Tankanzeige T2A anpassen-NICHT T2B !!

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Ray
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Tankanzeige T2A anpassen-NICHT T2B !!

Beitrag von Ray »

Nach stundenlangem Lesen der verschiedenen Beiträge zu dem Thema mache ich noch einmal ein Thema auf.

An unserem T2A mit dem zylindrischen Tankgeber und dem Drehspulinstrument OHNE Konstanter
wird nie der richtige Füllstand angezeigt. Maximum ist ca 80% auf der Anzeige.
Überdies wird bei niedrigem Füllstand des Tank (1/4 voll) nichts mehr angezeigt.

Das Problem ist nun, dass sowohl der alte als auch der neue als Ersatz beschaffte Tankgeber Werte zwischen 3 und 80 Ohm aufweisen,
das Drehspulinstrument aber erst bei 0 Ohm Vollausschlag anzeigt.
Im Forum war einige Male von einem Regelbereich zwischen 0 und 100 Ohm die Rede - ist u.U. mein Messgerät
oder aber alter und neuer als Ersatz beschaffter Geber defekt?

Gibt es die Möglichkeit, die Anzeigen durch Einbau eines regelbaren Widerstandes bzw. Potis zu kalibrieren?

Nach einigen Stunden des Fehlersuchens und Rumprobierens muss ich vermuten, dass immer noch eine oder mehrere Komponenten defekt sind
und habe daher die gesamte Schaltung auf der Werkbank mit einem Labormessgerät, komme aber nicht recht weiter.

Bitte keine Tipps, die mit dem T2B, dessen Schwimmergeber oder dessen Konstanter zu tun haben, dies ist das alte System.
Eine Änderung des Füllstandes am Geber ist sofort am Zeiger ersichtlich - keine Dämpfung o.ä.

Ist die Schaltung am T2ab u.U. abweichend? Auch hier ist der Tank mit dem zylindrischen Geber (Widerstandsdraht) verbaut.

Mir wäre mit ein paar Spannungswerten gedient.
Be welchen Spannungswerten zeigt das Anzeigeinstrument 1/4 - 1/2 - 3/4 bzw voll an
und welche Widerstandswerte muss ein Tankgeber abgeben, um das Anzeigeinstrument zur korrekten Funktion zu bewegen.

Lieben Gruß aus Franken - Ray
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Wolfgang T2b *354
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Re: Tankanzeige T2A anpassen-NICHT T2B !!

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo Ray,

würdest Du auch Hinweise von einem T2b-Fahrer annehmen :mrgreen:? Elektrisch sind die Systeme von T2a und T2b prinzipiell gar nicht so unterschiedlich, lediglich die technischen Lösungen unterscheiden sich.

Zu Deiner Frage, ob das Anpassen mit Widerständen funktioniert: ja. Wobei ich von regelbaren Widerständen (vulgo Potis) die Finger lassen würde, die meisten von denen schaffen die Leistung nicht ohne Rauchzeichen - besonders bei "voll". Nimm Festwiderstände.

Meine Geber-Anzeige-Kombination hat wahre Mondwerte produziert, obwohl die Teile technisch ok waren. Wir haben zwei Tanks drinnen, bei dem einen zeigte die Nadel nie auf voll, bei dem anderen war sie nach der Hälfte schon bei „Tank leer“. Da gibt es technisch offensichtlich ziemliche Streuungen.

Du hast mehrere Eingriffsmöglichkeiten: über regelbare Konstanter (auf LM317-Basis, hab‘ ich bei mir gemacht, müsstest Du bei Dir nachrüsten, sofern das technisch machbar ist), über die mechanische Anpassung des Gebers (geht beim T2b problemlos, beim T2a wohl eher nicht) und über Vor- und Nebenwiderstände (hab‘ ich bei mir gemacht und geht bei a und bei b).

