Richtiger Ölwechsel (Füllmenge usw) und Ventile 2l CJ Motor

Technische Fragen und Antworten, Tipps und Tricks für Profis und Bastler. Hier sind die "Fachleute" am Werk.
Benutzeravatar
bulli_nase
T2-Süchtiger
Beiträge: 498
Registriert: 25.07.2009 17:21

Re: Richtiger Ölwechsel (Füllmenge usw) und Ventile 2l CJ Mo

Beitrag von bulli_nase »

Hi Clemens,

besten Dank für die schnelle und interessante Antwort! Das hat mich in Sachen Öl erstmal weitergebracht.
Wegen des Ventilsspiels vertraue ich dann mal der Info aus dem anderen "bulli-forum", dass mein 74er noch keine natriumgefüllten Ventile hat...
:thumb:

P.S.: Bimmer steht für Auto, oda?
:?
VOLKSROST
Bild
Benutzeravatar
TEH 29920
Wohnt im T2!
Beiträge: 1504
Registriert: 12.07.2008 05:29
IG T2 Mitgliedsnummer: 628

Re: Richtiger Ölwechsel (Füllmenge usw) und Ventile 2l CJ Mo

Beitrag von TEH 29920 »

Moin,

den 1,8L AP gab es im Bus nur im Modelljahr 74/75 und da gab es ihn auch mit den natriumgekühlten Ventilen.

Woran erkennst Du den Unterschied: als erstes am Aufkleber auf dem Lüfterkasten. Schau mal da:
http://forum.bulli.org/viewtopic.php?f=12&t=8341

Der "normale" AP hat beim Einlass- und Auslassventil 0,15

Falls der Aufkleber weg ist wir es schwieriger.
Es könnte dann noch einen geben auf den Ventildeckeln mit nur 0,15 - dann gilt das für Einlass- und Auslassventil.
Falls da auch nichts mehr ist gäbe es vielleicht noch die Möglichkeit das man es am Ventilschaft sehen kann wenn man den Krümmer/Wärmetauscher abgebaut hat; das weiß ich aber nicht.
In jedem Fall kann man es hören und fühlen wenn man so ein Ventil ausbaut und schüttelt.

Wenn man sich die Arbeit sparen möchte würde ich zur Sicherheit auf 0,15/0,20 gehn

Gruß Bernd
Benutzeravatar
boggsermodoa
Wohnt im T2!
Beiträge: 7130
Registriert: 22.12.2003 09:53
IG T2 Mitgliedsnummer: 0

Re: Richtiger Ölwechsel (Füllmenge usw) und Ventile 2l CJ Mo

Beitrag von boggsermodoa »

bulli_nase hat geschrieben: P.S.: Bimmer steht für Auto, oda?
:?
Yup - und zwar eines mit einem weiß-blauen Emblem auf der Haube.
Motorräder mit einem solchen Emblem nennt man übrigens Beemer.

Gruß,

Clemens

(der sich außerdem freuen würde, wenn die Werkstatt- und Tankstelleninhaber aus unseren Reihen mal was zum Altölsammeln sagen würden.)
Benutzeravatar
buggy-peter
T2-Süchtiger
Beiträge: 399
Registriert: 06.11.2007 10:50
IG T2 Mitgliedsnummer: 0

Re: Richtiger Ölwechsel (Füllmenge usw) und Ventile 2l CJ Mo

Beitrag von buggy-peter »

boggsermodoa hat geschrieben: Es ist kein Problem, mineralisches Öl mit synthetischem aufzufüllen oder umgekehrt...Clemens
Moooooment :schlaumeier:

Soviel ich weiß, darf man nur mineralische und halbsyntetische Öle mischen.

