Öltemperaturproblem trotz Zusatzkühler Typ-4

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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: Öltemperaturproblem trotz Zusatzkühler Typ-4

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Hier ein Zitat aus "Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten"

Es geht eigentlich um den Zusammenbau eines Grills, aber passt hier irgendwie rein....

"...Der Prüfstein für die Maschine ist die Zufriedenheit, die sie einem verschafft.
Einen anderen Test gibt es nicht. Wenn die Maschine Seelenruhe bewirkt, ist sie richtig.
Wenn sie einen unruhig macht, ist sie so lange falsch, bis entweder sie geändert wird oder unsere Geisteshaltung sich ändert.
Der Prüfstein für die Maschine ist immer die eigene Geisteshaltung. Einen anderen Test gibt es nicht.
...
Viel häufiger kommt es vor, daß man Unruhe empfindet, obwohl sie richtig ist, und ich glaube, mit dem Fall haben wir es hier zu tun.
Aber wenn sie einem Unruhe verursacht, ist sie eben nicht richtig.
Das heißt sie ist nicht gründlich genug durchgeprüft. ..."
Robert M. Pirsing
Frank_Hopfner hat geschrieben: Allerdings klärt das noch nicht die Frage, warum mein Motor 12O Grad mit Kühler hat, wenn Ihr ohne Fahrt!
Hi Niko,

mach mal erst einmal die Löcher und das Hitzeschutzblech.
Wenn dann immer noch die Temperatur in den Regionen ist, würde ich noch einmal genauer hinsehen.
Und die 120° sind ja noch im normalen Bereich. (Wenn auch nicht mit Zusatzölkühler) Von daher mach dir erst einmal nicht zu viele Sorgen.
Und Falschluft kann man jetzt ja erst einmal ausschließen, das ist ja zur Genüge untersucht.
Ein Loch im Auspuff kann man ja schnell feststellen, da brauchst du ja nur mal das Endrohr zuhalten und sehen ob es irgendwo raus pfeift.

Viele Grüße,
Thomas & Robert
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boggsermodoa
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Re: Öltemperaturproblem trotz Zusatzkühler Typ-4

Beitrag von boggsermodoa »

Tanjas&Thomas_T2b hat geschrieben:Viele Grüße,
Thomas & Robert
:P
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Desto
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Re: AW: Öltemperaturproblem trotz Zusatzkühler Typ-4

Beitrag von Desto »

Hallo
Passt der Oelpeilstab-Fuehler auch zur Temperaturanzeige?
Es gibt verschiedene Anzeigen z.B. bei VDO fuer diese muessen auch die passenden Fuehler verwendet werden (Wiederstandswert bei einer bestimmten Temperatur).

Gruß Desto
Gruß Desto
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Desto
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Re: AW: Öltemperaturproblem trotz Zusatzkühler Typ-4

Beitrag von Desto »

Hi nochmal
Koch doch mal den Fuehler und schau was die Anzeige die zeigt. Vielleicht ist ja alles ok weil deine Anzeige ca. 20 Grad fasch geht.

Link zu den Widerstandswerten http://www.temperaturgeber.de/vdo_tempe ... daten.html
Gruß Desto
Gruß Desto
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Phil
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Re: Öltemperaturproblem trotz Zusatzkühler Typ-4

Beitrag von Phil »

Vor Einbau des Ölkühlers lag die Öltemperatur um die 125 Grad oder leicht darüber, richtig? Das deckt sich ja halbwegs mit den Werten anderer Typ4 Fahrer bei den aktuellen Temperaturen... von daher würde ich jetzt auch mal vermuten, dass bei der Maschine erstmal nicht so viel ganz übel im Argen liegen kann...
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Mani
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Re: Öltemperaturproblem trotz Zusatzkühler Typ-4

Beitrag von Mani »

Ich bin grad von ner 900km Tour zurück und hab auch die temperaturanzeige argwöhnisch beobachtet. Hat sich bei gemütlich 80 km/h auf der Landstraße schön schnell bei 130° eingepegelt. Der Motor ist von mir vor etwa 6000km neu aufgebaut worden, also Kolben und Zylinder z.Bsp. neu, also auch mit ordentlich Kompression. Ich messe auch mit nem Peilstab. Zum 1. Mai hab ich bei geringeren Außentemperaturen auf einer ähnlich langen Tour etwa 110-115° gehabt...Aber irgendwie ist das doch auch logisch...15° wärmere Kühlluft kühlt halt auch 15° weniger.

schöne Grüße
Mani
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Frank_Hopfner
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Re: Öltemperaturproblem trotz Zusatzkühler Typ-4

Beitrag von Frank_Hopfner »

Hallo mal wieder!
Habe heut ein wenig geschraubt:

Hitzeschutzblech montiert:
Endtopf weg, Erstmal 2 Stebolzen abgerissen :shock:
Alles untenrum saubergemacht, Blech hin, Enttopf wieder dran,

Das Loch im Motorraum zugeschweißt - oder soll ich sagen nachmodeliert?
Ihr seht den Anfang der Aktion. Nun ist das jedoch kaum noch zu sehen und vorallem dicht.

