VW-Oldtimer Zentrum

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Jörch *198
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Re: VW-Oldtimer Zentrum

Beitrag von Jörch *198 »

Uh - oh, das wird teuer (hier würde normalerweise ein Satzzeichen stehen)

Was nun Herr Ramsauer?
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Harald
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VW-Oldtimer Zentrum

Beitrag von Harald »

Tja, über das Ausrufezeichen vergessen wir nur das Problem:

Wir fahren Fahrzeuge einer Marke, die sich tatsächlich nicht um uns kümmert und stattdessen lieber in Imagekampagnen investiert. Manchmal haben wir Glück und passen in so ne Kampagne rein. Meistens und gerade im Alltag haben wir Pech.

Und nicht nur, daß wir nicht unterstützt werden - nein, die, die uns unterstützen, kriegen sicherheitshalber angeblich auch noch einen drauf. Einzelheiten kenne ich leider über Torstens Andeutungen oben hinaus nicht.

Da kann mir übel werden.

Dann haben wir zwar nen Verein. Der macht aber lieber nix. Und die Presse macht offenbar auch nix - Kunden von ganzseitige Imageanzeigen sind ja wertvoll.

Ich glaube, jetzt wird mir schlecht.

Vorschlag: Fakten zusammentragen, die Händler werden ja Kopien der Briefe "des großen Hause" haben. Dann auf Bulli.org-Startseite protestieren, die Schreiben veröffentlichen, darstellen, daß Radkappen und Embleme nicht lieferbar sind. Überprüfen, ob die T1-Radkappe im Versand von VW erhältlich ist. Wenn ja: auf Startseite empfehlen, daß sich jeder die mal bestellt. Kann man nämlich bei Nichtgefallen ohne Angabe von Gründen als Verbraucher zurücksenden. Wenn das 500 Mitglieder tun: das merkt das große Haus. Dazu eine Protestnote von Bullikartei, IG, Käfervereinen. Müßte man mal Kontakte nutzen. Dann diejenigen fragen, die auf Messen sind, ob sie Interesse hätten, dort Unterschriftenlisten auszulegen. Kommt dem großen Haus vielleicht auch in die Quere, wenn es gerade ne Etage tiefer behaupten will, sich toll um seine Oldies zu kümmern. Dann registrieren wir uns noch alle bei der oben genannten Seite und schreiben denen dort den Protest auch noch ins Forum.

Alternativvorschlag: wir bauen dem großen Haus noch n baureihenübergreifendes Museum.

Jetzt ist mir schlecht.

Harald
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Majus
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Re: VW-Oldtimer Zentrum

Beitrag von Majus »

Harald hat geschrieben: Und nicht nur, daß wir nicht unterstützt werden - nein, die, die uns unterstützen, kriegen sicherheitshalber angeblich auch noch einen drauf. Einzelheiten kenne ich leider über Torstens Andeutungen oben hinaus nicht.
Moin,

ich erwarte vom Hersteller gar nicht unbedingt eine Unterstützung für 40+ fährige Fahrzeuge. Aber daß dann denen, die sich stattdessen darum kümmern, noch Knüppel in die Beine geworfen werden, das regt mich schon auf. Das ist nicht nur beim "Volks"-Wagen so, auch beim Stern gibt es derartiges Verhaten, so dürfen die freien Ersatzteilhändler beispielsweise keine Original Ersatzteile verkaufen (siehe http://forum.mercedesclub.de/board4-cyb ... -grundeis/).

Mich irritiert, daß es in der freien Wirtschaft überhaupt möglich ist, Wettbewerbern derart den Hahn abzudrehen.

Meiner Meinung nach wäre das durchaus ein markenübergreifendes Thema für unseren Oldtimer-Verband. Wie hieß der nochmal? Achja, ADAC, siehe hier... Klasse!

