Fähnchenhändler
Verfasst: 21.06.2009 19:51
Hallo liebes Forum,
bevor mir der Kragen platzt, erzähle ich Euch eine Geschichte in 4 Akte.
Zuerst, ich möchte mir einen T4 California zur Entlastung meines Bullis und meiner Bandscheiben zulegen. Nachdem die Tageszeitungen nichts ergaben, versuchte ich mein Glück mit MOBILE.DE.
Erster Akt
Ein schöner T4 mit ca. 100 000 Kilometer von einem seriösen Händler zu einem vernünftigem Preis. Da ich am nächsten Tag beruflich in diese Stadt fahren mußte, habe ich bei dem Händler nicht angerufen. Um 9.00 Uhr angekommen, sagte mir der Verkäufer, dass der Bulli schon lange verkauft sei. Man habe nur vergessen, das Fahrzeug aus der Liste zu nehmen. Blöd gelaufen - meine Schuld.
Zweiter Akt
Wieder ein schöner California, super Zustand, guter Preis, langjähriger MOBILE Händler, 260 Kilometer nördlich. Da ich noch lernfähig bin, habe ich angerufen. Ja, der Wagen sei noch da und um nicht umsonst den weiten Weg zu machen, wurde er mir reserviert. Wäre ja blöd, wenn mir einer den Wagen vor der Nase wegschnappen würde (sagte der Händler). Zum vereinbarten Zeitpunkt stand ich auf dem Hof, der California ebenfalls - oder dass was er sein sollte. Was fehlte, war der Dealer. Auch telefonisch war der Gute nicht zu erreichen. Der Wagen befand sich in einem erbärmlichen Zustand: tiefe Neidkratzer auf der Motorhaube, geflicktes Hubdach, abgefahrene Reifen, total verschmutzt. Offensichtlich ein Fanbus vom FC St. Pauli, nach den Aufklebern zu schließen. Mein Traumwagen sieht anders aus. Zum Glück war der Verkäufer nicht da (ob er das geahnt hatte?).
520 Kilometer für die Katz ...
Dritter Akt
Topgepflegter 2001er Cali in weiß
, vernünftiger Preis (aber hart an meiner Schmerzgrenze), seriös erscheinender langjähriger MOBILE Händler, 270 Kilometer westlich. Ja, der Wagen sei noch da und werde mir für den nächsten Tag reserviert. Angekommen wurde mir als erstes erzählt, ein anderer Interessent wolle den Cali ungesehen kaufen und um seine Seriösität zu bekräftigen schob der Händler nach, dass ich natürlich das Vorkaufsrecht habe. Der Cali stehe hinten im Verkaufsraum, ich könne ihn schon mal besichtigen. Der Bus sah auf den Fotos etwas anders aus. Die tiefen Steinschläge auf der Motorhaube, die zerkratzten Spiegelgehäuse, zerkratzte Stoßstangen (ich spreche hier nicht von kleinen Kratzern sondern von richtigen Beschädigungen durch Feindberührung), die faustgroße Delle an der D-Säule, der Rost im Radlauf - das alles war auf den Fotos nicht zu erkennen. ich wollte dennoch eine Probefahrt machen. Nach Starthilfe sprang der Cali auch an (da haben wieder Kunden rumgespielt - ej, ich schwör). Das schlagende Geräusch von der Antriebswelle hat nur mich, nicht den Verkäufer gestört. Und ich wollte den Bulli immer noch ... Der freundliche Gebrauchtwagenverkäufer fuhr den Cali auf eine Hebebühne. Als ich die neuralgischen Punkte begutachten wollte, hörte ich folgende Worte: Bitte machen Sie schneller, ich traue diesen Hebebühnen nicht.
Ich wiederum traue dieser Art von Verkäufern nicht, auch wenn er "nur" 700 Euro für die Teillackierung des "Topgepflegten" 2001ers haben wollte. "Einen besseren werden Sie nicht finden, ej ich schwör". Wieder etwas dazu gelernt.
Vierter Akt (vermutlich auch letzter Akt dieser Schmierenkomödie)
Besagter Verkäufer aus Akt 2 bietet im MOBILE einen T5 California an. Superschönes Auto ... und vielleicht hatte er ja einen schwerwiegenden Grund mich damals zu versetzen ... nur ergab ein Telefongespräch, dass der Wagen erst in drei Tagen bei ihm stehen würde. Was solls, drei Tage und dann ein vier Jahre junger T5 California (konnte die erhöhten Gebrauchtwagenpreise meiner Regierung glaubhaft machen). Mein Anruf nach drei Tagen ergab, dass MEIN Cali erst am Abend eintreffen würde. Eine Besichtigung also erst am nächsten Tag möglich sei. Ihr kennt sicher die Geschichte von dem gebrannten Kind ... Also habe ich am besagten nächsten Tag um 8.45 (in der Frühe) beim Händler angerufen. Der sagte mir, er habe das Auto bereits an einen Händlerkollegen verkauft!
Fazit: über 1000 Kilometer in der Republik herumgefahren und keinen California. Für die Dinger muß man noch richtig viel Geld in die Hand nehmen. Einen Teil erhält jetzt mein Oldie T2a in Form eines neuen Motors und ein paar neuer Bleche. Dann fahren wir nächstes Jahr nach Römö und verbringen eine schöne Zeit am Strand. Basta.
Habt Ihr auch ähnliche Erfahrungen mit den "Fähnchenhändlern" gemacht? Würde mich brennend interessieren.
Servus aus München
PS.: Sollte bei Euch ein schöner rostfreier T4 California rumstehen, dann bitte melden.
bevor mir der Kragen platzt, erzähle ich Euch eine Geschichte in 4 Akte.
Zuerst, ich möchte mir einen T4 California zur Entlastung meines Bullis und meiner Bandscheiben zulegen. Nachdem die Tageszeitungen nichts ergaben, versuchte ich mein Glück mit MOBILE.DE.
Erster Akt
Ein schöner T4 mit ca. 100 000 Kilometer von einem seriösen Händler zu einem vernünftigem Preis. Da ich am nächsten Tag beruflich in diese Stadt fahren mußte, habe ich bei dem Händler nicht angerufen. Um 9.00 Uhr angekommen, sagte mir der Verkäufer, dass der Bulli schon lange verkauft sei. Man habe nur vergessen, das Fahrzeug aus der Liste zu nehmen. Blöd gelaufen - meine Schuld.
Zweiter Akt
Wieder ein schöner California, super Zustand, guter Preis, langjähriger MOBILE Händler, 260 Kilometer nördlich. Da ich noch lernfähig bin, habe ich angerufen. Ja, der Wagen sei noch da und um nicht umsonst den weiten Weg zu machen, wurde er mir reserviert. Wäre ja blöd, wenn mir einer den Wagen vor der Nase wegschnappen würde (sagte der Händler). Zum vereinbarten Zeitpunkt stand ich auf dem Hof, der California ebenfalls - oder dass was er sein sollte. Was fehlte, war der Dealer. Auch telefonisch war der Gute nicht zu erreichen. Der Wagen befand sich in einem erbärmlichen Zustand: tiefe Neidkratzer auf der Motorhaube, geflicktes Hubdach, abgefahrene Reifen, total verschmutzt. Offensichtlich ein Fanbus vom FC St. Pauli, nach den Aufklebern zu schließen. Mein Traumwagen sieht anders aus. Zum Glück war der Verkäufer nicht da (ob er das geahnt hatte?).
520 Kilometer für die Katz ...
Dritter Akt
Topgepflegter 2001er Cali in weiß

