[Workshop] Winterlager - Was beachten?

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B.C.
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Re: [Workshop] Winterlager - Was beachten?

Beitrag von B.C. »

Ich stimme dem Ganzen zu:

1.) nur den Bus abdecken, wenn das Material "athmungsaktiv" ist. Sonst hat man bei Temperaturschwankungen mit/und hoher Luftfeuchtigkeit Kondenswasser unter der Abdeckung

2.) Ölwechsel machen > agressive Stoffe raus

3.) Wenn keine "Standreifen" vorhanden, Luftdruck auf ca. 3,5 bar erhöhen u. von Zeit zu Zeit bewegen.

4.) Batterie an Erhaltungsladegerät anklemmen (Batterie muß nicht abgeklemmt werden, da die Pulsspannung für die
alte "Hardware" kein Problem ist)

5.) Nicht aufbocken (ist wirklich kein Scherz, wie Clemens es schon sagte)

6.) Der Alkoholanteil im modernen Sprit ist nicht zu unterschätzen: ich verwende bei meinen Autos "Benzin Stabilizer" von Liqui Moly *. Zum Einen verflüchtigt sich dann der Alkoholanteil nicht (Tank) und der Sprit bleibt brauchbar, zum Anderen
werden die Vergaser nicht "angegriffen". Es bleibt auch keine Ablagerung des verdunsteten Sprit in der Schwimmerkammer zurück. Der Tank rostet auch nicht

7.) Der Bus sollte wirklich warmgefahren abgestellt werden > kein Kondenswasser im Auspuff oder Brennräumen

8.) Luftentfeuchter (diese Granulat-Dinger) in den Innenraum stellen. Fenster eine Spalt weit aufstellen. Regelmäßig
die Auffangbehälter leeren

9.) Ein ölgetränkter Lappen im Auspuff und vor dem Vergaser ist nicht nur gut gegen Nagetiere. Er verhindert auch Kondenswasserbildung im Motor und er Auspuffanlage

* ich arbeite nicht für die Firma Liqui Moly
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SebastianT2a
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Re: [Workshop] Winterlager - Was beachten?

Beitrag von SebastianT2a »

Hi B.C. !
Das mit dem Benzin-Stabilizer hört sich nicht schlecht an, muss ich einfach in den Tank im betimmt angegebenen Mischverhältnis das Zeugs
einfüllen? Sollte man das bei jeder Tankfüllung machen oder nur vor längeren Standzeiten? Da es ja an den meisten Tankstellen nur noch SuperBenzin
gibt erübrigt sich wahrscheinlich auch die Frage ob man lieber Super tankt ... Bei meiner Vespa hab ich immer NormalBenzin getankt, was dem Motor
absolut nicht schadet ... aber beim Bus? Mag natürlich nur das Beste für meinen Bulli :wink:
Grüße, Sebastian
Sebastian mit "Betty Jane" T2a deluxe, 1971
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Harald
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Re: [Workshop] Winterlager - Was beachten?

Beitrag von Harald »

Moin Leute,

zu den letzten beiden Beiträgen folgende Anmerkungen:

1. Benzinstabilisator
Gibt es auch in Baumärkten für (natürlich Benzin-)Rasenmäher. Die haben im Frühjahr nämlich auch Startprobleme, evtl. mal den Preis vergleichen.


2. Luftentfeuchter

In gut sortierten Apotheken/Drogerien gibt es "Silica"-Granulat, Calciumchlorid soll das gleiche sein. Ich habe mir ein Kilo von dem Silica geholt. Sind zunächst durchsichtige Bröckchen. Die entziehen der Luft die Feuchtigkeit und werden dann gelblicher. Im Backofen bei 50-100° werden die dann wieder durchsichtig und wiederverwendbar. Beim nächsten Real-Markt Eures Vertrauens nen 10er Pack Tennissocken (bei 90° waschbar) kaufen oder auch die Teebeutel zum selberbefüllen nehmen.

