Co-Wert nach Vergaserüberholung

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boggsermodoa
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Re: Co-Wert nach Vergaserüberholung

Beitrag von boggsermodoa »

busuli hat geschrieben:Also ich hab die Dichtungen nochmal mit Bremsenreiniger abgesprüht. Die Schwankungen liegen nur bei ca 30 - 50 U/min. Ich denke ich war da ein bischen überempfindlich, oder?
Yep! Das kann einfach durch den Kühleffekt kommen.
busuli hat geschrieben:Der Co steht jetzt bei 2,8 bis 3,5. Drehzahl bei ca 900. Allerdings reagiert die zentrale Co-Schraube nicht. Liegt das evtl. an der totgelegten Leerlaufgemischanreicherung ?
Pardon, den Satz verstehe ich nicht! Was ist die "totgelegte Leerlaufgemischanreicherung"?
Mit der zentralen CO-Schraube regelst du das Gemisch des Zentralleerlaufs. Wenn durch den nix kommt, weil das Kabel am Abschaltventil abgezogen hast, dann ist die Schraube natürlich ohne Funktion.
Der Motor muß auch ohne Zentralleerlauf arbeiten - und zwar auf der fetten Seite und mit etwa 600/min. Ich hatte dich so verstanden, daß du nach der Korrektur des Schwimmerniveaus das Gemisch auch ohne Zentralleerlauf fett bekommst, daß der Motor also auf die Gemischschrauben der "Hauptvergaser" reagiert. Damit und über die Einstellung des Drosselklappenanschlages müßtest du doch auf jeden Fall auf die angestrebten Werte kommen. Der Motor muß für die Einstellung übrigens wirklich warmgefahren sein (Öltemperatur - nicht bloß Kaltstartklappen offen!).
Wenn du die Drosselklappenanschläge verstellst/verstellt hast, müssen auf jeden Fall zunächst mal die Luftvolumenströme auf beiden Seiten einander angeglichen werden. Falls das Gerät, das du dir dazu ausgeliehen hat, solch ein Windrad ist, das auf den Vergaser gestopft wird, dann sollte das bei aktivem Zentralleerlauf sogar genauer anzeigen, als bei stillgelegtem (größerer Differenzbetrag). Das ist jedoch nur theoretisch von mir zusammengereimt (ich faß so'n Ding nicht an) und setzt voraus, daß beim Zentralleerlauf wirklich alles koscher und symmetrisch ist (kein abgeknickter oder zugequollener Schlauch oder sowas).
Erst dann geht's zu den beiden CO-Schrauben und zwar gerne zunächst mal frei Ohr, aber mit stillgelegtem Zentralleerlauf. Es ist zwar schon 'ne ganze Weile her, daß ich einen Motor mit solchen Vergasern hatte, aber IIRC lief der wirklich ohne Zentralleerlauf und nur auf zwei Töpfen tapfer weiter. Das war dann zwar s..l..o..w - aber er lief. War übrigens ein CA-Motor. Wenn's partout nicht anders geht, kannst du den Drehzahlabfall auch bei aktivem Zentralleerlauf testen. Die CO-Einstellung jedoch bei stillgelegten Zentralleerlauf, so wie in meinem ersten Posting beschrieben.

Gruß,

Clemens
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busuli
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Re: Co-Wert nach Vergaserüberholung

Beitrag von busuli »

