Ölkühler nachrüsten

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Wolfgang T2b *354
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Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo Marco,

zur max. Öltemperatur kann man keine präzise Aussage machen, weil einerseits die Messgeräte eher Schätzgeräte sind, es zweitens vom Einbauort Deiner Sonde abhängt und drittens auch von Motor zu Motor ein bisschen anders ist.

Zu 1: Deinen Anzeigefehler kannst Du eventuell rauseichen (kochendes Wasser).

Zu 2: Die Strömungsverhältnisse im Ölsumpf führen zu unterschiedlichen Werten, je nachdem, ob Du am Peilstab, der Ablassschraube oder der Typ-3-Einfüllöffnung misst. Wie groß die Unterschiede sind, kann ich Dir nicht sagen, ich habe beim Umbau von Peilstab auf Typ-3 auch einige andere Dinge geändert (z.B. komplett neuer Motor), so dass die Verhältnisse nicht mehr vergleichbar waren.

Zu 3: Ich vermute, der CJ wird etwas heißer als der AS (hat ja auch mehr Bumms), keine Ahnung, wie viel.

Generell werde ich bei Temperaturen über 130° unruhig, über 140° sehr. Bei 120 bis 130° scheint nichts Schlimmes zu passieren, denn da haben wir jahrelang gelegen.

Zur Ölkühlergröße gibt's dieselbe Antwort wie auf die Frage "Wieviel PS brauche ich". Kommt darauf an, was Du vorhast. Hektisch durch Afrika kann das Ding nicht groß genug sein, gemütlich in Mitteleuropa ist ein zweiter Kühler offensichtlich nicht existenziell wichtig. Ich habe zusätzlich einen Originalkühler drin, das ist gut für gemütlich durch Afrika.

Schöne Grüße

Wolfgang
Suburban-Marco
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Beitrag von Suburban-Marco »

Naja,generell gehe ich jetzt erstmal von"gemütlich durch Mitteleuropa" aus,und will gern auch in etwas schwierigeren Situationen nicht höher als deine empfohlenen 120 Grad.Wäre das mit meiner Ölkühler-Dimension realisierbar? Was meinste? Hätte auch noch'n E-Lüfter im Keller zu liegen...
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Wolfgang T2b *354
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Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo Marco,

unsere Motoren sind ja keine Mimosen und können schon 'ne ganze Menge wegstecken. Mir ist zwar klar, dass Dein CJ, mit dem ich mich allerdings nicht gut auskenne, empfindlicher auf Temperaturen reagiert als mein oller AS. Deshalb hatten seinerzeit die ausgebrannten Busse an den Transsahara-Strecken fast immer 2 Liter-Motoren. Grundsätzlich sollte "gemütlich durch Mitteleuropa" aber auch ohne Zusatzölkühler Null Problem sein. Deshalb würde ich da nicht so ängstlich sein, sofern Du nicht 'nen Backstein auf's Bodenblech legst. Zur Not geht es halt "sehr gemütlich durch Mitteleuropa", ein Verkehrshindernis sind wir gegenüber den rasenden Sprintern eh allemal.

Ein Zusatzkühler ist dann nur noch ein Stück Beruhigung. Mein erster AS hat von seinen 200.000 km die Hälfte bei senkrechter Sonne hinter sich gebracht und ist am Ende wegen Ölverbrauch rausgeflogen, was nicht viel mit Temperatur, sondern mit schlichtem Zylinderverschleiß zu tun hatte.

Ich würde den Kühler, den Du hast, einfach einbauen, zur Sicherheit noch vorsehen, dass Du ihn bei schlechter Belüftung künstlich beatmen kannst, und gut is. Damit liegst Du bei "normaler" Beanspruchung auf der sicheren Seite.

Übrigens hat VW damals irgendwo zum T2 geschrieben: "Die Öltemperatur kann je nach Betriebs- und Einsatzbedingungen gut 130°C erreichen, wenn man im Ölmessstabrohr misst. Diese Temperatur liegt jedoch um ca. 20°C höher als in der Eintrittsöffnung des Ölwannenrohres. Die Umgebung des Ölmessstabrohres wird durch die Abstrahlungswärme weiter aufgeheizt und vom Fahrtwind wieder gekühlt, während das Motoröl im Ölkühler - also auf dem Weg zu den Schmierstellen - nochmals um etwa 10°C abgekühlt wird. Das Überschreiten von 130°C sollte man besonders über längere Zeit vermeiden. Bei noch höheren Temperaturen lässt die Schmierfähigkeit des Öles stark nach. Außerdem altert das Öl in wesentlich schneller". Na, die werden's hoffentlich wissen.


Servus

Wolfgang
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B.C.
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Beitrag von B.C. »

@all: wie sieht es mit weiteren Einbauvorschlägen (Maße des Ölkühlers, Einbauposition) aus? Einige Lösungen haben wir ja schon...

