Gleichlaufgelenk oder neue Antriebswelle?

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stone_cold_jo
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Gleichlaufgelenk oder neue Antriebswelle?

Beitrag von stone_cold_jo »

Hallo,

beim Radlager wechseln an der Hinterachse habe ich mir auch die Antriebswellen im Detail angesehen. Leider sind die Gleichlaufgelenke durch (Pitting). Die Welle selber hat etwas Flugrost, also nichts, was man nicht mit Schmirgel, Füller und Lack wieder hin bekommt und die Gummiemanschetten sehen noch sehr gut aus (keine Risse oder ähnliches).
Nun könnte ich als einfach Methode neue Antriebswellen kaufen. Alternativ könnte ich einfach neue Gleichlaufgelenk-Sätze kaufen und nur die Gelenke verbauen. Nachdem ich viel über (Un)Wertigkeit von Neuteilen in Nachfertigugn gelesen habe bin ich mir unsicher, was die beste (haltbarste) Methode ist. Ich tendiere dazu, die Gleichlaufgelenke zu tauschen, denn so bleibt möglichst viel Originales in der entsprechenden Qualität erhalten. Daher nun meine zwei Fragen dazu:
- Hat jemand Erfahrung mit kompletten Antriebswellen in der Haltbarkeit aller Teile?
- Welche Gleichlaufgelenke sind zu empfehlen?


Viele Grüße,
Joachim
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stone_cold_jo
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Re: Gleichlaufgelenk oder neue Antriebswelle?

Beitrag von stone_cold_jo »

Hallo,

ich habe mich entschlossen, neue Gleichlaufgelenke zu montieren. Ich habe noch etwas hier und da gelesen und hoffe, das Bild passt nun so. Ich versuche es mit den Teilen von TK Carparts (https://www.tk-carparts.de/article/1012 ... eilen.html) und verwende von dort die Gelenke mit meinen noch guten Manschetten.
Ich hoffe, die Gelenke sind haltbar.



Viele Grüße,
Joachim
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BulliUli
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Re: Gleichlaufgelenk oder neue Antriebswelle?

Beitrag von BulliUli »

Hallo Joachim,
bevor ich neue Gelenkwellen (Gleichlaufgelenke) kaufe und die umbaue, gehe ich immer erst den allereinfachsten Weg :
Alte Teile ausbauen, neues Fett rein und um 180° gedreht wieder einbauen. In der Regel hält das wieder ein paar Jahre und passieren kann da sowieso nix.
Erst wenn es extrem anfängt zu klackern kommen die raus und werden gegen Gebrauchtteile ausgetauscht. Das kam in meinen 25 Jahren T2 erst einmal vor.
Uli
Mal sehen was ich jetzt für ein Gegenwind bekomme :happy:
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Sgt. Pepper
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Re: Gleichlaufgelenk oder neue Antriebswelle?

Beitrag von Sgt. Pepper »

BulliUli hat geschrieben: Mal sehen was ich jetzt für ein Gegenwind bekomme :happy:
Wieso Gegenwind?! Ist doch völlig OK. Und bei der Qualität vieler Neuteile fährt man so besser.
Und bloß nicht die alten Manschetten wegschmeißen, auch wenn diese rissig sind (aber noch nicht durch) kann man die länger weiterverwenden als Neuteile.

Grüße,
Stephan
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BerndDerBus
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Re: Gleichlaufgelenk oder neue Antriebswelle?

Beitrag von BerndDerBus »

Hab ich auch gemacht. Bevor irgendein Repro-Scheiss da rein kommt....
Nur vorher das alte Fett wirklich komplett entfernt (Tauchfahrt in einem Glas mit Petroleum/Lampenöl)
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stone_cold_jo
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Re: Gleichlaufgelenk oder neue Antriebswelle?

Beitrag von stone_cold_jo »

Hallo,

ihr habt alle recht. Ich erhalte so viel gutes altes Material, wie es geht. Das habe ich schon gelernt ;-).


Viele Grüße,
Joachim
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Wolfgang T2b *354
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Re: Gleichlaufgelenk oder neue Antriebswelle?

