Abnehmbarer Reserveradträger, Zulassungsfragen

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Peter E.
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Abnehmbarer Reserveradträger, Zulassungsfragen

Beitrag von Peter E. »

Wenn die Familie wächst muss Platz her, deswegen brauche ich den
Gepäckträger jetzt fürs Urlaubsgepäck und das Reserverad muss wo anders
hin.

Ich habe mir da mal einen Träger ausgedacht, für den man nicht die Front
zerbohren muss:
Skizze.jpg

Im Frischluftkasten werden Halter angeschweißt und hinter die Stoßstange
kommt ein weiterer Halter. Jeweils mit M8 Gewindeaufnahmen für den
eigentlichen Träger.

Ob es möglich ist, zwischen den Lüftungsschlitzen hindurchzuschrauben
bezweifle ich, deswegen muss man sich vermutlich ein zweites Gitter
Besorgen und mit entsprechenden Bohrungen versehen.

Der eigentliche Träger wird dann einfach an die Halter angeschraubt,
ähnlich wie bei Paulchen und Co.

Die Frage ist nun, ob das Ding zulassungsfrei ist, da es ja nicht fest mit
dem Fahrzeug verbunden ist.
Eingetragen bekommt man die Reserveradträger ja soweit ich weiß nur noch
sehr schwer.

Auf Pannensets oder ähnliches wollt ich lieber nicht vertrauen, aber falls
so Faltnoträder noch gefertigt werden, wäre das (passend zu meiner
Offenbachausstattung natürlich 1. Wahl…
Gruss von Peter aus dem Schwentinental
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MichaT2a
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Re: Abnehmbarer Reserveradträger, Zulassungsfragen

Beitrag von MichaT2a »

Keine Ahnung, was das mit dem Eintragen betrifft, vermutlich gibts aber Zirkus, weil es vorne am Auto angebracht ist. Als unproblematischere Alternative könntest Du Dir auch ein Paulchen zum Reserveradträger umbauen.

Gruß,

Micha
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aps
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Re: Abnehmbarer Reserveradträger, Zulassungsfragen

Beitrag von aps »

MichaT2a hat geschrieben:Keine Ahnung, was das mit dem Eintragen betrifft, vermutlich gibts aber Zirkus, weil es vorne am Auto angebracht ist. Als unproblematischere Alternative könntest Du Dir auch ein Paulchen zum Reserveradträger umbauen.
Oder das Reserverad auf den DGT verstauen.

Ggf. könntest Du doch die Bohrunge für ein VW-Zeichen vorsehen und den Halter dort festschrauben, um ein Einschweißen von Haltern zu vermeiden.

Wie sich ein Bugradhalter zulassungstechnisch verhält, ist die große Frage. Siehe PN.
Gruß aus dem Münsterland
Andreas *4
---
Animiertes GIF ist entfallen.
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boggsermodoa
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Re: Abnehmbarer Reserveradträger, Zulassungsfragen

Beitrag von boggsermodoa »

Die Frage ist nun, ob das Ding zulassungsfrei ist, da es ja nicht fest mit
dem Fahrzeug verbunden ist.
Eingetragen bekommt man die Reserveradträger ja soweit ich weiß nur noch
sehr schwer.
Hallo Peter,

dir ist klar, daß du das mit dem TÜV-Menschen besprechen mußt, unabhängig davon, wie gut oder schlecht wir die Idee finden. Ich sehe außerdem keinen Grund, weswegen ein old-style Bugradhalter nicht mehr eingetragen werden sollte. Zur Not schleppst du eine Briefkopie von irgendwem an und bestehst auf gleichem Recht für alle.
Früher lautete die Bedingung schlicht: Abstützung auf der Stoßstange und Gegenplatte hinter dem Frontblech. Basta!
Als "nicht fest montiert" galt früher alles, was sich ohne Werkzeug abnehmen läßt. Diese Bedingung erfüllt heute kaum noch ein Dachträger - und gemessen an den windigen Konstruktionen aus der Zeit dieser Regelung ist das auch sehr gut so. Aber unabhängig davon, ob sie noch gilt oder nicht, gibt's nur zwei Möglichkeiten: Entweder ein Bauteil ist fest montiert oder es gehört zur Ladung. Und für die Ladung gilt, daß sie nicht über die Front hinausragen darf. Deshalb führt m.E. kein Weg an der Eintragung und Änderung der im Brief eingetragenen Fahrzeuglänge vorbei.