Grüße
Marius
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burger
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Re: VW-Oldtimer Zentrum

Beitrag von burger »

Harald hat geschrieben: Vorschlag: Fakten zusammentragen, die Händler werden ja Kopien der Briefe "des großen Hause" haben. Dann auf Bulli.org-Startseite protestieren, die Schreiben veröffentlichen, darstellen, daß Radkappen und Embleme nicht lieferbar sind. Überprüfen, ob die T1-Radkappe im Versand von VW erhältlich ist.
Mir hat jemand von Details dieser Abmahnungen erzählt. Darin verpflichtet sich der Abgemahnte sogar, die Abmahnung nicht öffentlich zu machen, sonst wirds richtig teuer für denjenigen. Geschweigedenn die Schreiben zu veröffentlichen. Das ist ein sehr heikles Thema. Aber auf der anderen Seite darf man das jetzt nicht zu sehr dramatisieren. Es wurden hier und da Exempel statuiert um den Händlern zu zeigen: Leute, ihr könnt nicht machen was ihr wollt und handeln womit ihr wollt. Das hat sicher für viel Irritationen gesorgt. Das ist aber bei anderen Marken normal, nur VW hatte sich jahrelang überhaupt nicht drum gekümmert. Das die VW-eigene Dienstleistung was die Ersatzteilversorgung für ihre Oldtimer angeht eine Katastrophe ist, ist was anderes. Der Grund aber der gleiche. VW vollzieht hier nunmal eine Kursänderung und fängt hier quasi bei null an.
Gruß aus Ostwestfalen,
Markus
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Harald
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Re: VW-Oldtimer Zentrum

Beitrag von Harald »

Markus, so sehr ich auch Dein Insiderwissen schätze, Dein Beitrag ist mir am Ende zu positiv:
burger hat geschrieben:Das ist aber bei anderen Marken normal, nur VW hatte sich jahrelang überhaupt nicht drum gekümmert.
Meinst Du die Marken, die für Ihre Oldies selber Teile bieten? Beispielsweise Mercedes, die einem tatächlich über Nacht ein Teil für ne Karre aus den 70er besorgen? Schön, daß VW sich jetzt "kümmert" - um die Händler. Daß die sich um uns als Halter kümmern: habe ich noch nicht bemerkt.
burger hat geschrieben:VW vollzieht hier nunmal eine Kursänderung und fängt hier quasi bei null an.
Nochmal: "anfangen bei Null" klingt nach Bewegung. Sehe ich zu unseren T2 nicht. Sowas Banales wie Radkappen oder VW-Zeichen an der Front - gibt´s das bei VW? Ich weiß es wirklich nicht, weil ich da auf der Seite von denen nicht zurecht komme.

Das mit der Stillschweigensklausel erklärt Einiges. Dann brauche ich da wohl Niemanden anzurufen und mal zu fragen. Ich nehme das mal von oben auf: da wären Andere berufen.

Grüße,
Harald
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burger
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Re: VW-Oldtimer Zentrum

Beitrag von burger »

Die Gründe für das Versagen von VW auf diesem Gebiet sind ja eigentlich viel tiefgründiger aber auch nachvollziehbar.
VW's waren immer Wegwerfautos, bei keinem anderen Hersteller waren Teile so schnell aus dem Ersatzteile-Katalog verschwunden wie hier.
Man hat immer darauf gebaut, dass die Leute sich doch gefälligst neue Autos kaufen sollen statt die alten Kisten länger als 10 Jahre zu fahren.
Doch jetzt hat man (reichlich spät) erkannt, welcher Kult in den letzten Jahren um alte VW's entstanden ist. Daraus resultierend natürlich auch ein riesiger Markt mit zahlungskräftige Kunden, die ganz bestimmt ihren Käfer, Golf1, T1, T2 NICHT gegen ein aktuelles Modell tauschen werden. Also Kehrtwende. Man will ein Stück von dem großen Kuchen abhaben und nutzt natürlich das Markenrecht dabei aus.
Ich bin gar nicht für oder gegen eine bestimmt Politik, ich sehe das ganz nüchtern. Und VW ist ein ertragsorientierter Konzern, der hier zusätzliche Einnahmen sieht.
Aber in einem habt ihr natürlich Recht. Es stünde VW hier gut zu Gesicht, die Sache RICHTIG zu machen und nicht so wie sie es aktuell machen.
Der Grund aber ist wahrscheinlich wieder der, das da Leute eingesetzt werden, die gestern noch Lupos oder Teile dafür verkauft haben. Denen wurde gesagt, wir verkaufen jetzt auch Ersatzteile für Käfer, kümmert euch mal darum. Da hätte man sicher mit Leuten aus unseren Kreisen oder dem Verein enger zusammen arbeiten können. Denn so versucht man einen Markt zu bedienen, von dem man eigentlich nichts versteht. Aber als Trost: Man wächst ja mit seinen Aufgaben und ich bin sicher, VW wird da besser!
Gruß aus Ostwestfalen,
Markus
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boggsermodoa
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Re: VW-Oldtimer Zentrum

