Spritverbrauch, Vorher - Nachher

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Oberhausener
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Spritverbrauch, Vorher - Nachher

Beitrag von Oberhausener »

Das muss ich mal schnell berichten: nachdem ich mich ja nach den etwas vorschnellen Kauf meines Bullis entschlossen habe, den Motor komplett revidieren zu lassen gibt´s tolle Neuigkeiten. Aber vorab mal die damals festgestellen Mängel: max.Geschwindigkeit ca. 90km/h bei min.18 L/100km. Der Motor lief sehr schlecht und die Kompression war unter aller Sau, schwankte von einem zum anderen Zylinder um mehrere Bar. Das alles nervte unglaublich, schließlich wollten wir ja relativ pannenfreie Touren machen bei vernünftigem Verbrauch und guter Leistung. Naja, nachdem der Motor wieder drin war spulten wir die ersten 1000 km locker an 2 Wochenenden ab, mit normalen 13 l/100km, aber schon einem tollen Durchzug ... aber schneller als 90 km/h fuhren wir nicht. Nach der ersten Inspektion einschl.Ölwechsel starteten wir weiter an den nächsten Wochenenden zu wunderschönen Touren nach Holland, bzw. auch nach Hannover und Umgebung. Mir fiel auf das der Wagen so nach und nach immer weniger Verbrauch hatte ... super. Aber jetzt nach der letzten Tour kam die absolute Krönung. Ich traute erstmal meiner Tankanzeige nicht, hatte aber immer 5l Reserve dabei, also weiter ohne zu tanken. Als der Tacho über 400 km anzeigte und die Tanknadel noch weit von dem roten Bereich entfernt war, begann ich schon im Kopf zu rechnen ... und er lief und lief und lief ... bis nach Hause ... die Tankanzeige war noch mitten im roten Bereich und ... die der Tageskilometerzähler über sensationelle 500 km. :surprised:

Wahnsinn oder? gestern habe ich getankt ca.47l bis zum 2.Klack (wie bei vorherigen Volltanken), da war sogar noch etwas drin im Tank.
Genau heisst das: ØVerbrauch von 9,243 l/100km :gut:

Ich muß natürlich sagen das ich nur Langstrecke mit einer Geschwindigkeit von 80-110 km/h gefahren bin, ist aber doch sensationell für einen Camper einschließlich Gepäck, einem vollen Wassertank und nem CW-Wert eines Strandkorbes, oder? Ich bin jedenfalls happy. Gruß Martin
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ulme*326
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Re: Spritverbrauch, Vorher - Nachher

Beitrag von ulme*326 »

Welcher Motor: AS oder CJ/AP?
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Wolfgang T2b *354
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Re: Spritverbrauch, Vorher - Nachher

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

110 km/h mit AS? :happy:
Weißer Riese
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Re: Spritverbrauch, Vorher - Nachher

Beitrag von Weißer Riese »

Sensationell;) Glüchwunsch!

Mal eine Frage: Was ist das rechts neben dem Lichtschalter für ein Kipphebel?

Beste Grüße

Lasse
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Inox
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Re: Spritverbrauch, Vorher - Nachher

Beitrag von Inox »

Hi Martin,
generell erst mal Glückwunsch zu dem gut laufenden Motor, aber ich sehe vor meinem geistigen Auge, wie Harald die Stirn in Sorgenfalten legt :wink:

Nachdem ich meine "neuen" Vergaser aufgebaut hatte, kam ich mit dem CJ-Motor auf ähnliche Werte (auch unter 10 l) aber der Bus lief sehr gut.
Harald riet mir der Sache auf den Grund zu gehen, solange er noch läuft :shock:

Ein so geringer Verbrauch ist (außer bei sehr langer Bergabfahrt oder ständigem Rückenwind) eigentlich nur durch ein zu mageres Gemisch zu erreichen.
Jedenfalls war das bei mir der Fall, wie eine Kontrolle des Kerzenbildes ergab. Die Zündkerzen waren hellbraun bis weißlich.
Meine Vergaser sind mit den richtigen Düsen bestückt, waren an den CO-Schrauben an den Drosselklappen aber um eine Umdrehung zu wenig heraus gedreht.
Ich vermute, die liefen mal auf einem 1600er oder so.
Jetzt verbrauche ich so um die 11,5 l und habe rehbraune Kerzen und ein viel besseres Gefühl ;)
Die Öltemperatur ist natürlich auch etwas kühler :happy:

VG
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Oberhausener
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Re: Spritverbrauch, Vorher - Nachher

Beitrag von Oberhausener »