Ich wiederum traue dieser Art von Verkäufern nicht, auch wenn er "nur" 700 Euro für die Teillackierung des "Topgepflegten" 2001ers haben wollte. "Einen besseren werden Sie nicht finden, ej ich schwör". Wieder etwas dazu gelernt.

Vierter Akt (vermutlich auch letzter Akt dieser Schmierenkomödie)
Besagter Verkäufer aus Akt 2 bietet im MOBILE einen T5 California an. Superschönes Auto ... und vielleicht hatte er ja einen schwerwiegenden Grund mich damals zu versetzen ... nur ergab ein Telefongespräch, dass der Wagen erst in drei Tagen bei ihm stehen würde. Was solls, drei Tage und dann ein vier Jahre junger T5 California (konnte die erhöhten Gebrauchtwagenpreise meiner Regierung glaubhaft machen). Mein Anruf nach drei Tagen ergab, dass MEIN Cali erst am Abend eintreffen würde. Eine Besichtigung also erst am nächsten Tag möglich sei. Ihr kennt sicher die Geschichte von dem gebrannten Kind ... Also habe ich am besagten nächsten Tag um 8.45 (in der Frühe) beim Händler angerufen. Der sagte mir, er habe das Auto bereits an einen Händlerkollegen verkauft!




Fazit: über 1000 Kilometer in der Republik herumgefahren und keinen California. Für die Dinger muß man noch richtig viel Geld in die Hand nehmen. Einen Teil erhält jetzt mein Oldie T2a in Form eines neuen Motors und ein paar neuer Bleche. Dann fahren wir nächstes Jahr nach Römö und verbringen eine schöne Zeit am Strand. Basta.
Habt Ihr auch ähnliche Erfahrungen mit den "Fähnchenhändlern" gemacht? Würde mich brennend interessieren.
Servus aus München
PS.: Sollte bei Euch ein schöner rostfreier T4 California rumstehen, dann bitte melden.