Ui - diesmal war das aber kalt.
Zur Erinnerung: vor drei oder vier Jahren war Peter´s Nina (genau! Die Petersens!) die Heldin des Wochenendes, weil Sie die Wasserhähne entdeckt hatte, wo man sich mal mit kaltem Wasser abkühlen konnte. Natürlich hatten wir auch in Bockhorn mal Regen. Das waren dann so Monsterschauer, bei denen man in Sekunden komplett durchnäßt war. Nach denen kam strahlender Sonnenschein mit Temperaturen, die die Klamotte innerhalb von 15 Minuten wieder trocknete.
Daher bin ich auch recht entspannt nach Bockhorn gefahren. Vliesjacke sollte reichen, die ist ja schön warm. Die Wettervorhersage auf dem iphone wechselte auch immer hin und her, aber an der Küste ist ja alles anders!
Das erste, was anders war: man, war das schon am Freitag gut besucht! Als wir gegen 16:00 Uhr da aufschlugen standen schon überall Autos. Fronleichnam am Donnerstag - da machten sich Einige wohl ein langes Wochenende in Küstennähe. Obwohl schon geradezu üblich freue ich mich ja wie Bolle, bekannte Gesichter wieder zu sehen. Schnell war also das Rund derer geschlossen, die nicht im beschaulichen, ruhigen Campingterrain parkten. Mal abgesehen davon, daß der oben meckernde Jörg im Gegensatz zu PeterE. überhaupt nicht im Campingterrain war: lautstarke Lederkutten-Fan-Gruppe auf der einen und 1,5 Stunden lang laufender Stromgenerator, um den Kompressorkühlschrank zu betreiben, auf der anderen Seite läßt bei mir den Entschluß aufkommen, doch lieber weiter auf dem Feld "A" zu bleiben

Nee Jörg - richtig nett da
Die Markise am Bulli durfte Ihre erste Bewährungsprobe brillant bestehen:
Sie ist absolut wasserdicht. Ideal also auch, um den sich gerade entzündenden Grill vor Wassermassen zu schützen - damit René darüber stolpern kann. Was dann zu nicht ganz unberechtigtem Gemecker an der Qualität der von mir mitgebrachten, auf dem edlen Bockhorner Rasen verteilten Holzkohle führte.
Irgendwann glühte dank dem Einsatz zahlreicher Pyromanen der Grill. In dicke Jacken eingemumelt konnten wir feststellen, daß es tatsächlich erst gegen 23:15 Uhr dunkler wird, um Mitternacht war am Horizont noch Licht zu sehen. Aber Sch*#ße, war das windig und kalt!
Auch am nächsten Morgen keine nennenswerte Wetterbesserung. Bedeckter Himmel, kalt und windig. Wir freuten uns zwar alle, in Bockhorn zu sein - aber das Gemeinsame mußte diesmal temperaturbedingt etwas kurz kommen. Bei dem Bummel über den Markt zeigte sich dann wieder der Charme dieses Treffens für mich: man trifft alte und neue Bekannte, mit denen man am Bulli schöne Zeiten verbringt. Zur "Abwechslung" dann mal etwas über den Markt schlendern und mal eben das Klapprad mit der 2-Gang-Schaltung erworben sowie erfreut festgestellt, daß die Oldtimer-Markt ihren besten Mann geschickt hat. Auf dem Markt schon immer wieder reger Austausch mit den sich immer wieder über den Weg laufenden Platznachbarn, wo man was gesehen hat und wo man unbedingt nochmal hin muß. "Ja - im Zelt steht der Dani*8, guckt Euch den mal an!"
Herrlich!