Moin Clemens,
boggsermodoa hat geschrieben:Pardon, den Satz verstehe ich nicht! Was ist die "totgelegte Leerlaufgemischanreicherung"?
Das ist das Kästchen am linken Vergaserdeckel, das bei fast jedem Motor kaputt ist und für das es auf der ganzen Welt keinen Ersatz zu geben scheint.
boggsermodoa hat geschrieben:Der Motor muß auch ohne Zentralleerlauf arbeiten - und zwar auf der fetten Seite und mit etwa 600/min. Ich hatte dich so verstanden, daß du nach der Korrektur des Schwimmerniveaus das Gemisch auch ohne Zentralleerlauf fett bekommst, daß der Motor also auf die Gemischschrauben der "Hauptvergaser" reagiert. Damit und über die Einstellung des Drosselklappenanschlages müßtest du doch auf jeden Fall auf die angestrebten Werte kommen.
Hast du richtig verstanden. Die Werte bekomme ich hin. Nur kann ich über die zentral-Co nix regeln, was z.B bei einer AU/TÜV nötig sein könnte. Beim Reindrehen reagiert der Motor dann mit Drehzahlabfall aber nicht mit Co-Reduzierung.
boggsermodoa hat geschrieben: Die CO-Einstellung jedoch bei stillgelegten Zentralleerlauf, so wie in meinem ersten Posting beschrieben.
Meinst du damit diese "Voreinstellung" auf 3- 5% Co ?

Gruß Uli
Viele Grüße aus Billigheim-Ingenheim

Uli
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boggsermodoa
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Re: Co-Wert nach Vergaserüberholung

Beitrag von boggsermodoa »

busuli hat geschrieben:Das ist das Kästchen am linken Vergaserdeckel, das bei fast jedem Motor kaputt ist und für das es auf der ganzen Welt keinen Ersatz zu geben scheint.
Die magert das Gemisch ab, wenn sie funktioniert. Und wenn nicht, kann man sie entweder reparieren oder ignorieren. Man hat dann (nach CO-Einstellung bei warmem Motor) ein etwas zu mageres Gemisch beim Kaltstart. Mit deinem Problem hat sie zunächst mal nichts zu tun, und das Kabel bleibt beim Einstellen der Vergaser ohnehin aufgesteckt. Wenn der Motor richtig warm ist, sollte aber selbst das wurscht sein, da es der Bi-Metallfeder egal ist, ob sie von elektrischem Strom oder von der Motorwärme beheizt wird.
http://forum.bulli.org/viewtopic.php?f=7&t=12208
busuli hat geschrieben:Nur kann ich über die zentral-Co nix regeln, was z.B bei einer AU/TÜV nötig sein könnte. Beim Reindrehen reagiert der Motor dann mit Drehzahlabfall aber nicht mit Co-Reduzierung.
Das ist dann aber ein Problem der Messung, nicht der Funktion. Wenn die Drehzahl abfällt, ist jeder Beweis erbracht, daß das System funktioniert. CO-Messgerät zu träge?
busuli hat geschrieben:Meinst du damit diese "Voreinstellung" auf 3- 5% Co ?
Jau!

Gruß,

Clemens
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busuli
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Re: Co-Wert nach Vergaserüberholung

Beitrag von busuli »

Hallo Clemens,
boggsermodoa hat geschrieben:Die magert das Gemisch ab, wenn sie funktioniert. Und wenn nicht, kann man sie entweder reparieren oder ignorieren.
Auweia :( Wieviele Fehlerquellen gibts denn da noch ? Jedenfalls scheine ich sie fast alle gemacht zu haben. Ich habe weder repariert noch ignoriert. Ich habe totgelegt indem ich die beiden Öffnungen zwischen dem Kästchen und dem Vergaserdeckel verschlossen habe. Den Kegel habe ich mittels einer Schraube und dem Bimetall auf die Öffnung gepresst, die Öffnung zur Schwimmerkammer mit ner Messingschraube verschlossen. Es geht also keine Luft durch. Dachte da wird Luft rein- und Sprit mitgerissen. Das Innere bestand nur noch aus Bröseln von Ringen, nem kaputten Widerstand und umherliegenden Muttern.
Kann ich jetzt so damit meine 1500 Km Tour ab Freitag nachholen oder wird das wieder nix. Ehescheidung droht! :argue: Wenn ich ihn jetzt so eingestellt habe, müsste er doch genug Luft über das Bypassrohr vom Luftfilter kriegen, oder? Kann ich vieleicht deshalb auf dem Zentral Co nichts regeln ? Wird das Gemisch dann bei allen Temperaturen zu fett ?

