Was habt ihr gestern für euren Bus getan?

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bulli71
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Re: Was habt ihr gestern für euren Bus getan?

Beitrag von bulli71 »

Dem Thema entsprechend: Gerstern nach Bremen gefahren und ein abgeschnittenes Dach für den Bus geholt. Das liegt jetzt erst mal auf Lager, und wenn die nächste Neulackierung ansteht wird die Dachhaut getauscht um endlich wieder eine Dachrinne zu haben.

Heute habe ich mich dann dem zuvor erwähnten Thema mit der Hupe angenommen. Erst mal nur ein bißchen weiter zerlegt, und immer wieder auf der Suche der 600-Ohmigen Verbindung wo keine sein soll alles durchgemessen. Der erste Verdächtige, die Lagerung des Lenkmantelrohrs im Schlosskasten, war es schon mal nicht, und so kam es wie es kommen musste: Am Ende hatte ich die ganze Lenksäule zerlegt.

Was war es nun? Die Hardyscheibenverbindung. Fehler reproduzierbar eingekreist, Nur warum weiß ich nicht. Ist eine orginal VW von 92, gut in Schuss und wenn man die Hülsen gegeneinander misst ist der Widerstand unendlich. Wie solls auch anders sein, die ist aus Gummi und die Schnüre im inneren aus Nylon. Auch das durch die Lenksäule laufende Kabel hat keinerlei Beschädigungen und war auch nirgends geklemmt. Alles wieder zusammengebaut, Schrauben noch nicht ganz fest, alles gut. Schrauben fest gezogen, 600 Ohm...AAAARRGH

Ich weiß nicht wie oft ich ein- und ausgebaut habe. Irgendwann habe ich die Hardyscheibe rausgeschmissen und eine Repro reingesetzt. Elektrisch war dann alles gut, aber nun hatte ich das bekannte Problem der "wabbeligen" Scheibe, bei dem man das Lenkrad dann vertikal bewegen kann. Auch inakzeptabel.
Wieder zurückgebaut zur alten Hardyscheibe, diesmal habe ich sie einfach umgedreht. Und das Problem ist weg. Keine Ahnung warum und für wie lange.

Jetzt lasse ich das so und trinke erst mal ein Bier.
Thorsten
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Clas
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Re: Was habt ihr gestern für euren Bus getan?

Beitrag von Clas »

bulli71 hat geschrieben: 12.09.2021 20:35 Ich weiß nicht wie oft ich ein- und ausgebaut habe.
Moin,

Ja, Hardischeibe beim A tauschen ist ein echter Traum :motz:

Gruß
Clas
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Clas
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Re: Was habt ihr gestern für euren Bus getan?

Beitrag von Clas »

Moin,

Ich habe gestern eine Position für eine Gehäuseentlüftung gesucht.
20210910_180840.jpg
Bei eingebautem Motor gar nicht so einfach.....

Gruß
Clas
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bulli71
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Re: Was habt ihr gestern für euren Bus getan?

Beitrag von bulli71 »

Eine der ersten Modifikationen an dem Bus war ein anderes Lenkrad, damals noch als Schüler vom Taschengeld. Das war angenehm hoch, aber ist dann vom Durchmesser inzwischen (man wird älter) doch recht klein. Testweise hatte ich nun wieder ein originales besorgt und montiert, fand es aber ungewohnt groß und zu knapp über den Beinen. Nun will ich mit dieser Variante aber doch einen Versuch starten ob es mir wieder gefallen kann.
Das gepolsterte Lenkrad vom b finde ich für meinen Bus allerdings stimmiger als das vom a, und die Welle vom b hatte ich so oder so schon drin. Aber es war recht abgegriffen, also habe ich gestern einen Bezug genäht und das Lenkrad heute verbaut.
Lediglich die Blinkerrückstellung muss man etwas weiter nach außen bringen damit sie in dieser Kombination funktioniert.
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20210918_222004.jpg
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HeWeThue
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Re: Was habt ihr gestern für euren Bus getan?