Ich würde in dieser Reihenfolge vorgehen:
1. Geber testweise durch Festwiderstände ersetzen und herausfinden, bei welchem Geberwiderstand welche Anzeige erfolgt (Voraussetzung ist, dass sowohl Anzeigeeinheit als auch Stromversorgung und Verkabelung ok sind, also keine Wackelkontakte oder Übergangswiderstände).
2. Messen, bei welcher Stellung der Geber welchen Widerstand hat. Dabei ist beim T2b zu berücksichtigen, welche Anschläge der Schwimmerarm im eingebauten Zustand hat. Ob das beim a eine Rolle spielt, weiß ich nicht.
3. Mit diesen beiden Messungen weißt Du, was Du korrigieren musst.

Mit einem regelbaren Konstanter verschiebst Du den Messbereich, mit einem Vorwiderstand schiebst Du ihn nach links auf der Skale, mit einem Nebenwiderstand spreizt Du den Messbereich. Was das Vernünftigste ist, kann man pauschal nicht sagen, das hängt von Deinem spezifischen Problem ab.
Wenn Du die Werte hast, dann lass es uns wissen. Möglicherweise ist dann der Weg zur Lösung schon vorgezeichnet.

Schöne Grüße nach Franken

Wolfgang
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Ray
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Re: Tankanzeige T2A anpassen-NICHT T2B !!

Beitrag von Ray »

Wolfgang T2b *354 hat geschrieben:Hallo Ray,

würdest Du auch Hinweise von einem T2b-Fahrer annehmen :mrgreen:?
Elektrisch sind die Systeme von T2a und T2b prinzipiell gar nicht so unterschiedlich,
lediglich die technischen Lösungen unterscheiden sich.

Zu Deiner Frage, ob das Anpassen mit Widerständen funktioniert: ja.
Wobei ich von regelbaren Widerständen (vulgo Potis) die Finger lassen würde,
die meisten von denen schaffen die Leistung nicht ohne Rauchzeichen - besonders bei "voll". Nimm Festwiderstände.

Meine Geber-Anzeige-Kombination hat wahre Mondwerte produziert, obwohl die Teile technisch ok waren. Wir haben zwei Tanks drinnen, bei dem einen zeigte die Nadel nie auf voll, bei dem anderen war sie nach der Hälfte schon bei „Tank leer“. Da gibt es technisch offensichtlich ziemliche Streuungen.

Du hast mehrere Eingriffsmöglichkeiten: über regelbare Konstanter (auf LM317-Basis, hab‘ ich bei mir gemacht,
müsstest Du bei Dir nachrüsten, sofern das technisch machbar ist), über die mechanische Anpassung des Gebers (geht beim T2b problemlos,
beim T2a wohl eher nicht) und über Vor- und Nebenwiderstände (hab‘ ich bei mir gemacht und geht bei a und bei b).

Ich würde in dieser Reihenfolge vorgehen:
1. Geber testweise durch Festwiderstände ersetzen und herausfinden, bei welchem Geberwiderstand welche Anzeige erfolgt
(Voraussetzung ist, dass sowohl Anzeigeeinheit als auch Stromversorgung und Verkabelung ok sind, also keine Wackelkontakte oder Übergangswiderstände).
2. Messen, bei welcher Stellung der Geber welchen Widerstand hat. Dabei ist beim T2b zu berücksichtigen,
welche Anschläge der Schwimmerarm im eingebauten Zustand hat. Ob das beim a eine Rolle spielt, weiß ich nicht.
3. Mit diesen beiden Messungen weißt Du, was Du korrigieren musst.

Mit einem regelbaren Konstanter verschiebst Du den Messbereich, mit einem Vorwiderstand schiebst Du ihn nach links auf der Skale, mit einem Nebenwiderstand spreizt Du den Messbereich. Was das Vernünftigste ist, kann man pauschal nicht sagen, das hängt von Deinem spezifischen Problem ab.
Wenn Du die Werte hast, dann lass es uns wissen. Möglicherweise ist dann der Weg zur Lösung schon vorgezeichnet.

