Moin!
Wenn man im Leerlauf die Kupplung drückt, dann
- trennt man die Kurbelwelle von der Antriebswelle des Getriebes, weswegen diese Welle stehen bleibt.
- setzt man das Ausrücklager unter Druck, weswegen dieses Lager zu rotieren beginnt
- schafft man einen Drehzahlunterschied zwischen Kurbelwelle und Getriebeantriebswelle, weswegen das Nadellager ("Pilotlager") im Schwungrad zu rotieren beginnt
- übt man axialen Druck auf die Kurbelwelle aus, weswegen diese um maximal den Betrag ihres Axialspieles nach hinten rutscht
- setzt man das ganze Betätigungsgeraffel der Kupplung (Seil, Ausrückgabel) unter Spannung.
Ganz schön viele Konsequenzen für so'n achtlosen Fußtritt, was?
Wenn das Getriebeöl kalt ist, dann ist es normal, daß die Drehzahl etwas ansteigt, wenn man die Kupplung tritt. Bei warmem Öl (nach 20 - 30km Fahrt) sollte man davon aber nichts mehr merken.
Ein defektes/trockenes/überhitztes Ausrücklager "jammert" bei getretener Kupplung. Ansonsten steht es still und hat nirgendwo Kontakt. Das Kupplungsseil wird deshalb so eingestellt, daß es etwas Spiel hat (~ 2cm Pedalweg), und am getriebeseitigen Kupplungshebel ist eine Feder vorhanden, die das Ausrücklager sicher in seiner "Parkposition" hält. Das Kupplungsspiel wird schleichend weniger, je weiter die Kupplungsscheibe verschleißt. Subjektiv fühlt sich die Kupplung dabei immer besser (weniger "ausgelatscht") an, weswegen man da von Zeit zu Zeit schon mal bewußt drauf achten sollte, daß noch ausreichend Spiel vorhanden ist. Früher wechselte ich das Ausrücklager vorsorglich, wenn aus irgendeinem Grund mal der Motor rausmußte. Heute tu ich das nicht mehr ohne Not, da die Qualität des Neuteils so grauenhaft ist. Falls ihr's mal wechseln müßt, schaut euch das Ersatzteil kritisch an und prüft, ob das Lager einigermaßen zentrisch in den Blechkörper eingepunktet ist. Meist liegt es millimeterweit daneben.
@sandkastenheld: Stell zunächst mal das Spiel vernünftig ein und beobachte das ganze mal bei kaltem und warmem Getriebe. Dann sehen wir weiter.
Gruß,
Clemens