Dann habe ich eine helle Lampe unter den Motor gelegt und mal geschaut wo überall licht im Motorraum zu sehen ist.
Vorallem musste ich dann die Heizungsdurchführungen und den Öleinfüller sowie die Abgasrückführung abdichten.
Jetzt sollte es passen.

Den Fühler habe ich mit 100 Grad getestet. Die Anzeige zeigt minimal weniger an.

Prompt zum Ausprobieren hat es dann begonnen zu regnen bei nurnoch 20 Grad. Mit dem Zusatzkühler unterflur kam ich auf der Bahn nicht über 90 Grad.
Ich fahre jetzt erstmal in Urlaub. Mal sehen was so geht :D
Danke für Eure Ideen,

Niko
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Bullireisen
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Re: Öltemperaturproblem trotz Zusatzkühler Typ-4

Beitrag von Bullireisen »

Hallo Nico,

da ich da mit diversen aus dem Forum schon einmal über die Öltemperatur gefachsimpelt habe und mir Deinen Beitrag aufmerksam von Anfang an durchgelesen habe hätte ich folgende Anmerkungen.

Du hast ein Foto eingestellt was mich doch sehr stutzig gemacht hat:
IMG_2565.JPG
Aus Deinem Bericht konnte ich nicht genau herauslesen ob Du das Leck in der Luftführung auch zu gemacht hast? Ich hoffe doch, denn da bläst es ja m³ frische Kühlluft zurück in den Motorraum die dir zur Kühlung des 3. +4. Zylinders fehlen.
IMG_4154.JPG
Der Zusatzölkühler ist bei Dir komplett im Windschatten der Wagenheberaufnahme / Vorderachse angebracht. Wie soll da gekühlt werden, wenn der Zusatzölkühler ähnlich groß ist wie der verbaute aber nur gering durchströmt und nicht zwangsbelüftet wird wie der originale? Wenn der 5 - 10 % Kühlleistung vom Verbauten hat, dann ist das aber schon hoch gegriffen.
Ölkreislauf Typ4.jpg
Hier siehst Du den Ölkreislauf im Typ4 Motor. Es gibt 3 Druckregelventile, die den Ölkreislauf steuern. Ist das Öl kalt und zäh, dann wird es am Ölfilter über den Bypass vorbei geleitet und kann am Ölkühler vorbei direkt zu den Schmierstellen. Wird die Viskosität des Öls durch die Erwärmung geringer fließt es durch den Ölfilter und den Ölkühler zu den Schmierstellen. Wichtig ist dabei, daß das ganze auf einander abgestimmt ist (verstärkte Feder für Druckkolben vor Ölkühler...) sonst schaltest Du damit durch das kalte Öl vom Ölfilter (Dein Flansch sitzt ja dort) den Motorölkühler unter Umständen teilweise aus.

Original Ölspezifikation für den Typ4 ist SAE15 W40, nicht SAE 20 W50. Wenn Deine Lagerstellen nicht so verschlissen sind, daß er den Gesamtdruck, der vom 3. Regelkolben begrenzt wird (von VW auf ca. 3 Bar bei 70°C angegeben) aufbaut, dann sehe ich keine Veranlassung ein anderes Öl zu fahren, als das vorgeschriebene.

Ich habe, weil mein Typ 127 Motor dafür Anschlüsse hat, den Zusatzölkühler von Bugwelder mit Lüfter parallel zum Ölkühler verbaut, mit Thermostatsteuerung ab 80°. Ich habe die ersten 10.000 km SAE 20 W 50 gefahren, weil der Käfer Karl, der mir geholfen hat, den Einspritzmotor in den T2a ein zu bauen das immer für seine VWs verwendet. Mit meiner Konstellation habe ich vergangenes Jahr auf dem Weg nach Korsika, mit Dachzelt auf dem Dach in der Poebene in Italien bei 30° Außentemperatur und konstant 120 km/h bei 118-120°C Öltemperatur gelegen. Öldruck ca. 3 Bar bei dieser Temperatur. Dieses Jahr sind wir nach Kroatien. Und auf dem Rückweg über Italien wieder durch die Poebene. Gleiche Konstellation mit Dachzelt, konstant 120, soweit möglich, aber mit SAE 15 W40 im Motor habe ich die 110° gerade so geknackt. Kurz vom Gas war ich wieder drunter. Dafür lag der Öldruck bei dieser Temperatur nur noch bei 2,7 Bar
Ich vermute, dass das an der Viskosität liegt. Die Ölpumpe kann zwar auf Grund der geringeren Viskosität weniger Druck aufbauen, dafür wird das geförderte Volumen, wegen des geringeren Staudrucks im Ölfilter und Ölkühler aber größer, was zu einer besseren Kühlleistung in den Ölkühlern führt.

Der Verschleißdruck wird mit 2 Bar bei 70° angegeben. Solange der Öldruck auf der Autobahn diesen Wert nicht unterschreitet würde ich 15 W 40 Fahren, weil durch den größeren Volumenstrom bessere Kühlleistung zu Stande kommt.