Schöne Grüße nach Franken

Wolfgang
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Was eine fundierte Antwort - ich bin hocherfreut. :thumb:

Jetzt sind meine Zweifel verflogen und ich bin motiviert, eine Lösung zu finden.

Die Unterscheidung T2A und T2B war mir so wichtig, weil ich beim Lesen der vielen Tankanzeigen-Beiträge
eigentlich immer beide Systeme gemischt behandelt wurden,
ohne klar auf das elektrisch theoretisch einfachere T2A-System einzugehen.

Ich werde mich nach dieser Antwort ernsthaft um das Problem bemühen
und bei Erfolg berichten.

Nur Eines noch: Wenn ein glücklicher T2A-Fahrer mal in der Lage ist,
seine Messwerte eines gut funktionierenden Anzeigesystems zu posten,
wäre das sehr nett und vielleicht hilft es ja Anderen
mit ähnlichen Problemen beim Nachlesen im Forum weiter.

Vielen lieben Dank aus Franken - Ray
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Wolfgang T2b *354
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Re: Tankanzeige T2A anpassen-NICHT T2B !!

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo Ray,

mir ist noch ‘was zu Deinem ersten Post eingefallen. Du schreibst, dass Deine Anzeige nie auf „voll“ geht, sprich, der Widerstand in Deinem Kreis immer zu hoch ist. Dann helfen Dir Vor- und Neben-Widerstände nicht weiter. Ein Vorwiderstand verschlimmert Dein Problem und ein Parallelwiderstand – also einer, der von der Geberzuleitung direkt auf Masse führt - wirkt sich im Voll-Bereich praktisch nicht aus, der hat nur am anderen Ende der Skale Konsequenzen. Bliebe also noch die Spannungserhöhung, die man am Konstanter einstellen könnte. Doch ohne Konstanter …? Außerdem kannst Du damit den Widerstand auch nicht auf Null bringen.

Ich habe keine Ahnung, wie das beim T2a technisch gelöst ist. Wird da die gesamte Anzeige mit 12 bzw. 14,4 V betrieben? Dann kann Dir ein zusätzlich eingebauter Konstanter sowieso nicht weiter helfen. Wenn die Anzeige nur bei Kurzschluss des Gebers (= 0 Ohm) auf „voll“ geht, dann wirst Du kaum drum herum kommen, den Geber zu manipulieren. Beim T2b ist das ziemlich einfach durch Verbiegen von einer Blechlasche zu erledigen. Vielleicht gibt es auch beim T2a auch eine Chance, den Schleifer näher an Null Ohm heranzubringen.

Produzier‘ doch einfach mal einen Geber-Kurzschluss (Geberleitung auf Masse drücken, vielleicht zur Sicherheit am Anfang einen kleinen Widerstand dazwischen schalten, so 2-4 Ohm) und schau, was die Anzeige macht. Wenn sie beim Kurzschluss dann tatsächlich genau auf „voll“ geht, dann gilt das oben Gesagte zur Manipulation des Gebers. Bisher kannte ich es nur, dass bei einem Kurzschluss die Anzeige über "voll" hinaus geht.

Ich vermute übrigens, dass Dir die Widerstandswerte von anderen Bussen auch nicht weiter helfen. Ich habe vor längerer Zeit dieselbe Hoffnung gehabt und bin bei der Suche auf einen Haufen verschiedener Werte gestoßen. Letzten Endes musst Du Dein eingebautes System zur Vernunft überreden.

Viel Erfolg

Wolfgang
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PC-Doc
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Re: Tankanzeige T2A anpassen-NICHT T2B !!

Beitrag von PC-Doc »

Hallo,
Ich hab mehr erfahrung mit der t2b anlage und den konstanter. Die bauich auf elektronik um.

Mittlerweile sind unserer busse recht alt. Damit ändern sich die übergangs widerstände an den steckern und den kabeln.
Das könnte auch einfach nur eine schlechte masse am tankgeber sein. Damit wird die anzeige nie voll anzeigen.
Wenn die anzeige bei nicht leerem tank nichts anzeigt, also so wie zündung aus, vermute ich ein kontakt problem am geber.

