Ölwechsel überflüssig?

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T2Arizona
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Ölwechsel überflüssig?

Beitrag von T2Arizona »

Hallo,
hat das schon jemand gesehen:
http://www.youtube.com/watch?v=3G1nmhSZvN0

Was haltet ihr davon?
Wechselt ihr euer Öl brav alle 5000 Kilometer?

Schöne Grüße,
Michael
Das Leben ist zu kurz für langweilige Fortbewegungsmittel.
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Rüdiger*289
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Re: Ölwechsel überflüssig?

Beitrag von Rüdiger*289 »

Soviel Geld habe ich nicht übrig, das aus reiner Faulheit das Öl nicht wechsle. Nicht alle 5000 km sondern 1 x im Jahr. Wenn ich 5000 km fahren würde vielleicht sogar 2 x.
Viele Grüße von Rüdiger*289
T2b Pritsche von 1979 http://forum.bulli.org/viewtopic.php?f=16&t=7165
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Matthias S.
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Re: Ölwechsel überflüssig?

Beitrag von Matthias S. »

Das hab ich damals auch gesehen. Mag bei modernen Motoren funktionieren. Besonders bei Typ 1 Motoren ohne Filter sollte man die 5000km Wechselintervall auf jeden Fall einhalten. Bei den Typ 4 Motoren mit Ölkühlanlage dehne ich das auch mal länger aus. Jährlich halte ich nicht für nötig, wenn im Winter nicht damit gefahren wird. Bei meinen Loks dehne ich das sogar auf 4 Jahre aus.
Grüsse, Matthias
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Kolja
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Re: Ölwechsel überflüssig?

Beitrag von Kolja »

Ahoi. Bei meinem Typ4 1800 wechsel ich jährlich zum Saisonstart. Jährliche Fahrleistung beträgt etwa 6000 - 8000 km ... Grüße Kolja
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GoldenerOktober *001
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Re: Ölwechsel überflüssig?

Beitrag von GoldenerOktober *001 »

Hallo Kolja, Folks,
der Ölwechsel sollte NACH der Saison erfolgen, damit die aggressiven Verbrenungsrückstände im Öl aus der Wanne kommen! Frisches Öl altert über den Winter nicht nennenswert, das stellt dagegen kein Problem dar. Das Alte bzw. ebenjene "Beifänge" können dagegen durchaus heftige Korrosionsschäden verursachen.
Grüße von der Front,
Torsten
Mit dem Bus da steckenbleiben, wo die Anderen erst gar nicht hinkommen...
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Sgt. Pepper
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Re: Ölwechsel überflüssig?

Beitrag von Sgt. Pepper »

Das mit aggressiven den Rückständen hört man immer wieder. Aber welche Rckstände sollen das sein und ist Korrosion nach einem Winter wirklich schon ein Problem?
Den Typ1 den ich im letzten Winter zerlegt habe hatte richtig richtig widerliches Öl drin und das vermutlich schon einige Jahre. Von dem Zeug habe ich juckende Stellen am Arm bekommen, Korrosion etc. habe ich allerdings nicht gefunden außer einer ganzen Menge an Ölkohle und Schlamm.

Was meiner Meinung nach eher Problematisch sein könnte sind Benzinrückstände und Wasser, was durch überwiegenden Kurzstreckenbetrieb und den generell eher fetten Betriebszustand unserer Motoren kommt.

Meine Meinung nach ist die Diskussion völlig überflüssig, insbesondere bei den Fahrzeugen um die es hier im Forum geht. Wer meint beim Ölwechsel sparen zu müssen, der hat schon länger nicht mehr getankt und kauft seine Bildzeitung morgens anner Trinkhalle.

Grüße,
Stephan
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1302s-micha
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Re: Ölwechsel überflüssig?