Hier geht es mir nicht um die Absoluttemperatur, sondern um die Temperaturdifferenz zwischen SAE 15W 40 und SAE 20 W50. Ich weiß auch daß die Anbindung des Ölkühlers bei mir nicht die glücklichste ist. Sie scheint aber trotzdem zu funktionieren.

Mein Fazit: Häng den Ölkühler in den Luftstrom oder tausche ihn gegen einen von Bugwelder mit Lüfter und verwende wenn möglich SAE15 W40 in deinem Flachmotor.

Gruß
Alex
Bullireisen reist mit dem VW T2a von 1971

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Mani
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Re: Öltemperaturproblem trotz Zusatzkühler Typ-4

Beitrag von Mani »

Hallo,

ich würde mich jetzt nicht einzig auf die niedrigere Temperatur versteifen. Das 20w50 baut doch einen höheren Druck auf, trotz höherer Temperatur. Das bedeutet für mich, dass die Viskosität trotz höherer Temperatur immer noch höher ist, als die vom 15W40. Somit wird doch auch besser bei höheren Temperaturen geschmiert. Der Ölfilm auf den Kolben und in den Lagerschalen der Wellen bleibt also eher bestehen und reißt nicht auf, was ja den Druckverlußt verursacht.

ich bleibe also bei 20W50...und vor allem, da ich letzte Woche wieder eine Tour von 1100km gemacht habe und meine Öltemperatur diesmal bei etwa 120° stand, da es auf Rügen nicht ganz so heiß war, wie die Woche davor, wo ich bei knapp 40° mit 130-135° Öltemperatur leben musste. Und auch da war der Öldruck immer ausreichend.

Prinzipiell könnte man ja sogar der Jahreszeit angepasstes Einbereichsöl fahren, bei der Hitze dann mal eben SAE W50 Classicöl einfüllen...aber so ein Aufwand mit der Umfüllerei ist mir dabnn doch zu viel.

schöne Grüße
Mani
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boggsermodoa
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Re: Öltemperaturproblem trotz Zusatzkühler Typ-4

Beitrag von boggsermodoa »

Mani hat geschrieben:Der Ölfilm auf den Kolben und in den Lagerschalen der Wellen bleibt also eher bestehen und reißt nicht auf, was ja den Druckverlußt verursacht.
Hatten wir zwar auch schon öfters, aber gerne nochmal:
  • Kolben und Zylinder werden durch Schleuderöl geschmiert, vornehmlich durch das, was aus den Pleuellagern rausspritzt. Das ist also drucklos.
  • Die Gleitlager holen sich ihr Öl aufgrund hydrodynamischer Effekte selbsttätig an der jeweiligen Speisebohrung ab, nehmen es mit in den Lagerspalt und erzeugen dort in der Spaltmitte immense Drücke (dreistellige bar-Werte), die erstens die Bauteile sicher voneinander trennen und zweitens dafür sorgen, daß das Öl mit mächtigem Druck seitlich aus dem Lager rausspritzt. Damit der Prozeß in Gang kommt, ist es nur notwendig, daß der Lagerspalt richtig bemessen ist, die Welle sich dreht und das Öl in ausreichender Menge angeliefert wird. Unter nennenswertem Druck braucht es dafür nicht zu stehen.
  • Um das Öl zu den Pleuellagern zu fördern, muß es bei unseren Motoren von außen in den Hauptlagerzapfen eingespeist werden. Dabei muß zunächst mal die Fliehkraft überwunden werden. Deshalb - und nur deshalb - brauchen wir einen nennenswerten Öldruck. Der dient also nur der Versorgungssicherheit, muß deshalb mit der Drehzahl steigen und hat ansonsten keinerlei Einfluß darauf, ob in einem Lager der Schmierfilm abreißt oder nicht. Wenn das passiert, hängt es freilich meist damit zusammen, daß die Versorgung zusammengebrochen ist. Dies dann jedoch i.d.R. weil der Lagerspalt zu groß, der Motor also verschliessen ist, das Öl im Lager zu schnell davonfließt (da kommt dann auch wieder die Viskosität ins Spiel) und deshalb die Fördermenge der Pumpe nicht mehr ausreicht.
Der Ölkreislauf schert sich überhaupt nicht um die Öltemperatur, sondern guckt nur und ausschließlich auf die Viskosität, wie ein Blick auf obiges Schema zeigt. Die ist ja auch das eigentlich Entscheidende bei gleitgelagerten Motoren. Je dicker das Öl, desto mehr wird am Kühler vorbei direkt zu den Lagern geleitet. Deshalb ist es unmittelbar einleuchtend, daß zäheres Öl im Betrieb auch wärmer wird. Je wärmer das Öl wird, desto schneller altert es allerdings auch. Über die richtige Viskosität verliert mein RLF (bezieht sich auf den AP-Motor) kein Sterbenswörtchen. Die Bedienungsanleitung (1973) nennt noch Einbereichsöle (20W20 im Winter, SAE 30 im Sommer und SAE 40 unter tropischen Bedingungen) für alle Motoren in Typ1, 2, 3 und 4.

Gruß,

Clemens
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