Bolzen Wämetauscher ab

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Harald
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Bolzen Wämetauscher ab

Beitrag von Harald »

Auch mal hier mehr eine generelle Frage:

Beim Austausch des Wärmetauschers habe ich mit der Mutter einen der Bolzen im Zylinderkopf abgerissen. Daraufhin:

- zwei Muttern gekontert draufgesetzt, Gewinde abgedreht
- Kerbe für Schlagschrauber gefräst, hat sich jeweils geweitet
- Kanten für Schraubenschlüssel gefräst, abgedreht
- Mutter aufgeschweißt, Bolzen unterhalb abgebrochen.

Irgendeinen Trick vergessen? Auch erhitzen mit der Lötlampe hat nichts gebracht, Schraubenlöser natürlich auch in Mengen eingesetzt.

Das Aas guckt nun noch so 2 cm raus. Als Führung für den Wärmetauscher - also das Auspuffstück vom Zylinderkopf weg - reicht das noch. Soll ich den Wärmetauscher nur an einem Bolzen festmachen?

Gute Nacht,
Harald
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Ansgar*334
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Beitrag von Ansgar*334 »

Servus,
mit nur einem Bolzen würde ich das nicht machen... da fängt er dann recht bald das Blasen an.

Wenn auch das erhitzen nicht funktioniert hat.. also so richtig heiß machen und dann evtl. auch den Bolzen abkühlen und noch mal probieren hilft nur noch rausbohren und nen Helicoil rein... allerdings weiß ich jetzt nicht mehr, ob da überhaupt noch genug Fleisch ist, das man einen Helicoil einsetzen kann.

Gruß Ansgar
T2b, Bj. 1975. Erstzulassung 12.75
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B.C.
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Beitrag von B.C. »

Hallo Harald,

ist das auch ein Flachmotor? Wenn ja, hoffe ich für dich, das Du noch gebrauchten Ersatz für den Stehbolzen hast. Beim CJ ist das ein M8 auf M9 Stehbolzen. Gibt es bei VW nicht mehr..... Ich hatte mir die Hacken danach abgelaufen.

Aber okay, Du hast ihn ja noch nicht raus... :wink:

Ich mach sowas auch mit viel Wärme. Mutter aufschweißen (wie Du es versucht hattest). Dabei "ordenlich übertreiben" Dicke Naht auf die Mutter, so daß der Bolzen glüht. Abkühlen lassen und vorsichtig versuchen. Hat bei mir immer geklappt.

Viel Erfolg!
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Dani*8
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Beitrag von Dani*8 »

Hi,
Vorausgesetzt, Du hast den Flachmotor: große Scheiße...
Zuallererst: Stehbolzen habe ich noch da, wenn Du so´n Ding suchst.
Beim Rausholen muß man auch noch vooorsichtig sein. Ich habe schon einen Zylinderkopf zerstört. Da saß der Rest des Bolzens dermaßen festgebacken drin, dass ich beim Drehen mit einem Bolzenausdreher von Hazet den Kopf gesprengt habe! Das gesamte Auge, in das der Bolzen eingeschraubt ist, war geplatzt, das Teil Schrott. Den Motor durfte ich dann ausbauen und den Kopf tauschen.
Also weiterhin mit sehr, sehr viel Gefühl arbeiten. Versuchs mit Kopf erhitzen und dann Kältespray auf den Bolzen. Andere Methode ist mit Schweißgerät den Bolzenrest verlängern und besagter Ausdreher; ist aber was für Leute mit guter Werkstattausrüstung, denn nach dem Schweißen muß der Bolzen mit nem Fräser oder Dremel erst noch in Form geschliffen werden... :shock:
Gute Nerven wünscht
Daniel
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Harald
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Beitrag von Harald »

Dani kriegt gleich Post und hat dann keine Bolzen mehr.

Daher die Wanung an Alle: Sprengt die Muttern!

Denn bei Schmidt-Lorenz git es die Bolzen auch nicht mehr. Haben M8-Gewinde für den Wärmetauscher und M9(!)-Gewinde für den Zylinderkopf. Was M9 soll weiß ich nicht, genug Raum für M10 wäre da gewesen. Toll von VW.

Also lieber die ordinären Mutter kaputtmachen als den Bolzen. Bei geringsten Zweifeln Mutternsprenger ansetzen.

Birk Maramero (upps, offentlich richtig geschrieben) hat Bolzen mit M10/M8, ich würde (ohne Dani) versuchen, die einzustzen.

Aber das heißt ausbohren und Gewinde schneiden UND DAS IM RICHTIGEN WINKEL!
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B.C.
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Beitrag von B.C. »

Richtig Harald,
bei Schmidt- Lorenz hatte ich es als erstes versucht. Dann habe ich bei VW im ETOS geguckt > angeblich noch lieferbar. Also bestellt, doch nicht mehr lieferbar....
Ich hatte da "Hemmungen" ein M10 in den thermisch ziemlich belasteten Bereich zu schneiden.
Habe gehört, das Magirus sowas auch mal hatte.

Ist der Rest vom Stehbolzen denn nun raus???

Grüße

PS: der heißt Birk Mamero
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Harald
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Beitrag von Harald »

Moin Björn,

schlichtes NEE.

