es schwingt immer mal wieder das Gerücht, dass man mit einer L-Jetronic maximal eine 270° Nockenwelle fahren kann.
Die L-Jetronic hat im Vergleich zum Typ4 Motor mit zwei getrennten Vergasern nur eine Drosselklappe.
Dadurch kann die Ventilübeschneidung und ein geöffnetes Einlassventil aufeinander treffen.
Da ich bei meinem aktuellen Motorenprojekt mal über eine 284° Nockenwelle nachgedacht habe, und das ja oberhalb der "magischen" 270° liegt kamen mir Zweifel.
Nun haben Stephan und ich dieses Wochenende mal "eben" einen Test durchgeführt.
Wir haben von einem 2l Motor mit 296° Schleicher Nockenwelle die Vergaser abgebaut und eine original L-Jetronic Einspritzanlage montiert.
Was für eine Freude
![Wink :wink:](./images/smilies/icon_wink.gif)
Aber wir haben es nach rund 5 Stunden geschafft und den Motor angeworfen.
Nachdem noch ein Falschluftleck und alle 4 Einspritzdüsen mit liefen, hatten wir auch einen sehr harmonischen Leerlauf.
Die Drehzahl konnten wir bis etwa 800 Umdrehungen absenken.
Darunter lief der Motor dann nicht mehr.
Aber bei rund 900 Umdrehungen konnten wir den Co-Wert von 0,2 bis 4% regeln (1% CO ist der Sollwert für die 78ger Einspritzanlage) und der Motor lief sauber.
Auch die Gasannahme war kein Problem.
Unser Fazit von dem Test:
Man kann eine originale L-Jetronic mit einer 296° Nockenwelle betreiben.
Man muss sich also nicht so dogmatisch an die 270° Grenze halten, die von einigen Motorenbauern angegeben wird.
Ergänzt diesen Beitrag doch mal gerne mit euren Erfahrungen und schreibt was für eine Nockenwelle ihr mit der Einspritzanlage gepaart habt und wie der Motor läuft.
Viele Grüße
Thomas