Vollsynthetische Öle sind mit halbsynthetischen oder mineralischen Ölen nicht mischbar.
Gut, dieses Wissen ist aus den 80er Jahren, falls es überholt ist, ist nun die Gelegenheit da, das richtig zu stellen, bin gespannt :!:
Benutzeravatar
GoldenerOktober *001
Wohnt im T2!
Beiträge: 2004
Registriert: 08.09.2009 13:11
IG T2 Mitgliedsnummer: 1

Re: Richtiger Ölwechsel (Füllmenge usw) und Ventile 2l CJ Mo

Beitrag von GoldenerOktober *001 »

boggsermodoa hat geschrieben:
(der sich außerdem freuen würde, wenn die Werkstatt- und Tankstelleninhaber aus unseren Reihen mal was zum Altölsammeln sagen würden.)
Habbich 200Litafass, holt dem Öllieferfuzzi wenn voll. Ob der dann im eigenen Keller mein Öl trennt entzieht sich meiner Kenntnis :mrgreen:

Wahrscheinlich verheizt er das in seinem Stricher...
Mit dem Bus da steckenbleiben, wo die Anderen erst gar nicht hinkommen...
Benutzeravatar
Micha(el T2b)
T2-Meister
Beiträge: 143
Registriert: 02.10.2009 16:49
IG T2 Mitgliedsnummer: 0

Re: Richtiger Ölwechsel (Füllmenge usw) und Ventile 2l CJ Mo

Beitrag von Micha(el T2b) »

buggy-peter hat geschrieben:
boggsermodoa hat geschrieben: Es ist kein Problem, mineralisches Öl mit synthetischem aufzufüllen oder umgekehrt...Clemens
Moooooment :schlaumeier:

Soviel ich weiß, darf man nur mineralische und halbsyntetische Öle mischen.

Vollsynthetische Öle sind mit halbsynthetischen oder mineralischen Ölen nicht mischbar.
Gut, dieses Wissen ist aus den 80er Jahren, falls es überholt ist, ist nun die Gelegenheit da, das richtig zu stellen, bin gespannt :!:
Hallo Peter,

Laut einem Techniker von Veedol mit dem ich mich auf dem Nürburgring unterhalten habe , es macht aber keinen wirklichen Sinn unterschiedliche Öle zu mischen. Dabei ging es zwar nicht explizid um Mineral/vollsynthetik, aber man müsste bedenken dass bei Ölen unterschiedlicher Viskosität/Zusammensetzung die Gesamtviskosität/Belastbarkeit des Öles schlechter wird als die "schlechteste" Einzelviskosität wird. Sprich durch Vermischen zweier unterschiedlicher Öle bekommt man ein schlechteres Öl als jedes Einzelne vorher war. Ich kann das zwar nicht technisch belegen, aber ich habe keinen Grund an dem Mann zu zweifeln, zumal er mir damals wegen einem speziellen Problem mit meinem 2er GT-Spezial empfohlen hat es mal mit einem Konkurenzprodukt von castrol zu versuchen :happy:
Kleine, beim Ölwechsel im Motor verbleibenden Restmengen wären aber vernachlässigbar.

Es macht also keinen Sinn wahllos verschiedene Öle zusammenzukippen. Ich persönlich glaube aber nicht dass das Beimischen/Naxchfüllen unterschiedlicher Öle (nicht 50/50) einen Motor umbringt.

Herzliche Grüsse
Micha(el T2b)
Übergangslösung der Bulligespann-HP:
http://www.vwbus.de.gg
Benutzeravatar
boggsermodoa
Wohnt im T2!
Beiträge: 7130
Registriert: 22.12.2003 09:53
IG T2 Mitgliedsnummer: 0

Re: Richtiger Ölwechsel (Füllmenge usw) und Ventile 2l CJ Mo

Beitrag von boggsermodoa »

buggy-peter hat geschrieben:
boggsermodoa hat geschrieben: Es ist kein Problem, mineralisches Öl mit synthetischem aufzufüllen oder umgekehrt...Clemens
Moooooment :schlaumeier:
http://www.adac.de/infotestrat/reparatu ... fault.aspx
http://auto.germanblogs.de/archive/2010 ... ischen.htm
http://www.auto-motor-oel.de/auto-wisse ... ischen/31/
http://testberichte.ebay.at/Mischbarkei ... 0000836569

Den letzten habe ich dazu genommen, weil er mal 'ne eigene Meinung kund tut, während die ersten drei offenbar alle voneinander abgeschrieben haben. :wink:

Die ersten drei sind sich darin einig, daß ein Diesel-Motoröl nix in einem Ottomotor zu suchen hat und umgekehrt - und das ist für moderne Motoren beider Funktionsprinzipien auch sicher richtig. Früher war jedoch alles besser (sogar die Zukunft) und ich erinnere mich noch an Motoröle, die sowohl eine API-S- als auch eine API-C-Spezifikation hatten, also für Otto- und Dieselmotoren gleichermaßen geeignet waren (z.B. API-SF/CD).

