bin letztes Wochenende mit dem Bus (79er Westfalia Berlin) von der Umrundung der iberischen Halbinsel aus Portugal via Südspanien heimgefahren. Manch einer mag von den extremen Temperaturen (45°C) dort gehört haben. Die Rückfahrt war auch kein Spass, da der Bus sagenhaft schlecht gelaufen ist (Gas sehr schlecht angenommen, Zylinderkopftemperatur am Kerzenstecker #3 bei 90km/h schon bei 180°C) und ich nicht nur wegen der Hitze geschwitzt habe

Heimgekommen bin ich auch, meist mit 90km/h auf der Ebene, im Windschatten langsamer LKWs, entsprechend langsamer am Berg... Komischerweise am dritten Tag ab dem Schwarzwald dann wieder mit voller Leistung (120km/h, Zylinderkopftemperatur 175°C). Jetzt bin ich natürlich auf Fehlersuche und finde keine wirkliche Erklärung für das Verhalten, ausser natürlich die etwas kühleren Aussentemperaturen hier.
Details zum Motor: Kummetat 2.0l Typ4 mit 914 Flachkolben, größere Ventile und andere Nockenwelle. Vor 8 Jahren und 120.000km auf dem Prüfstand 95PS und läuft seitdem wirklich gut und kühl. Da ich immer wieder Ärger mit der Zündung hatte (schlechte Unterbrecherkontakte, ausgeschlagene Verteilerwelle), habe ich letztes Jahr eine TSZ-h Zündanlage mit umgebauter Unterdruckdose von Kummetat gekauft und installiert. Der Motor läuft damit (eigentlich) super, sehr gleichmässiges Standgas und keinerlei Ruckeln beim Beschleunigen, etc. Ach ja, Öltemperatur dank grossem externen Kühler immer so 80°C, in Spanien auch mal 90°C, Ölverbrauch 3 Liter auf der gesamten Strecke.
Was ich bisher geprüft habe:
- Ventilspiel: Vor dem Urlaub, der ja immerhin mit gut 8.000km zu Buche geschagen hat, habe ich das gecheckt, eine Überprüfung heute gab keinerlei Veränderung.
- Zündzeitpunkt: Passt. Einmal via Riemenscheibe kontrolliert und über so ne Öffnung oben auf dem Lüfterkasten, mit der man eine etwas exaktere Markierung ebenfalls abblitzen kann.
- Unterdruckverstellung: Saugt man im Stand am Schlauch, dann sieht man, wie sich der "Abnehmer" am Hallgeber bewegt und bei gleichmässigem Unterdruck geht der auch nicht zurück, erst wenn der Unterdruck abnimmt.
- Starterklappen der original Solex32-34-Vergaser: Die eine hat bei Stellung "ganz offen" etwas gewackelt, daher habe ich bei beiden Vergasern schon auf der Rückreise die Heizung der Bimetallfeder abgezogen und den Deckel so weit verdreht, dass sie immer komplett offen waren (Kaltstart war eher kein Problem

Meine Vermutung ist, dass der Motor mechanisch (Ventiltrieb, Kompression) in Ordnung ist. Die Vergaser sind schon recht ausgelutscht, habe ich vor ein paar Jahren überholt und die Drosselklappenteile neu gebuchst, etwas Spiel gibt es da aber bestimmt wieder. Plan ist es die Vergaser auch gegen die grösseren Solexe zu tauschen, das will ich aber erst nach der Sommersaison machen (zur Abstimmung muss man ja auch auf den Prüfstand), denn ich will eigentlich nur im Winter schrauben und im Sommer fahren

Ich verdächtige aktuell die Zündung, der es sicherlich auch etwas warm geworden ist. Das Zündmodul ist links im Motorraum seitlich an der Reserveradmulde angebracht, ein dickes 16mm² Massekabel geht zum Massepunkt am Motor neben dem Verteiler, da ich gelesen habe, dass eine gute Masseverbindung wichtig ist. Das Modul selber ist ein neues Hüco 138004, welches ich aber nicht extra auf einen Kühlkörper montiert habe.
Nach der langen Einleitung jetzt meine Fragen

- Ist der Leistungsabfall ein bekanntes Fehlerbild bei TSZ-h-Zündanlagen, falls die überhitzen?
- Oder liegts am Verteiler, der meines Wissens auch noch die Fliehkraftverstellung hat, oder? Kann und kommt man da mit Caramba ran?
- Kann doch etwas an den Vergasern temperaturabhängig zu diesem Verhalten führen?
- Übersehe ich irgendwas anderes?
Werde auf jeden Fall mal ein neues Zündmodul bestellen (gibts zum Glück schon für 20€) und das mit einem Kühlkörper versehen...
Für Hilfe bin ich sehr dankbar,
Timo
79 westy, 85 beetle