Alternative Antriebe

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sirwilliam
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Re: Alternative Antriebe

Beitrag von sirwilliam »

e-Bus... auch nicht neu! :)
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boggsermodoa
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Re: Alternative Antriebe

Beitrag von boggsermodoa »

sirwilliam hat geschrieben:Bin aber überzeugt, dass es den großen Knall nicht geben wird, sondern dass ich Entwicklungen langsam auf dem Markt über Preise etablieren.
Ich halte das auch für eine ziemlich realistische Einschätzung, wenn man's mal nur unter technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten, bzw. vom Auto aus betrachtet. Was sich aber drastisch ändern wird, z.T. schon im Gange ist und was mir in dem Beitrag zu kurz kommt, ist die Sicht des Publikums auf's Auto. Während in der Vergangenheit das Auto im Mittelpunkt aller Überlegungen stand, z.B. bei der Stadtplanung, bei der Wahl des Wohnorts, Arbeitsplatzes, bis hin zur Familienplanung etc. wird es künftig immer weiter zurückgedrängt werden. Es wird zunehmend aus den Innenstädten ausgesperrt, es wird ihm der Platz auf der Straße streitig gemacht, es werden in der Stadt z.B. große Bürogebäude zum Bau genehmigt, ohne daß sie eine entsprechende Anzahl von Tiefgaragenplätzen aufweisen und es wächst überall der Unwille, dem Auto weiterhin den Raum und die Bedeutung zuzugestehen, die es in der Vergangenheit mal hatte. Ich fahre in letzter Zeit ziemlich viel Fahrrad und kann deshalb aus Erfahrung berichten, daß es eine bestimmte Klientel unter den Autofahrern gibt, die sehen dich, die gucken dich an, aber die kommen überhaupt nicht auf die Idee, daß du eventuell Vorfahrt haben könntest. Hast ja nichtmal ein Auto, und mit dem Fahrrad hast du auf der Straße eigentlich ohnehin nix zu suchen. Das ist so die Generation über 70, nicht flächendeckend, aber stets aus dieser Riege. Die stammen noch aus der Zeit, als das so war und sind nach wie vor darin verhaftet.
Wenn Opa mit dem kleinen Clemens damals eine Spaziergang unternommen hat, dann ging er mit ihm nicht etwa über die Felder, sondern da ging's über die Landstraße zum Nachbarort. War damals durchaus üblich. Alle Viertelstunde kam mal ein Auto und da hat er seinen Spazierstock neben mich gehalten, damit der Bub nicht auf die Fahrbahn läuft. Wenige Jahre später war das vorbei. Der Verkehr war dichter geworden und man sah keine Fußgänger mehr am Straßenrand außerhalb der Ortschaften. Das Auto hatte die Straße für sich.
Saarbrücken hat was Geniales, nämlich die Stadtautobahn. Kreuzungsfrei mit Tempo 100, später 80 parallel zum Fluß mitten durch die Stadt. Und alle 300m 'ne Ausfahrt (und 'ne Brücke über'n Bach). Würde sich heute kein Stadtplaner mehr trauen (aber für Stuttgart wär's ein Segen), und mittlerweile überlegt man, wie man das Ding unter die Erde kriegt oder einhaust oder sonstwie los wird. Dabei zerteilt in Stuttgart die Hauptstätter Straße das Leben mindestens genauso in Süd und Nord, bringt aber längst nicht die Verkehrsleistung und ist als Fußgänger noch schwieriger zu überwinden. Und all das wird nicht mehr länger eingesehen oder kritiklos hingenommen.
Vor diesem Wandel, der überall zu spüren ist, verschließen sowohl die Automobilindustrie als auch die Politik derzeit noch die Augen. Stattdessen werden umweltbekümmert irgendwelche grünen Bäpper aus dem Hut gezaubert, CO2-Grenzwerte festgelegt und so 'ne blödsinnige Idee wie der Elektroantrieb forciert. All das soll aber letztlich nur dazu dienen, das Alte möglichst lange aufrecht zu erhalten und fortzuschreiben, anstatt endlich mal neue Konzepte zu entwickeln. Das Auto wird in der Innenstadt nicht mehr geduldet werden, selbst wenn es eines Tages nur noch beste Waldluft ausatmen sollte! Wir brauchen was anderes, neues und auch der leidenschaftlichste Autofahrer hat's irgendwann dick, jeden Morgen und jeden Abend jeweils zwei Stunden Lebenszeit im Stau rund um Stuttgart zu verplempern und sich dabei vom öffentlich-rechtlichen Dummfunk volllabern zu lassen. Da sollte man mal etwas Kreativität und Phantasie investieren, (kostenlose Parkplätze vor der Stadt, dort Anschluß an eine schnellgetaktete Bahn, die ohne Stop bis zum Zentrum durchrauscht, problemlose Fahrradmitnahme für die letzt Meile etc.), anstatt immer nur an dem blöden Auto rumzudoktorn und dem armen Wicht da drin ein immer neu und dramatischer gestaltetes Blechhäubchen zu zeichnen. Und um die notwendige Infrastruktur rentabel zu machen, gehört das Auto eben konsequent ausgesperrt.

