Überholtes Getriebe - und trotzdem heftiges Mahlen

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unimog2010
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Re: Überholtes Getriebe - und trotzdem heftiges Mahlen

Beitrag von unimog2010 »

Moin und ein spezielles "Moin" an Franz-Josef,

ich habe mir nochmal die Rechnung aus den Unterlagen, die ich damals von Franz-Josef mit dazu bekam, herausgesucht:

Auf Juni 2016 wird dort im wesentlichen folgendes berechnet: 1x Doppelkegelrollenlager, 1x Synchronring 1. Gang beschichtet, 2x Synchronring alle Gänge, 1x Kugellager Lagerschild bis 82 28, 0X66, 0x21,5/14,5 sowie Kleinteile, Öl und 400€ Arbeitslohn. Franz-Josef, dich nehme ich ausdrücklich in Schutz, weil du den Bus ja quasi garnicht gefahren hast, bis du ihn mir im August 2016 verkauft hast. Ich hab mich an den mahlenden Geräuschen erstmal nicht gestört und wir sind uns ja bis heute auch einig. Zumal die Geräusche nicht mehr wurden und das Auto nach wie vor super fährt (acuh dank diverser neuer Luftschläuche und Kabelbaumteile von Thomas).

Interessant finde ich den Gedanken mit den geradeverzahnten Stirnrädern und dem Heulen. Ich sehe an Autos wenig als Blackbox, außer Getriebe. Da verstehe ich nix von. In dem Wissen, dass die Werkstatt, die das überholte Getriebe eingebaut hat, noch anderen Schmuh gemacht hat (Franz-Josef, auch dazu sind wir uns ja einig, Stichwort "Bremsen"), wäre es durchaus denkbar, dass die gesamte Lagerung nicht erneuert wurde.

Insofern werde ich damit im Winter mal anfangen. Ich muss sowieso an den Ölkühler ran, da die Dichtungen leck sind. Dann guck ich mir die genannten Lager nochmal an.

Gruß

Gregor
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boggsermodoa
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Re: Überholtes Getriebe - und trotzdem heftiges Mahlen

Beitrag von boggsermodoa »

unimog2010 hat geschrieben: 28.07.2024 21:46 ... außer Getriebe. Da verstehe ich nix von.
Aber dennoch willst du es auseinandernehmen? Sportlich!
:ritter:
Ich sag's mal so: Jemand der weiß was er tut und der sorgfältig arbeitet, bekommt das Getriebe zerlegt und bekommt es auch wieder funktionsfähig zusammen. Das jedoch nur, wenn er dabei keinerlei Teile tauscht. Sobald er das jedoch tut, befindet er sich auf einem deutlich höheren Level, was Messtechnik, Präzision und auch Fachwissen anbelangt. V.a. die Einstellung des Differentialgetriebes ist hier zu nennen. Spiele axial und Zahnflankenspiel ermitteln und einstellen, Tragbild aufnehmen und korrigieren. VW ist i.d.R. eine Gleason-Verzahnung, nicht Klingelnberg, wie z.B. BMW. Bei Gleason ist das Tragbild auf dem Tellerrad maßgebend, bei Klingelnberg das auf dem Ritzel. Ja, es kommt vor, dass nach einem Lagerwechsel das Tragbild noch stimmt, es kommt aber auch das Gegenteil vor und es kommt vor, dass es von vornherein schon nicht stimmt, v.a. bei Getrieben mit schrauberischer Vorgeschichte, weswegen man es unbedingt kontrollieren sollte.
Wenn du dich nun - oder erst nach dem Studium verschiedener Fachbücher - berufen fühlst, dann wünsche ich gutes Gelingen!

Vorab würde ich dir jedoch empfehlen, die ganzen Punkte aus meinem vorherigen Beitrag abzufrühstücken. Die meisten "Getriebeschäden", die mir an VW-Bussen untergekommen sind, hatten irgendwas mit der Schaltstange zu tun. Ansonsten hatte ich mal einen gebrochen Zahn im Umlenkgetriebe für den Rückwärtsgang, einen Defekt vorne im Schaltgehäuse und ein defektes Lager am Diff bei einem Typ-3-Getriebe. Letzteres war das einzige, das ich wirklich komplett zerlegen musste.
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