Jetzt mal ein paar Spekulationen von mir - also was aus der Reihe "im Hinterkopf präsent, aber ausdrücklich nicht für diesen Beitrag sauber recherchiert!" Tut es deswegen zunächst mal ruhig als eine der vielen urban legends ab, wie man sie im Internet an jeder Ecke findet und zieht erst Konsequenzen daraus, wenn ihr diese Recherche nachgeholt habt.

Anfang bis Mitte der 80er Jahre hielten Katalysatoren bei ottomotorgetriebenen Autos Einzug und diese Katalysatorschichten reagieren empfindlich auf metallische Ablagerungen aus den Abgasen. Deswegen mußte z.B. das Blei aus dem Sprit verbannt werden, aber auch Metallverbindungen aus den Öl-Additiven. Besonders schmerzlich war dabei der Verzicht auf verschiedene Zinkverbindungen, die im Motoröl als besondere Hochdruckkomponente vorhanden waren. Die waren so was wie die letzte Verteidigungslinie um einen direkten Bauteilkontakt zu vermeiden, wenn alles andere bereits versagt hatte. API-SG war die letzte API-Spezifikation, die noch solche Additive enthielt, m.W. bereits reduziert gegenüber SF. Mit API-SH waren sie verschwunden. Vermutlich dürfte sich kein API-SH oder höher spezifiziertes Öl finden, das noch für Dieselmotoren geeignet ist. Inwiefern diese Zinkverbindungen in aktuellen Motorölen durch nichtmetallische Additive gleichwertig ersetzt sind, weiß ich nicht. Es ist jedoch Tatsache, daß API-SH da ziemlich geschwächelt hat und deswegen z.B. von BMW für die OHV-Boxermotoren nie freigegeben war. Die Vorschrift lautet da immer noch API-SG, wobei ich selbst jedoch keine Ahnung habe, was die Werkstätten da heutzutage reinkippen. (Alte BMW-Boxer sehen i.d.R. niemals eine Fachwerkstatt für so was albernes wie einen Ölwechsel.) Der olle BMW-Boxer teilt mit dem VW-Motor nicht nur eine Reihe von Konstruktionsmerkmalen, sondern auch eine Reihe damit verbundener Probleme. Als da wären der schwere Ventiltrieb, verbunden mit einer ziemlich unbarmherzig vorgespannten Ventilfeder, woraus sich große Flächendrücke am Nockengipfel im Leerlauf und immense Drücke an den Kugelenden der Stoßstangen und der Berührung zwischen Kipphebel und Ventilschaft bei Höchstdrehzahl ergeben. Ein druckstabiles Öl ist da hoch willkommen.
Motorenöl für Dieselmotoren (API-Cx) ist druckstabil - und ich sehe in erster Näherung keinen Grund, weswegen wir es in unseren Boxermotoren nicht verwenden sollten. Auf der anderen Seite sollten wir uns nicht blind auf irgendwelche VW-Freigaben auf dem Kanister verlassen, weil heutige VW-Motoren mit unseren Schätzchen wirklich nichts mehr zu tun haben.

Also wie gesagt: Take it with a grain of salt! Selber schlau machen oder auf dem Kanister nachlesen, ob da außer API-S(irgendwas) vielleicht noch ein API-C(irgendwas) aufgeführt ist. Wenn ja, ist das euer Öl.