Beitrag von HeWeThue »

Ich hab gestern die stärker gekröpfte CSP-Schaltstange verbaut, um besser an den Schrauben der Rasterplatten vorbei zu kommen. Gleichzeitig scheint damit auch die Schaltung besser zu schalten. Kann es sein, dass sich der "Pfeifenkopf" bei nicht ausreichender Schmierung abnutzt und der Innendurchmesser wächst?

Weiterhin habe ich ein wenig mit Owatrol rumgepinselt. HBZ und Bremskraftregler waren oberflächlich rostig geworden obwohl noch gar nicht lange verbaut.

Und letztendlich noch die Dichtungen unter den Ventildeckel durch CSP Silikondichtungen ersetzt. Zumindest die eine Seite war nie wirklich dicht gewesen...
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Re: Was habt ihr gestern für euren Bus getan?

Beitrag von bulli71 »

HeWeThue hat geschrieben: 20.09.2021 08:54 Kann es sein, dass sich der "Pfeifenkopf" bei nicht ausreichender Schmierung abnutzt und der Innendurchmesser wächst?
Aber Hallo nutzt der sich ab. Die Bohrung kann sich ganz gehörig weiten, und auch die senkrechte Nut vorne (natürlich auch der in der Nut geführte Stift) ebenso. Gibt lustig viel Spiel, und eine Lösung dafür habe ich noch nicht gefunden.
Die Nut habe ich aufgeschweisst, aber das ist dann auch weicheres Material als es der Pfeifenkopf eigentlich ist. Für die Bohrung selber ist mir noch nix eingefallen.
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HeWeThue
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Re: Was habt ihr gestern für euren Bus getan?

Beitrag von HeWeThue »

bulli71 hat geschrieben: 20.09.2021 10:29
HeWeThue hat geschrieben: 20.09.2021 08:54 Kann es sein, dass sich der "Pfeifenkopf" bei nicht ausreichender Schmierung abnutzt und der Innendurchmesser wächst?
Aber Hallo nutzt der sich ab. Die Bohrung kann sich ganz gehörig weiten, und auch die senkrechte Nut vorne (natürlich auch der in der Nut geführte Stift) ebenso. Gibt lustig viel Spiel, und eine Lösung dafür habe ich noch nicht gefunden.
Die Nut habe ich aufgeschweisst, aber das ist dann auch weicheres Material als es der Pfeifenkopf eigentlich ist. Für die Bohrung selber ist mir noch nix eingefallen.
Danke, das leuchtet ein! Ich vermute das wurde in den letzten Jahren nie viel Wert drauf gelegt - von meiner Seite allerdings auch nicht. :versteck:
Mein EMPI "Hurst Style" Schalthebel hat diesen Stift allerdings gar nicht... da muss ich mal den alten Schalthebel anschauen, ob der einen solchen überhaupt noch hatte.
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Re: Was habt ihr gestern für euren Bus getan?

Beitrag von bulli71 »

Ohne den Stift dreht der Schalthebel sich doch frei um die Vertikale, wie geht das ohne?
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schrauberger
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Re: Was habt ihr gestern für euren Bus getan?

Beitrag von schrauberger »

