Getriebeölwechsel

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tom+claudis_bulli
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Re: Getriebeölwechsel

Beitrag von tom+claudis_bulli »

Servus,

habe auch das Addinol Getriebeöl GX 80 W 90 drinnen. Ich habe dieses gewählt wegen der MIL-L-2105.
Bisher keine Probleme!
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bugster_de
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Re: Getriebeölwechsel

Beitrag von bugster_de »

Hi,

Danke, aber ich bin jetzt verwirrt: ich habe gerade in der Garage noch den Rest des Getriebeöls von "damals" gefunden. 75w140 nach GL5 Spec. Ich meine mich daran zu erinnern, dass das eine Empfehlung vom Getriebebauer war, aber ich weiß nicht mehr warum.
Mein Bus hat üblicherweise folgendes Belastungsprofil: 3 Leute + Gepäck für zwei Wochen + vollgebogenem Anhänger und das ganze dann über den Alpenpass und nicht unten durch oder außenrum. Das dann auch mal mal bei 35 Grad Aussentemperatur über den Grimselpass. Sprich viele Kilometer im zweiten Gang bergauf mit >2,5 to Gewicht. Jaja, das Belastungsprofl der Einsätze beim Goldenen Oktober ist im Vergleich dazu eher gemütlich.

Ich meine mich dunkel zu erinnern, dass der Getriebebauer damit eher zum voll synthetischen Öl geraten hat. Oder würfele ich da jetzt was durcheinander?

Kann ich für die ersten 2.000 km das 80w90 nehmen und dann auf die teure 75w140 Varianten gehen? Oder mache ich hier gerade eine Doktorarbeit draus? Man findet halt auch im Netz alle möglichen, gegenläufigen Infos hierzu
Genau so einen hatte ich auch mal. Aber der hatte einen Diesel und war von Ford.
PAN
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Re: Getriebeölwechsel

Beitrag von PAN »

Servus !
Jetzt wird es aber verwirrend.
Die guten Ratschläge von weiter vorne verhallen leider unbeachtet. Das einfache und billige Öl aus den Fass
das ist es einfach ! Kein Kombiniertes oder Mehrbereichsöl, kein Synthetisches. Wenn ein 90er verlangt wird, dann eben kein 75er
und auch kein 85er rein. Schon garnicht beim gut gebrauchten Getriebe, das sowieso bereits mehr Luft hat und dann noch
wasserdünnes Öl rein. Das geht garnicht. Das Leben kann so einfach sein.

Weil vorher schon mal vom BMW-Boxer 100 GS die Rede war, hier ein gutes Beispiel. In den dazugehörigen Foren überschlägt man sich schier
vor Begeisterung über die dünnen synthetischen Öle, läuft alles ruhiger, keine Schaltprobleme mehr, das teuerste Öl ist gerade gut genug, usw.
Bei mir begannen damit erst die Probleme beim Getriebe. Da habe ich bei den Rallye-Paris-Dakar Spezialisten vorgesprochen und das Getriebe
öffnen lassen. War völlig ohne Befund, habe aber den Rat bekommen, das ganz einfache Öl wie vom Werk gefordert einfüllen und keinen
neumodischen Schnickschnack verwenden. Seitdem ist alles wieder gut, läuft seidig und keine Schaltprobleme mehr. Wenns für die
Rennmotorräder ausreicht, warum für den Alltagsgebrauch teuer ändern.
Das trifft eins zu eins für unsere T2 Getriebe genauso zu. Die sind sind ähnlich antik konstruiert.

Gruß Fred
T2b Baujahr 1977, 70 PS, Taigagrün, Westfalia Berlin, in Erstbesitz
Hanomag AL28, Allradwohnmobil Baujahr 1965

Meine Vorstellung: http://forum.bulli.org/viewtopic.php?f=16&t=20449
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boggsermodoa
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Re: Getriebeölwechsel

Beitrag von boggsermodoa »

PAN hat geschrieben:Da habe ich bei den Rallye-Paris-Dakar Spezialisten vorgesprochen und das Getriebe
öffnen lassen. War völlig ohne Befund, habe aber den Rat bekommen, das ganz einfache Öl wie vom Werk gefordert einfüllen und keinen neumodischen Schnickschnack verwenden.
:wink:
Ich gebe dir ja im Prinzip Recht und sehe und handhabe es genau so, aber du weißt sicher auch, was die beiden Bärtigen schon so alles angestellt haben, um das Getriebe heil von Paris nach Dakar zu bringen.
Hier schlagen in letzter Zeit immer mehr BMW-Leute auf. Gefällt mir!
Pepperl hatte übrigens selbst einen T2 in der Mache, als ich ihn vor ein paar Jahren zum letzten Mal gesehen habe.
:gut:
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bugster_de
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Re: Getriebeölwechsel

Beitrag von bugster_de »

Hi,

Danke für eure Rückmeldungen. Ich habe jetzt mal ROWE 75W140 nach GL5 Spec gekauft. Hauptgrund: Made in Germany. Ich hätte da auch gerne das Addinol 75w140 verwendet, aber das habe ich nirgends zum Kaufen gefunden. Ich werde berichten.