Was mir aufgefallen ist: meine Ausgaben senken sich. Entweder habe ich alles - oder (und ich fürchte, das ist näher an der Wahrheit dran) ebay zeigt Spuren. Zwar Unmengen von Ständen und Händlern und Privaten, die was verkaufen. Aber "Spezialartikel" finden sich kaum noch. Nach Hardtops tollen Wörgschob hatte ich ja geplant, mich ordentlich mit Blechbearbeitungsgeräten einzudecken. Nix, außer nem zweifelhaftem Alu-Hammer. Bei meinem Wörgschob kamen wir ja leider nicht zur Kompressionsprüfung. Also wollte ich mir auch mal so nen tollen Kompressionsprüfer wie Sgt. Pepper kaufen. Nix. Co-Tester kann man ja auch immer mal gebrauchen, nix! Rangierhilfen können praktisch sein, weil der blöde Kasten zuhause schief im Carport steht - aber doch nicht für € 95,00, wenn die über das Auktionshaus neu € 100 kosten!
Dafür dann aber - wie eben auch das Klapprad - mal ein paar Sachen "nebenher", die also nicht direkt was mit dem Oldtimerhobby zu tun haben, dies aber nett begleiten.
Und diesmal: Bulliteile! Meiner Einer kam bei zwei noch guten Wärmetauschern für den späten CJ günstig zum Zuge. Dem Achter gelang es, Motorinnereien zu erstehen. Außerdem wurden mehrere Schiebetüren und Klappen gesehen, allerdings teuer.
Das Wetter zerrte auch an den Energiereserven, weshalb die Grillgeräte frühzeitig angekurbelt wurden, s.o.
Leider gelang es nicht allen Teilnehmern dieser zauberhaften Veranstaltung, wach zu bleiben:
Eine große vertraute Runde schaute EM und mußte, da der Verfasser dieser Zeilen irgendwann auch Müdigkeit verspürte, genötigt werden, sich die Mittsommernacht und die Raumstation ISS aus dem eigenen Bullifenster anzusehen. Was bei einzelnen Teilnehmern dieser Veranstaltung zu dem merkwürdigen Ansinnen führte, den Jungs auf der ISS doch mal den Deckel des Truma-Kamins neben dem Grawo-Dach zu zeigen. Mario*73 versorgte seine Truma-SBA-Heizung mit ausreichend Gasgemisch, bevor er den Zündknopf drückte. Leider hielt sich das Oberteil seines Abgaskamins wider Erwarten nicht in einer erdnahem Umlaufbahn sondern landete auf Koljas Bus.
Und dann kam der Sonntag. Wie schon angemerkt: die freundlichen (!) Herren im roten Einteiler diesmal extrem tiefenentspannt. Keine harschen Durchsagen dahingehend, daß die Zelte jetzt platt gemacht würden. Stattdessen ein freundliches Moin. Durch das untersagte Umherfahren Nachts auch keine umgefahren Pflöcke. Sehr ruhig und entspannt konnte gefrühstückt und staunend beobachtet werden, wie sich die Sonne ihren Weg suchte. Tatsächlich: es wurde warm. Teilweise sogar so warm, daß T-Shirt reichte. Was für ein wunderbares Wetter.
So muß nicht nur ich gedacht haben. Im Gegensatz zu den Vorjahren war der Sonntag wirklich gut besucht. Auch die Händler brachen nicht um 13:00 Uhr ab. Es war noch wunderschön. Und billig! Panikverkäufe auf der einen Seite führten zu Echtschnappern auf der anderen Seite:
Da Kolja jetzt unter verschärftem Busfieber "leidet" wurde dann auf der Rückfahrt noch ein Bus angesehen. Ein wirklich aufwendig auf Klappdach umgebauter ehemaliger Kasten. Aber der dürfte das Schlimmste auch schon hinter sich haben. Zufrieden und ganz schön K.O. lief ich dann gegen 18:00 Uhr an der heimischen Burg auf.
Es war wieder wundervoll. Toll, Euch alle wieder gesehen zu haben. Und nächstes Jahr nehmen wir dann wieder das Wetter in heiß!
Grüße,
Harald