Ventile einstellen: Riemenscheibe oder Überschneidung

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Toffi
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Ventile einstellen: Riemenscheibe oder Überschneidung

Beitrag von Toffi »

Hallo Leute,
Ja, ich habe alle 4.238 Beiträge über das Ventileeinstellen gelesen und nein, ich verstehe es immer noch nicht zu 100%.
Wenn ich z.B. den dritten Zylinder auf Überschneidung stelle, kann ich den 1. einstellen. Überschneidung bedeutet, dass sich das eine Ventil grade beginnt zu heben, während das ander grade beendet sich zu senken, also die Ventilstellungen auf einer Höhe sind.
Aber, wenn ich versuche, das nach Augenmaß perfekt hinzubekommen, steht die Makierung der Riemenscheibe nicht genau in einer Linie mit der Trennfuge der Motorhälften, sondern ein paar Grad weiter nach rechts. Halte ich mich jetzt an die Makierung oder an die gefühlt perfekte Überschneidung?
Und kann man theoretisch die Zylinder auch wild durcheinaner einstellen, solang man immer den gegenüberliegenden auf Überschneidung stellt oder muß das nach der Zündreihnfolge passieren.
Zuletzt: Es wird immer davon gesprochen, dass die Fühlerlehre leicht saugend durchgehen muss. D.h., dass sie kein Spiel hat sondern leicht schleift, oder stärker schleift??? Irgendwie verbinde ich mit "saugend" ein anderes Gefühl... :versteck:
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Matthias S.
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Re: Ventile einstellen: Riemenscheibe oder Überschneidung

Beitrag von Matthias S. »

Hallo
Das reicht nach Riemenscheibe und Verteilerfinger, so genau kommt das nicht darauf an.
Wenn der Spion dazwischen liegt, darf eben kein Spiel mehr sein.
Besser mal ein paar Hundertstel zu viel Spiel als zu wenig.
Damit fahren die ganzen Luftis, die ich betreue, gut.

Grüsse, Matthias
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Wolfgang T2b *354
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Re: Ventile einstellen: Riemenscheibe oder Überschneidung

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

... wenn Du das Fühlerblatt, ohne dass es ausweicht, gegen einen fühlbaren leichten Widerstand durchschieben kannst, dann ist es saugend.

Die Zylinderreihenfolge ist an sich ziemlich wurscht, aber nach der Zündfolge vorzugehen schließt eine Fehlerquelle aus. Am Ende der Reihe kommst Du wieder an den ersten und kannst nachprüfen, ob noch alles stimmt.
Martin018
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Re: Ventile einstellen: Riemenscheibe oder Überschneidung

Beitrag von Martin018 »

Hallo Toffi,

0,15 ist wenn 0,2 klemmt.

Gruß Martin
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boggsermodoa
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Re: Ventile einstellen: Riemenscheibe oder Überschneidung

Beitrag von boggsermodoa »

Toffi hat geschrieben:wenn ich versuche, das nach Augenmaß perfekt hinzubekommen, steht die Makierung der Riemenscheibe nicht genau in einer Linie mit der Trennfuge der Motorhälften, sondern ein paar Grad weiter nach rechts.
Das ist so (bei einigen Motoren) und das ist wurscht! Dort ist der Einlaßschluß etwas vorverlegt, weswegen der Überschneidungspunkt nicht genau mit dem OT übereinstimmt. Auf der gegenüberliegenden Seite bist du dennoch sicher über dem Grundkreis der Nocken, denn es sind ja in der Tat die selben Nocken, die auch die Gegenseite steuern. Du könntest den Motor dort sogar noch um 30° hin und her drehen, ohne den Grundkreis zu verlassen. Und weil das so ist, hat VW sich auch keinerlei Mühe gegeben, eine OT-Markierung für die hinteren Zylinder anzubringen und auch kein Mechaniker hat die je vermißt. Die gucken alle nur auf die Überschneidung.
Toffi hat geschrieben:Und kann man theoretisch die Zylinder auch wild durcheinaner einstellen,
Klar! Wichtig ist doch nur, daß du am Ende bei jedem mal vorbeigeguckt hast.
Toffi hat geschrieben:Irgendwie verbinde ich mit "saugend" ein anderes Gefühl... :versteck:
Das ist ja auch ein anderer Kontext! :schlaumeier:
"Durchschieben" ist bei der 0,15er Lehre vielleicht ein ganz guter Tip. KFZ-Mechaniker sind da meist etwas behutsamer als z.B. ein Fräser, der die Werkzeughöhe ein halbes Berufsleben lang mit den 20er Endmaß eingestellt hat. Der will es meist etwas strammer. Aber um mehr als 1/100stel weichen beide nicht von einander ab.

Gruß,

Clemens
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Toffi
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Re: Ventile einstellen: Riemenscheibe oder Überschneidung

Beitrag von Toffi »

Perfekt, ich bin im Bilde! Danke für die hilfreichen Antworten.
Beste Grüsse aus Bonn
Christoph
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74er T2 Westfalia Malaga
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