Gruß,

Clemens
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sirwilliam
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Re: Alternative Antriebe

Beitrag von sirwilliam »

jo, da hat der Clemens wohl recht. Die Innenstädte haben ein Autoproblem - siehe London! Die wollen den Privatmann schon nicht mehr mit Auto in der Stadt sehen. Erheben City Maut, bzw. nennen die das „congestion charge“… wie geil, eine Gebühr, damit du im Stau stehen darfst (so interpretiere ich das… ha ha…) die Norweger machen das übrigens schon seit Mitte der 80ger Jahre.

Und ja, der demografische Wandel ist hier zu kurz gekommen - war aber auch nicht die Eingangsfrage des TS. Aber klar, das gehört natürlich auch zum Thema. Und auch die Sache mit dem Rad ist seitenfüllend - ich fahre z.B. gelegentlich Rennrad. Da erntest du weder auf dem Radweg bei den Familien mit kleinen Kindern (der Geschwindigkeitsunterschied zwischen dem Puckyrad und der Carbon-Rennmaschine ist schon erstaunlich) Begeisterung, noch tolerieren die Autofahrer dich auf der Straße und fahren zur „Strafe“ extrem nah vorbei.

Aber zurück zur Eingangsfrage: Erfahrung mit Ethanol im Bus!? hab ich nicht! Könnte mir aber vorstellen, dass da ähnlich Probleme auftauchen wie bei erhöhter Menge Methanol im Benzin, wie z.B. bei E10. Das wird ja auch immer wieder kontrovers diskutiert und läst sich wohl hier auch nicht abschließend diskutieren aber bei E10 hatte ich anfangs das Gefühl, das ist kein Problem. Doch einige Beriecht hier im Forum, von klemmenden Ventilen und zerbröselten Benzinschläuchen haben mich da wieder aufhorchen lassen. Hab dann alles dazu gelesen und studiert was ich finden konnte und tanke bei Bug und Bus nur noch Super Benzin und achte darauf dass meine Benzinschläusch nach der richtigen DIN hergestellt sind. DIN 73379!!