@ulme, ist ein cj, jetzt mit verschiedenen Bauteilen vom Porsche 914, Kolben, Nockenwelle usw.
@lasse, der Kippschalter ist ohne Funktion, ich schätze da war mal 'ne Nebelschlußleuchte dran. Vielleicht irgendwann wieder.
@ inox, hi Jörn, du kennst dich besser aus als ich, ich werde der Sachen auf den Grund gehen und mir 1-2 Kerzen anschauen. Danke für den Tipp. Meine Temperatur geht jetzt, dank Ölkühler, nicht über max.105 Grad.
Gruß Martin
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Inox
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Re: Spritverbrauch, Vorher - Nachher

Beitrag von Inox »

Oberhausener hat geschrieben: Meine Temperatur geht jetzt, dank Ölkühler, nicht über max.105 Grad.
Gruß Martin
Der Ölkühler sorgt zwar dafür, dass dein Öl nicht zu heiß wird, nimmt dir aber auf der anderen Seite die Kontrolle, falls mal was falsch läuft.
Wenn z.B. ein Gummiwinkel porös wird und der Motor durch Falsch_luft abmagert und dadurch überhitzt, dann siehst du das nicht mehr an der Öltemperatur, weil dein Kühler das mehr oder weniger ausgleicht.
Ich hatte vor 2 Jahren wegen diverser Probleme den Zusatzölkühler wieder demontiert.
Inzwischen läuft aber alles stabil und für die Tour in die Alpen werde ich ihn dann wieder einbauen.

VG
Jörn
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pazi
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Re: Spritverbrauch, Vorher - Nachher

Beitrag von pazi »

Ich habe da mal eine Frage an alle
Eventuell hat einer eine Idee
Mein VW T2b mit Typ 4 mit 2.0 Motor und zwei Vergasern lief immer im Verbrauch bei 10 - 11 Liter
Nun hatte ich bei meinen ja viel gemacht wie Tankentlüftung,neue Lackierung , neue Zündkerzen, Ventile eingestellt, Drosselklappen neu, Benzinschläuche neu, elektronische Zündung neu, und die Vergaser vom Bosch Dienst für 350 euronen einstellen lassen.
Die Vergaser hatte ich vorher raus genommen zerlegt und mit einen neuem Dichtsatz erneuert, sowie gereinigt.
Danach kamen die neuen Drosselklappen die wurden überholt von einer Firma und ich baute diese wieder ein.
Nachdem alles fertig war und er beim Bosch Dienst eingestellt wurde läuft er schlechter, zieht nicht mehr so seidenweich durch wie früher, ruckelt ab und zu bei 80 und 100 km /h und nun kommt der Hammer
Er Verbraucht locker 18 bis 20 Liter auf 100 km. Ich bin entsetzt
Hat jemand eine Idee woran das nun liegen kann so ein enorm hoher Verbrauch im Gegensatz zu vorher??
Ich muss noch erwähnen die Kompression ist noch ok ca. 8 bar auf allen Zylindern . :tear:
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ulme*326
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Re: Spritverbrauch, Vorher - Nachher

Beitrag von ulme*326 »

Man kann einen Typ4-Motor mit falscher Vergasereinstellung problemlos auf bis zu 30Liter/100km bekommen :cry: Dann läuft so viel Sprit durch die Maschine daß die Ölschmierung Kolben/Zylinder gefährdet ist. Vorsicht.
In erster Linie könnten die Beschleunigerpumpen falsch eingestellt/vom Wiederzusammenbau bzw. nach Repsatzverbau verstellt sein. Da gibt es Vorgaben wieviel Sprit die pro Hub fördern müssen/dürfen.
Diese Fördermenge sollte li/re gleich sein und bestimmte Mengen nicht überschreiten. DIese Dosiermenge wird zusätzlich auch noch thermostatisch beeinflusst (1,5ccm pro Hub bei <19Grad C - 0,7ccm bei >21 Grad C)
Wenn zusätzlich dieser Thermostat in der Vergaser-Schwimmerkammer nicht mehr funktioniert (m.W. aber selten der Fall) dosiert der immer so wie wenn er kalt (also <19Grad C) ist - also nochmal zu viel. Erster Schritt: geförderte Spritmenge pro Pumpenhub ermitteln li/re - siehe z. B. SO WIRDS GEMACHT - Handbuch 2,0l. Dabei beachten welche Temperatur im Thermostatbereich herrscht. Sollte kleiner 19Grad C sein. Abhängig davon das Fördervolumen bewerten und einstellen. Ich würde dazu die Vergaser wieder ausbauen. Muss man nicht ist aber besser zu hantieren.
Am Ende diese Prozedur oberhalb und unterhalb dieser Thermostatschaltschwelle (19/21) wiederholen. (siehe SO WIRDS GEMACHT)
Wie SOLEX PDSIT 32-34 erfahren war denn der Mann vom BOSCH-Dienst?
Fehlende Geschmeidigkeit - Drosselklappengrundeinstellung richtig gemacht? Wie liess er sich abgastechnisch einstellen? Wahrscheinlich nicht so gut - wenn es 350€ gekostet hat.
Ruckeln?
elektronische Zündung? evtl. da nicht mehr benötigte Unterdruckanschlüsse an den Vergasern offen/nicht verschlossen?
Gruesse von der Oberschwaebischen Barockstrasse
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Sgt. Pepper
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Re: Spritverbrauch, Vorher - Nachher