Beitrag von boggsermodoa »

burger hat geschrieben:Denn so versucht man einen Markt zu bedienen, von dem man eigentlich nichts versteht. Aber als Trost: Man wächst ja mit seinen Aufgaben und ich bin sicher, VW wird da besser!
Die Hoffnung stirbt zuletzt. Im Moment sieht die Sache jedoch so aus, daß da ein Elefant auf unserer Spielwiese rumtrampelt, und daß dabei einiges zertreten wird, was uns bislang lieb und teuer war. VW lebt, was das Markenimage anbelangt, seit 1973 (Erscheinen des Passat) vom Nimbus der Luftgekühlten, hat aber über all diese Jahre keinerlei Anstrengung unternommen, diese Szene in irgendeiner Form zu unterstützen. Die "Generation Golf", die gibt's doch gar nicht, und die 60-Jahre-Feier mit "the Who" und "Magic Bus" war zwar 'ne Riesenparty, aber andererseits doch das eher peinliche Bemühen, T4 und T5 als Nachfolger des Bulli zu adeln. Das sind sie jedoch nicht und das werden sie auch nie werden, genau so wenig, wie ein New Beetle jemals was mit dem Käfer zu tun haben wird! Der Dr.hc. würde sich im Grabe umdrehen bei diesem Gedanken!
Diejenigen, die noch mit 'nem Käfer, Bulli oder Typ3 die Fahne hochgehalten und das VW-Erbe im Straßenbild sichtbar gemacht haben, waren in immer stärkerem Maße vom Engagement kleiner, spezialisierter Händler abhängig, die mit viel Leidenschaft, Enthusiasmus und Phantasie eine Teileversorgung aufgebaut und aufrecht erhalten haben. Von denen und mit denen hat die Szene gelebt - und zwar 20, 30 Jahre lang. Wenn VW jetzt ausgerechnet denen an den Kragen will, da fände ich es schon sehr geboten, wenn wir da mal ein wenig Solidarität zeigen würden. Torstens Idee mit dem kollektiven, massenhaften Ankauf von Radkappen finde ich da z.B. 'ne prima Sache.

Gruß,

Clemens

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Fall dieses Posting Ausrufezeichen, sonstige Satz- oder alphanumerische Zeichen enthalten sollte, die sich irgendwelche juristischen Personen als Markenzeichen haben schützen lassen, so sei darauf hingewiesen, daß diese Zeichen nur zur Vermittlung der jeweiligen sprachlichen Inhalte dienen sollen. Der Autor steht in keinerlei Beziehung zum jeweiligen Inhaber der Rechte, insbesondere nicht zur Volkswagen AG.
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Majus
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Re: VW-Oldtimer Zentrum

Beitrag von Majus »

Harald hat geschrieben:Markus, so sehr ich auch Dein Insiderwissen schätze, Dein Beitrag ist mir am Ende zu positiv:

Meinst Du die Marken, die für Ihre Oldies selber Teile bieten? Beispielsweise Mercedes, die einem tatächlich über Nacht ein Teil für ne Karre aus den 70er besorgen? Schön, daß VW sich jetzt "kümmert" - um die Händler. Daß die sich um uns als Halter kümmern: habe ich noch nicht bemerkt.
Moin,

Schön ist das schon, wenn man zu einer beliebigen Niederlassung um die Ecke gehen und die Teile ordern kann. Und kümmern ist so eine Sache, wenn man sieht, wie der Stern versucht mit erfolglosen Aktivitäten wie MBCCCC die sehr rührige Szene einzugemeinden, dann ist es schon schade ums Geld. Und wenn bei jeder Klassikveranstaltung dann lauter Neuwagen ins Bild gerückt werden, schmeckt mir das auch nur mäßig.

