Hallo Nico,
da ich da mit diversen aus dem Forum schon einmal über die Öltemperatur gefachsimpelt habe und mir Deinen Beitrag aufmerksam von Anfang an durchgelesen habe hätte ich folgende Anmerkungen.
Du hast ein Foto eingestellt was mich doch sehr stutzig gemacht hat:
Aus Deinem Bericht konnte ich nicht genau herauslesen ob Du das Leck in der Luftführung auch zu gemacht hast? Ich hoffe doch, denn da bläst es ja m³ frische Kühlluft zurück in den Motorraum die dir zur Kühlung des 3. +4. Zylinders fehlen.
Der Zusatzölkühler ist bei Dir komplett im Windschatten der Wagenheberaufnahme / Vorderachse angebracht. Wie soll da gekühlt werden, wenn der Zusatzölkühler ähnlich groß ist wie der verbaute aber nur gering durchströmt und nicht zwangsbelüftet wird wie der originale? Wenn der 5 - 10 % Kühlleistung vom Verbauten hat, dann ist das aber schon hoch gegriffen.
Hier siehst Du den Ölkreislauf im Typ4 Motor. Es gibt 3 Druckregelventile, die den Ölkreislauf steuern. Ist das Öl kalt und zäh, dann wird es am Ölfilter über den Bypass vorbei geleitet und kann am Ölkühler vorbei direkt zu den Schmierstellen. Wird die Viskosität des Öls durch die Erwärmung geringer fließt es durch den Ölfilter und den Ölkühler zu den Schmierstellen. Wichtig ist dabei, daß das ganze auf einander abgestimmt ist (verstärkte Feder für Druckkolben vor Ölkühler...) sonst schaltest Du damit durch das kalte Öl vom Ölfilter (Dein Flansch sitzt ja dort) den Motorölkühler unter Umständen teilweise aus.
Original Ölspezifikation für den Typ4 ist SAE15 W40, nicht SAE 20 W50. Wenn Deine Lagerstellen nicht so verschlissen sind, daß er den Gesamtdruck, der vom 3. Regelkolben begrenzt wird (von VW auf ca. 3 Bar bei 70°C angegeben) aufbaut, dann sehe ich keine Veranlassung ein anderes Öl zu fahren, als das vorgeschriebene.
Ich habe, weil mein Typ 127 Motor dafür Anschlüsse hat, den Zusatzölkühler von Bugwelder mit Lüfter parallel zum Ölkühler verbaut, mit Thermostatsteuerung ab 80°. Ich habe die ersten 10.000 km SAE 20 W 50 gefahren, weil der Käfer Karl, der mir geholfen hat, den Einspritzmotor in den T2a ein zu bauen das immer für seine VWs verwendet. Mit meiner Konstellation habe ich vergangenes Jahr auf dem Weg nach Korsika, mit Dachzelt auf dem Dach in der Poebene in Italien bei 30° Außentemperatur und konstant 120 km/h bei 118-120°C Öltemperatur gelegen. Öldruck ca. 3 Bar bei dieser Temperatur. Dieses Jahr sind wir nach Kroatien. Und auf dem Rückweg über Italien wieder durch die Poebene. Gleiche Konstellation mit Dachzelt, konstant 120, soweit möglich, aber mit SAE 15 W40 im Motor habe ich die 110° gerade so geknackt. Kurz vom Gas war ich wieder drunter. Dafür lag der Öldruck bei dieser Temperatur nur noch bei 2,7 Bar
Ich vermute, dass das an der Viskosität liegt. Die Ölpumpe kann zwar auf Grund der geringeren Viskosität weniger Druck aufbauen, dafür wird das geförderte Volumen, wegen des geringeren Staudrucks im Ölfilter und Ölkühler aber größer, was zu einer besseren Kühlleistung in den Ölkühlern führt.
Der Verschleißdruck wird mit 2 Bar bei 70° angegeben. Solange der Öldruck auf der Autobahn diesen Wert nicht unterschreitet würde ich 15 W 40 Fahren, weil durch den größeren Volumenstrom bessere Kühlleistung zu Stande kommt.
Hier geht es mir nicht um die Absoluttemperatur, sondern um die Temperaturdifferenz zwischen SAE 15W 40 und SAE 20 W50. Ich weiß auch daß die Anbindung des Ölkühlers bei mir nicht die glücklichste ist. Sie scheint aber trotzdem zu funktionieren.
Mein Fazit: Häng den Ölkühler in den Luftstrom oder tausche ihn gegen einen von Bugwelder mit Lüfter und verwende wenn möglich SAE15 W40 in deinem Flachmotor.
Gruß
Alex