So, jetzt schalte ich mich auch mal noch ein.
Habe mich in den letzten Jahren immer wieder (auch beruflich) mit dem Thema Ortung beschäftigt.
Kurz gesagt, alles
("moderne") was funkt (GPS-Tracker/Handy/Navi/Laptop/RFID-TAG...) kann auch mehr oder weniger gut geortet werden.
Ob jemand sein Fahrzeug orten lassen will (was ja auch ein Eingriff in die eigene Privatsphäre sein kann) muss jeder selber entscheiden, ich würde es jedoch machen.
Wichtig ist zu wissen was wie wann wo sinnvoll und vorallem funktionsfähig ist.
Mit der RFID, Laptop usw. Ortung brauchen wir uns nicht zu beschäftigen da diese meist in einem lokalen Funknetz (z.B. auch W-LAN) funktioniert jedoch nicht darüber hinaus oder bei direkter Satellitennutzung unerschwinglich ist.
Interessant ist also vor allem die GPS und UMTS Ortung:
so ein GPS-Kram ist schon recht teuer
Es gibt auch eine Low-Budget Version
(auf UMTS), die ich jedoch nur
sehr bedingt empfehle.
Man nehme ein Handy (gebraucht bei Ebay ca. 10 €) stattet dieses mit einer Pre-Paid Simkarte aus (Aufladung ca. 10 €) und schaltet dieses zur Ortung frei.
Dafür gibt es verschiedene Anbieter (inzwischen auch die Netzbetreiber) über die man sich mal über die Suchmaschine seines Vertrauen einzeln informieren kann.
Die meisten bewerben: "Finden Sie Ihre Kinder" "Spionieren Sie Ihrem Ehemann hinterher" usw. im Prinzip dienen alle dem selben zweck also auch zur Ortung von Fahrzeugen.
Einen bestimmten Anbieter werde ich nicht empfehlen da ich mit denen beiden mit denen ich vor rund 2 Jahren getestet habe keine ausreichend gute Erfahrung gemacht habe. ---> dazu später mehr
Nach der Eingabe der Handynummer im Ortungsportal (im Normalfall die Internetseite des Anbieter) trägt man die entsprechende Handynummer ein und bekommt daraufhin eine SMS auf das Mobiltelefon auf welche man Antworten muss um die Ortung zu genehmigen.
Ausgelöst wird die Ortung im Regelfall durch eine Suchanfrage nach dem Handy auf der Seite des Anbieters. Die Kosten der Ortung werden entweder vom Handyguthaben oder Bankkonto abgebucht.
Die Kosten für eine Ortung betrugen damals je nach Anbieter und Service zwischen 1€ und 15€.
Der Service reicht dabei von der normalen (einzelnen) Positionsbestimmung über regelmäßige Messung der Route bis hin zu ausgefallenen Sachen wie ein Anruf des Telefons (kann natürlich auch selbst ausgelöst werden). Letzteres kann je nach Klingelton ebenfalls abschreckende Wirkung haben, vor allem wenn man an das Handy nicht so einfach heran kommt (z.B. hinter einer Verkleidung etc.).
Großes Problem ist die Genauigkeit bei der UMTS Ortung. Der Standort wird nie dem Meter genau entsprechen sondern schwankt einige hundert oder gar tausend Meter.
Dabei kann man nicht grundsätzlich sagen dass es in Ballungsgebieten (Höheres aufkommen an Handymasten) zu besseren Ortungen kommt.
Ich habe beispielsweise bei meinen Test in der Kleinstadt (ca. 400 Meter Abweichung) bessere Ergebnisse erzielt als am Stadtrand von Ulm (ca. 4 Km Abweichung).
Ein weiteres Problem, ist dass das Handy natürlich immer eingeschaltet und mit Strom versorgt werden muss. (gleiches gillt natürlich auch für GPS-Geräte)
Fazit:
Die UMTS Ortung hat
(oder zu mindestens hatte vor 2 Jahren) deutliche Schwächen bei der Positionsbestimmung. Kann jedoch nach einem Diebstahl immerhin dazu dienen die Stadt an dem sich das Fahrzeug aktuell befindet zu bestimmen (bessere Chancen bei einer Polizei Fahndung). Außerdem kann man über nicht identifizierbare Geräusche (z.B. Alarmton als Klingelton ) die Autoklauer verunsichern. Ein weiterer und
wahrscheinlich größter Vorteil gegenüber GPS ist das es meist auch in geschlossenen Räumen funktioniert (Parkhäuser/Garagen/Hallen/Anhänger). Gestohlene Autos werden oft in Hänger verladen um sie unauffällig z.B. über die Grenze zu schaffen, hier bricht oft das GPS Signal ab da kein Kontakt zu den Satelliten mehr besteht, Handyempfang hat man jedoch meist noch.
Im Ausland sollte das ganze ebenfalls problemlos weiter funktionieren.
Sollte man mit dem Gedanken spielen so etwas zu machen, auf jeden Fall einige male ausprobieren damit ihr in etwa wisst wie euer System funktioniert und wie genau es arbeitet.
Möglicherweise gibt es inzwischen auch mehr oder weniger erschwingliche "Profi" Ortungsgeräte auf UMTS Basis die eine bessere Ortung erlauben.
---------------------------------------------------------------------------------------------
GPS:
Ich denke hier dürfte das meiste bezüglich der Funktion schon bekannt bzw. nachvollziehbar sein.
Zu beachten ist hier vorallem die Position des Gerätes, grundsätzlich je besser das GPS-Modul in den Himmel schauen kann, umso sicherer die Verbindung.
Das beißt sich natürlich gewaltig mit dem Vorhaben ein verstecktes, durch die Bordelektronik dauerhaft mit Strom gespeistes Gerät zu installieren.
Da sich so etwas dann auch schlecht auf dem Dach montierter lässt ist hier auf jeden Fall Kreativität gefragt.
Einen Standort empfehlen will ich implizit nicht, in der Befürchtung das dieser dann als "Idealplatz" auserkoren und bei bekanntwerden auch dadurch Sinnlos wird.
Hier ist eben auch wieder ausprobieren gefragt, als Tipp:
Je mehr (Menge) Materialien zwischen GPS-Tracker und Satellit (z.B bei einem Einbau im Boden) ---> desto gefährdeter der Empfang
Je nach (Art) Material bessere oder schlechtere Empfangsmöglichkeit (Glas/Plastik... --> eher gut) (Metall/(auch) Holz ---> eher schlecht)
Ich denke mit ein bisschen Suchen sollten sich damit im Bus einige nette Plätzchen finden lassen
Fazit:
GPS ermöglicht so lange es Verbindung zum Satellit hat und es sich um einen vernünftigen Tracker (teurer heißt natürlich auch nicht immer besser) handelt recht genaue Positionsbestimmungen. GPS Tracker sind jedoch teils eingeschränkt beim verbauen im Fahrzeug und sollte der Bus unter eine Überdachung oder in Garagen/Hänger etc. gefahren werden oft nutzlos. Trotzdem würde ich eine GPS-Ortung oder sogar eine Kombination beider Systeme empfehlen.
Sollte jemand weitere, andere, oder neuere Erfahrung zu diesem Thema haben, bin ich stark interessiert
Grüße vom immer noch Buslosen
Michl