Nö, bist du nicht!Tanjas&Thomas_T2b hat geschrieben:Ich hoffe mal ich bin keinem auf den Schlips getreten...

Mir zumindest nicht. Verzeihst du mir im Gegenzug meine Eröffnung in meinem vorigen Posting?

Das ist jetzt ein Bullie-fremdes Thema, bei dem man noch Vieles kontrovers diskutieren könnte. Der Insolvenzverwalter wird wohl immer ein Jurist sein, und Anwalthonorare werden seit jeher nach Streitwert bemessen. Während dies oft zu Streit über den anzusetzenden Streitwert führt, scheint mir im Falle einer Insolvenz diese Konstruktion ganz nützlich, weil im Interesse der Gläubiger. (Was dem Insolvenzverwalter nützt, nützt auch den Gläubigern.) Und weswegen die öffentliche Hand einspringen sollte, wenn in der Privatwirtschaft jemand Schiffbruch erleidet, das ist auch nicht unmittelbar einsichtig.
Das ist/war ja der eigentliche Skandal an der Bankenkrise. Da war - wie es die ZEIT mal ausgedrückt hat - "der Kapitalmarkt im Rendite-Vollrausch gegen die Wand gefahren und hatte unglücklicherweise die Realwirtschaft auf dem Beifahrersitz." Wäre letzteres nicht der Fall gewesen und hätten sich da halt nur ein paar Zocker verzockt, dann hätte man das Geschmeiß doch mit Kußhand untergehen lassen. Hätte die Welt ein Stück besser gemacht! Da aber die Realwirtschaft nicht mehr an Kredite kam und damit faktisch gelähmt war, während der private Konsum ebenfalls einbrach, deshalb mußte die öffentliche Hand/der Steuerzahler einspringen, um den Karren wieder flott zu bekommen. Hochgradig ungerecht, aber kaum vermeidbar, ohne das ganze Wirtschaftssystem in Frage zu stellen. Dafür wird's jedoch allmählich mal Zeit, und ich beobachte mit Interesse und 'ner Menge Sympathie, was da gerade mit der Occupy-Bewegung heranwächst.

Gruß,
Clemens