Instandsetzung B-Motor / Schiphol-Bulli

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Matthias S.
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Re: Instandsetzung B-Motor / Schiphol-Bulli

Beitrag von Matthias S. »

Moin
Also den Motor des Phönix hab ich letztes Jahr für 950€ aufgebaut. Und das obwohl ich wie bereits geschrieben zwei Hauptlagersätze brauchte. Ich hatte mir allerdings eine Ausgangsbasis gesucht bei der Pleuel und Kurbelwelle nicht bearbeitet werden mussten und alles selbst montiert und vermessen.
Mit dem Wegschmeißen hast du natürlich völlig recht aber mit gebrauchten Motoren sieht es in der letzten Zeit sehr dünn aus.Nur noch Schrott zu Mondpreisen.
Grüße, Matthias
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KaiBLN *529
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Re: Instandsetzung B-Motor / Schiphol-Bulli

Beitrag von KaiBLN *529 »

Danke für die weiteren Antworten.

Nochmals: es soll keine Top-Überholung werden. Der muss einfach nur laufen, dass ich den Bus wieder bewegen kann und vielleicht auch mal ein paar km fahren kann. Ich will damit keinen Goldenen Oktober fahren. Früher hätte man gesagt "zeitwertgerechte Instandsetzung", aber das bedeutet beim T2a heutzutage ja Vollrestaurierung :D
Es kommen also der alte Auspuff und die alten Heizbirnen drauf (die Heizung ist sowieso funktionsuntüchtig), auch die Kupplung bleibt wie sie ist.
Werd jetzt mal nach dieser Meßuhr Ausschau halten und dann sehen wir weiter...

Wie reinigt ihr eigentlich so einen Block??
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ulme*326
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Re: Instandsetzung B-Motor / Schiphol-Bulli

Beitrag von ulme*326 »

ok - man kann auch das verbogene Pleuel ausbauen und den Motor auf drei Zylindern laufen lassen. Geht.
Hat mir erst kürzlich einer 70jähriger Profi-Schrauber erzählt als mich - über den besagten Käfer gebeugt - Suizidgedanken umtrieben .
Er behauptet in den 70igern so vom Tessin nach Oberschwaben zurück gekommen zu sein. Das glaub ich ihm zwar nicht . Aber Kai - zum Rangieren könnte es reichen.

@Matthias,
eine durch Ölmangelschaden am Pleuel gefressene Welle schleifen bzw. erneuern, Stegrisse in den Köpfen, Ventile krumm , 1 Pleuel kaufen, Buchsen und austarieren, Ölkühler neu , Ölpumpe neu ….. Deine Phoenix--Lösung ist ja genau die die ich Kai eigentlich empfehle.
Gruesse von der Oberschwaebischen Barockstrasse
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aircooled68
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Re: Instandsetzung B-Motor / Schiphol-Bulli

Beitrag von aircooled68 »

ok - man kann auch das verbogene Pleuel ausbauen und den Motor auf drei Zylindern laufen lassen. Geht.
Nein, dann hast kein Öldruck!

Pleuel absägen das nirgendwo was am Gehäuse anschlägt geht aber. Und das reicht zum rangieren oder laut meinem Onkel auch von Griechenland nach Deutschland in den 70ern .

Gruß Jan
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ulme*326
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Re: Instandsetzung B-Motor / Schiphol-Bulli

Beitrag von ulme*326 »

Klar Jan Du hast natürlich recht. So muss es dann gewesen sein.
Sein Schrauberlatein war wohl mit ihm durchgegangen.
Gruesse von der Oberschwaebischen Barockstrasse
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Bulli-Tom
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Re: Instandsetzung B-Motor / Schiphol-Bulli

Beitrag von Bulli-Tom »

Wie weit willst Du mit dem "revidierten" dann noch fahren? Hauptsache der Motor läuft zum Rangieren oder auch mal auf Tour?? Falls ja dann besorg' Dir einen gebrauchten Motor (zur Not auch ein 34PSer...). Du musst noch darauf achten dass der Motorblock die Aufnahmen für die Motortraverse hat (die "Kleinigkeiten" wir Schwungrad mal außen vor, könnte man ja tauschen).

Zu Deinem B-Motor:

Fakt ist dass der B-Motor genau zu diesem Bus gehört... Daher wäre ich mit halbherzigen Repversuchen vorsichtig sonder würde lieber das Projekt richtig angehen... Das große Problem ist immer: Wo fängst Du an, wo hörst Du auf??

Einfache Rechnung:

- neue Pleuel (gebraucht) 175,-
- neuer Lagersatz komplett (ca. 90,-)
- neuer KuZ-Satz 165,-
- Dichtrungen
- neue Ölpumpe

Dann läuft zwar der Motor - die Frage ist aber: Wie lange???

Wenn Du den Motor "richtig" aufbauen willst fallen min. folgende Positionen an:

- Hauptlagergasse vermessen + Spindeln mit Bundlager: 175,-
- Kurbelwelle vermessen. ggf. schleifen oder richten (95,- )
- Satz KuZ
- Pleuel
- Ölpumpe
- oft das Schwungrad krumm. Also auch schleifen
- wenn die Köpfe keine Risse haben: Neue Ventile (ansonsten neue Köpfe...)
- oft sind die Führungen ausgenudelt. Lassen? Oder neue Führungen rein?
- wie sehen Nockenwelle + Stößel aus? Neue Nocke (ggf. mildes Tuning :-) ) und Stößel
- Alles wuchten
- Ist die Drosselklappenwelle vom Vergaser ausgeschlagen? Zieht die Fremdluft (Falschluft!!)
- neue Stößelschutzrohre
- usw.

Und dann geht's richtig los? Es ist ja schon alles auseinander? Erhöh' ich gleich die Verdichtung und mach größere KuZs rein? Ein zuätzlicher Ölkühler ist auch nicht schlecht usw.


Halbwegs gut kalkuliert OHNE neue Köpfe und wenn der Rest passt kann's mit den angegeben 1000,- von Matthias hinkommen. Die Frage dabei ist aber ob man nicht ein paar Euro mehr ausgibt und alles sauber aufbauen (lässt)

Wie gesagt - ist ein originaler B-Motor....
Zum Wohl die Pfalz :wein:
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bugster_de
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Re: Instandsetzung B-Motor / Schiphol-Bulli

Beitrag von bugster_de »

ui, mächtig was los hier im Thread :-)
Einen Serien Typ 1 bekommt man unter 1000€ wieder neu aufgebaut, da ist dann alles was nötig ist neu und der Instandsetzer hat das Gehäuse gespindelt.
da würde ich dem Matthias mal zustimmen. Ich habe vor zwei Jahren einen 1600er AD zusammen gesteckt aus Teilen aus dem Fundus. Kolben/Zylinder, Nockenwelle und Stössel, Lagersatz und Mitnehmerscheibe und Dichtsatz neu. Der Rest ist dann viel Putzen und Messen (Mehrwert schaffen durch Armschmalz). Läuft seither klaglos im 1303 von meinem Bruder.
Wenn man natürlich keinen Fundus oder brauchbare Basis hat, kann da noch was dazu kommen.
Genau so einen hatte ich auch mal. Aber der hatte einen Diesel und war von Ford.
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