Habe das jetzt auch hinter mir - wirklich eine schöne Sonntagsbastelei!
Hier mal der versuch, meinen Zahnradriss darzustellen:
Ich habe das Rädchen auf einen Pinsel aufgeschoben, um den Riss etwas öffen zu können. Trotz penibelster Reinigung hat mein messeneuer Sekundenkleber das aber nicht halten können. Das platzte immer wieder auf, wenn ich es auf die Achse schob.
Also bin ich (mal wieder!) Jörns Vorschlag nachgegangen. Da ich das mit der Drehmaschine nicht für so "allgemeinheitsgeeignet" halte (und ich natürlich an meinem Sonntag auch keinen passenden Messingrohling hatte

) habe ich mich mal mit der Schieblehre auf die Suche gemacht. Wir brauchen nämlich Etwas mit einem Innendurchmesser mit nem Hauch über 6 mm. Gefunden habe ich eine Unterlegscheibe mit Aussen knapp 9 mm und innen 5 mm. Die spannt man jetzt in die Mobildrehbank, sprich: Rohrzange. Nun die Innenöffnung mit einem 6 mm-Bohrer "weiten". Die Zange nicht zu kräftig zusammendrücken und den Bohrer schön langsam drehen lassen und heranführen, das geht. Vielleicht mal zwei oder drei U-Scheiben auf Reserve legen. Bei mir klappte das aber gleich auf Anhieb.
Mit einer feinen Rundfeile das Ganze dann noch vorsichtig entgraten und vielleicht etwas weiten, man kann das ja jetzt schon die ganze Zeit anproben. Aber nicht zu weit, das soll ja stramm sitzen.
Wenn der Ring dann schon fast rübergeht - dann mit dem Uhrmacherhämmerchen weiter. Wer nicht Uhrmacher oder Modellbauer ist: ein 10mm-Inbusschlüssel ist ein guter Ersatz. Um jetzt den Ring draufzuschlagen eignet sich ein abgesägtes Ölstabröhrchen vom 127er Industriemotor - oder eine Nuss aus dem Knarrenkasten, die auf den Ring passt aber eben über die 6mm des Rädchens.
Hier mal eine Übersichtsaufnahme:

Das Ganze auf der Achse sieht dann so aus:

Da, wo der rote Punkt zu sehen ist, war der Riss. Da es sich da wohl immer noch ein wenig weitete, waren noch ein paar Striche mit der Modellbaufeile nötig, damit das Antriebsrad an der Stelle gut "eingreift". Aber wirklich nur ein Hauch.
Mit meinem Ersatzantrieb:

(3x3 mm Viekanthölzchen auf 2x2 mm zurechtgefeilt in drehzahlregulierbarer Bohrmaschine) bin ich dann eine Weile mal fast bis Anschlag Tachonadel gefahren. Das scheint zu funktionieren.
Bei der Gelenheit sollte man natürlich auch mal die ganze Mimik etwas fetten und/oder ölen. Bei mir machte sich der Zehnerschritt des Tageskilometerzehlers widerstandsmäßig deutlich bemerkbar. Das flutscht jetzt auch etwas besser.
Grüße
Harald