Dazu muss man aber auch wissen, dass Brasilien schon lange E85 tankt, angeblich gibt es da auch E100 also 99, …irgendwas % Alkohol drin. Eine Leistungseinbuse von rund 20% muss man auch hinnehmen, damit wäre das Thema für mich gleich durch ;-) Frage mich aber wie das Herr an Käfern und Bussen in Brasilien so fährt? Mit 10 PS im Schnitt weniger? Kann sein, da die Straßen ja nicht wie hier in Mitteleuropa sind. War noch nie da -leider - aber was ich in der Glotze so sehe, kann man auch mit 40 PS dort gut leben. Und, ganz wichtig, die Temperaturen an der Copacabana sind anders als hier, wie die Mädels…
:surprised: :surprised:
Möglicherweise hat man in Brasilien sich auch auf E85 eingestellt und hat Benzinschläuche und Vergaser Gummi und Plastikteile schon lange auf die neuen Bedingungen eingestellt. E10 hatte im Oldtimer-Markt-Test
http://www.oldieoel.de/media/products/M ... lismus.pdf
schon nach einem Jahr deutliche Reaktionen an den Benzinführenden Teilen gezeigt. Dabei muss man aber wohl auch erwähnen, dass Benzin heute nicht mehr wie vor 40 Jahren hergestellt wird. Auch dazu kann man hier im Forum viele Einträge finden, wo Sprit der 20 Jahre alt ist, ganz locker noch a)gut aussieht, b) fast schon lecker riecht und c) einen Motor problemlos befeuert. Sprit von heute, also E10, den du im Oktober noch in den Tank packst, den Bulli dann für 6 Monate vor Salz, Schnee und allzu viel Regen schützend weg stellst, der Sprit zerfällt in seine Bestandteile. Benzinstabi muss also her. Bei Motorboot-Fuzzies schon lange bekannt und genutzt. Grund dafür dürfte sein, dass sich die Herstellung von Benzin in den letzten Jahren auch deutlich verändert hat und der „Benzin-Cocktail“ heute anders gemixt wird als noch vor 10…20…30 Jahren!!!

Also Ethanol im Bus Tank, denke nicht!!! :dagegen:
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sirwilliam
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Re: Alternative Antriebe

Beitrag von sirwilliam »

während Villa Bacho noch abspült...
http://www.mein-elektroauto.com/news/umruestung/
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Tomtilom
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Re: Alternative Antriebe

Beitrag von Tomtilom »

Sehr schöne Artikel! :dafür:

Die Kosten sind natürlich der helle Wahnsinn. Ich denke aber, dass sich die Preise bereits in den nächsten 2-3 Jahren deutlich reduzieren werden. Ich finde auch, dass eine Reichweite von 200km für einen alten Käfer durchaus ausreichend ist. Damit lassen sich Ausflüge, wie auch Ausfahrten realisieren - wenn dann das Ausflugslokal auch noch mal für 2 Stündchen ne Steckdose freimacht... :gut: Und bei Preisen von ein wenig über 1€ je 100km hat man selbst Kosten von ein paar tausend € schnell wieder drin.

Bei unseren Campern sieht das mit der Reichweite schon anders aus. Ziemlich unpraktisch wenn man auf den 400km zum Lago di Como 12Std. für Ladezeit einplanen muss. :abgelehnt:

Wäre toll, wenn sich die Hersteller mal (ausnahmsweise) schnell auf eine Norm für Wechselakkus einigen würden.

Euch einen schönen Tag!
Marc
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T2a
Bj 08/70
EZ 02/71

www.almstueberl.net
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sirwilliam
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Re: Alternative Antriebe

Beitrag von sirwilliam »

ja, das hab ich mir auch schon überlegt... aber Wechselakkus... da ist es ruhig auf dem Entwicklungsmarkt. Glaube das hängt an der zu bildenden Infrastruktur. Tanken gibt es ja genug, aber die müssten alle so ne Art Wachsstrasse haben in der in wenigen Minuten der akku gewchselt wird. Teuer!!!
Und ich seh das wie Marc, für den Hausgebrauch oder mal ne Ausfahrt mim Käfer reichen 200 km und auch die 95km/h "spitze". Für ne Tour durch halb Europa ist das kompeltt ungeeignet, selbst bis Holland musst du von Mitte BRD 15 Stunden einplanen. :wall: :wall: :abgelehnt:
Da kommt dann der Range Extender wieder ins Spiel. du fährst elektrich aber wenn der "saft" zur Neige geht dann muss das Notstromaggregat wieder dran...
Eins ist sicher: die nächsten Jahrzente, Jahre, werden spannend diesbezüglich!
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Re: Alternative Antriebe

Beitrag von T2Arizona »

sirwilliam hat geschrieben:ja, das hab ich mir auch schon überlegt... aber Wechselakkus... da ist es ruhig auf dem Entwicklungsmarkt.
Wechselakkus wären eine super Idee, ich sehe aber den Konkurrenzkampf der Hersteller als größtes Problem.
Jeder will unbedingt sein System durchbringen. Ich weiß von was ich rede, weil ich bei BMW arbeite und am Elektroauto beteiligt bin.
Ohne den Range Extender könnten wir unsere Autos wohl auch nie verkaufen.