Beitrag von 1302s-micha »

:wall: Na da haben die beiden ZDF Öko-Autoren vom Fernsehen total unvoreingenommen berichtet.... :stupid:
Da wird doch echt im Beitrag erwähnt, das dieses Langzeitöl besser für alte Motoren ist!
Also:
Neuwertige Öle sind für alte Motoren absolut ungeeignet - FINGER WEG!
Die Bauteile unserer luftgekühlten Motoren haben andere Materialzusammensetzungen wie neue Motoren.
Zudem sind die alten Motoren auf ausreichende Zinkbestandteile für die Stößel angewiesen (soviel zum Thema "ich nimm dat billigste Baumarkt-Öl").
Zum guten Schluss darf man auch nicht die Motorlager vergessen.
In den letzten Jahren hat sich die Zusammensetzung der Hauptlager stark verändert (in Foren als leichte und schwere Lager bekannt).
Diese neuen Lager sind nicht schlechter, sondern nur noch anfälliger, für falsche Behandlung mit z.B. falschem Öl usw.
Und sowas läuft im öffentlich rechtlichem Fernsehen.
Bekomme ich meine GEZ Gebühren bitte zurück? :heul:
Gruß
Micha
Tuning fängt mit Optimierung an!

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T2Arizona
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Re: Ölwechsel überflüssig?

Beitrag von T2Arizona »

Hallo,
Ich nehme 15W-40 und werde den Ölwechsel jetzt nach 2 Jahren (5000km) machen.

Ich denke unsere Motoren sind nicht so anspruchsvoll was das Öl angeht.
Vor 45 Jahren wurde in meinen Bus bestimmt kein so gutes Öl eingefüllt wie heute.

Das Öl Korrosion verursacht glaub ich nicht.
Ein Verwandter (82 Jahre) ist kein Umweltfreund und konserviert seinen Oldie seit 20 Jahren mit altem Motoröl.
Das Auto wäre ihm schon lange weggerostet, wenn Öl korossiv wäre.

Schöne Grüße,
Michael

PS: Vielleicht ist bei den Fahrzeugen, die im Film gezeigt werden, der Ölverbrauch so hoch, dass sich das Öl sebst durchs Nachfüllen wechselt :D :D :D
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büsle
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Re: Ölwechsel überflüssig?

Beitrag von büsle »

Hallo Michael,
natürlich kannst du das so machen.
Nur glaube mir vor 45 Jahren hat kein Bus sein Öl Zwei Jahre in seinem Motor gehabt.
Die wurden nähmlich gefahren. :wink:
T2Arizona hat geschrieben:Ein Verwandter (82 Jahre) ist kein Umweltfreund und konserviert seinen Oldie seit 20 Jahren mit altem Motoröl.
Das Auto wäre ihm schon lange weggerostet, wenn Öl korossiv wäre.
Des ist ein Ammen-Märchen.
Mit Altöl kannst du deinen Holzzaun streichen "Nicht dein Fahrzeug ""
GoldenerOktober *001 hat geschrieben:der Ölwechsel sollte NACH der Saison erfolgen, damit die aggressiven Verbrenungsrückstände im Öl aus der Wanne kommen! Frisches Öl altert über den Winter nicht nennenswert, das stellt dagegen kein Problem dar. Das Alte bzw. ebenjene "Beifänge" können dagegen durchaus heftige Korrosionsschäden verursachen.
PUNKT
Grüßle Martin
Am Ende wird alles Gut.
Ist es nicht Gut ist es nicht zuende
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WestiWest
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Re: Ölwechsel überflüssig?

Beitrag von WestiWest »

Hi,

das Thema Öl ist in allen Foren ein heißes Thema. Deshalb bin ich vor einigen Jahren den Schritt gegangen und habe die Firma Fuchs angerufen, habe denen den ganzen familiären Oldtimerpark und Alltagsfahrzeugpark geschildert und habe mir ein Öl empfehlen lassen. Bei der Gelegenheit habe ich viel gefragt und hinterfragt. Der Herr war echt geduldig und seinerseits interessiert. Das Ergebnis: Ein vollsynthetisches Öl für alles Fahrzeuge - inklusive der alltags Benziner. Davon haben wir dann zwei Fässchen gekauft. Bei 100l bekommt man das zum Preis von billigem Baumarktöl.

