blitzeinschlag

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mquerence
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blitzeinschlag

Beitrag von mquerence »

moin,

haben gerade ein paar unruhige gewitternächte in unserem bulli verbracht und uns mit fragen beschäftigt,die dazu dienten herauszufinden,ob die sicherheit (blitzeinschlag)bei aufgestelltem klappdach genauso hoch ist wie bei geschlossenem oder bzw. bei einem sonstigen fahrzeug.

könnte man trotzdem von einem Faraday'schen Käfig sprechen??

was meinen denn so die profis?? :wink:

mischa
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ghiafix
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Re: blitzeinschlag

Beitrag von ghiafix »

Hi,
weiß nicht, ob das Kunsstoffdach als nicht-leitender Werkstoff für einen Blitz überhaupt "attraktiv" ist. Und wenn Du im Fahrzeuginneren nichts metallisches berührst (Kochtopf, Kaffebecher u. ä. naturlich ausgenommen) wid auch nichts passieren.......denke ich zumindest.....


Harald
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So, nu hab' ich auch 'nen Blog:
https://stallarbeiten.blogspot.com
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metalsrevenge
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Re: blitzeinschlag

Beitrag von metalsrevenge »

Moin.

Ich denke auch, dass dir weder bei geschlossenem noch bei geöffnetem Dach etwas passieren kann, solange du nicht gerade die Griffel am Blech hast.
Wenn es überhaupt nen Unterschied macht, könnte ich mir sogar vorstellen, dass das Gestänge des Aufstelldachs in geöffnetem Zustand als eine Art "Fangeinrichtung" fungiert, da du ja damit effektiv den höchsten Punkt darstellst.
Zumindest, wenn du allein auf freiem Feld stehst.
Das der Bus mit Kunststoffdach einen Faradey'schen Käfig nach den Normen des Blitzschutzbaus darstellt, darf wohl bezweifelt werden. Meiner Meinung nach sollte es aber trotzdem funktionieren. :wink:
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Polle
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Re: blitzeinschlag

Beitrag von Polle »

Hallo
Erstmal ne Frage. Warum macht man im Gewitter das Dach hoch? Willste segeln gehen?
Das Dach an sich besteht (bis auf das Gestell) aus nichtleitendem Material. Bei Nässe legt sich aber ein leitender Stoff darüber. Somit hat dein Dach eine elektrische Verbindung zum Rest des Wagens. Sollte dich nun der Blitz beim Scheißen erwischen wollen, hätte er also wenig Chancen. Du solltest nur nicht mit dem Gesicht direkt an der Zelthaut kuscheln oder dich wegen des Seegangs irgendwo am Metall festhalten.
Es könnte dann nur sein, daß du dir in dein Dach dann n Fenster einbauen mußt. Plaste ist ja nicht so sonderlich wärmebeständig. Aber so nen Lichteinlasselement hat ja auch was.
Aber mal ehrlich. Meinste wirklich, der Blitz sucht sich deinen kleinen Bulli aus? Der nimmt lieber den Baum, unter dem du Deckung gesucht hast. Und das ist ungleich gefährlicher.

Gruß Polle
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Rolf-Stephan Badura
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Re: blitzeinschlag

Beitrag von Rolf-Stephan Badura »

Hallo Mischa,

im Metallenen Bulli selbst bist Du halbwegs sicher, solange Du nicht mit der Karosserienähe leitend verbunden bist.
Man sollte aber nicht zu sehr in der Nähe des Dachausschnitts sich aufhalten - also nicht den Kopf da rausstrecken...

Aber herausfordern würde ich die Nähe zu einem Blitzeinschlag nicht.
(War schon bei zwei Blitzeinschlägen dabei - einmal in ein Haus, in dem ich war, und einmal über ein großen Baum ins Nachbarhaus)
Die Druckwelle ist gewaltig - der Schaden durch Hitze, weggesprengtes Material heftig, die Blendung selbst indirekt nicht ohne.
(Ich würde mich auch nicht an einen Baum Kuscheln bei Gewitter - die getroffen Baum oben war vaporisiert - sah aus wie explodiert!)

Im Hochdach selbst sollte sich aber keiner befinden - da ist es Essig mit Faradaysche Käfig.

Von Autoblitzeinschlägen wird nur selten berichtet - bei Tests waren Spuren in Lack und Reifen zu sehen.
In den 70ern hat man oft Opa-Autos mit Blitzableiter unterm Auto gesehen - so einem dickes Gummi-Band mit eingegossenem Metallgewebe.
(hab ich mir auch geholt für unseren T2 - aber eher wegen des 70er Jahre Styles als vor Angst vom Blitz getroffen zu werden)

Bild
T2-Blitz-Bild aus http://www.leifiphysik.de/web_ph10/umwe ... witter.htm

Grüße,
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ulme*326
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Re: blitzeinschlag

Beitrag von ulme*326 »

Es gab vor vielen Jahren (Anfangszeit T3) einen Test mit einem hellgelben Original Westfalia- T3-Joker . Ich glaube irgendwo in einem Laboratorium der TU München. Das sah dann genauso aus wie auf Rolf-Stephan Baduras Bildbeitrag.
Natürlich nicht griffbereit gerade. Fazit aus der Erinnerung: Dach zu und in der unteren Etage den Schutz des Faradayschen Käfigs nutzen. Oben im Zelt ist der Lehre folgend natürlich kein wirklicher Schutz gegeben. Passiert war aber auch bei direkter Entladung übers Fahrzeug nichts im Zeltbereich (z.B. Brandspuren) .
Das Senioren Gummi-Schleifband hatte nichts mit Blitzableiter in obigem SInne zu tun - hier ging es m.W. um die Ableitung von elektrostatischen Aufladungen aus dem Fahrbetrieb. Viele kennen das: man greift zur Türklinke und bekommt eine "geschossen". Solche Entladungen wurden damit mehr oder weniger erfolgreich unterbunden.
Gruesse von der Oberschwaebischen Barockstrasse
ulme*326


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FW177
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Re: blitzeinschlag

Beitrag von FW177 »

ulme*326 hat geschrieben:...Das Senioren Gummi-Schleifband hatte nichts mit Blitzableiter in obigem SInne zu tun - hier ging es m.W. um die Ableitung von elektrostatischen Aufladungen aus dem Fahrbetrieb...
Korrekt! :thumb:

P.S.: Unterstütze die Theorie "Dach zu und abwarten", voll und ganz!

Gruß
Florian
Bild72`er T2 a/b mit Metallschiebedach und Westfalia Campingausstattung gepaart mit Eigenkreation!
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