Andere Möglichkeit:
In San Francisco habe ich eine Buslinie gesehen, die mit elektrischer Oberleitung betrieben wird.
Für Großstädte wäre das ein cooles Konzept, das jeder vom Autoscooter auf dem Jahrmarkt kennt.

Bei meinem Bus bleibt es wohl noch für viele Jahre der gute alte Boxer.
Ich kann mir auch nicht vorstellen mich mit einem leisem Surren fortzubewegen.
Der Boxer-Sound hat sich einfach in meinen Ohren eingebrannt.

Luftgeboxte Grüße,
Michael
Das Leben ist zu kurz für langweilige Fortbewegungsmittel.
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bigbug
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Re: Alternative Antriebe

Beitrag von bigbug »

O-Busse sind ein alter Zopf, da brauchst du nicht bis nach San Fran gehen... das gibts auch hier. Nur für den Individualverkehr leider völlig ungeeignet.

Genauso wie Elektrokäfer.

Bernd Goyt vom VW-Club Rhein-Neckar hat nen straßenzugelassenen 1302 Klick in den Motorraum

Für unsere Lieblinge sehe ich es auch so, daß wir bis in nicht absehbarer Zeit weiterhin irgendwas in den Bulli schütten, das irgendwie an Benzin erinnern soll.
Die Umrüstung auf Brasilianisch-mexikanische Boxertechnik um die Kiste mit destilierten, monokulturellem Lebensmittel zu fahren fände ich nicht mal schlecht, wenn der Spiritus eben nicht aus Mais, sondern aus Mist gewonnen werden kann. Daran wird geforscht. Ich weiß nur nicht welche Lobby das gerade wieder versucht auszubremsen...
Aber wie dem auch sei, mit den aktuellen H-Bestimmungen ist das natürlich nur sehr schwer umzusetzen. Aber diese Denkhürde dürfen wir hier auch nicht einbringen.
BildThomas*249,T2-Westi-Universaldilettant
Homepage des Stammtisch Südwest
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boggsermodoa
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Re: Alternative Antriebe

Beitrag von boggsermodoa »

T2Arizona hat geschrieben:Jeder will unbedingt sein System durchbringen.
:roll:

Wozu gibt's Verbände wie den VDA, ACEA, JAMA etc., wenn nicht, um solche Dinge zum Nutzen aller frühzeitig zu normen? Bei Treibstoffen, Schmierstoffen, Bordspannungen, Reifendimensionen usw. war es doch auch nützlich, sich auf gemeinsame Richtlinien zusammenzuraufen.
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Werner*105
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Re: Alternative Antriebe

Beitrag von Werner*105 »

sirwilliam hat geschrieben:ja, das hab ich mir auch schon überlegt... aber Wechselakkus... da ist es ruhig auf dem Entwicklungsmarkt.
Eine bestechende Idee kam vor einiger Zeit vom Fraunhofer-Institut:

Bei den Akkus wird an der Tanke der Akku-Elektrolyt gewechselt und an der Tanke dann wieder durch Elekrolyse regeneriert. Geht dann so schnell wie Sprit-Tanken. Wird sich aber wohl bei uns nicht durchsetzen, da alle dasselbe System haben müßten, zu viele Hersteller und Interessen, vielleicht in China möglich.

Grüßle
Werner
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T2b Bj77, T2b Bj.79,T2b Militärdoka Bj.76, T3syncro 15" Bj.92, T3 Feuerwehr Bj.84
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