Eine Frage an intime Kenner des Armaturentafelblechs

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Rolf-Stephan Badura
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Re: Eine Frage an intime Kenner des Armaturentafelblechs

Beitrag von Rolf-Stephan Badura »

Hallo Wolfgang,

das Armaturenbrett ist aus heutiger Sicht ein glatte Fehlkonstruktion.
Viel zu viele Kanten (Knicke nahe Windschutzscheibe, Falzung nahe Prallleiste) und Löcher (Lautspecher, Lüftung),
die bei jedem Lack mehr oder weniger die Sonne zu viel spiegeln können an den Winkeln.

Der Originallack war auch kein einfacher Seidenmattlack,
sondern eher eine Art glänzender, welliger Hammerschlaglack (siehe Bilder vorher).
Diesen bekammen die von mir gefragten Lackierer nicht so einfach und garantiert wieder hin.
Wolfgang T2b *354 hat geschrieben:Noch 'ne Frage zum Lack. Ich wollte an sich seidenmatt nehmen, weiß aber nicht, ob ich so etwas bekomme. Spiegelt Dein glänzender Lack in der Windsschutzscheibe?
Seidenmatt wollte ich nicht, den Mattlackpflege ist problematisch -
einmal vorne z.B. ein Reisebuch oder Karten rübergeschubert und es gibt glänzende Stellen usw.

Deshalb kam bei mir nur pflegeleichter Glanzlack in Frage. Ja es spiegelt manchmal etwas, aber mich stört es nicht.
Ein helle Karte oder eine Mautticket vorne auf dem Armaturenbrett spiegelt sich aber mehr.

Unten mal eines der extremsten Bilder, die ich finden konnte - in vielen ist aber einfach gar nix zu sehen!!!
Im Bild sieht man sogar im Himmel links noch den Westfaliastoff und den Türfensterrahmen rechts oben -
aber man sieht auch das orange Ticket auf dem Abrett und die hellen Kanten um den Luftausströmer.

Bild

Grüße,
Feingewinde
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Re: Eine Frage an intime Kenner des Armaturentafelblechs

Beitrag von Feingewinde »

Moin,
ich hab RAL 7021 seidenglänzend genommen. Entspricht m.E. weitestgehend dem Original. Ach ja, und die Schrauen vom Armaturenbrett und von der Lenksäule lösen, hilft ungemein. Armaturentafel ausbauen (auch nur lösen, kann hängen bleiben) und Tachowelle nicht vergessen wieder anzuschrauben. Beim Einbau ist ein zweiter Mann erforderlich, sonst zerkratzt man sich leicht die vordere Säule.

Gruß aus Oldenburg
Bernt
kaum macht man es richtig, schon funktioniert’s……
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Wolfgang T2b *354
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Re: Eine Frage an intime Kenner des Armaturentafelblechs

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Liebe Freunde des schwarzen Blechs,

@Rolf-Stephan
Hast Du den Strukturlack auch auf dem oberen Blech gehabt? Bei mir ist nur die eigentliche Armaturentafel damit lackiert (also das Ding mit den Schaltern und Instrumenten), das obere Blech war bzw. ist glatt seidenmatt.

Ich muss mal sehen, welchen Lack ich auftreiben kann. Im Augenblick würde ich matt präferieren, aber gut zu wissen, dass glänzend auch kein großes Problem darstellt.

Dass man das heute so nicht mehr konstruieren würde, ist sicher richtig. Aber unser ganzes Auto ist ja ein wenig aus der Zeit gefallen. Und, wenn ich ehrlich bin, wir nutzen die sich bietende Ablagefläche doch ziemlich häufig. Ist einfach bequem, da schnell mal was draufzuwerfen. Bei den nicht spiegelnden modernen Autos vermisse ich das. Und wer weiß, ob deren Kunststoffflächen in 30 Jahren noch nachlackierbar sind ...

@Bernt
Du meinst, ich sollte doch die gesamte Armaturentafel ausbauen oder zumindest lösen? Ich hatte gehofft, dass ich das alles in situ lassen könnte und nur das obere Blech herausnehme. Mal schauen, wie's geht.

Schöne Grüße

Wolfgang
Feingewinde
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Re: Eine Frage an intime Kenner des Armaturentafelblechs

Beitrag von Feingewinde »

Sorry,
den unteren Teil der ganzen Geschichte, also das strukturlackierte Blech lösen, je zwei Schrauben rechts und links, aber nicht komplett ausbauen. Lenksäule auch lösen. Den Armatureneinsatz abschrauben, vier Schrauben, vorsicht, die Halteklammern fallen runter und liegen möglicherweise auf den blanken Kontakten der Schalter. Tachowelle abschrauben am Tacho. Den Armatureneinsatz nicht elektrisch abklemmen, sondern nur etwas vorziehen. Du kommst sonst an die Mutter der Stehbolzen der Prallleiste schlecht ran. Handschuhkasteneinsatzt ausbauen.
Ist einigermaßen gut zu machen, ist aber etwas Frickelei. Die Bleche sind alle nicht entgratet, gibt also schon mal blutige Hände. Wenn das Blech raus ist, kommt man sehr schön an die gesamte Elektrik. Gelegenheit ggf. dort etwas aufzuräumen.
Zur Farbe: den Ton hab ich nach RAL Karte rausgesucht. Kommt aber gut hin. Seidenglänzend ist etwas glänzender als seidenmatt. Kann der Lackierer. Die schmalen geschlitzten Bleche der Luftauslässe sind schwarz seidenmatt.
Und wie gesagt, am Ender der ganzen Aktion die Tachowelle wieder anschrauben. Hab ich an der Autobahnraststätte auf der Fahrt nach Hannover am Sonntagmorgen gemacht.


