Hallo Harald,
T2NJ72 hat geschrieben:Die Konstruktion der seinerzeitigen Brennkammer war einfach die Katastrophe schlechthin …
Ja, die Erfahrung habe ich leider machen müssen. Als ich meinen Bus 1982 kaufte, musste ich eine entsprechende Klausel im Kaufvertrag mit unterzeichnen und wurde vom Verkäufer dahingehend belehrt und informiert, dass nach seinen Erkenntnissen und was er in Erfahrung bringen konnte, die Trumatic SB 1800 als gefährlich einzustufen sei. Er berief sich dabei im Wesentlichen auf die (Fach-?) Presse, die diese Heizungsausstattung bei einem Eriba-Wohnwagen wohl als unsicher mit akuter Vergiftungsgefahr eingestuft hatte und traf eine Aussage in der Form:
„Die damaligen Prozesse verliefen alle irgendwie im Sande ohne dass die Firma arg belangt werden konnte.“
Für mich war das damals nicht so wirklich nachvollziehbar, den entsprechen Pressebericht hatte er außerdem auch nicht mehr zur Hand. Ich selbst hatte jedoch noch ganz Dunkel mit einem Halbwissen in Erinnerung, dass wohl einmal so Mitte / Ende der 70er Jahre beim Wintercamping ein Ehepaar in einem Eriba-Wohnwagen mit einer Abgasvergiftung beim Wintercamping verstorben aufgefunden worden war. Über die Ursache selbst wurde mir nichts bekannt bzw. hatte ich seinerzeit auch nicht mehr in Erinnerung. Da aber oftmals seinerzeit der Eriba mit der Trumatic SB 1800 ausgestattet wurde, meinte ich gewisse Parallelen erkannt zu haben.
Nachdem der Bus in meinem Besitz war, ließ ich zunächst Vorsicht walten und verzichtete darauf die Heizung einzuschalten. Irgendwann neugierig geworden, hatte ich eines Abends im Dunkeln die Bleche abgenommen um freien Blick auf den Wärmetauscher zu haben und nahm daraufhin die Heizung in Betrieb. Nun musste ich feststellen, dass die Flamme im oberen Bereich leicht durch die Trennfuge der Gehäusehälften schien. An anderen Stellen war hingegen nichts auszumachen, da schienen die Gehäusehälften noch fest aufeinander zu sitzen. Mir war klar, dass die entdeckte offene Trennfuge eine akute Vergiftungsgefahr darstellte.
Am nächsten Tag baute ich die Heizung aus und schaute mir die Konstruktion näher an.
Beide Gehäusehälften waren miteinander verpresst, auf der einen Seite Zapfen und auf der anderen Bohrungen. Der Vergleich mit einer Nietkonstruktion wäre da in irgend einer Weise angemessen, nur dass eben die Nieten fester Bestandteil der einen Gehäusehälfte waren. Auf Grund ständiger Aufwärm- sowie Abkühlungsphasen hatte sich dieser Geräteaufbau offensichtlich partiell verzogen, das Zinkdruckmaterial hatte der Belastung offensichtlich nicht über den gesamten Umfang standhalten können.
Aus diesem Grund habe ich die Konstruktion als „Katastrophe“ bezeichnet, die Wortwahl hielt ich für zutreffend und bezeichnend. Gern kann das auch anders gesehen werden.
Zur Verdeutlichung ein Bild meines Wärmetauschers, den Spalt hatte ich seinerzeit leider nicht im Bild erfassen können.
Das mein seinerzeit erkanntes Problem offensichtlich kein Einzelfall ist, kann man hier nachlesen, die zwei Kernaussagen vorab zitiert:
A: Wichtig: Du solltest unbedingt die Dichtigkeit des Wärmetauschers prüfen! Die Dinger werden gerne an den Nieten undicht und dann besteht Lebensgefahr, da die Abgase in den Wohnwagen geleitet werden. Ein einfacher Test für grobe Lecks ist bei kühlen Temperaturen: Heizung an, Verkleidung ab und mit einem Spiegel die obere Nahtstelle abfahren. Beschlägt der Spiegel durch Wasserdampf aus der Verbrennung, kannst du die Heizung sofort verschrotten...
B: Die Dichtigkeit des Wärmetauschers prüft aber der Gasprüfer aber normaler weise nicht. Den interessieren nur die Zündsicherung und die Dichtigkeit der Anlage.
Das oben ist kein Scherz. Ich habe insgesamt 3 Heizungen hier stehen, von denen haben 2 einen undichten Wärmetauscher nur einer ist dicht & verwendbar …
http://www.eriba-touring-club.de/ETC-Fo ... =24&t=7258
Zwischenzeitliche Recherchen haben ergeben, dass Truma wohl während des Produktionszeitraumes der SB 1800 den Wärmtauscher geändert hat. Hier auf dem angefügten Bild erkennt man deutlich, dass die „Nieten“ weitaus enger gesetzt sind als in der ersten Serie, woraus meine Heizung noch herstammt. Sicherlich wurde dadurch ein besseres Zusammenhalten der Gehäusehälften erreicht. Ob das Problem damit tatsächlich behoben wurde, kann ich nicht beurteilen.
T2NJ72 hat geschrieben:Muss halt jeder selbst wissen wann, wo und wie er sterben möchte oder zumindest die Chance dazu bietet.
Sorry, das würde ich heute nicht mehr so einstellen. Ich bin inzwischen zur Erkenntnis gelangt, dass man mit so einer persönlichen Frustreaktion die Öffentlichkeit nicht belasten sollte.
T2NJ72 hat geschrieben:Seitdem aber einmal eine Unfallstelle in die Luft gesprengt wurde, hat man das allgemeine Verbot ausgesprochen mit geöffneter Flasche zu fahren.
Da habe ich meinen Gasfachmann zitiert, der mir das einmal vor langer Zeit so deutlich sagte als ich fragte, ob ich meine Heizung auch während der Fahrt benutzen dürfte. Dazu muss ich noch zwingend ergänzen, dass in meinem Bus nie für den Fahrbetrieb zugelassene Armaturen verbaut waren. Die Gasinstallation entspricht prinzipiell noch dem alten Standard, wurde allerdings selbstverständlich ständig angepasst durch Austausch von Gasschlauch sowie entsprechend modernem Regler.
Wann, wo, mit welchem Fahrzeug und unter welchen Umständen der besagte Unfall passiert war, entzieht sich leider meiner Kenntnis.
Wie auch immer, die Technik und die (Sicherheits-) Bestimmungen haben sich stetig weiterentwickelt und nur das zählt für die Zukunft. Natürlich sollte man die Thematik eigenverantwortlich verfolgen wie z.B. mit Hilfe dieses Internetbeitrags:
http://www.promobil.de/ratgeber/basiswi ... 44793.html