Typ 4 Einspritzer: wenig Leistung nach Revision

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furgo
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Re: Typ 4 Einspritzer: wenig Leistung nach Revision

Beitrag von furgo »

Ich habe nur eine Anmerkung als Ergänzung:
bugster_de hat geschrieben: 29.06.2017 11:50An der Einspritzanlage gibt es nur eine einzige Stelle, an der man was kalibrieren kann: die Schraube, die den Winkel zwischen Stauklappe und Potentiometer bestimmt. [...]
Genau genommen, gibt es drei Schrauben:

1) Die für den Startwinkel der Stauklappe (bestimmt die "Null" vom Potentiometer, oder Offset)
2) Die für die Feder der Stauklappe (bestimmt das Verhältnis zwischen Luftstrom (m^3/h und LMM Ausgang (V))
3) Die für die Einstellung des CO-Wertes im Leerlauf

1) und 2) sind nur zugänglich, wenn man die Plastikabdeckung aufmacht, wie bugster_de schon beschrieben hat.

Ich würde aber davon abraten, sie zu kalibrieren ohne zuerst ganz genau ihre Wirkung zu verstehen. Vor allem 1) und 2).

Hier ist einer Messung am LMM, die ich vor einiger Zeit gemacht habe. Man kann da die Schrauben unter dem Deckel des LMMs sehen: 1) (auf dem beweglichem Arm des Potis) und 2) (oben links).

Bild

Der LMM kamm nicht aus einem Bus sondern aus einem Opel. Das Prinzip ist aber das gleiche.

Mehr Luftstrom => mehr Spannung => mehr Benzin gefördert

Ich hätte auch noch eine Frage:
bugster_de hat geschrieben: 29.06.2017 11:50Aufgrund eines defekten Zündkerzensteckers hatte sich das bei mir mal in Richtung mager verstellt
Wie könnte der defekten Zündkerzenstecker die Schraube im LMM verstellen?
bugster_de hat geschrieben: 29.06.2017 11:50Das wird schon! Meine Erfahrung mit der Einspritzung sagt mir, dass die unkaputtbar ist und es eigentlich genau gar nie die Einspritzanlage als Defektursache war. Der Fehler sitzt meist woanders.
Ich stimme voll zu. Und es ist immer gut, mehr Threads über Einspritzer zu sehen! (vor allem wenn sie ein Happy Ending haben :))
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bugster_de
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Re: Typ 4 Einspritzer: wenig Leistung nach Revision

Beitrag von bugster_de »

Wie könnte der defekten Zündkerzenstecker die Schraube im LMM verstellen?
Im Nachhinein, wenn man es weiß ist das ganz einfach: der defekte Kerzenstecker hat zu Zündausetzern geführt. Diese haben wohl zu Schwingungen der Luftsäule im Saugrohr gefürht, welche natürlich bei geöffneter Drosselklappe voll auf die Stauklappe durchschlagen. Die fing dann an zu schwingen bis sie auf den jeweiligen Anschlag geknallt ist, was dann wohl bei einer ggf. nicht 100% festen Schraube zur Verdrehung geführt hat. Wahrscheinlich haben die Schwingungen in der Luftsäule auch zu einem schwankenden Benzindruck geführt, der die Aussetzer nur verstärkt hat.

Ich habe ungelogen 4 Wochen jeden Abend gesucht und den Fehler erst am Abend (!) vor der Abfahrt in den Urlaub nach Korsika gefunden. Meine Frau war schon den Tränen nahe, da sie befürchtete, die Fähre fährt ohne uns und wir machen Urlaub auf Balkonien.

Was lernt man daraus
- Fehler im Benzingemisch findet man nur zuverlässig mit einer Lambdasonde
- der Auslöser war nicht die Einspritzung
- am Ende wird alles gut, denn der Urlaub auf Korsika war ein traum

Bezgl. der Kalibriermöglichkeiten hast du natürlich Recht. da hat es noch zwei mehr Schrauben. Aber wie wir beide ja sagen: Finger weg von den Sachen, wenn der Rest des Motors nicht i.O. ist
Genau so einen hatte ich auch mal. Aber der hatte einen Diesel und war von Ford.
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furgo
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Re: Typ 4 Einspritzer: wenig Leistung nach Revision

Beitrag von furgo »

bugster_de hat geschrieben: 29.06.2017 18:41
Wie könnte der defekten Zündkerzenstecker die Schraube im LMM verstellen?
Im Nachhinein, wenn man es weiß ist das ganz einfach: der defekte Kerzenstecker hat zu Zündausetzern geführt. Diese haben wohl zu Schwingungen der Luftsäule im Saugrohr gefürht, welche natürlich bei geöffneter Drosselklappe voll auf die Stauklappe durchschlagen. Die fing dann an zu schwingen bis sie auf den jeweiligen Anschlag geknallt ist, was dann wohl bei einer ggf. nicht 100% festen Schraube zur Verdrehung geführt hat. Wahrscheinlich haben die Schwingungen in der Luftsäule auch zu einem schwankenden Benzindruck geführt, der die Aussetzer nur verstärkt hat.

Ich habe ungelogen 4 Wochen jeden Abend gesucht und den Fehler erst am Abend (!) vor der Abfahrt in den Urlaub nach Korsika gefunden. Meine Frau war schon den Tränen nahe, da sie befürchtete, die Fähre fährt ohne uns und wir machen Urlaub auf Balkonien.

Was lernt man daraus
- Fehler im Benzingemisch findet man nur zuverlässig mit einer Lambdasonde
- der Auslöser war nicht die Einspritzung
- am Ende wird alles gut, denn der Urlaub auf Korsika war ein traum
Danke für die Erklärung. In der Tat, Schwingung darf man nie unterschätzen!

Sehr schön, dass es letztendlich mit dem Urlaub gut geklappt hat :dance:
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