Da ich zum einen von den Karmännern nicht wirklich viel Plan habe und zum anderen auch die Preise in den letzten 2-3 Jahren nicht verfolgt habe, brauche ich mal eure Meinung zu dem Auto.
Oder kennt vielleicht jemand das Teil sogar persönlich?
ich kenne den Wagen nicht. Aber bei solchen Autos ist es, meiner Meinung nach, das wichtigste ob der Aufbau wasserdicht ist. Einmal undicht ist das Thema eigentlich erledigt.
Hi,
ich hatte mal den T3-Gipsy luftgekühlt, dann 4 Jahre den T3-Gipsy als Benziner, den T2 kenne ich jedoch nicht.
Wie oben geschrieben, ist es der Aufbau, der die Entscheidung über Nutzen, Totalsanierung oder Verschrotten bringt.
Mein letzter Gipsy war überall undicht.
Kenner sprechen von den Karmännern über Tropfsteinhöhlen.
Es sind die Übergänge von waagerechten Blechen zu senkrechten Blechen.
Die Übergänge bilden eine Dachlatte aus Fichte (Wahnsinn), beidseitig wird das Blech draufgetackert, über Eck wird ein Gummi gelegt, darauf wird ein Alu-Winkelprofil gelegt und mit Blechschrauben auf besagter Dachlatte festgeschraubt. Über die Schrauben wird ein durchlaufendes PVC-Band in das Eckprofil eingeklemmt.
Die Feuchtigkeit dringt unaufhaltsam über die sich losrüttelnden Schraubengewinde in die Dachlatte rein, bis sie verrottet ist.
Dann läuft das Wasser gleich in die Wandkonstruktion rein und Durchfeuchtet die Innenwand aus Hartfaserplatte.
Du kannst event. den Feuchteschaden, den JEDER Karmann hat, prüfen:
- ins Auto allein reingehen und in aller Ruhe in jede Ecke riechen. Wie ein Trüffelschwein das auch macht. Riecht es nach Wald, Erde und Pilz, hast Du das Feuchtbiotop schon gefunden.
- die Innenwände sind überall zugänglich, da die Möbel keine Rückwände haben. Kannst Du die Hartfaserplatte eindrücken mit dem Daumen, dann ist sie weich - dahinter ist alles feucht.
Besonders betroffen sind die Flächen seitlich und unter Fenstern. Auch im Bereich der Küche mit den vielen Aussen-Lüftungsgitter ist überlicherweise alles hin.
Der VW ist, nach den wenigen Bildern, wohl nicht das Problem. Zur Not gibt es eben neue Bremsen, Kupplung, Motor usw.
Der Aufbau ist das Problem.
Gebaut ist der Aufbau von innen nach aussen gebaut, dass macht eine Sanierung so aufwendig:
- die Möbel werden auf die Pritsche gestellt,
- die Hartfaserinnenwände werden angetackert,
- ein Fachwerk aus Dachlatten (25x42) werden angeklebt,
- das Gefach mit Styropor ausgefüllt,
- die Aussen-Alu-Bleche angeklebt, teils geschraubt an den sich überlappenden Übergängen,
- der untere Abschluß besteht aus sich überlappenden Alublechen, aber nach unten offen, so dass eingedrungenes Wasser auch ablaufen kann.
Wenn Du sanieren willst, dann eben in umgekehrter Weise ...
Ist dieser T2-Karmann gut, Du musst nicht den Aufbau sanieren, die Innenausstattung ist original (sieht mir zu ähnlich wie der T3 aus?), dann sind die 10.000 gerechtfertigt.
Gute Exemplare sind fast nicht mehr finden.
Achja, Autobahnfahren heißt ca. 85 kmh als Reisegeschwindigkeit - mehr geht mit den 70 PS nicht.
So, die Interessenten haben sich den Bus mal angesehen. Hier ein kleiner Bericht, zu dem ihr vielleicht noch ein paar Anmerkungen habt:
Im Groben scheint der Aufbau eine gute Substanz zu haben. Im Deckenbereich sind diverse Wasserränder, was aber nach Sichtung der Dachluken von oben kein Wunder mehr war. Da wirds kräftig reinregnen.
Weiche Wände haben wir nur links und rechts unten im vorderen Bereich der Seitenwände gefunden.
Sprich: Rechts unter der Küche und links im Bereich der Heizung. Deutlich modrig roch es an keiner Stelle.
Dazu sind die unteren Ränder des Aufbaus links und rechts von vorn bis zur Hinterachse, also quasi die untere Kante der Seitenwände, die über das Chassis überhängen... njoa... bemerkenswert: Links ist diese Kante geschätzte 15mm "aufgequollen".
Da ich nicht weiß, ob da noch eine Holzplatte drinsteckt, weiß ich nicht, ob da Holz aufgequollen ist und die Bleche auseinander drückt oder ob das allein die Korrosion des hinteren/inneren Stahlblechs ist, die so stark fortgeschritten ist.