Die mit zwei Eßlöffeln Silica gefüllten Tennissocken hänge ich (3-4 davon) zugeknotet über Winter im Bulli auf, die Teebeutelversion nehme ich, wenn ich gestrahlte, nicht weiter behandelte Teile aufbewahren muß. Da kommt dann ein Teelöffel Silica rein, der Beutel wird mit nem normalen Tacker mit ner Klammer verschlossen. Mit so nem Beutelchen das zu konservierende Teil einfach in die Billigfrischhaltefolie von Schlecker einwickeln - bestens.

Grüße,
Harald*393
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B.C.
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Re: [Workshop] Winterlager - Was beachten?

Beitrag von B.C. »

@ klang-architekt: ich tanke seit der Preisgleichheit nur noch Super. Das Problem ist gleich (der hohe Alkohlanteil).
Den Stabilizer brauchst Du nur, wenn deinen Bus länger abstellst. Ist ja ein Korrisionsschutz (Alkohol ist hygroskopisch) und verhindert, das der Alkohl sich verflüchtigt.
Mischungsverhältnis beachten und kurz fahren, damit das Zeug auch im Vergaser ist.

@Harald: kannst Du mal den Preis für das Baumarkt-Produkt nennen?
Richtig, das Calciumchlorid ist das gleiche. Kann mann genauso nehmen u. ist günstiger.
Nimmst Du gewaschene oder getragene Tennissocken :?: :unbekannt:
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Quis
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Re: [Workshop] Winterlager - Was beachten?

Beitrag von Quis »

B.C. hat geschrieben: Richtig, das Calciumchlorid ist das gleiche. Kann mann genauso nehmen u. ist günstiger.
Ist aber, im Gegensatz zu Silicagel nicht regenerierbar.
lg
Christof *111

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SebastianT2a
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Re: [Workshop] Winterlager - Was beachten?

Beitrag von SebastianT2a »

So ... schnell vor dem anstehenden Winterchaos mit Salz auf der Straße ab ins Winterlager!
Nochmals vielen Dank für die vielen hilfreichen Tipps ...
ja man sieht, das mit dem Öllappen im Auspuff muss ich noch machen, hatte keinen Lappen mehr zur Hand,
werde aber eh nochmal hinfahren um die Stoßstangen abzuholen, die hab ich schon abmontiert: guck mir gleich mal den Workshop Lackieren an! :gut: Jetzt geht also meine erste Bulli-saison zu ende :( Viele Grüße, Sebastian
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Highroofer
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Re: [Workshop] Winterlager - Was beachten?

Beitrag von Highroofer »

3 Sachen noch:

- Frostschutz
- Scharniere fetten
- wachsen nach dem Waschen.
Dann gleichet auch das atmungsaktive Goretextuch geschmeidig über den tiefenfrischen Erstlack.
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T2beule
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Re: [Workshop] Winterlager - Was beachten?

Beitrag von T2beule »

boggsermodoa hat geschrieben: (...)
Ferdinand Porsche hat die Drehstabfeder erfunden und hielt das Patent. Bei der Entwicklung des Käfers sind die Dinger ständig gebrochen, bis Material und Dimensionierung endlich gepaßt haben.
(...)
bei aller Verehrung für Dr.HC Ferdinand Porsche: er hielt die Patente, aber ob er's wirklich erfunden hat... :schlaumeier:

lies das, lieber Clemens:
"Béla Barényi reichte 1925/1926 einen Entwurf bei der Maschinenbauanstalt in Wien ein, der sehr viele konstruktive Parallelen zum späteren VW Käfer aufwies. 1953 setzte Barényi seine Ansprüche auf die von Ferdinand Porsche angemeldeten Patente vor Gericht durch. Barényi konnte nachweisen, dass er bereits in den 1920er Jahren das Konzept des Käfers detailliert dargelegt, aber nicht ausreichend durch Patente abgesichert hatte. 1955 verklagte Barényi die Volkswagenwerk G.m.b.H. auf Urheberrechtsverletzung, woraufhin seine Urheberschaft am VW Typ 1 gerichtlich anerkannt wurde."
http://de.wikipedia.org/wiki/Béla_Barényi

Ich meine mich zu erinnern, dass dieses Konzept auch schon die Torsionsfederung hatte. Es war übrigens der Béla Barényi, der für Mercedes ab 1939 an die 2500 Patente machte, unter anderem die Sicherheitskarosse mit Knautschzone.