Schau mal auf meiner webseite, da findest du die widerstandswerte für den T2b. Vielleicht passen die bei dir auch.
Die anzeige selber arbeitet ja als amperemeter.

Gruss aus dem bergischen
Ralf
Bild
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Biete einstellbare Tankkonstanter + Kabelbäume + Schloss Anpassungen

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Norbert*848b
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Re: Tankanzeige T2A anpassen-NICHT T2B !!

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Ray,
die Tankanzeige Beim T2a ist eigentlich überschaubar und recht schnell zu testen (weiß ich aus eigener Erfahrung, habe einen T2 a/b! mit gleicher Mimik) .
Bei der (eingebauten) Anzeige das (braune, 0,5²-Kabel) Geberkabel abnehmen und diesen Anschluss (vom Messgerät) an Fahrzeugmasse mittels Testkabel legen. Das zu erwartende Ergebnis wäre Vollausschlag. An diesen Anschluss nun einen 80 Ohm Widerstand an Masse legen, Zeiger sollte so etwa bei Reserve landen. Werden diese Anzeigewerte nicht erreicht, sicherstellen, dass das Anzeigegerät auch wirklich die 12 V erhält (kommt von Klemme 15). Einen unscheinbaren Anschluss sollte es auch noch geben, das ist nämlich die Masse, die wohl über die Befestigungsschraube des Instruments gegeben sein sollte. Weiß ich aber nicht mehr so genau, ist schon lange her als ich einmal da dran war. Solltest Du nun keine vernünftige Anzeige trotz guter Kontaktierung hinbekommen, würde ich ein defektes Instrument vermuten.
Die verschiedenen Füllstände lassen sich gut mit Ersatzwiderständen simulieren wenn man dann Wert darauf legt, natürlich kann man auch den ausgebauten Tauchrohrgeber dazu verwenden. 0 - 3 Ohm in etwa voll, 20 Ohm etwa 3/4 voll, 40 Ohm etwa 1/2, 60 Ohm etwa 1/4, 80 Ohm Reservebereich.
(damit keine Missverständnisse aufkommen: diese Werte basieren auf meine praktischen Erfahrungen sowie vorgefundene Tatsachen!)
Wenn das nun vorne am Armaturenbrett so funktioniert, sollte das auch mit eingebautem Geber genau so klappen. Falls nicht, hast Du irgendwo im Geberkreis Übergangs- (in Reihe) oder Ableitwiderstände (parallel).
Das Messprinzip für Deine Tankanzeige nennt sich im Übrigen "balancing coil type fuel gauge ". Etwas adäquate auf deutsch konnte ich leider nicht finden. :?
Also einmal danach googlen wenn es genauer interessiert, ansonsten dürfte das hier im letzten Abschnitt vielleicht auch schon reichen (auch wenn es sich um ein 6 V Instrument handelt):
http://www.nls.net/mp/volks/htm/fuel_ga.htm
Wolfgang T2b *354 hat geschrieben:Elektrisch sind die Systeme von T2a und T2b prinzipiell gar nicht so unterschiedlich, lediglich die technischen Lösungen unterscheiden sich.
:schlaumeier: Einspruch Herr Richter :argue:
Beim T2 b haben wir sogar eine echte Leistungsmessung (Hitzedrahtinstrument!), deshalb ist eine genaue Einhaltung der Spannung mittels Konstanter zwingend nötig, weil Änderungen quadratisch eingehen würden! Für das T2a Instrument liegt die Erläuterung ja bereits vor. :wink:
... und die unterschiedliche Dämpfungssysteme aufgrund des Benzinschwappens gibt es auch noch:
T2a: Die kleine Bohrung im Tauchrohrgeber bringts
T2b: Trägheit des Hitzedrahtinstruments
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert

Hab hin und wieder "Versager" und "Verzweifler" im reviedierten Zustand für den 50 PS Bus-Motor anzubieten.
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