Zu Hilfe auf Reisen: Flackernde Ladekontrolllampe 70PS Einspritzer

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unimog2010
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Zu Hilfe auf Reisen: Flackernde Ladekontrolllampe 70PS Einspritzer

Beitrag von unimog2010 »

Guten Tag in die Runde,

ich hab da ein kleines Problem. Ich bin grad auf Reisen mit dem T2. Hab eine Woche Fortbildung in Enkhuizen/Holland und dann wollen wir weiter an die Côte d'Azur. Nun war gestern die Anreise ein bißchen doof. Kurz vor der Grenze flog der Keilriemen ab, dass ließ ich denkbar leicht lösen. Neu gespannt und die Einstellschraube richtig fest gezogen. Problem gelöst. Aber dann.

Als ich dann von der Autobahn abfuhr und hier in die Stadt, also mit weniger Drehzahl und Ampeln und so flackerte ganz leicht die Ladekontrolleuchte. Nur ein ganz bißchen. Ich hatte folgende Verbraucher an: Abblendlicht, ein Handyladegerät im Zigarettenanzünder und den Kühlschrank über die Zweibatterie. SObald ich Licht aus hatte war das Glimmen der Ladekontrolleuchte weg.

Heute morgen hab ich dann mal nachgemessen. Batterien bei ausgeschaltetem Motor beide 12,56V, bei eingeschaltem Motor liegen 14,2V an bei Leerlaufdrehzahl in der Kaltstartphase an. Wenn er dann anfängt langsamer zu drehen sind es noch 13,6V. Erhöht man mit dem Gasfuß die Drehzahl sind es wieder 14,2V.

Heute konnte ich übrigens kein Glimmen der Ladekontrolleuchte mehr erkennen. Was ist da los? Bei meinem Benz hatte ich mal was ähnliches, da waren es die Kohlen vom Limaregler. Der Keilriemen lässt sich Daumebreit eindrücken, Muss der eventuell straffer?

Was habt ihr noch an Tipps? Wo könnte man noch messen um das Problem einzugrenzen? Ich will halt gerne in einer Woche ans Mittelmeer :shock: Eine Woche könnte ich hier in Holland noch versuchen den Defekt, wenn es einer ist - beheben zu lassen. Oder mit Bordmitteln etwas selbst machen.

Gruß

Gregor
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Norbert*848b
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Re: Zu Hilfe auf Reisen: Flackernde Ladekontrolllampe 70PS Einspritzer

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Gregor,
Dein Ladekreis scheint mir in Ordnung zu sein, dafür sprechen schon einmal die 14,2V die erreicht werden. Die Ladekontrolle vergleicht D+ mit Klemme 15. Die ist also dazwischen geschaltet. Wenn die Kontrolle anfängt zu glimmen, bewegt man sich in Richtung 2 V Spannungsunterschied so meine Erinnerung. Ich vermute einmal stark, dass Du in Deiner Verkabelung mit Übergangswiderständen und somit unzulässigen Spannungsabfällen zu kämpfen hast, das zeigt schon einmal die unterschiedliche Helligkeit wenn man Verbraucher abschaltet.
Die Fehlereingrenzung erfordert nun systematische Vorgehensweise mittels Schaltplan und Messgerät. Der erste gut zugängliche Punkt wäre unten die Sicherung S9, wo Kabel 30 von hinten ankommt. Wenn Du Dir eine Hilfsleitung von Batt + nach vorne ziehst, kannst Du jeweils direkt den Spannungsabfall ablesen und weitere Punkte im Stromweg ebenso messen. Solange keine der betroffenen Sicherungen sowie Steckverbindungen übermäßig heiß werden, halte ich eine Reparatur nach Rückkehr für ausreichend. Ich hatte das einmal selbst so gehandhabt und es ging gut.

Zur Keilriemenspannung heißt es im Reparaturleitfaden: Spannung des Keilriemens so einstellen, dass sich der Riemen in der Mitte durch kräftigen Daumendruck etwa 15 mm nach innen drücken lässt.
Als kräftigen Daumendruck habe ich einmal die Formulierung mit 7,5 kg gelesen. Wenn man den Riemen noch um 90° gedreht bekommt, ist das ebenso ein passendes Maß.
Gutes Gelingen!
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert

Hab hin und wieder "Versager" und "Verzweifler" im reviedierten Zustand für den 50 PS Bus-Motor anzubieten.
unimog2010
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Re: Zu Hilfe auf Reisen: Flackernde Ladekontrolllampe 70PS Einspritzer

Beitrag von unimog2010 »

Hallo Norbert,

vielen herzlichen Dank für Deine - wie immer - superhilfreiche Erläuterung. Beruhigt mich irgendwie, dass der Urlaub nicht gar so auf der Kippe steht.

Ich habe ein paar Meter Kabel mit und lustigerweise auch ein Multimeter eingesteckt. Insofern könnte ich auch direkt messen, sollte lange Weile aufkommen im Urlaub. ;)

Gruß von der Nordsee

gregor
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