Danke Wolfgang für die Informationen und Erfahrungen :!:

Grüsse
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Harald
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Beitrag von Harald »

Suburban-Marco hat geschrieben:Hallo!
Ich muß meine Frage zum Zusatzölkühler nochmal wiederholen.
Also,habe da den CJ an dem ich den orig. Kühler dranlassen möchte und nur mit nem Thermostat nen zusätzlichen Kühler hinterschalten möchte.
Wie groß sollte der Kühler min. sein um schöne Ergebnisse zu erziehlen?
Habe jetzt einen aus nem Opel Cosa,glaub ich,mit 19cm x 7cm Fläche.
Würde der ausreichen? Wie groß ist denn der aus diesem Kit?
Und,letzte Frage: Wie hoch sind denn die max.erträglichen Öltemperaturen?
Gruß Marco
Hallo Marco,

tja, das tut mir leid, daß ich Deine Frage nicht schon beantwortet habe - zunächst auch noch vielen Dank für Deine Komplimente zum Workshop :shock:

Der von mir verwandte Ölkühler dürfte Dir bekannt sein, eigentlich haben die üblichen Verdächtigen den im Programm. Mal ist er von Racimex, mal von nem anderen, zu bekommen beispielsweise bei Ahnendorp (da habe ich ihn her) oder auch CSP.

Letzte haben den mit unterschiedlichen Reihen im Angebot, ich meine, den mit 13 Reihen zu haben, damit Maße 330x115, kostet dort EUR 108,00.

Der reicht m.E. vollkommen aus, ich meine sogar, größer sollte er nicht sein. Wie Clemens ja schon schrieb: Öl muß auch mal ne Temperatur erreichen, um Wasser und Benzinrückstände zu "verbrennen". Wenn Du meinen kurzen Urlaubsbericht gelesen hast (gerade keine Ahnung, wo ich den hatte) wirst Du wissen, daß der Kühler hinter der Europabrücke am Brenner (einer meiner Flachländer-Meinung nach bösen Steigung) bei etwa 40° Außentemperatur das Öl auf knapp 130° hielt. Sehr akzeptabel, wie ich finde.

Bedenke dabei auch (im Hinblick auf die Afrikafahrer), daß es sich hier um Autobahnfahrten handelte. Ich bin da ganz gerne etwas schneller als der langsamste Schwermetalltransporter aus den russischen Staaten. Auf ner "Land"straße muß man ja nicht unbedingt versuchen, mit 90 km/h die Serpentinen hochzklettern. Durch die "geruhsamere" Fahrweise wird dann natürlich auch der Motor nicht so heiß.

Nur die Größe des Kühlers ist auch nicht entscheidend - es dürfte auch auf die konkrete Gestaltung ankommen. In meinem wird in den genannten Reihen das Öl durch ein ziemlich feinmaschiges Netz geleitet. Ich kenne den Ölkühler vom w123 (glaube ich), ziemlich groß das Teil, aber letztlich nur ein U-Rohr, an das ein paar Lamellen angelötet sind.

Zur Temperatur unter den hier schon dargestellten Einschränkungen im Hinblick auf die Meßgenauigkeit: Die gleiche Strecke bin ich vor zwei Jahren bei ähnlichen Temperaturen gefahren. Da hatte ich am Ende 150° auf der Anzeige, während die normalerweise (im Flachland nach einer Stunde Fahrt) sich so bei 120° einpendelt. Für mich, der seinen Bulli mit 20W50-Öl fährt, war da dann Pause angesagt. Ich möchte auf dem Teil nie wieder 150° ablesen!

Grüße,
Harald*393
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boggsermodoa
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Beitrag von boggsermodoa »

@all: wie sieht es mit weiteren Einbauvorschlägen (Maße des Ölkühlers, Einbauposition) aus?
- in den Motorraum links mit 'ner Abluftöffnung nach außen
.... + unverletzlich, kurzer Leitungsweg
.... - Metzgerei am heilix Blechle

- neben dem Getriebe am Hinterachsrohr
.... + relativ unverletzlich, kurzer Leitungsweg, optisch unauffällig
.... - braucht evtl. ein Luftleitblech

- auf's Dach :shock:
.... + sicherste mögliche Position
.... - evtl. Konflikte mit sonstigen Dachlasten.

- in den Innenraum :roll: :roll: :roll:
.... + endlich mal 'ne gescheite Heizung!
.... - nur zusammen mit einem weiteren externen Kühler und einem Umschaltventil machbar ... und wenn mal was platzt, dann ist aber was los! Aber ernsthaft: Ich grüble!

