Aufblasbare Stoßdämpfer

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schrauberger
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Re: Aufblasbare Stoßdämpfer

Beitrag von schrauberger »

Hallo Micha,

ich hab ja auf 6mm (innen4mm) Schläuche umgebaut, auch mir ist kein Unterschied aufgefallen.

Ralph
Schöne Grüße von der Baar

Biete in Originalqualität:
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GoldenerOktober *001
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Re: Aufblasbare Stoßdämpfer

Beitrag von GoldenerOktober *001 »

Hallo Jungs und Mädels,

ich hab das schon mal mit Matthias diskutiert: Mir macht etwas Bauchschmerzen die zusätzliche Belastung durch eine Übernahme der Federfunktion, also die Krafteinwirkung an den Befestigungspunkten der Stoßdämpfer, die ja dafür nicht vorgesehen sind. Hintergrund ist das Erlebnis eines abgerissenen (Vorder-)Achsoberteils bei Geländefahrt. Eine Überprüfung ergab an dieser Stelle keinerlei signifikante Rostschwächung. Ich habe das Ding in einer Landmaschinenwerkstatt einfach wieder angeschweißt.
Aber ich habe wieviele Achsen ausgebaut, bei denen auf der Innenseite, also prinzipiell unsichtbar, am Übergang von der Rahmenanlagefläche nach oben hin kein Blech mehr stand. Ohne behaupten zu wollen, dies sei eine Schwachstelle an vielen Bussen, so prüfe ich unter anderem diese Stelle bei Kundenfahrzeugen im Rahmen einer großen Inspektion stets, allein aus prophylaktischem Aspekt. Was nun eine solche, auf den ersten Blick völlig unauffällige Achse im Falle einer zusätzlichen Krafteinleitung abkann ist orakelbar, grundsätzlich möchte ich einfach nur anmerken, daß man die konstruktionszugrundeliegende Krafteinleitung durch derartig bauliche Veränderungen verschiebt.

Kein erhobener Zeigefinger, aber, wie ich finde, doch eine Überlegung wert. Daher diese Notiz.
Gruß Torsten
Mit dem Bus da steckenbleiben, wo die Anderen erst gar nicht hinkommen...
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Rolf-Stephan Badura
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Re: Aufblasbare Stoßdämpfer

Beitrag von Rolf-Stephan Badura »

Hallo Torsten,

gebe Dir recht - ja, so dauerbelastet sind Stossdämpfer-Aufnahmen mehr unter Streß,
aber die müssen die Lastspitzen auch bei normalen oder gar härteren Stoßdämpfern auch tragen können
bei der nächsetn Bodenwelle/Felsbrochen/.... und sind daher auch nicht aus Watte.

Aber ernstgemeinter Dank für den Experten-Einwand mit Beobachtung aus der Werkstatt!
Hast Du für die Hinterachse da auch so etwas gesehen? Ich meine wenn nicht sowieso weggerostet.


Ich musste auch schon ohne Stoßdämpfer fahren von Mazedonien nach Berlin - Schraube unten war nachts weg nach zuviel Schotterpisten in Asien, Dämpfer hochgebunden - war auch kein Drama. Nicht nachmachen liebe Kinder :mrgreen: heute habe ich immer Ersatz dabei.

Grüße,
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Matthias S.
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Re: Aufblasbare Stoßdämpfer

Beitrag von Matthias S. »

Hallo,
Wenn man Koni Rot oder Gelb fährt und die auf hart stellt ist die sind die dynamischen Kräfte auf die Stoßdämpferaufnahmen wesentlich höher, wenn man z.B. über eine Bodenwelle fährt. Denn die MaxAir sind ja recht weich und geben auch im Ernstfall bis zum Anschlag nach, das sieht man sehr schön auf meinem "Full Jump" Video im Tunesischen Salzsee und da hatte ich 8 Bar drauf.
Der Bus schwankt auf jeden Fall mehr mit den AirMax, die Schläuche sind allerdings mit Bedacht so dünn gewählt, damit in Kurven kein nennenswerter Druckaustausch stattfinden kann.
Er ist damit ungefähr so weich wie mit Seriendämpfer, wenn man ihn Aufpumpt ist der Schwerpunkt höher und er neigt zum Aufschaukeln.
Der Hinweis mit Rost an den Vorderachsen ist gut, ich habe da auch schon viel gesehen. Meistens rostet es um das untere Drehstablager herum bis sich das ganze Rohr nach oben verbiegt, wenn der Bus schief fährt wird es Zeit zum Austausch des Achsköpers, so war das bei mir zuletzt 2020. Nach dem Ausbau sieht man dann viele Risse und weitere Rostlöcher im Achskörper...
viele Grüße, Matthias
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schrauberger
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Re: Aufblasbare Stoßdämpfer

Beitrag von schrauberger »

