Zweivergaseranlage Übergang

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peanut
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Zweivergaseranlage Übergang

Beitrag von peanut »

Hallo zusammen!

Mein erster Thread hier, also stell ich mich gleich mal kurz vor:
Ich bin der Flo und hab nen fein restaurierten T2b Pritschenwagen von ´78.

Ich hab den Wagen dieses Jahr mal wieder komplett überholt und bei der Gelegenheit auch gleich den Motor neu aufgebaut.
Geblieben ist nur das AS41 Gehäuse und der Rest neu. Kurbelwelle (ori. Hub 69) , Nocke (Scat C20), Ahnendorps Köpfe und K+Z, SuperComp. Auspuff (modifiziert für Bus),
Ölpumpe mit Ab/Zugang für Ölfilter, Motorverblechung aus Edelstahl (Winterfahrzeug...), Ignitor Zündung, etc....

...und zu guter letzt eine schicke Zweivergaseranlage (PCI 34) vom Riechert.

Und genau letztere macht nur Probleme :(

Nachdem ich mir erstmal alle fehlenden Abgänge gesetzt habe für Unterdruckdose, Bremskraftverstärker und U.Druck-Messuhren bin ich jetzt am Feintuning.
Das Ding soll schliesslich besser vorwärts gehen, als der alte Stationärmotor der errechnet nur mit 6,6:1 "verdichtet" hat...was ich erst beim Zerlegen rausfand. Übel.

Kaltstart is erstmal ein Horror dank fehlender/ausgebauter Starterklappen. Die wieder nachzurüsten geht auch nicht weil die spezialo-Einspritzröhrchen im Saugkanal im Wege sind.
Da bau ich mir jetz eigene Rohre mit manuellen Luftklappen zwischen Vergaser und Luftfilter plus Mitnehmer f. Drosselkappenwelle (bin CNC-Dreher/Fräser ;)
Das krieg ich also auch noch in den Griff bevor der Winter richtig zuschlägt..

Schlimmer (und da steh ich jetz etwas vorm Berg) ist das Übergangsverhalten von Leerlauf (1000Upm) zu Lastbetrieb. Beim seichten Gasgeben
kommt erstmal ein hör- und fühlbares Leistungsloch bevors bei weiterem Drauftreten und steigender Drehzahl so langsam in Vortrieb übergeht. Nicht sehr schön.
Ist bei warmen Motor deutlich weniger schlimm, aber trotzdem noch da - und bis der so warm ist, ist mein Fahrtziel auch meist schon erreicht...

- ZZP hab ich auf 8° v. OT. bei 950Upm. 7,5° bei 850Upm ist ja "soll" aber weniger Drehzahl oder Vorzündung ist mir auch bei warmen Motor zu unruhig/ruckelig.
- Probiert hab ich auch ZZP vorverlegen bis 16°! im Leerlauf - beinah keine Änderung der Beschleunigung.
- Zündspannung top, Funkenschlag an allen Steckern bis 14mm Abstand!
- Kompression auf allen Töpfen 8,5-9,5 Bar.
- Unterdruckleckagen hab ich ausgeschlossen. (Alle Dichtflächen im Lauf mit Sprit abgesprüht ohne Auswirkung)
- Die (intakte) Unterdruckdose am ori. Verteiler (0231 168 015 kontaktlos) hab ich lahmgelegt - das hat alles schonmal merklich besser gemacht.
- Vergaser sind synchronisiert und Bedüsung nach Riechert korrekt für den Motor/Aufbau. (ich hab alle Düsen auch nochmal kontrolliert, man weiss ja nie...)
- Leelauf- und Last- Kerzenbilder sind links und rechts gut (ganz leichte braune Anfärbung, weder Schmelzpunkte noch Ruß)


- Aber Kerzenbild nach Beschleunigung (Drauftreten, Motor abstellen) war extrem Rußschwarz aussenrum:
Also Beschleunigerpumpen ausgemessen und nicht schlecht gestaunt. 0,4ml pro Hub ist soll nach Riechert. Links warens 1,5ml und rechts knapp 1. Derbe Überfettung...
Beide Pumpen gestern zerlegt, waren falsch zusammengebaut (drosseln der Hubmenge war kaum möglich) und eben auch völlig falsch eingestellt. Die Einpritzröhrchen waren auch ungleich vom Durchsatz/Bohrung her. Musste ich alles erstmal korrigieren. Nicht schön für den Preis der Anlage (angeblich ja Plug&Play mit Prüfstandslauf etc..) !!
Jetzt drücken beide etwa 0,5ml/Hub bei Minimaleinstellung mit sauberem Strahl ab (weniger is kaum hinzukriegen) und lassen sich auch mit der Mutter auf den Hubstangen sauber einstellen.

Probefahrt zeigt: Minimalstellung -> kaum Vortrieb ausm Stand, patschen im Auspuff, also noch zu wenig.
Dann das ganz fetter gestellt, bis er sauber in Tritt kam ausm Stand.

Was bleibt ist aber nach wie vor das Loch im Übergangsbereich bei 1500-2000Upm. Auch wenn ich das Gas halte (Beschl.Pumpen dann ja wirkungslos) bleibt er so lustlos und unruhig.
Nehm ich Gas weg Richtung Leerlaufstellung merkt man deutlich wie er erstmal plötzlich wieder besser zieht. Irgendwas stimmt mit dem Gemisch in dem Bereich einfach net.

Mir fallen jetz nur noch die zwei Bypassbohrungen neben der Drosselklappe ein, die ja genau in dem Bereich das Leerlaufgemisch anfetten sollen.
Aber an denen kann ja eigtl. nix falsch sein?!

Also wenn noch irgendwem was dazu einfällt was ich in diesem Roman nicht bedacht habe, bitte immer her damit :D

Grüssla, Flo
sham 69
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Re: Zweivergaseranlage Übergang

Beitrag von sham 69 »

Welche Ventilgrößen sind verbaut? Für mich klingt das im Moment eher nach zu fett als zu mager wobei das ohne Lamdatool oder CO Messung natürlich Glaskugeln ist.
Syncronität stimmt 100%?
Zündkerzen io? Ich habe bei vielerlei Messfahrten zur Vergaserabstimmung schon defekte oder verkokte Kerzen enttarnt die dann alle Versuche schwierig machten...
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peanut
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Re: Zweivergaseranlage Übergang

Beitrag von peanut »

Köpfe sind die Standard von Ahnendorp, enstprechend mit 32/35mm Ventilen bestückt.
CO Messung bei Fahrt wär nat. ne sehr schöne Sache - hab ich aber nix dafür...
Nur ne Unterdruck-Uhr (war mal übrig) hab ich mir ins Fahrerhaus gelegt, da seh ich was auf Höhe Drosselklappe grad ansteht.

Synchronität hab ich mit zwei exakt gleich ansprechenden Uhren eingestellt am Unterdruck in den Saugrohren.
Ist genau gleich (-0.45 Bar im Leerlauf) und zieht beim Gasgeben auch synchron gleich an. Also Auslenkung der Drosselklappen/Gestänge ist auch synchron.

Kerzen hab ich aktuell AC Delco BP6HS (Wärmewert 225 - unbenutzte Altbestände aus den 70ern) drin...liegen Karton weise beim Bruder im Keller.
Vorher zuerst NGK B7HS (WW 200) gefahren, was laut Riechert auch rein soll. - die beschriebene Problematik war aber mit beiden Kerzensätzen die gleiche.
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peanut
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Re: Zweivergaseranlage Übergang

Beitrag von peanut »

Wärmewert nat. andersrum...AC Delco 200 und NGK 225
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