Bisher war ja auch 75w140 von Cartechnic drin und das Getriebe sah nach 70tkm innen noch gut aus. Wir haben die Synchronringe getauscht, da es ja eh grad schon offen war, aber das war es. Hauptgrund für die erneute Revision war die Undichtigkeit und den Grund hierfür haben wir auch gefunden: die Achsstummel wurden wohl mal überdreht und dann aber leider kein Übermaßdichtring verwendet.

Rennfahrzeuge sind für mich nicht zwingend der Maßstab, da die eine überschaubare Anzahl an Kilometern fahren und normalerweise das Öl und sonstige Betriebsstoffe und Verschleißmaterialien häufig gewechselt werden. Im Strassenauto möchte ich aber nicht alle 5.000km das Getriebeöl wechseln.
und keinen neumodischen Schnickschnack
wenn es doch ggf. besser ist? Klar kann ich die Wurzel auch auf dem Papier von Hand ziehen; ich kann aber auch einen Taschenrechner verwenden.
Gültiges Argument diesbezgl. wäre für mich die Veträglichkeit von Dichtringen mit eventuellen Ölzusätzen, die es halt früher so nicht gab. Sprich der Ölzusatz greift Dichtungen oder Materialien an und verursacht dadurch Probleme.

Und zum Schluß muß ich noch einen Raushauen und mich dann wegducken (sorry ich kann nicht anders :D )
Eine Gummikuh ist doch kein Motorrad!
Genau so einen hatte ich auch mal. Aber der hatte einen Diesel und war von Ford.
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Volvo-boy
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Re: Getriebeölwechsel

Beitrag von Volvo-boy »

bugster_de hat geschrieben:Hi

Danke für die Info. Dicht ist mir sehr wichtig, denn das war der Grund für die Überholung in diesem Inter.

Schaltstange: was hast du da alles getauscht? Würde ich auch gerne noch machen, da die Präzision doch zu wünschen übrigens lässt
Hey,

hab diesen Kit bestellt.
Besteht aus den Kunststoffteilen und einen Gummibalg.
Die Kunststoffteile der Schaltstange im Rohr lassen sich nur tauschen wenn Motor und Getriebe ausgebaut sind.
Wobei da nur ein Gleitstück richtig verschleißt.
Dann gibt es vorne noch diesen Kunststoffring...der war bei mir nur noch zur hälfte da.....dann wackelt die Schaltung halt richtig...

Grüße Daniel
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boggsermodoa
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Re: Getriebeölwechsel

Beitrag von boggsermodoa »

Volvo-boy hat geschrieben:Die Kunststoffteile der Schaltstange im Rohr lassen sich nur tauschen wenn Motor und Getriebe ausgebaut sind.
Die wechselt man halt, wenn man mal vorbeikommt der Vollständigkeit halber und um sich nix vorwerfen zu lassen. Das sind aber eher "Entschepper-Devices" und für die Führung nicht wirklich zuständig. Entscheidend sind der Zustand der hinteren Schaltstangenkupplung und der Gleitbuchse an vorderen Ende unter dem Fahrerhausboden.
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TEH 29920
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Re: Getriebeölwechsel

Beitrag von TEH 29920 »

Volvo-boy hat geschrieben:Besteht aus den Kunststoffteilen und einen Gummibalg.
Die Kunststoffteile der Schaltstange im Rohr lassen sich nur tauschen wenn Motor und Getriebe ausgebaut sind.
...und was ist mit den zwei Gummibalg am Anfang und Ende vom Rohr - bekomme ich die wenigstens gewechselt ohne das Motor und Getriebe raus müssen?
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boggsermodoa
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Re: Getriebeölwechsel

Beitrag von boggsermodoa »

Ja!
Hinten Schaltstangenkupplung ausbauen, vorne Schalthebel und Vorderteil der Schaltstange ausbauen.
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Norbert*848b
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Re: Getriebeölwechsel

Beitrag von Norbert*848b »

... nur den Gummibalg vorne habe ich ohne großartige Demontage gewechselt bekommen. Ersten Gang eingelegt, Vierkantschraube von der Verbindung Schaltstange vorn / Schaltstange hinten gelöst und vordere Schaltstange nach vorn geschoben (Verbindung ging wegen Rost etwas schwer zu lösen). Dann reichte der Platz aus, um den alten zerfledderte Gummibalg abzuziehen und den neuen wieder aufzusetzen. Wenn ich einmal Motor und Getriebe ausgebaut habe, werden auch die Lagerbuchsen und der hinteren Balg getauscht in Verbindung mit " verbesserte Schaltstangenlagerung". Mir ist nur diese Möglichkeit bekannt da dran zu kommen, wenn die hintere Schaltstange auch nach hinten abgezogen werden kann. :wink:
Y-GBSst.jpg
Vgl. bitte Nr. 37
http://www.michaelknappmann.de/bulli/mi ... frame.html
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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