Gruß,

Clemens


http://de.wikipedia.org/wiki/Motor%C3%B6l allg. Motoröl; erklärt u.a. diese Viskositätsveränderung, die ich weiter oben beschrieben habe
http://www.motul.de/i/prd/api.htm API-Klassifizierungen, VW-Freigaben etc.
Benutzeravatar
Micha(el T2b)
T2-Meister
Beiträge: 143
Registriert: 02.10.2009 16:49
IG T2 Mitgliedsnummer: 0

Re: Richtiger Ölwechsel (Füllmenge usw) und Ventile 2l CJ Mo

Beitrag von Micha(el T2b) »

Hallo Clemens,

Du hast es genau auf den Punkt getroffen :gut: ,ich glaube dieser Threat läuft etwas aus dem Ruder.... Weil es anfangs um unsere Bullimotoren ging und jetzt in einer Grundsatzdiskusion endet :lol:
Um einem Bullimotor ein laaanges Leben zu gewährleisten sollte man das am besten geeignete Öl (meiner Meinung nach die meisten mineralischen 20W50) in kurzen Wechselintervallen und einen geruhsamen Fahrstil verwenden. Der Rest gibt sich automatisch...Bullimotoren dürften beim Mixen unterschiedlicher Öle eher nicht so empfindlich reagieren, ein "moderner" Motor mit speziellen Herstelleranforderungen kann sich ganz anders verhalten.


Herzliche Grüsse
Micha(el T2b)
Benutzeravatar
bulli_nase
T2-Süchtiger
Beiträge: 498
Registriert: 25.07.2009 17:21

Re: Richtiger Ölwechsel (Füllmenge usw) und Ventile 2l CJ Mo

Beitrag von bulli_nase »

TEH 29920 hat geschrieben: den 1,8L AP gab es im Bus nur im Modelljahr 74/75 und da gab es ihn auch mit den natriumgekühlten Ventilen.
Hallo Bernd, das klingt ja auch mal wieder bestechend logisch... :D Danke! Aufkleber sind alle fott...
TEH 29920 hat geschrieben: Wenn man sich die Arbeit sparen möchte würde ich zur Sicherheit auf 0,15/0,20 gehn
Gruß Bernd
:dafür: ...ok, ich verschwinde dann mal kurz unter meinen Bulli... :dog:

Danke auch an die anderen für das Brainstorming zum Thema Ölverträglichkeiten!
VOLKSROST
Bild
Benutzeravatar
bugster_de
T2-Süchtiger
Beiträge: 538
Registriert: 16.02.2009 15:02
IG T2 Mitgliedsnummer: 808

Re: Richtiger Ölwechsel (Füllmenge usw) und Ventile 2l CJ Mo

Beitrag von bugster_de »

davidXedge hat geschrieben:Bild
Der Fred hier ist zwar etwas älter, aber ich möchte an der Stelle noch auf eines hinweisen: niemals die hier im Bild mit Ölsieb bezeichnete Schraube raus drehen. Der CJ hat keinen Ölsieb ! An dieser Schraube ist innen im Motor das Ansaugrohr für die Ölpumpe befestigt. Wenn man also diese Schraube rausdreht macht es u.U. innen klingeklingeling und die Ansaugleitung liegt im Motor. Keine Chance die je wieder dran zu bekommen. Dann heisst es Motor zerlegen. Also immer die Ablassschraube aus dem Block raus drehen und niemals die in der Mitte !

Und wo wir gerade dabei sind sehe ich auf dem Bild den Öltemperaturdeckel (unten rechts im Bild) wie er so ähnlich beim 914er verbaut war. Die Reproteile sind nicht der Burner und führen zu falschem Ölstand (habe ich selbst bei mir erst letzte Woche gemerkt).
Wenn man hier den Reprodeckel verbaut, dann kann man den originalen Ölpeilstab nicht mehr komplett in den Motorblock rein schieben, da er schlicht und ergreifend unten auf dem Deckel auf sitzt. Somit füllt man gut und gerne einen Liter zu viel Öl in den Motor, da der Peilstab zu hoch sitzt (wenn man nicht darauf achtet).
Desweiteren ist an den Reproteilen die Nut für den O-Ring nicht tief genug gefräst. Somit kommt der O-Ring nicht unter Spannung und das ganze Geraffel wird niemals dicht. Wer es also dicht haben möchte, muss den Flansch nochmal überplanen lassen.
Genau so einen hatte ich auch mal. Aber der hatte einen Diesel und war von Ford.
Antworten