Habe jetzt eigentlich alles versucht, von dem ich jemals gehört hatte.

Schlagschrauber, Muttern aufschweißen, Torx einsetzen und und und. Gut, Linksausdreher habe ich nicht mehr geprüft (den traue ich weniger als einer richtig dick aufgeschweißten Mutter) und Kältespray (nachdem beim aufschweißen der 6 Mutter der ganze Bolzen glühte gebe ich darauf auch nicht mehr soviel).

Nun ist mir der Torx aus gehärtetem Stahl in dem bündigen Bolzen abgebrochen. Gestern Abend versucht, den mit Dremel-Fräse und ...Spezialhartmetallextrateuergehärtet-Bohrer auszubohren. Klappt beides nicht.

Kurz überlegt, ob der Zylinderkopf ab soll, damit ich mit der Standbohrmaschine arbeiten kann (stabiler, langsamer, richtiger Winkel, Kühlmöglichkeit für den Bohrer). Aber dann müßten auch die Stößelrohre und Dichtungen neu. Habe ich auch noch nie gemacht.

Daher ganz neuer Plan:

Habe GD-Motor, der läuft wie ne Katze (Raubkatze, da Schalldämpfer durch, Wärmetauscher aber noch gut). Gestern Spätabends mal studiert, müßte eigentlich super passen. Jetzt kommt der wohl rein. Hat zwar auch Probleme:

- Noch nie auseinandergebaut. Also auf jeden Fall schön dokumentieren, was ich da mache (Kabel, Unterdruckleitungen etc.)
- Die Steuerbox sitzt hinter der runden Revisionsöffnung, für den Steckkontakt muß ein Rechteck im Blech aufgeschnitten werden
- Der Luftfilter sitzt auf einem eigenen Träger
- irgendwelche Kabel laufen bis vorne durch, vermutlich Kontrollleuchten.

Schonmal mit GD auseinandergesetzt?

Jedenfalls hängt der noch in nem Schrottbulli - alles morsch, bis auf Motor (trocken, sauber, springt sofort an) und Wärmetauscher (der eine hat bestimmt nicht mehr als 10.000 km runter!) :shock:

Und ich habe Samstag und Sonntag Zeit, den reinzukriegen - danach ist Essig.

Blöd nur, daß ich letztes Wochenende schon die beiden schraubwilligen Kumpels genervt habe, mal sehen, ob ich wenigstens einen von denen nochmal zum Einheben des Motors fragen darf. Du hast keine Lustauf einen Ausflug nach Bremen?

Grüße,
Harald*393
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B.C.
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Beitrag von B.C. »

Moin Harald,

da muß ich passen. Ich muß morgen arbeiten :(
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boggsermodoa
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Beitrag von boggsermodoa »

"...Da saß der Rest des Bolzens dermaßen festgebacken drin, dass ich beim
Drehen mit einem Bolzenausdreher von Hazet den Kopf gesprengt habe! Das gesamte Auge, in das der Bolzen eingeschraubt ist, war geplatzt, das Teil Schrott. Den Motor
durfte ich dann ausbauen und den Kopf tauschen. "

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Linksdreher sind'n Sch... !
Die dehnen den Bolzen radial aus - und damit klemmt er, wenn er bündig abgerissen ist, erst richtig fest. Besser geht's, wenn man stattdessen z.B. ein 6er Loch ordentlich tief in den Bolzen bohrt, (Ankörnen frei Auge oder mit dem Auspuffflansch als Führung) gut ansenkt und dann eine 6mm Inbus-Nuß reinklopft, die man zuvor an der Stirnseite überschliffen hat. Damit rollen dann in der Bohrung sechs kleine Spänchen nach unten, radialer Druck unterbleibt und der Bolzen läßt sich rausdrehen.

Wenn's die Stehbolzen nicht mehr gibt: selbst herstellen!
- Schraube M9x? kaufen
- Kopf absägen
- Wer keine Drehbank hat, hat stattdessen eine Handbohrmaschine und einen Halter, um sie in den Schraubstock zu spannen.
- Schraube in Bohrfutter, Bohrmaschine einschalten und Schraubenschaft auf Durchmesser 7,8mm abfeilen und -schmirgeln
- passend ablängen, anfasen und mit Schneideisen M8 draufschneiden
- Sieht aus wie neu!

Gruß,

Clemens
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Dani*8
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Beitrag von Dani*8 »

Hi Clemens,
Mein Zerstörungswerkzeug war kein Linksausdreher - die sind wirklich totaler Unfug.
Der Bolzenausdreher von Hazet ist eine Langnuß, die über den gesamten Bolzenrest (so denn vorhanden) drübergesteckt wird. Innen drin sind statt sechskant drei Walzen, sich bei Linksdrehung in den Bolzen krallen und wie eine hyperstabile Gripzange wirken. Sie Komprimieren den Bolzen sogar noch ein wenig und durch das Gleichmäßige zugreifen über die Gesamte Länge reißt der Bolzen auch nicht so schnell ab (wenn, dann allerdings bündig).
Ich habe es damit ja auch geschafft, den Bolzen ohne Abreißen rauszubekommen. Trotzdem halt anders als geplant :wink:
Grüße
Daniel
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