1600er AS Ölwechsel Problem - Ein Dramolett

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alexos
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1600er AS Ölwechsel Problem - Ein Dramolett

Beitrag von alexos »

Mahlzeit, die Herren!

Der November ist da, in Wien fällt der erste Schnee, Busse und Käfer sind winterfit in der Garage eingestellt und erzählen sich gegenseitig Geschichten vom letzten Sommer. Währenddessen schweifen die beiden auch manchmal ab:
:stupid:
Heute sagt doch der 1600er zum 1200er:

"Hey kleiner Bruder - hast du ein Glück! Werksfit trocken stehst du da, lässt kein Öl durch und freust dich auf den Frühling!"
sagt der 1200er:
"Mann, Mann, du junger Schleimer mit den dicken Töpfen! Was hats denn nu schon wieder? Wieder mal die Dichtung tot?"
der 1600er:
"Auf keinen Fall, jetzt werd' nicht frech, du kleine Möhre! Die Stifte, Bolzen sinds, der 6*30er, es ist ja nur der eine!"
der 1200er:
(SCHWEIGEN)
der 1600er:
"ja was nu? platt oder watt?"
der 1200er:
(SCHWEIGEN)"...kennst du nen guten...(LANGES SCHWEIGEN)...FRAUENARZT...?"
der 1600er:
"Was? Wieso? Warum? Ein FRAUENARZT? Wieso denn das?"
der 1200er:
"Naja, da gibts halt solche Märchen..."
der 1600er:
"Oh nein, du meinst das Märchen vom...Bolzen am Ölansaugrohr???? ...Unmöglich zu wechseln? Nur weil er ausgenudelt ist?"
der 1200er:
"Leider, dicker Freund, leider..."
der 1600er:
"Der Alte wird mich zerreissen, jahrelange Freunde werden nicht mehr da sein...(SCHLUCHZEN) "
der 1200er:
"...Wir finden einen Arzt!"
der 1600er:
"Ich hör dein Reden, allein, mir fehlt der Glaube..."
der 1200er:
"Lass Goethe raus, du stammst aus Wolfsburg, Kollege!"



...was die beiden da besprechen, stimmt leider: Beim 1600er Typ1 wurde im letzten Sommer - noch vor einer grossen Kroatien-Tour das Öl gewechselt, inkl. Reinigung des Ölsiebs, neuem Deckel (magnetisch) und Öltemperaturgeber. 5 Bolzen wurden schliesslich mit neuen selbsichernden Muttern handfest angezogen, Dichtungsflächen mit Dichtungsmasse, Kupferdichtungen und Papier versehen und sind soweit dicht. Ölverbrauch seither: 0,5l auf 2000km - also vernachlässigbar. Der eine längere (35mm) Bolzen ist aber dermassen ausgenudelt, dass beim Befestigen der Mutter, der Bolzen (Stift) mitdreht und die Mutter im Ölsumpf mitnimmt.

Jetzt glaub ich nicht, dass ich der einzige bin, der schon mal diesen Stift auswechseln musste, ohne dabei das Gehäuse öffnen zu müssen?

Brauch ich nun wirklich einen Frauenarzt, wie der 1200er meint oder soll ich mir den Nachbarsjungen fangen, damit der wiederum die Mutter fängt? Bringen Frauenfinger eventuell etwas? Knappmann gibt nichts her...
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Also, Leute, wenn irgendwer von euch was weiss, helft bitte mit!
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bischof_the_burner
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Re: 1600er AS Ölwechsel Problem - Ein Dramolett

Beitrag von bischof_the_burner »

Ich hatte das Problem auch schon. Von ausen 2 muttern zum kontern aufsetzen und dann einen Gabelschlüssel mit dem Schraubstock so abkröpfen, das du in den Ölsumpf rein kommst. Bolzen so weit ausdrehen, das die länge stimmt und anziehen. (Tipp; Voher Innen mit Bremsenreiniger säubern und Schraubenfest mit hin) Hat bei mir die letzten 8 ölwechsel keine Probleme mehr bereitet. Wenn der Bolzen ausgenudelt ist, Komplettaustausch weis ich nicht, ob das auch so machbar ist :?:

Hoff du kannst damit was anfangen.
Grüße aus dem Schwabenland.


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bigbug
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Re: 1600er AS Ölwechsel Problem - Ein Dramolett

Beitrag von bigbug »

Die Problematik ist auch mir nicht unbekannt, konnte das Ganze aber auch wie der Bischof lösen.

