Vorderachse schweißen

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Norbert*848b
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Re: Vorderachse schweißen

Beitrag von Norbert*848b »

Moin,
T2Bullimie hat geschrieben: 05.03.2019 10:12 Kann die Blechstärke eigentlich von außen einseitig gemessen werden?
Messmöglichkeiten wird es da schon geben, da wird man aber so als Privatmann nicht so einfach dran kommen (so meine Mutmaßung).
Deshalb schlägt VW auch vor, alles mit einem 200g Hammer abzuklopfen.
Als ich seinerzeit eine Achse gesucht hatte, bin ich beim "Schrotter" mit einem 500g Hammer und einem angeschliffenen Schraubendreher vorstellig geworden.
So hatten mich die damaligen TÜVer mit meiner alten Achse auch nur durchplumpsen lassen. :?
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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ulme*326
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Re: Vorderachse schweißen

Beitrag von ulme*326 »

ich würde die Achse vom Foto mit dem Schildriss eher als zu aufwändige Reparatur einstufen (man sollte noch mehr Bilder auch von den Schilden unten und dem Lenkhebeldom haben). Checken was es für eine Ausführungsart ist .
Die vom Foto hat m.E. heftigen Einsatz hinter sich. M-Plate checken ob 1000/1200 Traglast . Wenn kein Hinweis dort auf 1200 dann ist es die 1000 kg Traglast.
Oder wurde schonmal schlecht repariert sodaß jetzt die gesamte Schild-Flanke aufreisst.
Natürlich kann im bestenfalls ausgebauten Zustand alles Korrodierte rausgedremelt/geflext werden und professionell ersetzt werden jedoch sind vorher Lager und Buchsen herauszunehmen - und da geht's dann schon los schwierig zu werden. Kontrollmaße oder am besten eine Lehre wegen Schweissverzug verwenden. Im eingebauten Zustand über Kopf diese Materialdicke zu schweissen liefert keine guten Ergebnisse bzw. setzt voraus daß das einer macht der das kann.
Deshalb Alte Achse ausbauen, im Tausch - gegen sauber geschweißtes Gebrauchtteil mit Aufpreis. Oder komplett neu.
VW hat ja sogar mit dieser von Knappmann veröffentlichten Reparaturanleitung diese angsteinflössende Aufdoppelungs-Schweißung zugelassen - was mir überhaupt nicht gefällt und bestimmt jeden TÜV-Prüfer besonders aufmerksam hinschauen läßt. Auf die möglicherweise gefährliche Wirkung der Prozesshitze auf Lager/Buchsen/Fett in den Achsrohren wird schon gar nicht hingewiesen. T2-Vorderachse ist ein richtig anspruchsvolles Thema - weil auch eine der am höchsten beanspruchten Komponenten am T2.
Methodisch würde ich so wie beim Zahnarzt vorgehen - Rostherde solange rausdremeln bis gute Substanz stehen bleibt. Dann ein Inlay basteln und einsetzen und mit V-Naht verschweissen, verputzen . Korrosionsschutz im Schild-Inneren nicht vergessen.

Ich plane dies an ein zwei Achskörper-Anschauungsmodellen im Rahmen des geplanten Workshop-Programmes beim diesjährigen Jahrestreffen 2019 der IGT2 in Bregenz/A zu zeigen. Unsere Vorderachsen werden mit der Zeit schliesslich nicht besser……...
Gruesse von der Oberschwaebischen Barockstrasse
ulme*326


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T2Bullimie
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Re: Vorderachse schweißen

Beitrag von T2Bullimie »

Ihr seid ja echt fix dabei, vielen Dank bis hier.
werde mich morgen nochmal wg besserer Fotos umtun und die Schäden verinnerlichen ("Schildriss")
Die kalifornischen Achsen passen? Gibt es da Erfahrungen?
Die Achse hat natürlich schon ein bisschen was mitgemacht, liegt wohl am Baujahr.
380T "wüstenfreie" km insgesamt ist aber noch im Schnitt, oder?
(Bei mir erst 280T km in 32 Jahren, echter Schongang...) :wink: :)
Grüße aus Kölle, Jan
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Re: Vorderachse schweißen

Beitrag von T2Bullimie »

