ich bin gerade dabei mir meinen neuen Motor aufzubauen (74er Hub, 90,5er Bohrung = 1904 ccm; Engle W100; Lagergasse wurde professionell gespindelt und neu gelagert, Pleuel neu gebuchst, alle Lager neu) und wollte heute mal den Kolbenrück- bzw. Überstand (wegen dem größeren Hub) messen. Je nach Ergebnis dann Ausgleichsscheiben und Zylinderkopfbearbeitung anpassen. Ziel ist eine Verdichtung von 9:1.

Also habe ich den Kolben an den Pleuel gebaut (Kolbenbolzen mit Schonhammer eingeschlagen und nachdem er im Kolben verschwunden war eine Nuss in den Bolzen gesteckt - keine Riefen, keine Kräfte auf den Pleuel), Zylinder augesteckt und mithilfe von Rohren und Unterlegscheiben über den Stehbolzen am Gehäuse fixiert, sitzt bündig am Gehäuse. Kurbelwelle in OT gedreht und Kolbenüberstand gemessen.
Komischerweise ist dieser nicht überall identisch, d.h. der Kolben hängt schief im Zylinder. Richtung Schwungrad beträgt dieser (nach Augenmaß am Meßschieber) ca. 0,57mm und hinten ca. 0,85mm, also eine Differenz von etwa 0,28mm.
vorne

hinten

Die Jungs vom DDRMopedforum gehen die Problematik pragmatisch an und biegen den Pleuel einfach zurecht. http://ddrmoped.de/forum/index.php?showtopic=7124
Wie schief darf ein Kolben im Zylinder?
Was würdet ihr machen?
Gruß, Felix