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo,

ich bin ja auch eher ein Freund der Wiederverwendung von alten Teilen. Doch seltsamerweise habe ich mit meinen billigen Indien-Fake-Gummimanschetten überhaupt keine Probleme. Die eine Seite ist seit über 100.00 km drinnen, die andere seit 50.000. Kann es daran liegen, dass die neuen Gummis, die man hierzulande bekommt, zu wenig oder zu schnell flüchtigen Weichmacher haben? Meine werde ja immer im Warmen benutzt, da spielen die Weichmacher keine so große Rolle. Doch in Deutschlands Herbst und Frühling können die Dinger bei niedrigen Temperaturen ganz schön hart werden (im Winter zwar auch, doch da fährt ja fast keiner).

Ich muss jedenfalls häufiger die Gelenke (und die Anschlagpuffer :oops:) als die Gummis wechseln.

Schöne Grüße

Wolfgang
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Re: Gleichlaufgelenk oder neue Antriebswelle?

Beitrag von boggsermodoa »

BulliUli hat geschrieben:und um 180° gedreht wieder einbauen.
My dear friend,

dies ist leider vollkommen sinnfrei*. Bau sie stattdessen seitenvertauscht ein, um die andere Flanke der Kugelkanäle zu nutzen.


* Zur Veranschaulichung, wring einfach mal ein Handtuch aus "bis zum Anschlag". Dann drehst du's um 180°, wringst in der selben Richtung weiter und bist - genau - immer noch am Anschlag. Du müßtest stattdessen die Dreh-/Wringrichtung ändern. Genau das passiert, wenn du die Welle auf die andere Seite baust. :wink:

(Machst aber nicht beim Automatik, gelle. Der hat unterschiedlich lange Wellen rechts und links.)
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BulliUli
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Re: Gleichlaufgelenk oder neue Antriebswelle?

Beitrag von BulliUli »

boggsermodoa hat geschrieben:
BulliUli hat geschrieben:und um 180° gedreht wieder einbauen.
My dear friend,

dies ist leider vollkommen sinnfrei*. Bau sie stattdessen seitenvertauscht ein, um die andere Flanke der Kugelkanäle zu nutzen.


* Zur Veranschaulichung, wring einfach mal ein Handtuch aus "bis zum Anschlag". Dann drehst du's um 180°, wringst in der selben Richtung weiter und bist - genau - immer noch am Anschlag. Du müßtest stattdessen die Dreh-/Wringrichtung ändern. Genau das passiert, wenn du die Welle auf die andere Seite baust. :wink:

(Machst aber nicht beim Automatik, gelle. Der hat unterschiedlich lange Wellen rechts und links.)
Grummelgrummelrechthattaderinschenör. :oops:
Trotzdem, diese Methode hat bei mir bis jetzt immer die Klackergeräusche beseitigt. O.K. dann tauschen wir die Antriebswellen demnächst nur noch Achsseitig und achten darauf das die Getriebeseite auch die Getriebeseite bleibt, gell ?
Clemens, einigen wir uns auf Unentschieden ?
Ha doch noch ein Gedankenblitz : die Wellen sind doch axial versetzt, also die Mitte der Getriebeseite ist nicht in Flucht mit der Mitte der Radseite und somit ist die Lauffläche der Kugellager auch etwas anders....... ach wurscht, funktioniert halt.
Warum fliegt die Hummel ? Weil sie nicht weiß das sie theoretisch nicht fliegen kann, sie tuts einfach.
Uli (der erst handelt bevor er denkt
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Wolfgang T2b *354
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Re: Gleichlaufgelenk oder neue Antriebswelle?

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo Ulli,
BulliUli hat geschrieben:... und achten darauf das die Getriebeseite auch die Getriebeseite bleibt, gell ?
... brauchst Du nicht darauf achten. Is Wurscht.

Und dass es nach einem 180°-Dreh ein wenig besser ist, liegt daran, dass die Laufwege der Kugeln ein ganz klein wenig differieren (u.a. aus dem Grund, den Du genannt hast). Das hält aber meist nicht lange vor, da die Belastung ja immer noch auf die gleiche Flanke wirkt. Dauerhaft besser wird's nur beim Seitenwechsel.

Vorteil Clemens, würde ich sagen :mrgreen:

Schöne Grüße

Wolfgang
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