Beitrag von Sgt. Pepper »

Moin,
da muss ich mal meinen Senf dazugeben:
Von Bosch halte überhaupt nix mehr, weder von den meisten ihrer Teile als auch von der Fähigkeit der Techniker. Obwohl es Ausnahmen gibt.
Bei der Überholung/Abdichtung der Vergaser muss man einiges beachten. Es geht schon los mit der Dicke der Dichtungen für die Schwimmernadelventile. In einigen Dichtsätzen sind zu dicke Dichtungen enthalten die dafür sorgen, dass der Benzinstand im Vergaser nicht richtig ist.
Andere Gemeinheit: Habe mir mal von Bosch einen neuen (angeblich passenden) Luftfilter besorgt und eingebaut. Anschließend hatte ich auch einen ähnlich hohen Verbrauch, wobei ich damals auch mit den Vergasern gekämpft habe und den nicht verdächtigt habe. Irgendwann bin ich zu einem Leistungsprüfstand gefahren, nachdem ich alles überholt und nach besten Gewissen eingestellt habe. Dort stellte sich dann heraus, dass der Luftilter zu dicht war und das Gemisch überfettet. Im Stand war alles in Ordnung, aber sobald die Drehzahl und damit der Luftdurchsatz größer war hat der einfach dicht gemacht. Man konnte auch kaum durchpusten, vermutlich ist da bei der Produktion noch eine zusätzliche Lage Papier dazwischen gekommen. Was will man aber auch erwarten wenn die meisten Teile im hintersten Lampukistan hergestellt werden. Neuen (richtigen) Filter rein und alles war in bester Ordnung.

Meine Erfahrung ist, dass man die Einstellwerte in den RLF eigentlich vergessen und bestenfalls als Grundeinstellung verwenden kann. Diese Einstellungen wie z.B. die Drosselklappengrundeinstellung beziehen sich immer nur auf den Fabrikneuen Vergaser und Motor und berücksichtig keinesfalls Verschleiß, etc der in den letzten 30-40 Jahren aufgetreten ist. Ergo, man stellt alles so ein, dass sich der CO- Wert an den Vergasern im Leerlauf vernünftig einstellen lässt und die Unterdruckverstellung der Zündung richtig funktioniert. Dies gilt genauso für die Synchronisierung, welche im Leerlauf bei demontierter Betätigungswelle eingestellt werden sollte und später nochmal mit Betätigungswelle kontrolliert wird.
Häufig wird bei der anschließenden Einstellung des CO-Wertes im Leerlauf vergessen die Kurbelgehäuseentlüftung abzuklemmen und den Eingang am Luftfilter zu verschließen.

Ich würde einfach nochmal bei Bosch vorbei fahren und denen die Möglichkeit geben nachzubessern. Gib denen auch ein RLF oder die Anleitung von Wagenteile, dass sie den genauen Ablauf kennen.
Die anderen Baustellen wie die Einstellung der Beschleunigungspumpe wurden ja schon genannt. Hier ist auch wichtig, dass die temperaturabhängige Regelung der Einspritzmenge kontrolliert wird. Macht eigentlich auch keiner. Die Elemente sind in den meisten Fällen defekt und stehen dauerhaft auf kalt. Wichtig ist auch ob z.B. die Unterdruckleitung am Verteiler zur Einstellung abgezogen werden muss, oder nicht. (Habs jetzt fürn CJ nicht mehr im Kopf). Ebenso, dass der Motor auf Betriebstemperatur ist. Ich vermute die haben da einfach nur dran herumgedreht und dabei wichtige Punkte nicht beachtet. Und, das ganze geht nicht mal eben schnell in ein paar Minuten. Um es sorgfälltig zu machen muss man schon etwas Zeit einplanen. So kommen die 350€ zustande die ich persönlich noch als recht günstig empfinde.

Und nur dann, wenn alles an den Vergaser wirklich korrekt ist, stimmt bei dem Einstellprozedere (im Stand) auch im laufenden Betrieb alles. Falls man zweifel hat und nicht genau über den Zustand der Vergaser bescheid weiß, kommt man über einen Besuch auf einen Leistungsprüftstand kaum herum.

Grüße,
Stephan
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