Nun zu deiner Konstruktion, von oben nach unten:
- Die angeschweißten Teile im Lüftungskasten würde ich komplett weglassen. Stattdessen zwei Löcher in den Boden des Kastens bohren und dort den Halter direkt verschrauben, mit 'ner Gegenplatte (Flacheisen), das du seinerseits vielleicht mit zwei weiteren Schräubchen fixierst, damit es bei abgenommenen Reseveradhalter an Ort und Stelle bleibt. Das Lüftungsgitter erhält dann an der Unterseite zwei kleine Aussparungen, um die Flacheisen durchzuführen. Falls du es lieber auf deine Weise machen willst, dann keinesfalls das durchbohrte Gitter mit zwischen Halter und Gegenhalter einklemmen. Stattdessen große Bohrungen und gedrehte Distanzstücke.
- Der Halter selbst ist deutlich zu kompliziert konstruiert. Üblich waren zwei parallele, senkrechte Flacheisenarme, die in die Radschüssel hineingekantet waren. Dort fanden sich zwei Querverbindungen, eine mit zwei Muttern für die Radschrauben und eine mit nur einer. Die senkrechten Arme waren soweit auseinander, daß die beiden übrigen Löcher des Lochkreises darauf Platz fanden, wenn man die Fünferteilung symmetrisch zur Hochachse hingedreht hat. Verschraubt wurde das Rad nur durch vier Löcher, um das fünfte für ein Vorhängeschloß frei zu lassen. Diese Halter waren aber wenig verwindungssteif. Das Rad kippelte um die Hochachse, wenn es sich nicht an der Karosserie abgestützt hat. Bei dir wird das ganze noch schlabberiger, weil der Halter länger baut. Es kommt also auf jeden Fall zu Beschädigungen des Lacks, wenn du nicht statt Flacheisen irgendein verwindungessteifes Profil (z.B. Vierkantrohr 20x40 oder was immer sich beschaffen läßt) verwendest. Das dann gerade von unten nach oben durchführen und die gewohnte Flacheisenkonstruktion in der Radschüssel draufschweißen. Außerdem auch die beiden Ärmchen, die unter dem Lüftungsgitter durchgreifen aus Flachmaterial ausführen.
Aber auch das zunächst mit dem TÜV-Prüfer besprechen. Der wird nicht nur darauf achten, daß das Reserverad nicht eines Tages unerwartet über die Straße kullern kann, sondern wird sich auch Gedanken über das Crash-Verhalten machen. Da bringt jedes an der Front montierte Ersatzrad die ursprünglichen Verhältnisse gehörig durcheinander - und im Zweifel mußt du halt so argumentieren, daß deines das nicht mehr tut als jedes andere.
- Das braune Teil hinter der Stoßstange geht garnicht! Guck mal, wo das befestigt ist, guck mal wo du die Kraft einleitest und dann überleg dir, wo das sich dann hinwinden wird. Weg damit. Bohr zwei Löcher in die Stoßstange und gut is! Stoßstangen sind Verschleißteile, die permanent ersetzt werden müssen. :wink:


Gruß,

Clemens
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Peter E.
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Re: Abnehmbarer Reserveradträger, Zulassungsfragen

Beitrag von Peter E. »

:oops:

Jaja, wenn Elektriker mal konstruieren :banned:

Aber zu meiner Verteidigung, das grüne ist nur sympolisch zu sehen, und sollte nicht mit Flacheisen, sondern eher mit U- oder Winkelprofilen gebaut werden.
Die Skizze ist aber in der Mittagspause entstanden, da fehlte die Zeit für Details.

Aber das Argument entweder Teil des Fahrzeugs oder Ladung, die nicht vorn überstehen darf, ist ziemlich einleuchtend, und damit ein K.O. Kriterium für die Idee.
Eintragen ist mir zu viel Wirbel, und nachher meckert wieder einer, wenns mal nicht dran ist (ich will das Rad ja nur für lange Touren vom großen Träger verbannen)

Ich denke, dann werde ich mir lieber noch einen weiteren Dachgepäckträger zulegen, und das Rad auf Urlaubstouren über der Fahrerkabine festzurren...
Gruss von Peter aus dem Schwentinental
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Quis
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Re: Abnehmbarer Reserveradträger, Zulassungsfragen

Beitrag von Quis »

Peter E.*142 hat geschrieben: Aber das Argument entweder Teil des Fahrzeugs oder Ladung, die nicht vorn überstehen darf, ist ziemlich einleuchtend, und damit ein K.O. Kriterium für die Idee.
Eintragen ist mir zu viel Wirbel, und nachher meckert wieder einer, wenns mal nicht dran ist (ich will das Rad ja nur für lange Touren vom großen Träger verbannen)
Wenns eh abnehmbar ist, kannst dus doch abnehmen bevors zum TÜV geht. :D
lg
Christof *111

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boggsermodoa
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Re: Abnehmbarer Reserveradträger, Zulassungsfragen

Beitrag von boggsermodoa »

:oops:

Jaja, wenn Elektriker mal konstruieren :banned:
Oooch, die konstruieren normalerweise ganz gut!
Schaltungen! :wink: :dance:
... sollte nicht mit Flacheisen, sondern eher mit U- oder Winkelprofilen gebaut werden.
Wenn Verwindungssteifigkeit gefordert ist, immer geschlossene Profile verwenden - also Rund- oder Vierkant-/Rechteckrohr.