1/2 So, habe nochmal gecheckt. Rechts ist ganz hübsch (Bild 1-4), links open house (nächster Beitrag Bild 1-4)
was sagt ihr? lieber neu?
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Re: Vorderachse schweißen

Beitrag von T2Bullimie »

2/2 So, habe nochmal gecheckt. Rechts ist ganz hübsch (letzter Beitrag Bild 1-4) links open house (dieser Beitrag Bild 1-4)
Bilder anklicken, dann drehen die sich richtig.
was sagt ihr? lieber neu?
Herzliche Grüße, Jan
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TEH 29920
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Re: Vorderachse schweißen

Beitrag von TEH 29920 »

Moin,

Ist halt so eine Sache mit Ferndiagnosen anhand von Bildern; aber...

je weiter unten der Rost sich zeigt desto eher kann man sie richten/erhalten.

Wenn sich ein Rostloch so wie bei Deiner Achse schon in der Mitte zeigt ist sie eher am Lebensende angekommen; also eher gegen eine andere tauschen.

Gruß Bernd
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ulme*326
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Re: Vorderachse schweißen

Beitrag von ulme*326 »

sehe ich auch so - Großbaustelle - nichts was man im Fzg. schweissen sollte
und wenn man dann ohnedies ausbaut ist der Kauf einer neuen sicher der bessere und schnellere Weg.
Das Rep.-Schweissen verschlingt ja auch Zeit und Kosten.
Nichts spricht gegen Achsen aus Kalifornien - wenn sie denn wirklich von da sind.
Auch in USA gibt's ja Regionen mit Matsch, Salz und Schmodder. Und so ein gestrahltes Teil blendet natürlich.
Es gibt nämlich keinen wirklichen Grund eine kalifornische Achse sandzustrahlen. Und zudem vertragen die Nadellager und das Fett in den Rohren eigentlich überhaupt keinen Sand. Wenn gestrahlt wurde bleibt zu hinterfragen wie professionell und aus welchem Grund das gemacht wurde. Die im Netz angebotenen sehen sandgestrahlt aus.
Ich würde nach einer neuen oder guten ungeschönt gebrauchten VA suchen. Auf die Ausführungsart mit oder ohne BKV achten.
Gruesse von der Oberschwaebischen Barockstrasse
ulme*326


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schrauberger
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Re: Vorderachse schweißen

Beitrag von schrauberger »

Hallo, genau.
Üm eine vernünftige Aussage zu machen muß definitiv min. dampfgestrahlt werden.
Alles andere ist Glaskugelfragen.

Meine Achse mit UBS und 250tkm sah top aus.
Nach dem Entfernen des UBSchutzes per Dampfstrahlen war sie Schrott :shock:

Wohlgemerkt keine verbrauchte Pritsche sondern ein Camper.

Die Schilde um die Achsrohre waren gerissen, an einigen Stellen untenrum war sie sehr dünn.

Natürlich hab ich sie gerettet, mit sehr hohem Aufwand.
Aber jetzt ist sie blechmäßig, lagermäßig, rostmäßig, versiegelungsmäßig neu :yau:

VG Ralph
Schöne Grüße aus Geisingen,

Biete in Originalqualität:
Reparaturbleche für Laderaumboden und
Typ4 Wärmetauscher.
Sämtliche BKV-Unterdruckleitungen und
Nachlaufleitungen für Bremsflüssigkeit.
T2Bullimie
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Re: Vorderachse schweißen

Beitrag von T2Bullimie »

So, liebe Leute,
ein grundierter gebrauchter "Kalifornien"-Achskörper liegt auf der Terrasse. Hört sich gut an beim Dengeln. Heute kommt Brantho-Kurrox 3in1 drauf. Nadellager, Dichtring, Lenkungslager und Traghebelbolzen habe ich bei Wagenteile bekommen.
Leider nicht die inneren Gleitlager. Hat da noch jemand eine Idee? Kontrollieren kann ich die im eingebauten Zustand ja wohl kaum, oder? Traghebel zum Gucken hat es ja nunmal nicht bei einem neu-gebrauchten Achskörper.
Grüße, Jan

ps.: was heißt eigentlich "wohnt im T2"?
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