Hallo Alex,
willkommen hier bei den Verrückten. Endlich mal wieder ein „Neuer“, der sein Auto auch artgerecht halten will

. Und dann auch noch aus Steinhude (bin in Garbsen aufgewachsen), das ist ja tiefstes VW-Bus-Stammland.
Technisch braucht man Dir ja nichts zu erzählen, ganz im Gegenteil.
Alexxx hat geschrieben:... Und braucht man in der Wüste originale und ziemlich gute Flachten und Türen, oder baut man sich da lieber Schrott ein, weil das Fahrzeug eh überstrapaziert wird?
Nein, braucht man nicht! Ich hab' überhaupt keine Flachten dran (ok, hab’n Bus

), aber Türen. Eigentlich wird nichts am Fahrzeug echt überstrapaziert, wenn man mit dem Wagen Dinge macht, die man in den 70iger und 80iger Jahren in (jugendlichem) Leichtsinn ebenfalls gemacht hat. Damals war der Bus
das Auto für die Sahara, neben ein paar anderen. Jedenfalls fand man in dieser Zeit zwischen all den ausgebrannten Käfer, Enten, 504 und R4 auch etliche T2 als Pistenmarkierungen in der zentralen Sahara. Im Übrigen hatten die verkokelten Wracks zu 90% Typ-4-Motoren

.
Hart rangenommen wird nur das Fahrwerk. Und der Fahrer. Die meisten Blessuren (des Busses) konzentrieren sich auf die klassischen Verschleißteile, die man damals nicht unbedingt mitnehmen musste, weil sie in jeder Oase aufzutreiben waren. Heute ist das sicher anders (wir sind Mitte der Achtziger das letzte Mal durch die Sahara).
Um den Bauch und die Eingeweide von unten zu schützen, haben wir allerdings eine ganze Menge Metall unter den Bus geschraubt. Damit lässt sich ein schmerzhafter Kontakt mit einem Felsen leichter ertragen. Aber im Übrigen ist bei unserem Bus fast alles Technische serienmäßig.
Obwohl die Sahara ganz wörtlich „nahe liegend“ ist, gibt’s noch mehr nette Sandkisten, die man sich mit dem T2 erschließen kann: Jordanien, die Emirate, die Kalahari, die Namib und gen Osten und Westen sicher auch noch ein paar weitere. Wir kullern unseren T2 seit knapp 20 Jahren im Süden und Osten Afrikas herum. Der Weg dort hin ist ein bisschen weiter, aber im Containerzeitalter ist nichts wirklich weit weg.
Ich würde mir an Deiner Stelle, wenn Du tatsächlich für längere Zeit „ganz weit weg willst“, vorher ein paar sehr praktische Fragen stellen. Wo willst Du pennen? Im Auto? Im Zelt? Im Hotel? Wo willst Du Ausrüstung und Ersatzteile lassen? Diebstahlsfest! Wo sollen Wasser, Sprit und Lebensmittel gebunkert werden? Oder anders rum: eine Doka ist ein eher ungewöhnliches Transportmittel in der Pampa. Vielleicht hat das ja seine Gründe in den Fragen oben. Das „Standardwüstenvehikel“ Pick-Up sieht zwar so ähnlich aus, wird von den Reisenden allerdings meistens heftig umgemodelt und hat natürlich nicht nur zwei Räder unter Dampf.
(Viel zu) lange Rede, kurzer Sinn: der T2 ist generell heute genau so gut wie früher für Deine Pläne geeignet, egal, welches Blechgehäuse oben drauf ist. Früher konnte man das allerdings auch mit zwei linken Händen machen, heute musst Du im Notfall den Werkstätten ganz genau sagen, was sie tun sollen. Auch hierzulande!
Viel Glück und schöne Grüße
Wolfgang