Gruß,

Clemens

PS: Wir hatten doch neulich mal die Rede von diesen Brasi-Campern aus England. Da gab's einen Ersatzradträger für's Heck.
PPS: Und neulich hat jemand gefragt, wozu man ein Klaufix verwendet hat.
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Wolfgang T2b *354
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Re: Abnehmbarer Reserveradträger, Zulassungsfragen

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo Peter,

in meinen ersten T2 von 1968 hatte ich genau so einen Reserveradträger eingebaut, wie er Dir vorschwebt. Die obere Befestigung war, genau wie Clemens schreibt, mit Gegenplatten unten am Lüfterkasten festgeschraubt. Ich hab' sie allerdings als senkrechtes Flacheisen zwischen den Lüftungsschlitzen kurz herausgeführt und erst draußen mit dem eigentlichen Radträger (Dein grünes Teil) verschraubt. Das Metallgitter brauchte ich nicht zu ändern, es musste nur ein Schlitz in das Kunststoffgitter geschnitten werden. Unten hatte ich es direkt auf der Stoßstange verschraubt.

Wir mussten für eine längere Strecke aus Platzgründen sogar zwei Reserveräder vorn drauf montieren, hat problemlos auch in schlechtem Gelände funktioniert.

TÜV-Eintragung hatte ich zwar (für ein Rad :wink:), aber ich bezweifele, dass die Jungs das heute noch machen. Sie haben bei meinem 78er schon rumgezickt und ich musste von Hannover nach Bremen fahren, ehe ich den Stempel hatte. Die Befestigung des Trägers am Fahrzeug hat damals nicht die Bohne interessiert, nur vorstehende oder scharfe Kanten.

Schade das das Ding nicht als Ladung durchgeht.

Ein Träger über Fahrer und Beifahrer geht übrigens auch, trotz Hubdach, siehe Avatar.

Ich würde es über die Schiene "das war zeitgenössisch" probieren, selbst VW hat auf Reklamefotos diese Träger verwendet (nicht nur die Westfalia-Dinger). Und vor meiner Nase steht ein Brekina-Modell, das hat es ebenso. Das war damals einfach der Standard, denn wer will schon 'nen ollen Reifen im Schlafzimmer haben.

Schöne Grüße

Wolfgang
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MichaT2a
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Re: Abnehmbarer Reserveradträger, Zulassungsfragen

Beitrag von MichaT2a »

...mhm, also je länger ich über Peters Idee nachdenke... im Urlaub stört das Reserverad im Bus ja schon... und am T2a hab ich eh noch nen Bugradhalter eingetragen...

Um die Kostruktion zu vereinfachen könnte man das Rad ja auch "falschrum" dranschrauben.

@Wolfgang: Das heißt, bei Dir standen dann zwei Flacheisen senkrecht aus dem Lüftungsgitter raus, wenn der Träger nicht dran war?

Gruß,

Micha
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Harald
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Re: Abnehmbarer Reserveradträger, Zulassungsfragen

Beitrag von Harald »

boggsermodoa hat geschrieben:Da gab's einen Ersatzradträger für's Heck.
Die Idee finde ich am charmantesten: Besorg Dir so´n altes Paulchen für´s Heck (meiner ist leider bei Hearty eingeschmolzen worden) und zurr Dein Rad da dran fest. Hat zudem den Vorteil, daß Du da zur Not noch was mit draufzurren kannst - Bobbycar in sierragelb für Lina.

Kein TÜV, keine Eintragung, Last auf der angetriebenen Achse, Schwerpunktverlagerung weniger dramatisch, keine Kosten - und die wunderschöne Front Deines Bulli bleibt heil. "Worst case thinking": Eher knallen wir mit ohne ABS Jemandem hinten drauf als umgekehrt - dann brauchst Du Dir wenigstens keine Gedanken darüber zu machen, wie sich die durch das Rad ja stark geänderte Aufprallsituation geändert hat.

Mußt Dir nur ne Abstützung einfallen lassen, die die Klappe offen hält, wenn Du hinten mal dran willst.

Grüße,
Harald*393
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