000km als höchstzulässigem Ölverbrauch, aber die haben dabei anderes im Sinn. Bei einem intakten Motor und halbwegs normaler Fahrweise fehlt nach dem Ölwechselintervall höchstens ein halber Liter.)
... dann interessiert mich noch,ob die 4,5 liter eher auf verbrauch oder eher auf die "leckstelle" zurückzuführen sind?falls man dieses überhaupt so sagen kann.....
Grundsätzlich isses so, daß auch kleine Mengen ausgetretenen Öls am Motor eine Riesensauerei verursachen. Wenn du wirklich Öl in der Größenordnung von 'nem halben Liter auf 1000km verlieren solltest, dann müßte dein Motor aussehen, wie eine Ölsardine. Du hättest dann auch ständig einen Ölfilm auf Motor- und Heckklappe. Wenn du in dieser Größenordnung Öl verbrauchst, dann hättest du bei einem Papierluftfilter schon einen deutlich fühl- und sichtbaren Ölfilm im Filtergehäuse. Am wahrscheinlich vorhandenen Ölbadluftfilter sieht freilich alles aus wie immer. Einzig wenn das Öl durch ausgelutschte Ventilführungen direkt, ohne den Umweg über den Vergaser, in den Brennraum gesaugt werden sollte, sieht man am Ansaugweg nix. Aber bei geschobenem Motor sollte dann eine deutlich sichtbare blaue Wolke hinter'm Auto entstehen, die du im Rückspiegel einwandfrei erkennen könntest.


Gruß,

Clemens

Re: Stößel Ölverlußt

Verfasst: 29.03.2010 20:58
von mquerence
hey,
da sich aus den antworten die ich bekommen habe keine weiteren fragen ergeben scheinen selbige perfekt zu sein. :wink:

vielen dank, insbesondere clemens für die ausführlichkeit und die leicht verständliche art und weise :gut:

vielen dank

mischa

Re: Stößel Ölverlußt

Verfasst: 29.03.2010 21:18
von boggsermodoa
Grazie!

Wenn du von unten tatsächlich einzelne Rohre verdrehen kannst, dann werden die wohl undicht sein. Von was für einem Motor reden wir überhaupt? Beim Typ4 kannst du die Dichtungen relativ einfach bei eingebautem Motor ersetzen. Da muß nur die Kipphebelwelle raus. Beim Typ1 mußt du hingegen den kompletten Kopf lösen, also Motor raus, Verblechung entfernen ...
Falls nur einzelne Rohre betroffen sind, kannst du dir das sparen, wenn du sie durch sog. Teleskoprohre ersetzt. Das geht dann bei bei eingebautem Motor. Überleg dir aber vorher, ob die Rohre nicht vielleicht deswegen undicht sind, weil sich die Köpfe gelockert haben. Nachziehen bedeutet Motor raus!

Gruß,

Clemens

Re: Stößel Ölverlußt

Verfasst: 29.03.2010 22:58
von FW177
FW177 hat geschrieben:4,5 Liter ist zu viel. Bis 1 Liter Verbrauch auf 5000km sind i.O. denk ich.
Da bin ich wohl doch noch zu sehr von meinem Motor verwöhnt :oops:
:unbekannt:

Re: Stößel Ölverlußt

Verfasst: 30.03.2010 08:21
von mquerence
Wenn du von unten tatsächlich einzelne Rohre verdrehen kannst, dann werden die wohl undicht sein. Von was für einem Motor reden wir überhaupt?

moin,

....von einem aw - flachmotor 1.8 liter (typ4 nehme ich an) aber mit nachgerüsteten hydros ausgestattet.....und in der tat,die stößelröhrchen lassen sich per hand drehen. )-:

also besser wechseln,oder?

grüße mischa

Re: Stößel Ölverlußt

Verfasst: 30.03.2010 11:14
von Harald
OK,
dann muß ich ja was gut machen:

Jepp, hast nen Typ4 - Glück gehabt ;-) Die Teleskoprohrvariante von Clemens geht meiner Meinung nach nur bei Typ1 und ist bei Dir auch nicht erforderlich.

Ich glaube kaum, daß Du die Rohre wechseln mußt - sehen die denn sonst i.O. aus? Keine Dellen oder sowas? noch halbwegs gerade? Dann brauchst Du ja nur die neuen Dichtringe.

Nachdem Du das Öl abgelassen hast (glaube ich - möglicherweise gehts auch mit Öl): An beiden Seiten des Motors mußt Du die Blechdeckel, die mit einer Klammer gehalten werden, runternehmen. Dann vorsichtig die nun sichtbaren Kipphebel-Achsen lösen, dazu an jeder Seite die Muttern lösen, dann kannst Du die abziehen. Vorher unbedingt Draht oder dünne, längere Schrauben bereit legen. Die Achsen sitzen auf Bolzen, wenn Du die abziehst dann so, daß Du seitlich den Kladeradatsch zusammenhälst - der will aufgru8nd der sichtbaren Feder nämlich auseinander. Durch die "Löcher" jetzt den Draht, damit das gesichert ist. Lege den Kipphebelkladeradatsch so, daß Du nachher wieder die richtige Reihenfolge zusammenhast.

Jetzt siehst Du waagerecht durch den Kopf so einen Draht laufen, der drückt gegen die Stößelstangen. Merk Dir dessen Lage und nimm ihn raus.

Jetzt kommst Du an die Stangen ran - rausziehen und ebenfalls so beiseite legen, daß Du sie nachher richtig herum und in der richtigen Reihenfolge wieder reinsetzen kannst. Tipp: mach in ein Pappstück 4 Löcher und steck sie da durch, dann sind sie gesichert.

Nun unter den Bulli - wickel um die Rohre ein Stück Stoff, um sie zu schützen. Stell eine Rohrzange so ein, daß sie gerade das Rohr fassen, es aber nicht verbiegen kann. Wenn Du jetzt vorsichtig an den Rohren drehst und sie dabei nach außen schiebst gehen sie durch den Zylinderkopf raus. Auch hier: Ausrichtung und Lage merken.

Neue Gummies rauf und wieder einfädeln. Der letzte Zentimeter ist kritisch - da müssen die Gummies über so Kanten. Ganz vorsichtig von der Zylinderkopfseite her mit einem Hammerstiel drücken und drehen.

Dann wieder alles zusammenbauen. Bei der Gelegenheit gleich mal Ventile einstellen.

Hoffe, nix vergessen zu haben.

Grüße,
Harald