Auswandern mit T2

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Weserbulli
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Auswandern mit T2

Beitrag von Weserbulli »

Moin zusammen,

zunächst: ich hoffe, das Thema ist in dieser Rubrik richtig, die Rubrik Reiseberichte fand ich nicht ganz passend, weil es hier um die dauerhafte Ausreise und die damit verbundenen Formalitäten geht.

Wir ziehen Mitte Oktober nach Schweden und melden unsere Adresse hier in Deutschland komplett ab.

Sehr frühzeitig kontaktierte ich die OCC und schilderte den Sachverhalt.
Die Info war, dass ich den Wagen für maximal ein halbes Jahr mit der bestehenden Versicherung weiter betreiben kann, dann muss ich den Bulli ummelden.

Die Zulassungsstelle sprach von Ausfuhrkennzeichen, ich machte einen Termin und informierte mich, welche Unterlagen ich benötige.
U.a. wurde die eVB genannt.
Diese habe ich nun bei der OCC angefordert.
Bekommen habe ich die sogenannte Gelbe Versichertenkarte, auf der sogar ein möglicher Zeitraum bis 2025 aufgedruckt ist.
Dazu den Hinweis, dass eine eVB nicht ausgestellt würde.
Noch mal nachgefragt bekam ich die Info, dass bei Beantragung eines Ausfuhrkennzeichens die Versicherung bei der OCC sofort enden würde.

Nun also nochmals bei der Zulassungsstelle hier in Bremen nachgefragt.
Info: Sie empfehlen das Ausfuhrkennzeichen, eine Versicherung könne über die Schildermacher für etwa vier Wochen abgeschlossen werden.

Schildermacher angerufen.
Info: Pauschale PKW Versicherung (Haftpflicht?) kann für 15 Tage (84€), 30 Tage (98€), 60 Tage (420€) oder 90 Tage (620€) abgeschlossen werden.
Zum Versicherungsumfang konnte mir der Schildermacher nichts sagen, er wusste auch nicht, wie der Wert des Fahrzeugs bei der Kurzzeitversicherung berücksichtigt werden kann.

Nun meine Frage in die erlauchte Runde:
Hat jemand von Euch solch eine Ausfuhr schon hinter sich und kann mir Tipps geben?
Kann es Probleme geben, wenn ich den Wagen einfach mit bestehender Bremer Zulassung ausführe und in Schweden ummelden will?
Brauche ich zur An-/Ummeldung in Schweden die schwedische Personennummer? Diese werden wir bekommen, es ist nur schwer einzuschätzen, wie schnell das gehen wird.
Mache ich mir am Ende einfach zu viel Gedanken?
Was würdet Ihr tun?

Danke vorab und liebe Grüße (noch) aus Bremen
Olli
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HeWeThue
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Re: Auswandern mit T2

Beitrag von HeWeThue »

Ohne tief in der Materie zu stecken: fahren auf deutschen Kennzeichen mit der vorhandenen Zulassung bis ich den Wagen auf die neue Adresse usw. zulassen kann. Man kann ein im Ausland zugelassenes Fahrzeug in Deutschland bis zu einem halben Jahr fahren. Hätte meinen T2 mit mexikanischen Kennzeichen in Deutschland auch noch fahren können mit Versicherung.
Überführungskennzeichen sind meines Erachtens für Exportfahrzeuge die ins Ausland verkauft wurden oder werden und quasi nur zu dem Zweck des Transfers erteilt werden.
Und der Bulli fährt wahrscheinlich nicht alltäglich, sodass man ihn sicher notfalls nach einem halben Jahr irgendwo abstellen kann bis sich alles geklärt hat.
Hendrik Weise
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bugster_de
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Re: Auswandern mit T2

Beitrag von bugster_de »

ohne ebenfalls allzu tief in der Materie zu stecken, aber wir hatten uns vor einigen Jahren auch mit Umzug ins Ausland beschäftigt.

Wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe, hat man bei einem dauerhaftem Umzug ins Ausland und Abmeldung des deutschen Wohnsitzes noch 6 Monate Zeit. Man sollte aber der Versicherung und Zulassungsstelle die neue Adresse im Ausland mitteilen, denn irgendwo müssen etwaige Papiere und Knöllchen ja hingeschickt werden. Und ich glaube der TÜV sollte ebenfalls noch für die 6 Monate gültig sein; weiß ich aber nicht genau

Ein Überführungskennzeichen brauchst du meines Erachtens nur, wenn das Auto in Deutschland bereits endgültig abgemeldet ist.

Vermutlich nur grenzwertig legal wäre die Anmeldung eines Zweitwohnsitzes z.B. bei Verwandten in Deutschland und dann das Auto darauf zulassen. Ich habe vor vielen Monden ein paar Jahre in Frankreich gelebt und hatte einen Zweitwohnsitz in Deutschland behalten; dies ist allerdings zwischen Frankreich und Deutschland sehr gut geregelt (wegen Steuern, Rente, etc.). Wie das mit Schweden ist weiß ich nicht.

Mir wäre allerdings VIIIIEEEEEL wichtiger, wie ich das Auto in Schweden wieder zugelassen bekomme. Abgemeldet ist immer schnell, aber wieder zulassen bei so alten Autos kann schon Hürden bergen. Zumal das KBA das Auto ja vermutlich endgültig abmeldet, wenn man auf der Zulassungsstelle nicht aufpasst.
Genau so einen hatte ich auch mal. Aber der hatte einen Diesel und war von Ford.
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bullijochen
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Re: Auswandern mit T2

Beitrag von bullijochen »

Ich hab Freunde in der Schweiz die haben ihren Bus T4 und andere einen T5 in Deutschland auf den Vater zugelassen und sind Jahrelang in der Schweiz gefahren. Wenn sie gefragt wurden haben sie das Auto gerade geliehen um Urlaub zu machen...
Auf keinen Fall in D abmelden bevor klar is wie in Schweden angemeldet wird.Sonst stehst du nacher da und kannst in Schweden nicht anmelden weil in D abgemeldet und dann musste erst aufwändig Papiere besorgen. Vielleicht kannst du ja den Wohnsitz in D erst später abmelden oder bei Verwandten einen zweitwohnsitz haben...
Meine Erfahrungen ist das die meisten Behörden mit solchen Fällen schlichtweg überfordert sind weil es kein Standard ist.
Da wir einem schnell zu etwas geraten was keinen Vorteil bringt..
Gruß Jochen :bier:

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BerndDerBus
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Re: Auswandern mit T2

Beitrag von BerndDerBus »

Ich hab Freunde in der Schweiz die haben ihren Bus T4 und andere einen T5 in Deutschland auf den Vater zugelassen und sind Jahrelang in der Schweiz gefahren. Wenn sie gefragt wurden haben sie das Auto gerade geliehen um Urlaub zu machen...
Das wird richtig teuer. Ist kein Versicherungsproblem - sondern Steuerbetrug.
Wenn das Fahrzeug in der CH gefahren wird, MUSS der Vater dabei sein. Oder wenigstens in der unmittelbaren Nähe.
Aus dem Grund habe ich mittlerweile alle DE-Fahrzeuge auf CH-Nummern.

Aber Schweden ist ein EU-Land. Die Schweiz nicht. Deshalb sollte das wesentlich unkomplizierter sein.
Ich würde auch nichts abmelden - solange ich das drüben nicht 100% geklärt habe.
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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: Auswandern mit T2

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Moin Olli,

wenn ich das aus Schweden richtig mitbekommen habe, geht ohne Schwedische Personennummer erst mal gar nichts.
Da kannst du keinen Handyvertrag oder sonstiges abschließen, geschweige denn ein Auto anmelden.
Also würde ich auch mit dem Deutschen Kennzeichen und ausreichend Rest Tüv gen Schweden reisen.
Dann die Schwedische Personennummer besorgen und dann über die Abmeldung nachdenken.
Dort kannst du das Auto dann ggf. sogar online beim deutschen Straßenverkehrsamt abmelden.
Allerdings braucht man da wohl spezielle Zulassungsaufkleber, bei denen in der Mittelschicht irgendeine Nummer steht, die man bei der Abmeldung angeben muss.
(Halbwissen)

