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2mm Axialspiel -nicht normal ...

Verfasst: 26.04.2011 23:24
von strizi
Hallo Forum,

haben bei unserem 1600er (74er T2b), nachdem wir ein drehzahlabhängiges metallisches Klopfen/Klappern hörten, ein zu großes Axialspiel der Kurbelwelle festgestellt. :(
Das Spiel haben wir bei der Motorüberholung (Kolbenringe, neue Köpfe etc) vor ca. 2 Jahren und 10-15000km eingestellt. Hatten damals 3 Scheiben mit insgesamt 0,9mm eingebaut.
Jetzt hat die Kurbelwelle insgesamt knapp 2mm Spiel! Trotz Scheiben also immerhin noch/schon 1,1mm ... *grübel*.

Kennt das jemand, schon mal die Erfahrung gemacht, an was das liegen könnte? So ein Lager sollte ja eigentlich nicht so schnell verschleißen ...

Und zweite Frage:
Kann und darf man mehr als drei Abstandsscheiben einbauen, um das min-Axialspiel wieder einzustellen?
Man liest ja immer, dass man genau 3 Scheiben nehmen sollte ....

Freu mich auf Eure Antworten,
Hans

Re: 2mm Axialspiel -nicht normal ...

Verfasst: 27.04.2011 08:02
von sham 69
3 scheiben sind wichtig! eine scheibe nimmt die Kraft Lagerseitig auf, die Andere Schwungradseitig und die mittlere "neutralisiert" das Ganze. ACHTUNG, gefährliches Halbwissen meinerseits.

Re: 2mm Axialspiel -nicht normal ...

Verfasst: 27.04.2011 08:03
von Dani*8
Moin,
Das dürfte ein Gehäuseschaden durch zu enges Axialspiel sein. :|
Mehr als 3 Scheiben dürfen nicht verbaut werden. Hier hat sich mit allergrößter Wahrscheinlichkeit das Passlager ins Motorgehäuse reingearbeitet - in der Regel ist das Gehäuse hiermit auch futsch... Herumprobieren und Nachstellen wird wenn überhaupt nur kurzfristigen Erfolg bringen. Wenn Ihr retten wollt, was zu retten ist, solltet Ihr auf jeden Fall den Motor ausbauen und aufmachen.
Gruß
Daniel

Re: 2mm Axialspiel -nicht normal ...

Verfasst: 27.04.2011 20:57
von strizi
Hallo Ihr Beiden,
danke für Eure Antworten.
Zu geringes Axialspiel sollte nicht vorhanden gewesen sein, da wir das Lager ja vor zwei Jahren eingestellt hatten. Hmm, aber irgendwas, wie reingearbeitet scheint passiert zu sein, sonst hätten wir ja jetzt nicht 2 mm Spiel. Evtl auch ein kaputtes Lager, Materialfehler? Das Lager selbst ist doch mit einem Passstift gesichert?!
Wir kommen wohl nicht ums aufmachen drum rum ... oder weiß jemand noch ne andere Schadensmöglichkeit?

Drei Scheiben und "nur" 3 Scheiben kann ich mir auch mit minimalen Toleranzketten erklären. Bei vier und mehr Scheiben gibt es sicher mehr Setzverluste und damit mittelfristig mehr Spiel. @Sham69: Bei Deiner Erklärung könnten es doch auch vier sein, oder?

Weiter grübel ...

VG
Hans

Re: 2mm Axialspiel -nicht normal ...

Verfasst: 19.07.2011 06:48
von strizi
... So, ausgebaut und gestaunt.

War tatsächlich das Axialspiel.
Der Stift, der das Lager hält, hat sich in Umfangsrichtung ins Gehäuse gearbeitet, und das Axiallager hatte auch axiales Spiel im Motorgehäuse.
Mist. Nach 13000km nach der Motorrevision.

Wie kann das kommen?
Hatten das Spiel sauber eingestellt, beim Einbau penibel darauf geachtet, dass der Stift und Lager richtig sitzen. Und dennoch ...
Menno,
H.

Re: 2mm Axialspiel -nicht normal ...

Verfasst: 19.07.2011 07:55
von Dani*8
Moin,
Vermutlich schlechte Qualität der Lager - leider kann man ja nicht ins Material hineinsehen.
Mittlerweile habe ich schon so manche Warnung bezüglich Typ-1-Lagerschalen gehört...
Gruß
Daniel

Re: 2mm Axialspiel -nicht normal ...

Verfasst: 20.07.2011 01:40
von Phil
Hallo,

würde mich noch etwas genauer interessieren. Was bedeutet "in Umfangsrichtung ins Gehäuse gearbeitet"? Hast du Fotos? Was kannstn da jetzt machen, ist das Gehäuse damit hinüber? Hoffnlich nich...

Gruß,
Phil

Re: 2mm Axialspiel -nicht normal ...

Verfasst: 20.07.2011 20:57
von strizi
Hallo Phil,

leider schon ...
Der Pin liegt(!) dementsprechend im Gehäuse.
Qualität der Lager haben wir auch schon als Möglichkeit vermutet.

@Dani*8: Wer warnt denn davor und wo kann man davon lesen?

VG
H.

Re: 2mm Axialspiel -nicht normal ...

Verfasst: 20.07.2011 22:03
von Martin018
Jetzt muß ich mich auch mal melden, denn den ein oder anderen Typ 1 Motor
hab ich schon erflogreich überholt.
Die angesprochenen Passtifte sind eher eine Montagehilfe. Das Lager wird in
erster Linie durch das verschraubte Gehäuse festgeklemmt. Nach vielen Kilometern
gibt das Gehäuse ein wenig nach und die Lager haben keinen festen Halt.
Prüfen ist gar nicht so einfach, weil man mit viel Gefühl mit dem Innenfeintaster
im rechen Winkel alle vier Lagerbohrungen vermessen muß.
Es hat sich gezeigt, wenn man im geöffneten Gehäuse den Abdruck der Ölnut
der Lagerschalen mit dem Fingernagel ertasten kann, ist das Gehäuse auszutauschen
oder auf das nächste Maß aufzuspindeln. z.B. Fa. Ahnendorp
Eine schlecht gewuchtete Kurbelwelle, Schwungrad und Druckplatte fördern auch
den schnellen Verschleiß.
Natürlich gibt es die unbedingt notwendigen drei Axialscheiben auch in Verschiedenen
Stärken.

Gruß Martin