bulli71 hat geschrieben: 20.09.2021 10:29
HeWeThue hat geschrieben: 20.09.2021 08:54 Kann es sein, dass sich der "Pfeifenkopf" bei nicht ausreichender Schmierung abnutzt und der Innendurchmesser wächst?
.
Die Nut habe ich aufgeschweisst, aber das ist dann auch weicheres Material als es der Pfeifenkopf eigentlich ist. Für die Bohrung selber ist mir noch nix eingefallen.
Hallo, ja das ist an der Stelle etwas tricki.
Zum Aufschweissen möchte ich anmerken, dass das eher eine suboptimale Lösung ist.
Unerwünschtes Spiel auf die Art rauszunehmen funktioniert, aber halt nicht lange :( .
Der Pfeifenkopf ist gehärtet und verliert eben diese Härte durch das Schweißen. Du hast nun nicht nur abgenutztes Material durch weiches Material ersetzt, sondern auch einen recht großen Bereich um den Schlitz „ausgeglüht“.
Das Thema Wärmebehandlung von Stahl ist hochkomplex.
Aus dem Nähkästchen, ohne auf Stahlsorte, Härtetemperatur, Anlasstemperatur und Häufigkeit einzugehen, ganz grob:
Um einem gehärteten Gefüge (glühender Stahl in Wasser, Öl ,an der Luft oder gar im Ofen abgeschreckt) also „Glashart“, eine gewünschte Festigkeit (N/mm2) zu geben, muss es „angelassen“ werden.
Sichtbar an den Anlassfarben von Weißgelb (200 Grad C, über blau 300 Grad bis grau 360 Grad C) und darüber (keine Feststellung der Temperatur über Anlassfarben mehr möglich).
Der Stahl verliert dabei an Härte, gewinnt aber an Festigkeit.
Man spricht dabei von vergüten (Härten und Anlassen bei hohen Temperaturen.
Durch diese Wärmebehandlung lässt sich die Festigkeit locker verdoppeln.

Der Aufwand dieses Teil zu revidieren ist beachtlich
Es wäre möglich den Pfeifenkopf aus Werkzeugstahl nachzufertigen, ihn anstelle des alten anzuschweißen, und dann mit der Flamme zu härten, abzuschrecken und anzulassen.
Problematisch ist der Verzug (speziell bei dünnwandigen Teilen) sowohl etwas beim Schweissen, und noch mehr beim Abschrecken.

Eine andere Möglichkeit wäre den Pfeifenkopf nur an der Oberfläche zu Härten. Dazu verwendet man Einsatzstahl (ohne zusätzlichem Einbringen von Kohlenstoff nicht härtbar), ihn also „aufzukohlen“ (Einbringung von Kohlenstoff im Ofen) je länger desto tiefer die eingesetzte Schicht, und nur diese Schicht von einigen Zehntel mm wird beim Abschrecken hart.
Beim Einsatzhärten tritt im allgemeinen weniger Verzug auf.

Noch eine Möglichkeit der Oberflächenhärtung wäre das Nitrieren. Dabei wird unter Stickstoffatmosphäre in speziellen Öfen bei überca. 500 Grad C das Gefüge mit Stickstoff angereichert. Ergibt die höchste erreichbare Härte bei Stahl, von bis zu 70 HRC ohne nennenswerten Verzug.

Alles viel zu aufwendig und teuer :abgelehnt:

Ich denk mal die einzig vernünftige Möglichkeit ist der Neukauf, in der Hoffnung, daß heute erhältliche Stangen annähernd so gut wie die alten sind :D

Ralph
Schöne Grüße aus Geisingen,

Biete in Originalqualität:
Reparaturbleche für Laderaumboden und
Typ4 Wärmetauscher.
Sämtliche BKV-Unterdruckleitungen und
Nachlaufleitungen für Bremsflüssigkeit.
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bulli71
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Re: Was habt ihr gestern für euren Bus getan?

Beitrag von bulli71 »

Alles richtig und soweit auch bekannt. Nur: was hilfts?

Wenn ich also die Alternativen habe mit guter Hoffnung neu zu kaufen, oder mit metallurgisch nicht einwandfreier Methode aufzuschweißen, dann probiere ich doch erst einmal letztes. Was habe ich zu verlieren?
Tatsächlich funktioniert das schon ziemlich lange, daher war die Entscheidung so schlecht nicht.

Aber das geht natürlich nur an der Nut. Den Pfeifenkopf selber innen so zu bearbeiten und vor allem nachzubearbeiten, ich denke dass kann man vergessen ohne entsprechende Maschinen. Dann lieber mit etwas Spiel leben.

Oder man baut sich Lösungen wie in modernen Autos mit Kugelüberzug aus Teflon, vielleicht was in diese Richtung
Thorsten
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