Wenn ihr jetzt sagt, die verbessern die Stabilität, sollte ich dann wieder welche reinmachen?
Hallo André,
das hängt sehr davon ab, was du mit deinem Bus in Zukunft so vor hast. Die Unterflurbleche erhöhen die Torsionssteifigkeit des Rahmens zwischen B- und C-Säule, indem sie den Laderaumboden und die Grundschwellen zu einem geschlossenen Profil ergänzen. Die Bleche kannst du dir dabei als den "Untergurt" vorstellen - und du könntest sie auch ersetzen, indem du Diagonalverstrebungen in die drei rechteckigen Felder zwischen den Hauptholmen und den Grundschwellen einsetzt.
Ab Werk waren die häufig (oder immer?) bei Wagen montiert, bei denen die Struktur des Aufbaus im Vergleich zur Standardausführung geschwächt war (z.B. bei zwei Schiebetüren, Schiebedach oder Hochraumdach). Sie konnten aber bei allen T2 als Option geordert werden und wurden gerne für "Rumpel-di-Pumpel"-Autos genommen (Bundeswehr, Baustelle etc.).
Wir haben mal an einem 76er Kombi das Dach samt B- und C-Spriegel komplett entfernt und die erhöhten Spriegel samt Original-GFK-Hochdach montiert, ohne jegliche weiter Versteifung (auch ohne die Knotenbleche zwischen Spriegel und Dachholm). Dieser Bus ist mal mit dem Vorderrad in ein Loch gefallen, sodaß er nur noch über die Diagonale aufstand und ein Hinterrad in der Luft schwebte. Fahrer und Beifahrer sind dann ausgestiegen, und anschließend hat keine der vorderen Türen mehr ihr Schloß getroffen, sondern ist so etwa zwei Fingerbreit daneben angekommen.

Wir haben die Kiste dann rausgefahren, nachdem sich jemand hinten auf die Stoßstange gestellt hatte und haben anschließend aus Neugierde mal meinen Bus (69er Original-Hochraumkastenwagen mit Unterflurblechen, Knotenblechen an den Spriegeln, Trennwänden hinter den Vordersitzen bis nach oben und selbstgefertigten Grundschwellen aus 2,5mm Blech) genau so in das Loch gefahren. Bei dem fielen die Türen anschließend unbeeindruckt in die Schlösser, als würde er in der Garage stehen.
Der 76er Bus hat trotzdem eine Nordsaharatour mit vielen Geröllpisten, Wadi-Durchquerungen etc. unbeschadet überstanden, aber klappernde Türschlösser gehörten bei dem schon irgendwie dazu und für die Türscharniere war das sicherlich auch eine Tortur.
Bei meinem Bj.'69, einem Ex-Paketwagen der Post, den ich vom Schrott an Land gezogen hatte, war allerdings bei der Wiederherstellung (Restauration will ich das mal lieber nicht nennen) unter den Unterflurblechen so ziemlich alles verrostet gewesen. Ob das nun unbedingt an diesen Blechen lag könnte ich allerdings nur dann behaupten, wenn der Rest gut gewesen wäre - und das war keineswegs der Fall.
Falls du dir die Bleche einbaust, ist wohl klar, daß sie die Torsionssteifigkeit nicht erhöhen können, wenn du sie nur mit vier Spax anheftest! Schweißen halte ich - zumindest bei den äußeren - schon für geboten.
Gruß,
Clemens