Hallo Thomas,tms hat geschrieben: Und welche günstigen Umstände müssen eigentlich auftreten, damit sich so ein Sitzring verabschiedet?
einmal ordentlich überhitzen kann da schon reichen. Aber ich denke, ich habe zwei gute Nachrichten für dich:
1) Wenn ein Sitzring sich "verabschiedet", dann meist in Richtung Brennraum. D.h. er löst sich im Kopf und rutscht allmählich davon, weswegen auch das Ventil nicht mehr ganz zurückkommen kann. Als Folge davon wird das Ventilspiel größer!
2) Wenn das Ventilspiel stattdessen kleiner wird, dann heißt das i.d.R. daß sich der betreffende Ventilteller am Sitzring einschlägt. Das ist oft auch eine Folge von zu großem Ventilspiel und entsprechend schroffem Aufsetzen beim Schließen. Dieser Schaden passiert aber i.d.R. immer nur beim Auslaßventil, das rotglühend seinen Job erledigt. Das Einlaßventil hat es da viel einfacher, weil es auf einem viel niedrigeren Temperaturniveau arbeitet.
Wenn also bei dir ein Einlaßventil das Spiel nicht hält, dann kann das auch völlig harmlose Ursachen haben, wie z.B. Ablagerungen (Ölkohle), die da irgendwie auf Sitzring oder Ventilteller geraten sind (z.B. beim Zündkerzen rausschrauben) und die nun allmählich breitgeklopft werden. Deshalb auch die geringe Kompression auf diesem Topf.
Ich würde die Sache weiterhin im Auge behalten und insbesondere ein Augenmerk darauf legen, ob unter'm Ventildeckel ein "Stengel" weiter rausguckt, als die anderen. Sobald da ein deutlicher Unterschied erkennbar wird, muß man natürlich handeln. Ich gehe jedoch eher davon aus, daß sich die Sache auf den nächsten 1000km normalisieren wird.
Gruß,
Clemens