Jo, da kann ich Mathias nur zustimmen,

ich hab mir damals vor der Resto einen augenscheinlich tollen gebrauchten Achskörper gesichert, und hab mich diebisch gefreut noch solch ein tolles Exemplar ergattert zu haben.
Denkste, die Freude währte nur bis zum Sandstrahlen, da offenbarte sich die Achse als ein Desaster.
Unten die üblichen Durchrostungen, aber um die Stützrohre zwischen den Tragarmen alles voller Risse.
Ich hab jede Seite einzeln in einen Pott mit Deox Entrosterbad getaucht und glaub einen Tag drin sitzen lassen.
Ergebnis war eine, auch innen in den Schilden, komplett rostfreie Achse.
Sie war noch rettbar, aber mit hohem Aufwand und viel Blech und Schweißdraht.
Ich hatte mir vor dem Schweißen genaue Lagerdummies aus Vollmaterial gedreht und leicht in die Lagersitze geklopft um Verzug zu minimieren.
Die Risse sind vorwiegend gepunktet, immer abwechselnd an unterschiedlichen Stellen um möglichst wenig Wärme einzutragen. Trotzdem sind die Sitze leicht unrund geworden.
Da die Lagerung relativ tolerant ist kam am Ende trotzdem eine einwandfrei funktionierende Achse raus.
Die blanken Schilde innen mittels Sonde über ein zusätzlich gebohrtes Loch nur mit "Mike" behandelt, sind nach 7 Jahren immer noch rostfrei :gut:

Ralph
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Bus-Hoehle
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Re: Aufblasbare Stoßdämpfer

Beitrag von Bus-Hoehle »

VW hatte für die Hinterachse federverstärkte Stoßdämpfer im Angebot. Die drücken locker 200 kg Last weg. Und zwar in die Stoßdämpferaufnahmen der Hinterachse. Da sehe ich bei originaler Bereifung kein Problem. Allerdings steigen die Belastung durch dünnere Reifen auch an. Mal eben auf 15 oder 16 Zoll geht ebenfalls auf die Dämpferschraubpunkte. Der hohe Reifen reduziert die Stöße schon Recht deutlich.
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GoldenerOktober *001
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Re: Aufblasbare Stoßdämpfer

Beitrag von GoldenerOktober *001 »

Jungs, Mädels.

Zu den von euch beschriebenen Rissen und Roststellen kommt es durch innere Verzehrung, Rostschwächung. Ich meine einen Schaden, der durch Witterungseinflüsse von außen geschieht, und zwar am dem Rahmen zugewandten Teil des Stoßdämpferhorns unmittelbar im Bereich des Übergangs zur Anlagefläche am Rahmen (also quasi der Rückseite der Draufsicht bei abgenommenem Rad). Sogenannte Spaltkorossion. Dann sickert/läuft von dort aus das Wasser in den Hohlkörper und macht dort Tango...

Zum Thema Krafteinwirkung: Egal, was dort mit irgendwelchen Pumukelstoßdämpfern gleichwelcher Farbe einwirkt, bei den originalen Öldruckdämpfern ist die Krafteinwirkung nach oben gegen null: Der Dämpfer übernimmt nahezu keinerlei abfedernde Wirkung. Insofern ist die Bezeichnung eigentlich falsch. Der Dämpfer hat für den Einfedervorgang relativ große Bypässe, wohingegen das Ausfedern durch einen kleinen Bypaß gedämpft wird; Auf diesem Weg wird das Aufschwingen niedergedämpft. Da komplett ölgefüllt, sind bereits durch kleinere "Aufwärts-"Bypässe "härtere" Dämpfer - Flüssigkeiten lassen sich bekanntlich nicht komprimieren - eine überproportional große Mehrbelastung dieser Achsteile (auch der Bolzen unten!), weswegen hier konstruktiv ein Gaspolster (klein) zur irreführenden Bezeichnung "Gasdruckdämpfer" führt. Wenn die Dichtungen verrecken, so kommt aus diesen sehr wohl Öl raus. Wohingegen Matthias´ Luftpumpen in der Tat zwar einen Teil des Gewichts übertragen, jedoch auf Grund der viel besseren Dämpfungsrate bei größerem Luftraum (Luft läßt sich komprimieren, notfalls platzt ein Schlauch...) bei Stößen wesentlich toleranter mit dem - oder gegen das - Material sind.
Aber wie gesagt, meine Gedanken hierzu sind eher theoretischer Art, für Vergleiche bräuchte man Tests oder explizite Datenkarten.

Ich fahr weiter die ollen Öldämpfer, solange Öldichtigkeit und Dämpfungsrate überzeugen. Irgendwie bekomme ich meine zu schwere Front auf anderem Wege hoch, notfalls muß ich die Achse "knacken".
Also, nicht verunsichern lassen, die Busse halten uns schon noch eine Weile aus!

Gruß Torsten
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