Auf jeden Fall scheint da noch oder in der Vergangenheit viel Wasser eingedrungen zu sein. Das ist aber auch kein Wunder, da im Innenraum darüber eine Duschwanne sitzt, an der die seitliche Abschlussleiste fehlt. Würde man jetzt duschen, würde da die ganze Zeit Wasser in die Wand laufen. Das erklärt zwar nicht den Feuchteschaden im Bereich der Heizung, der ist oberhalb der Duschwanne, das würd aber erklären, warum links diese Kante deutlich schlimmer ist als rechts. Rechts ist dieser Rand nämlich nur geschätzte 5mm "aufgequollen". Dafür kam rechts, als mein Vater die Bleche zusammendrückte noch Wasser zwischen den überlappenden Blechen raus. Rechts ists also definitiv ein noch existenter Schaden.
Außerdem ist der Wagen ja 2006 eisgestrahlt und danach wie auch immer bepinselt worden. Das sieht alles noch ganz annehmbar aus, man müssts halt nochmal mit Wachs konservieren, ABER: Über den normalen kleinen Quertraversen im Boden des T2 liegt doch erst einmal so ein Wellblech. Dieses ist im Bereich der Hinterachse zu über geschätzte 80% der gesamten Breite weggerottet. Darüber greift man von unten an ein anderes Glattblech.
Hallo Peter,
das hört sich für mich nicht gut an - eher nach Totalrestauration des Aufbaus.
Weiche Stellen sprechen da eine ganz eindeutige Sprache - und Wasserränder machen auch keine soliden Eindruck.
Und wenn man da jetzt noch Wasser rausdrücken kann - ganz eindeutig Finger weg, denke ich.
Frag mal den Ralph - der hat seinen Wilk grade verschrottet...
Gruss Franz-Josef
ich kann sören´s aussagen nur bestätigen. ich habe zwar keine ahnung vom gipsy, aber wenn der aufbau so ist, wie von sören beschrieben, dann ist es der gleich wie bei dem wilk wohnwagen.
das problem ist, dass du zum einen nicht alle faulen stellen von aussen erkennst. das ganze ausmass siehst du erst, wenn du ihn zerlegst. wenn aber eine stelle faul ist, kannst du davon ausgehen, dass du noch mehr stellen findest. ein austausch der faulen stellen ist nur möglich, wenn du den aufbau total auseinander nimmst.beim wiederaufbau stellst sich dann das problem, dass die aluaussenhaut jedenfalls beiom wilk nur ein paar mm überlappt. das heisst, der holzrahmen muss extrem präzise stehen, sonst hast du direkt wieder offene stellen, durch die das wasser eindringt.
ich würde von so einem projekt die finger lassen.
Ich habe jetzt schon einige Eriba- Wohnwägen Restauriert und selbst mit dieser einfachen Konstruktion (Bleche auf Stahlrahmen, selbsttragend) sind - je nach Aufwand und Detailverliebtheit - 100 bis 500 Stunden locker zu investieren. Bei einer Konstruktion, wie sören berichtet hat, traue ich mir nochmal den Faktor zwei bis drei dazurechnen.
Nochdazu sind für die Eribas sehr viele Ersatzteile gebraucht zu bekommen, was bei dem Karmann eher nicht der Fall sein wird.
Da hätte ich einen Heidenrespekt davor. Das ist auch der Grund, warum ich mir keinen Bedford- Hymer kaufe, obwohl ich die ganz toll finde...
... auch der Grund, warum ich mir keinen Bedford- Hymer kaufe, obwohl ich die ganz toll finde...
Wobei die Hymer extrem gut dastehen, im Vergleich zu den Tropf-Stein-Höhlen der Karmänner.
Ich will nicht zu schwarz gemalt haben. Wenn ich Bock auf einen T2-Karmann hätte, müssten folgende Bedingungen erfüllt sein, sonst wird es teuer:
- Halle mit 5m Höhe, 7m LÄnge und 6m Breite, so entstehen mind. 2 m Arbeitsraum in alle drei Richtungen für die Stützkonstruktionen.
- gute handwerkliche Kenntnisse, z.B. Schreiner (erfüllt),
- 2. Person zur Handhabung der großen Blechtafeln,
- Bleche der Außenhaut müssen so gut sein, dass sie wieder verwendet werden können, da keine Ersatzbleche verfügbar.
Wenn Du dich einmal aufgemacht hast und nimmst die Decke runter, dann die Seitenteile, dann ist es egal wieviel vergammelt ist.
Dann kommt es auf 3m Dachlatte und ein wenig Styropor mehr auch nicht mehr an.
Alles andere lässt sich mit üblichen Mitteln sanieren, das ist das geniale an der Aktion.
Anschließend noch eine Lackierung im Original-Farbton (beige-rot) und du hast die geilste Kiste von allen!