Den Kühler auf's Dach zu setzen, war tatsächlich der Gedanke, auf dem ich am längsten rumgekaut habe, bevor ich mich dann doch für die Position zwischen den Vorderrädern entschieden habe. Die Leitungen (Rohr) hätte ich durch den linken Kühlluftschacht nach oben geführt, durch den obersten Schlitz nach außen, um die Regenrinne rum und dann unter die GFK-Verkleidung des Westfalia-Gepäckträgers. (Ich habe das vorne angeschlagene Schlafdach drauf.) Der Gepäckträger ist keine Wanne, wie bei den neueren Dächern, sondern ein GFK-Rahmen mit eingenieteten Rohren. Der Rahmen läßt reichlich Platz zur Karosserie - und hinter dem Auto herrscht bei der Fahrt Unterdruck. Wenn man den Kühler ganz nach hinten quer vor den Schlitz unter dem GFK-Teil stellen würde, müßte eigentlich eine recht gute Durchströmung erreichbar sein.
Aber wenn man den Zeltsack des Vorzeltes draufschmeißt, dann ...
Deswegen habe ich's bleiben lassen. :wink:

Gruß,

Clemens
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bigbug
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Beitrag von bigbug »

boggsermodoa hat geschrieben:Den Kühler auf's Dach zu setzen, war tatsächlich der Gedanke, auf dem ich am längsten rumgekaut habe, bevor ich mich dann doch für die Position zwischen den Vorderrädern entschieden habe. Die Leitungen (Rohr) hätte ich durch den linken Kühlluftschacht nach oben geführt, durch den obersten Schlitz nach außen, um die Regenrinne rum und dann unter die GFK-Verkleidung des Westfalia-Gepäckträgers. (Ich habe das vorne angeschlagene Schlafdach drauf.) Der Gepäckträger ist keine Wanne, wie bei den neueren Dächern, sondern ein GFK-Rahmen mit eingenieteten Rohren. Der Rahmen läßt reichlich Platz zur Karosserie - und hinter dem Auto herrscht bei der Fahrt Unterdruck. Wenn man den Kühler ganz nach hinten quer vor den Schlitz unter dem GFK-Teil stellen würde, müßte eigentlich eine recht gute Durchströmung erreichbar sein.
Ich frag mich, ob man bei der Leitungslänge (und dem darin enthaltenen Öl) überhaupt noch nen Kühler brauchen würde :?:
BildThomas*249,T2-Westi-Universaldilettant
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B.C.
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Beitrag von B.C. »

Gegen lange Ölleitungen sprechen aus meiner Sicht 2 Dinge:

1. Wir haben gelernt, daß der Öldruck runtergehen kann/müßte
2. Ich denke, bei einem Ölwechsel tauschen wir mehr oder weniger nur das Öl aus der Wanne (je nach Leitungsführung) ? Ein nicht unerheblicher Teil bleibt in den Schläuchen und Kühler?

@boggsermodoa: auch ich habe mal darüber nachgedacht, mit dem Motoröl zu heizen. Allerdings nicht mit Motoröl im Innenraum.... Ich dachte an einen Öl/Wasser-Tauscher aus dem T3. Wasserkühler mit Ventilator hinten unter die Bank. Habe ich aber verworfen, weil ich dann ja keinen Ölkühler mehr anschließen kann.

Grüsse
Suburban-Marco
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Beitrag von Suburban-Marco »

Hallo an Alle!

Danke Harald für deine Antwort.Ich hoffe,Ich habe das Kompliment zum Workshop wirklich schon "ausgesprochen".Falls nicht,tue ich das hiermit ausdrücklich!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Vielen Dank an Alle die sich mit dem Danzen hier so viel Mühe machen.Bulli-Neulingen wie mir ist das SEHR hilfreich.
So. Ein Luftleitblech werde ich sicherlich wirklich mit dazu bauen.
Aber noch ne Frage:Ich hab da was von Öldruck-Verlust bei langen Ölleitungen gelesen.Welches Teil(Feder?) worin sollte man dann gegen welches Teil ersetzen? Und wo würde ich Jenes u.U. bekommen?
War erstmal die letzte Frage zu dem Thema.Versprochen!
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Harald
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Beitrag von Harald »

Hallo Marco,

erstmal schönen Dank für´s Kompliment an´s Forum - wir haben ja auch mal alle angefangen und dann (viele noch in nem anderen Forum) auch Hilfe bekommen. Frag ruhig weiter, irgendwann wirst Du dann Neuen auch Fragen beantworten!

Clemens hatte das Thema Öldruck schonmal 2006 in nem anderen Thread aufgeworfen - und jetzt findest Du es hier auf Seite 1 :roll:

Ich finde das bemerkenswert, will es also nicht bagatellisieren. Auf meiner Tour nach Italien habe ich aber keine Probleme mit dem Druck gehabt - "meiner" dargestellten Kosntruktion vertraue ich daher.

Die Montage eines Zusatzölkühlers unter der vorderen Stoßstange ist schon fast klassisch, da gab es sogar bezogen auf den Bulli sogar mal nen Bericht in der Oldtimer-Praxis (oder war es Markt?) dazu. Ich habe nirgends den Hinweis auf den fehlenden oder nicht ausreichenden Druck gelesen - was aber letztendlich auch nicht so viel Sicherheit gibt.

Letztendlich: Garantien gibt es da wohl nicht, auch Clemens ist bei dem Thema ganz zurückhaltend.

Grüße,
Harald*393
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