Da Schweden ein EU Land ist, würde ich mir auch keine großen Gedanken machen, wenn du noch ein paar Wochen mit Deutscher Zulassung und Versicherung unterwegs bist.
Die Exportkennzeichen sind an der Stelle unnötig teuer und ja auch zeitlich sehr begrenzt.
Und auch da gibt es ggf. Probleme das die ihre Gültigkeit verlieren, sobald du Schwede geworden bist.

Und wenn du in DE noch einen Nachsendeantrag stellst, kommt ja auch noch die potenzielle Post bei dir an.
Bei mir kommt ja nur einmal im Jahr die Rechnung von der OCC und der Rest ist Werbung.

Wir haben hier aber auch ein Forenmitglied aus Schweden. Ich weiß nur nicht mehr wer das ist.

Viele Grüße
Thomas
Im Angebot: Drehzahlmesser, US-Motor-Kabelbaum 10101000
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Norbert*848b
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Re: Auswandern mit T2

Beitrag von Norbert*848b »

Tanjas&Thomas_T2b hat geschrieben: 15.09.2022 16:10 Wir haben hier aber auch ein Forenmitglied aus Schweden. Ich weiß nur nicht mehr wer das ist.
:surprised:
Da kann ich aushelfen, hab ja (noch?!) ein Gedächnis wie ein Elefant. :D
Ronald alias "Folxwagen".
Den vielleicht einmal per PN kontaktieren???
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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Weserbulli
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Re: Auswandern mit T2

Beitrag von Weserbulli »

Moin zusammen,

vielen Dank für Eure Antworten. Das bestätigt mich in meiner Vermutung, dass die Infos der Zulassungsstelle doch etwas, sagen wir mal, eindimensional waren.
Ich hatte parallel zu meiner Anfrage hier auf Facebook in zwei Schweden-Auswanderungs-Gruppen gefragt und dort von verschiedenen Leuten ähnliche Empfehlungen erhalten wie hier. Das Ausfuhrkennzeichen ist für unseren Umzug bei kompletter Aufgabe unseres Wohnsitzes hier in D wohl eher ungeeignet, da es auf andere Zwecke abzielt (Verkauf und Überführung ins Ausland). Die Dame von der Zulassungsstelle hier in Bremen war da aber sehr hartnäckig und wollte mich unbedingt vom Ausfuhrkennzeichen überzeugen. Dass es auch anders geht räumte sie eher beiläufig am Ende des Gesprächs ein, empfahl aber weiterhin das Ausfuhrkennzeichen.

TÜV habe ich gerade neu machen lassen, der wäre im Frühjahr fällig gewesen - von Schweden aus etwas unpraktisch .
Ja, ohne Personnenummer geht in Schweden fast nichts, das haben wir schmerzlich bei der Wohnungssuche erfahren. Und wenn es nicht die Personennummer ist, dann braucht man eine schwedische Bank-ID. Interessanterweise hat unsere Tochter im Rahmen der Anmeldung zum Kindergarten automatisch eine Personennummer zugeteilt bekommen.

Nach meinen Informationen wird der Bulli als Veteranbil (Veteranenauto) geführt und ist steuerbefreit. Beim schwedischen TÜV muss er nur bei der Ummeldung vorgeführt werden (wenn nicht sogar der recht frische TÜV von hier reicht), danach aber nie wieder da älter als 50 Jahre. Interessante Praxis.
Wie ich den Wert des Bullis am besten versichere, muss ich dann noch in Schweden heraus bekommen.

Viele Grüße
Olli
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T2Bulli
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Re: Auswandern mit T2

Beitrag von T2Bulli »

Hallo Olli,
wie Thomas schon geschrieben hat: Ohne die Personennummer geht in Schweden absolut nichts amtliches.
Viele Grüße
Sebastian
Fahre Bus, der Umwelt zuliebe!
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