Gruß Uli
Viele Grüße aus Billigheim-Ingenheim

Uli
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boggsermodoa
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Re: Co-Wert nach Vergaserüberholung

Beitrag von boggsermodoa »

busuli hat geschrieben:Wenn ich ihn jetzt so eingestellt habe, müsste er doch genug Luft über das Bypassrohr vom Luftfilter kriegen, oder? Kann ich vieleicht deshalb auf dem Zentral Co nichts regeln ? Wird das Gemisch dann bei allen Temperaturen zu fett ?
Hallo Uli,

wie bereits gesagt, ich habe schon lange keinen Motor mehr mit diesen Vergasern. Deswegen ist alles nur theoretisch und ich kann mich auch irren. Aber nach meinem Verständnis ist es völlig belanglos, ob dieses System arbeitet oder nicht. Es öffnet nach dem Warmlauf eine zusätzliche Luftquelle. Ferdich! Wenn die beim Einstellen der Vergaser und bei warmem Motor nicht vorhanden ist, dann dann merkst du davon garnichts. Du regelst ganz normal über die Luftschraube am Zentralleerlauf die Drehzahl ein, und die Welt ist wieder in Ordnung. Sollte also völlig belanglos sein, was immer du da getrieben hast, bis auf die Tatsache, daß der Motor während der ersten paar Minuten nach dem Kaltstart vielleicht etwas unlustig läuft.
Und wie bereits gesagt: Er bekommt auch Sprit durch den Zentralleerlauf, sonst würde er nicht absterben, wenn du die Gemischschraube dort zudrehst. Was hast du für einen CO-Tester? Hobbygeräte ohne Pumpe reagieren angeblich äußerst phlegmatisch auf veränderte Einstellungen.

Gruß,

Clemens
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busuli
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Re: Co-Wert nach Vergaserüberholung

Beitrag von busuli »

Hallo Clemens,

das beruhigt mich jetzt aber. Also Auto packen und ne Woche Urlaub machen.

boggsermodoa hat geschrieben:Was hast du für einen CO-Tester? Hobbygeräte ohne Pumpe reagieren angeblich äußerst phlegmatisch auf veränderte Einstellungen.
Das ist ein altes Profigerät von Bosch, schätze 25-30 Jahre alt das einem Kumpel gehört und bei mit dauergeparkt ist. Es hat aber eine mind 5 m lange Zuleitung und ist deshalb etwas träge.

Gruß und vielen Dank Uli
Viele Grüße aus Billigheim-Ingenheim

Uli
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Sgt. Pepper
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Re: Co-Wert nach Vergaserüberholung

Beitrag von Sgt. Pepper »

Das EFAW 215 zufällig?
(Blaues Gehäuse und weiße Front mit Drehfilter vorne in der Mitte)

Das Gerät habe ich auch, ist leider normal das es Träge ist. Früher hat man sich einfach mehr Zeit genommen.
Du kannst die Empfindlichkeit einstellen. Wenn du willst kann ich dir mal die Anleitung einscannen, da steht auch drin wie du das Teil wieder sauber kalibrierst.

Ansonsten ist wichtig, dass du die Messungen nicht ohne den Wasserabscheider durchführst und das Gerät mind. 1 Stunde vorheizen lässt.
Dieses Bosch Grät ist nicht für den sporadischen Einsatz konzipiert, sondern für den professionellen Dauereinsatz und braucht daher auch eine ganze weile bis es vorgeheizt ist.
Ob die vorheizphase abgeschlossen ist, kannst du mit der Test- Taste überprüfen. Der Zeiger muss auf 5% CO- Aussschlagen.

Gruß Stephan
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