Fridolin Nachfolger

[Phil 78]

Mmh.

Also das mit dem futuristischen Design habe ich mich schon mal gefragt.
Wie war das denn in den sechzigern, als so ein Fridolin oder T2 neu auf
den Markt kam.
Hatte man da das gleiche futuristische Gefühl bei deren Anblick?
Gibt es hier jemanden der das bewußt miterlebt hat? Ist hier jemand so alt?
Hat man damlas auch gesagt: "Oh, wie futuristisch, ein schwarzes Bakelit-Lenkrad, kraftvolle 12 Volt Bordspannung und Symbole auf den Knöppen, die Zukunft hat begonnen!!"

[boggsermodoa]

Hat man damlas auch gesagt: "Oh, wie futuristisch, ein schwarzes Bakelit-Lenkrad, kraftvolle 12 Volt Bordspannung und Symbole auf den Knöppen, die Zukunft hat begonnen!!"

Nein, damals war man noch nicht so sehr an Oberfläche* verhaftet, sondern ist den Dingen auf den Grund gegangen. "Ohgottohgott, Kugel-Traggelenke statt Bundbolzen!" oder "Boah, Schräglenkerachse!", das waren damals die Statements.



Man hat auch weniger das Aussehen der Panoramascheibe thematisiert, als vielmehr die Sicht, die sie nun bot. Diese T1-typische Kauerhaltung, die man zuvor hat einnehmen müssen, wenn man ein bisschen was von der Straße sehen wollte, hatte damit ein Ende.

Gruß,

Clemens



*Das Wort "oberflächlich" stammt übrigens da her.

[bigbug]

Gibt es hier jemanden der das bewußt miterlebt hat? Ist hier jemand so alt?

Damals ging ein Aufschrei durchs Postlerforum! Die waren einhellig der Meinung, daß der Typ 147 Arbeitsplätze gefährdet und den guten Dienstfahrrädern und Lastenmoppeds den Garaus macht. Leider finde ich den Link nicht mehr.

[clipperfreak]

Mmh.

Also das mit dem futuristischen Design habe ich mich schon mal gefragt.
Wie war das denn in den sechzigern, als so ein Fridolin oder T2 neu auf
den Markt kam.
Hatte man da das gleiche futuristische Gefühl bei deren Anblick?
Gibt es hier jemanden der das bewußt miterlebt hat? Ist hier jemand so alt?
Hat man damlas auch gesagt: "Oh, wie futuristisch, ein schwarzes Bakelit-Lenkrad, kraftvolle 12 Volt Bordspannung und Symbole auf den Knöppen, die Zukunft hat begonnen!!"

Ja ich hab dass bewusst miterlebt

Über den Fridolin hab ich mir damals kaum Gedanken gemacht, sah ja eigentlich vorn wie ein Typ 3 Kurzschnauzer aus und hinten halt ein geschrumpfter T1. Es war ja auch kein Auto um Schönheitswettbewerbe zu gewinnen sondern ein Arbeitstier hauptsächlich für die Deutsche und Schweizer Post und da war zweckmässigkeit angesagt.

Beim T2 war es natürlich ein wenig anders

Ich kann mich noch genau erinnern, als wir im August 1967 aufm Rückweg von Berlin mit dem 64er T1 Typ 23 (Samtgrün) meines Vaters waren und in Aichach kurz vor Augsburg bei einer kleinen Esso Tankstelle zu der auch ein heute noch existierender VW Händler gehört an der Eingangstüre das grosse Poster mit dem Foto des T2a und der grossen Aufschrift DER NEUE sah. Rein optisch war der T2a zum T1 von vorn mit der Panoramascheibe und mit den grossen Seitenfenstern ein Quantensprung und plötzlich sah der T1 doch recht alt aus.
Ich nahm natürlich gleich das neue Prospekt mit und studierte es schon auf dem restlichen Heimweg. Im Mai 1968 haben wir dann unseren ersten T2a Clipper in Savannenbeige bekommen Der Samtgrüne T1 fristete dann noch ein Jahr ein Mauerblümchendasein um im Jahr drauf von einem weiteren T2a in Lotosweiss im Oktober 1969 ersetzt zu werden. Dem T1 trauerte damals schon keiner mehr nach, war einfach ein "altes" Auto vom Design aus der Nachkriegsära und vom Fahrwerk sowieso. So sah es auch der Grossteil der T1 Besitzer, reihenweise wurden die T1 gegen T2a ersetzt und landeten in grossen Massen auf den noch an fast jeder Ecke befindlichen Schrottplatz, auch relativ gute Fahrzeuge welche man heute den Zustand 3 attestieren würde wurden ohne Rücksicht verschrottet oder von der langhaarigen Fraktion auf ihren Saharadurckquerungen ect. verheizt und der Bestand war in kürzester Zeit dezimiert aber Anfang der 70iger war der T1 total out und fast jeder wollte nur das neue Modell haben mit der modernen Optik

Heute hat sich dies doch zum Glück sehr gewandelt und auch ich bin vom T5 wieder zurück zum T4 gegangen obwohl ich nichts negatives zum T5 sagen kann, aber mittlerweile wird man nicht mehr schief angeschaut, wenn man nicht mit dem aktuellsten Modell vorfährt sondern ganz im Gegenteil

[Rolf-Stephan Badura]

Hatte man da das gleiche futuristische Gefühl bei deren Anblick?

Ich glaube schon - ich selbst war damals noch etwas zu jung - aber was ich damaligen Zeitschriften entnehme (siehe http://www.vw-t2-bulli.de/index.php?de- ... -1967-1979) und mir die barocken, lahmen Konkurrenzprodukte der Zeit anschaue ist der T2 ein echter Fortschritt gewesen... und dagegen sah der Rest des damaligen VW Programms auch richtig, richtig alt aus (Käfer im Vorkriegs-Design, Design des kleinen Karmann-Ghia noch von Anfang der 50ern, großer Karmann-Ghia ein Flop, Typ 3 zwar moderner aber auch schon seinerzeit veraltet aus Anfang der 60er)

Man schau mal auf die IAA 1967: http://www.motor-klassik.de/szene/iaa-1 ... 07212.html.
Ausser Prototypen wirkt nur noch der NSU RO 80 modern.

Trotzdem war das rundliche Design auch 1967 schon etwas altbacken und richtig mutig und innovativ wäre ein kantiger T3 1967 gewesen - aber dazu wäre die Käuferschicht auch noch nicht bereit gewesen... die ersten kantigen, noch sachlicheren Autos kamen bereits auf dem Markt...


Zum Fridolin: es gab schon vorher Post-Droschken in Großstädten - teilweise sogar mit Elektroantrieb bis in die späten 50er. Aber eher hässlicher und im LKW-Design... oder Goggomobil-Transporter und DKW-Schnelllaster im 50er Jahre Design mit Zweitakt-Motörchen. Da ist so ein flotter PKW-naher Fridolin doch näher am Wirtschaftswunderland gewesen...


2-Takt DKW-Schnelllaster (1949 - 1962) der Post, Berlin von einem Oldtimer-Bekannten:


Grüße,

[Alexander*245]

Tach!
Das soll der Fridolin Nachfolger werden:

http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotos ... 75296.html

Soll er nicht. Ist lediglich ein Prototyp, der mit Fördermitteln des http://www.bmbf.de aufgebaut wurde.