So, jetzt habe ich auch mal was gewusst, ich kleiner Klugsch....er :versteck:
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boggsermodoa
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Re: [Workshop] Winterlager - Was beachten?

Beitrag von boggsermodoa »

http://de.wikipedia.org/w/index.php?tit ... d=68506107
http://www.kfz-tech.de/Drehstabfeder.htm

Nun ja!

Wenn man nun mal ein wenig beim Patentamt recherchiert, findet man bei Béla Barényi im Zeitraum vor 1940 zur Federung nur Patente, die sich mit Gummi- oder Schraubenfedern befassen. Zu Dr.hc. Ferdinand Porsche habe ich auf die Schnelle auch nicht das grundlegende Patent für die Drehstabfederung gefunden, jedoch immerhin das hier, welches das Noniusprinzip für die innere und äußere Zahnteilung am Drehstab beschreibt. Er hat es am 29.08.1933 angemeldet.

Sei's drum! :wink:

Die Schwierigkeiten mit den Drehstäben beim Produktionsbeginn des Käfers könnten natürlich mit Materialknappheit während des und nach dem Krieg zusammenhängen. Allerdings gab's ja auch damals Federn in allen Geschmacksrichtungen und für alle möglichen Anwendungen. Es spricht also m.E. viel dafür, daß das damals noch weitgehend unerforschtes Neuland war, was auch immer vorher schon auf irgendwelchen Zeichenbrettern Gestalt angenommen haben mag.


Gruß,

Clemens
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T2beule
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Re: [Workshop] Winterlager - Was beachten?

Beitrag von T2beule »

boggsermodoa hat geschrieben:http://de.wikipedia.org/w/index.php?tit ... d=68506107
http://www.kfz-tech.de/Drehstabfeder.htm

Nun ja!

Wenn man nun mal ein wenig beim Patentamt recherchiert, findet man bei Béla Barényi im Zeitraum vor 1940 zur Federung nur Patente, die sich mit Gummi- oder Schraubenfedern befassen. Zu Dr.hc. Ferdinand Porsche habe ich auf die Schnelle auch nicht das grundlegende Patent für die Drehstabfederung gefunden, jedoch immerhin das hier, welches das Noniusprinzip für die innere und äußere Zahnteilung am Drehstab beschreibt. Er hat es am 29.08.1933 angemeldet.

Sei's drum! :wink:

Die Schwierigkeiten mit den Drehstäben beim Produktionsbeginn des Käfers könnten natürlich mit Materialknappheit während des und nach dem Krieg zusammenhängen. Allerdings gab's ja auch damals Federn in allen Geschmacksrichtungen und für alle möglichen Anwendungen. Es spricht also m.E. viel dafür, daß das damals noch weitgehend unerforschtes Neuland war, was auch immer vorher schon auf irgendwelchen Zeichenbrettern Gestalt angenommen haben mag.


Gruß,

Clemens
YO, habe auch noch mal nachgesehen und dabei herausgefunden, dass Barenyi formal dem Käfer Pate gestanden hat, allerdings seine Konstruktion querliegende BLattfedern hatte. Also wieder mal der Punkt an die "Enziklopedia Clementi"... :unbekannt:

Aber bevor wir hier den Fred mit Torsionsfedern endgültig verdrehen noch ein paar Tips zum Einmotten:
- ein Säckchen mit Silikat o.ä. in den Innenraum legen, damit es nicht feucht und muffelig im Sommerhaus wird.
- wenn keine anderen Reifen zum langen stehen vorhanden, dann den Reifendruck erhöhen, so stehen sich die Pneus nicht so eckig.

So, gute nacht allerseits.
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