Und wenn dann am Ende ein Bolzen beim Stern 200 CHF kostet (Lieferzeit in CH meisten 2 Tage), den man beim freien Händler online ordern kann und dann für 9 EUR bekommt, nützt einem das auch nix. Wohlgemerkt, das identische Teil!

Mir ist es eigentlich nicht wichtig, daß der ursprüngliche Hersteller des Wagens die Ersatzteile anbietet, die er notabene nicht selber macht, sondern selber auch nur einkauft. Wichtiger wäre mir ungehinderter Zugang zu Plänen, Zeichnungen, Spezifikationen etc. und Teiledealer, die auch Ahnung haben. Gegen ein "Kompetenzzentrum" wie es ja viele Marken haben, spricht ja nun auch nix. Wenn dann dort Autos originalgegtreu wiederaufgebaut werden, ist das prinzipiell erst mal ne gute Sache. Eigentlich... :wink:

Grüße
Marius
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Feinbein
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Re: VW-Oldtimer Zentrum

Beitrag von Feinbein »

Hallo,

eines ist doch klar: VW ist ein Großkonzern.
Der Erfolg eines Großkonzerns wird heute nun mal leider fast ausschliesslich am Gewinn und am Shareholder value gemessen. Das ist nun mal so. Um hier gute Werte zu erreichen, muss man verkaufen, verkaufen und verkaufen.
Das geht nun mal am besten mit Neuwagen und nur zu einem ganz kleinen Teil mit Ersatzteilen.
Wenn da ein paar Verrückte mit Altwagen durch die Gegend fahren, bringt das VW nicht viel. Ich finde es schlimm, was mit freien Händlern geschieht und ärgere mich auch darüber, dass VW für die Klassiker nicht viel tut, aber einen Vorwurf kann man dem Konzern unter den oben genannten Gesichtspunkten nicht machen.

Gruß Stephan
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boggsermodoa
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Re: VW-Oldtimer Zentrum

Beitrag von boggsermodoa »

Feinbein hat geschrieben: ... verkaufen, verkaufen und verkaufen.
Das geht nun mal am besten ...
... wenn man gute Produkte und ein gutes Markenimage hat. Beides muß man "züchten" = über lange Jahre mühsam aufbauen. Mit den Luftgekühlten hat sich VW den Ruf erarbeitet, robuste, anspruchslose und werthaltige Autos zu bauen. Jedes dieser Autos, das heute noch existiert, verkündet diese Botschaft, wo es geht und steht. Das ist für den Hersteller weit mehr wert, als jedes Marketing-Bla-bla, jedes Großflächenplakat und jeder Werbeclip. Andere haben das erkannt und handeln entsprechend, oder denkst du, Mercedes oder BMW würden ihre Versorgung der Oldtimer-Kundschaft aus reiner Nächstenliebe betreiben? Jede dieser alten Kisten, die noch rollt und im Straßenbild sichtbar bleibt, ist ein hervorragender Werbeträger und Markenbotschafter - und das wissen die und das zahlt sich in barer Münze für die aus.

Ein gutes Produkt herzustellen ist im Vergleich dazu ein weit geringeres Problem. Um ein gutes Auto herzustellen brauchst du speziell in Deutschland nichts als ein Telefon und ein bisschen Geld. Alles andere kannst du am Markt zusammenkaufen. Die Kapazitäten hierfür, von den Ingenieursdienstleistungen, dem Betriebsmittelbau, den Produktionsanlagen bis hin zum Vertrieb, sind im Überfluß vorhanden, und es werden am Ende die selben Leute dran arbeiten, die das auch für Mercedes, BMW und Audi tun. Das Know-how ist infolge des Outsourcing-Wahns der letzten 30 Jahre heute breit gestreut und längst nicht mehr nur bei den Großkonzernen vorhanden.

Damit die Kiste dann aber jemand kauft, brauchst du das, was im ersten Abschnitt beschrieben ist - und da wird's schwierig.


Gruß,

Clemens
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