Hat der T2 unfreiwillig seine Ideale verraten?

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Rolf-Stephan Badura
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Re: Hat der T2 unfreiwillig seine Ideale verraten?

Beitrag von Rolf-Stephan Badura »

Naja, es menschelt - Bulli ist nur nützliche Nebensache... passt doch zum Thema :mrgreen:
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Roland *19
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Re: AW: Hat der T2 unfreiwillig seine Ideale verraten?

Beitrag von Roland *19 »

Polle hat geschrieben:Hm.
Also wenn in nem T2-Forum in so nem Fred auf einmal Gespräche Gespräche über Handys geführt werden, hat definitiv nicht der Bulli seine Ideale verraten.
Stimmt.
Viele Grüße,
Roland *19
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MichaB
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Re: Hat der T2 unfreiwillig seine Ideale verraten?

Beitrag von MichaB »

Och Polle (stellvertretend für manchen anderen)

Wer soll denn hier überhaupt irgendwelche Ideale verraten ?
Der Bus hat keine, das ist ein Auto.

Also wer legt denn Fest welche Ideale es sind die man verraten könnte.
Mir fällt kein Ideal ein.

Ende der siebziger ist meine Generation im Bulli durch ganz Europa und die halbe Welt gezuckelt.
Auch im Bulli. Aber doch nicht aus Liebe zum selben.
Die Karren waren billig, halbwegs zuverlässig und hatten einigermassen Platz.

Selbst die Hippies (das ist noch ein Jahrzehnt früher) sind Bulli gefahren weil
dann noch genug Kohle für LSD und Gras über war.

Und Ideale hatten wir - ja.
Aber die hatten nichts mit einem Auto zu tun.
Man Traff sich eher gemütlich mit ein paar hundertausend Leuten in Bonn um für Frieden zu demonstrieren.
Heute kann man trotz der Weltlage froh sein wenn da noch 50 Leute kommen.

Lagerfeuerromantik, Freiheit etc. sind OK und ganz nette Begleiterscheinungen wenn man heute mit dem
Bulli unterwegs ist und man ein Bedürfnis danach hat.
Andere sehen das halt anders.
Die jenigen die jetzt den Bulli als Wertanlage aufkaufen und sich über die Verzinsung freuen haben auch keine Ideale verraten.
Im Gegenteil das ist deren Ideal.

Der Bulli kann aber nichts dafür, ich auch nicht.

#micha#
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Polle
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Re: Hat der T2 unfreiwillig seine Ideale verraten?

Beitrag von Polle »

Geb ich dir ja recht.
N Haufen Stahl und Blech hat keine Ideale. Aber er steht für welche.
Die hunderttausend bekommste auch heute noch zusammen. Dann musst du aber n Ball mit ins Spiel bringen. Oder ne Band aufmachen. Das Volk ist halt blöde geworden und will auch so gehalten werden. Ist halt einfacher, sich seine Meinung aus Zeitungen mit 4 Buchstaben oder Fernsehsendern mit 3 Buchstaben genussfertig servieren zu lassen. Nachdenken und ne eigene Meinung zu vertreten ist nicht mehr gewünscht. Es gibt sicherlich auch wichtigeres, als n Negerkuss umzubenennen. Nur weil es ja jemanden verletzen könnte. Aber wirf dem Spatz n Krümel hin. Dann übersieht er das Brot.
Das geht jetzt aber auch wieder n bissl am Thema vorbei.
Ich bin der Meinung, daß der Bus trotz der hohen Anschaffungspreise eigentlich immer noch n billiges Auto mit anständigem Unterhaltungswert ist. Vergleich mal die Unterhaltskosten und die Reparaturkosten zwischen nem T2 und nem T5. Für das Geld, was 2 Köpfe kosten bekommst du heute noch nicht mal ne Inspektion. Die kannste beim T2 selber machen.
Lass mal beim T5 n Kopf abrauchen. Da kostet das abnehmen der Front schon 500 Eier. Und da wird noch nicht mal n Teil gewechselt. Das kommt noch dazu.
Was kostet ne T2-Achse und was eine vom T5. Das Spiel kann man ewig weiter spielen. Unterm Strich ist der T2 immer noch die billigste Art, durch die Welt zu eiern. Wenn man sich alleine ans Werkzeug traut. Das benötigt aber auch wieder n bissl Wagemut und Verstand. Wo wir dann wieder bei der Zeitung mit den 4 Buchstaben wären.
Und mal ehrlich. Heute würd ich mit nem neuen Auto nicht die Reisen machen, die ich mit nem T2 mache.
Dazu traue ich denen zu wenig über den Weg. Darf ja nicht zu lange heile bleiben. Sonst verdient ja niemand mehr. Außerdem hat man heute auch nicht mehr die Chance, selbst am Straßenrand zu bauen. Dazu gibts ja den gelben Konzern mit den 4 Buchstaben.
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Roland *19
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Re: Hat der T2 unfreiwillig seine Ideale verraten?

Beitrag von Roland *19 »

Die Reise war das Ideal, nicht der Bus. Meine Eltern waren keine Camper und so dienten im Hause Röttges halt erst Opel und Ford (beide haben mit div. Werkstattbesuchen geglänzt) und ab 1980 Hondas zur Verwirklichung des Fernwehs. Immerhin jedes Jahr 6 Ferienwochen (Vater war im Schuldienst).

Die Hondas kamen bis Erfoud und zurück ohne Werkstatt aus 1983. Und ohne A/C. Es gibt geile Bilder mit mir im Kaffee Paris in Marakesch, Vater mit goldenem Taunus am Bosporus, ein roter Kadett in Lourdes uvm.

Die Reise war das Ideal, nicht der Bus.

Werkstattsuche in Athen 1978 für einen Ford Taunus, defekte Frondscheibe für den Kadett kurz vor Gibraltar und solche Dachen. Mein Vater hätte wohl so gerade einen Reifen wechseln können - der Mann war Studiendirektor mit zwei linken Händen und noch nicht wieder ganz zu Hause saß er schon wieder mit Karten für das kommende Jahr rum und machte seine berühmten Fingerfahrten.

DAS ist das Ideal. Wir reisen mit dem Bulli. Das "Ideal" ist das Gleiche und der Weg das Ziel. Wenngleich meine Eltern in fen 1960gern & 70gern mit kleinem Kind viel mutiger waren. Da war eine Reise über den Autoput noch ein echtes Abenteuer mit Benzinschecks in Jugoslawien und so.

Dinare, Dirham, Franc, Peseten und Drachmen liegen hier noch bereit. .... :thumb:
Viele Grüße,
Roland *19
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stoevie
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Re: Hat der T2 unfreiwillig seine Ideale verraten?

Beitrag von stoevie »

Hallo,
nun, der Bulli verkörpert sicherlich eine Sicht auf die Ideale und erleichtert uns, diesen näher zu sein. Der mediale Hype darum zeigt, dass sympatische am Bulli, die Freude, die Einfachheit ... (siehe Musikclip zu Jubel, zu Krombacher Fassbrause).
Und seien wir mal ehrlich: So einfach vor uns hinleben, wie in der Studentenzeit, ohne Elternsein, ohne Job und damit verbundene Verpflichtungen und Ängste etc., gibt es für viele danach nicht mehr. Danach mag man sich ja auch ein bischen zurücksehnen. Aber da interpretiert man auch schon wieder viel in ein Auto hinein. Der Bulli ist einfach eine coole Kiste mit Charme. :grinseval:

Wünsch Euch was
stoevies
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