Nur hatte ich leider kein Loctite parat.
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alexos
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Re: 1600er AS Ölwechsel Problem - Ein Dramolett

Beitrag von alexos »

bischof_the_burner hat geschrieben:Ich hatte das Problem auch schon. Von ausen 2 muttern zum kontern aufsetzen und dann einen Gabelschlüssel mit dem Schraubstock so abkröpfen, das du in den Ölsumpf rein kommst. Bolzen so weit ausdrehen, das die länge stimmt und anziehen. (Tipp; Voher Innen mit Bremsenreiniger säubern und Schraubenfest mit hin) Hat bei mir die letzten 8 ölwechsel keine Probleme mehr bereitet. Wenn der Bolzen ausgenudelt ist, Komplettaustausch weis ich nicht, ob das auch so machbar ist :?:

Hoff du kannst damit was anfangen.
hallo bischof - danke für die mutmache - das problem ist aber leider, dass der bolzen dermassen ausgenudelt ist, dass ich nicht mal die eine mutter sauber draufbekomme. d.h. ich brauche einen neuen stift/bolzen.

soweit ich die sache im erinnerung habe, ist der ölsumpfdeckel mit einer mutter innenseitig befestigt - die hab ich schon gesehen. wenn ich nun den alten bolzen ganz heraus drehe und dann einen neuen bolzen wieder rein drehe - wie hält mir dann die mutter - gegenkontern ist schon klar...aber was passiert nach abnahme der kontermutter?

irgendwie dreht sich da alles im kreis... :mrgreen:

danke auf jeden fall für eure antworten - auch dir bigbug!
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boggsermodoa
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Re: 1600er AS Ölwechsel Problem - Ein Dramolett

Beitrag von boggsermodoa »

Moin!

Vorab: Ich antworte hier nur, weil ich per pm dazu aufgefordert wurde. An meinen letzten offenen Typ1-Motor erinnere ich mich kaum noch, weswegen da Andere sicher kompetenter sind.
alexos hat geschrieben:... mit neuen selbsichernden Muttern ...
That's the mistake! Da gehören Hutmuttern drauf, um eben zu vermeiden, daß beim Auf- oder Abschrauben der Mutter ein Drehmoment auf den Stehbolzen übertragen wird.

Meine Sicht der Dinge: Momentan hast du "nur" ein Umweltverschmutzungs- und Schönheitsproblem. Wenn sich jedoch irgendwann mal die Ansaugglocke löst, dann rappelt's im Karton. Deshalb geht's zunächst mal darum, die Saugglocke betriebssicher zu befestigen, was ja mittels vergewaltigtem Schraubenschlüssel keine unlösbare Aufgabe darstellen sollte. Wenn das geschafft ist, kann man sich um den Rest kümmern.

Den Bolzen komplett auszudrehen und zu tauschen, halte ich nicht für komplett ausgeschlossen, aber riskant ist es allemal. Man müßte dazu den siebenmal abgewinkelten Schraubenschlüssel so manipulieren, daß er die Mutter im Inneren an Ort und Stelle hält. Tricky, aber machbar. Rundum hat man ja weitere Stehbolzen, an denen man was festschrauben kann, oder die man auch rausdrehen könnte, um dann wieder was ins Innere zu wurschteln etc. Im Grunde genügt es, wenn man die Mutter innen an den Gehäuseboden pratzen kann - und 'ne 5er Schraube paßt übrigens durch ein 6er Gewinde. Es gibt dann allerdings kein zurück. Wenn man scheitert, muß der Motor wohl oder übel zerlegt werden.

Deshalb vorab überlegen, was man für Alternativen hat.
Die eine, die mir einfällt, wäre, den Blechdeckel durch was Formstabileres zu ersetzen, also etwa eine 12mm dicke Aluminiumplatte. Alles was man zu deren Herstellung braucht, wären neben Zirkel, Säge und Feile eine Tisch- oder Säulenbohrmaschine, einen 6er Zapfensenker und ein Gewindebohrer für das Ablaßschraubengewinde. Alternativ kann man sich sowas natürlich auch in einer Dreherei oder Fräserei herstellen lassen. Rustikal, simpel und sollte auch mit nur 5 Muttern genügend Druck auf die Dichtungen ausüben, um die Fehlstelle zu überbrücken.
Eine andere Möglichkeit wäre wiederum eine Spannpratze, die sich außen am Gehäuse abstützt und den Deckel am "kranken" Bolzen nach oben drückt. Befestigen könnte man die an einem benachbarten Gewinde, indem man dort einen längeren Stehbolzen eindreht, auf den zunächst mal eine Mutter kommt, die den Deckel hochspannt, dann den Spannbügel und dann eine weitere Mutter, die auf den Spannbügel drückt. Das sieht freilich etwas derb aus und ist aufsetzgefährdet.



Gruß,

Clemens
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