Gruß
Bernt
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Wolfgang T2b *354
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Re: Eine Frage an intime Kenner des Armaturentafelblechs

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo Bernt,

got it!

Die vier Bleche der Befestigung der Tachoeinheit können bei mir nicht rausfallen :shock:. Sind schon draußen, weil ich die ganze Einheit überarbeiten will :lol:. Außerdem habe ich sie schon vor langer Zeit in Rente geschickt und durch zwei selbsthaltende Bleche ersetzt, nachdem ich genau den Funken hatte, den Du beschrieben hast. Ich weiß nicht, wass sich VW bei den Blechen gedacht hat.

Wenn die Schnittkanten einen deutlichen Grat haben, dann haben damals die Werkzeugmacher bei VW aber nicht richtig aufgepasst :oops: :oops: :oops: :oops: :oops:.

Verschämter Gruß

Wolfgang
Tom Turbo
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Re: Eine Frage an intime Kenner des Armaturentafelblechs

Beitrag von Tom Turbo »

Hab meines Braun Matt gemacht,wie die Anbauteile und das Dach :D
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ulme*326
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Re: Eine Frage an intime Kenner des Armaturentafelblechs

Beitrag von ulme*326 »

braun ist aber eigentlich nur beim Champagne II gestattet und original. :versteck:
Und kleine Korrekturnote nach Berlin: in jedem Fall seidenmatt. Never ever Struktur oben oder gar Hammerschlaglack :steine:
Unglaublich aus was wir mittlerweile seitenlange Recherche-Threads machen. Die Erinnerungen verblassen so langsam...... :wink:
Das Forum wird alt........ :confused:
Gruesse von der Oberschwaebischen Barockstrasse
ulme*326


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Wolfgang T2b *354
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Re: Eine Frage an intime Kenner des Armaturentafelblechs

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

ulme*326 hat geschrieben:Das Forum wird alt........ :confused:
Aaaach so, nur das Forum! Und ich dachte immer, ich ...
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Wolfgang T2b *354
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Re: Eine Frage an intime Kenner des Armaturentafelblechs

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

N'Abend allerseits,

ich hatte zu Beginn der Freds gefragt, wie das mit dem Ausbau des oberen Armaturentafelblechs funktioniert. Dank Eurer profunden Hinweise und vor allem der Bilder kann ich nun Vollzug vermelden.

Nach ein paar Verrenkungen zum Lösen der Prallleiste (ging deutlich leichter nach Entfernen des Handschuhkastens, Tachoeinsatz war ohnehin draußen) und nach dem Lösen der Schrauben unterm Scheibengummi hatte ich das Deckblech in der Hand. Ich musste die beiden großen Schrauben des Instrumententrägers in der A-Säule nur ein wenig lockern, aber nichts weiter ausbauen.

War also alles in allem easy und dank eurer Hinweise zu den leicht abbrechenden Plastikpinökeln der Ausströmerblenden haben alle Nasen überlebt. Ok, sie waren auch ziemlich weich, denn wir hatten 34°C.

Ich konnte schwarzes Seidenmattspray auftreiben, so dass das Deckblech aussieht wie neu. Oder besser. Die Farbe ist eingebrannt, denn der mattschwarze Farbton saugt die Sonne regelrecht auf und wird sicher 70°C heiß.

Danke nochmals für Eure Tipps und schöne Grüße aus der Wärme

Wolfgang
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Matt Eagle
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Re: Eine Frage an intime Kenner des Armaturentafelblechs

Beitrag von Matt Eagle »

Sehr hilfreiche Tipps hier, Danke dafür! Mußte nämlich auch das obere Deckblech entfernen. Allerdings habe ich es recht problemlos ohne Abschrauben oder Lösen des gesamten vertikalen Armaturentafelblechs geschafft. Bin dabei wie folgt vorgegangen:
1.) Handschuhfach ausbauen, dazu die untere Schraube des Metallstreifens der den Einschub sichert abschrauben und den Einschub herausnehmen.
10.jpg
2.) Autoradio (wenn vorhanden) ausbauen. Ist nicht zwingend nötig, aber schnell gemacht und bringt etwas Platz zum Hantieren.
3.) Die Verstellhebel für Heizung und Lüftung einfach mit etwas Kraft herausziehen.
4.) Vier Schrauben des Armaturenträgers abschrauben. Vorsicht, da die Metallklipse einfach herunterfallen. Ich habe hier so einen kleinen Teleskop-Magnet genutzt, damit sie nicht fallen.
5.) Armaturenträger nach vorne ziehen. Meine Kabel sind dafür lang genug, nur die Tachowelle musste ich abschrauben.
11.jpg
6.) Sechs Muttern (10er) der gepolsterten Aufprallkante lösen.
16.jpg
7.) Das obere Deckblech mitsamt dem zentralen Lüftergeweihs nach oben herausnehmen. Allerdings habe ich die Scheibe schon ausgebaut gehabt und daher genügend Platz nach vorne/oben. Ich würde aber vermuten, wenn die zentralen Lüfterabdeckung vor Ausbau des Deckblechs ausgebaut werden (man kommt von unten an die Klipse), dann könnte es sogar mit eingebauter Scheibe funktionieren.
8.) Ich habe der Einfachheit halber allerdings nach Ausbau des Deckblechs die Klipse gelöst und dann das Lüftergeweih abgenommen.

Komischerweise ist das unterste Bild nicht richtig eingebunden ... es gehört unter Punkt 4.)
Dateianhänge
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