Ich versuche jetzt mal wiederzugeben, was mit der Ingenieur bei Fuchs erzählt hat und keine Stammtisch Parolen:
Das wichtigste vorab:
- Beim Typ 4 (mit Ölfilter) nimmt man ein gutes additiviertes Öl, welches Rückstände in der Schwebe hält und zum Filter transportiert und keinen Schlamm bildet.
- Beim Typ 1 (ohne Filter) nimmt man ein niedrig legiertes / additiviertes Öl, welches die Rückstände möglichst nicht in der Schwebe hält, damit sie sich in der Ölwanne absetzen können.

Typ 1 Motoren (oder andere ohne Filter) haben wir nicht. Also habe ich das Thema nicht weiter hinterfragt. Der Rest gilt für Motoren mit Filter.

Zink: Bei modernen hochadditivierten Ölen kein Thema. Die Öle haben Additive, die die Zinkverbindungen ersetzen. Das Problem sind auch nicht die im Motor verwendeten Materialien. Das Problem bei Oldtimern sind kunstruktive Unterschiede zu modernen Motoren. Beispielsweise können höhere Spitzentemperaturen nicht ausgeschlossen werden. Dadurch altern die Öle schneller. Auch der Kraftstoff- und Wassereintrag in das Öl ist bei uns höher. Da kommen noch einige Punkte hinzu. Andererseits sind moderne Öle für deutlich höhere Spitzendrücke und Scherkräfte ausgelegt, so dass Probleme mit Nockenwellen nicht auf das Öl zurückzuführen sind.

Die Geschichte mit den aggressiven Rückständen ist ein Mythos. Im Inneren des Motors herrscht eine extrem sauerstoffarme Atmosphäre. Und ohne Sauerstoff keine Oxidation. Mir hat auch noch nie jemand erzählt, dass ich das alte korrosive Öl unter dem Fahrzeug mal wegwischen muss, damit der Unterboden nicht rostet. Öl schützt durch Sauerstoffabschluss vor Korrosion. Moderne (gute) Öle haben zudem Korrosionsschutzadditive. Die neutralisieren das schädliche verhalten von Fremdstoffen im Öl. Erst bei extremer Laufleistung im Kurzstreckenbetrieb wird das Thema interessant.

Motorradöle(mit Zink): Diese sind für PKW Motoren weniger gut geeignet, da im Motorrad andere Bedingungen herrschen. Die sind halt auf andere Einsatzbedingungen optimiert - und weniger auf Langlebigkeit - kürzere Intervalle

Zusammenfassend:
Beim Typ 4 (Ölfilter) ein gutes legiertes Markenöl (gerne auch Syntheseöl) verwenden und alle 10.000km wechseln.
Beim Typ 1 (kein Ölfilter) ein niedrig legiertes Mineralöl verwenden und oft wechseln. Hier könnten Motorradöle von Interesse sein.

In der Realität habe ich Korrosion in Motoren noch nichts bemerkt. Und wir haben seit 30 Jahren mehrere Oldies mit Graugussmotoren in der Familie. Die werden im Herbst irgendwann zum letzten mal benutzt und abgestellt - ohne zu wissen, dass das jetzt die letzte Fahrt im Jahr war. Im Frühjahr bei Lust, Laune und Wetter wird die Batterie geladen und dann geht es los. Den Motoren hat es nicht geschadet. Nur den Batterien.
Im Sommer habe ich einen Typ 4 zerlegt, der bei mir schon 9 Jahre gelegen hat - im eigenen Saft. Vorher hat der sicherlich auch schon Jahre gelegen. Rost habe ich dort nicht gefunden.

Gruß, Hanno
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