Mit dem luftgekühlten Virus wurde ich wohl bereits im Babyalter infiziert. Da packten mich meine Eltern bei Fahrten im Ovalikäfer immer in einen Weidekorb der hinter der Rücksitzlehne in dem kleinen „Gepäckfach“ stand.
Von daher sind mir die Boxergeräusche wohl genauso bekannt, wie einem Embryo im Mutterleib die Stimmen der Eltern.
Als dann der Käfer irgendwann einem Opel (pfff!) weichte, war ich erstmal auf Entzug.
In meiner Bundeswehrzeit hatte ich dann erstmals einen Bulli, genauer eine T2-Doka zum täglichen Einsatz auf dem Flugfeld. Da war es wieder, dieses Gefühl eines luftgekühlten Boxermotors.
Bis ins hohe Alter von 37 Jahren war aber doch das Motorradfahren eine Art Ersatzbefriedigung, bis ich dieses Männerspielzeug verkaufte und sofort wieder auf Entzug war. Just in dieser Zeit stand beim örtlichen VW-Händler als „Eycatcher“ ein HAZ-Buggy im Schaufenster, Baujahr 1975, frisch restauriert, einfach ein tolles Fahrzeug.
Das war`s, luftgekühlt, und zwar nicht nur der Motor, sondern auch der Fahrer !
Es dauerte nicht all zu lange, und ich legte das Geld aus dem Motorradverkauf in diesem Buggy an, den ich heute noch besitze und mit viel Freude auch regelmäßig fahre.
Erst im Jahre 2007, als mein damaliges Winterauto (ein Opel – pfff!) einen Motorschaden hatte. Kam die Überlegung, einen luftgekühlten Alltagswagen anzuschaffen. Meine Frau wollte ein Fahrzeug, in dem man hoch sitzt und einen schönen Überblick hat und nachdem wir einen Alltagswagen sehr wenig fahren, da wir eher öffentlich oder mit dem Radl unterwegs sind, fiel die Wahl auf einen Bulli.
Es ging nicht lange, bis wir übers Internet einen geeigneten T2b Halbkasten gefunden hatten, und der Verkäufer war auch nicht so weit von München weg.
Schnell wurden wir uns einig und der Bulli war unser…
Danach gab es leider unschöne Vorfälle, auf die ich hier aber nicht weiter eingehen will, die uns fast den Spass am Bulli verdorben haben.
Heute, ein Jahr nach dem Kauf und einigen vielen Euro`s an ungeplanten Kosten, haben wir den Bulli so ziemlich im Griff, und es ist eine Freude, mit ihm unterwegs zu sein. Ein Urlaub in der Toskana war das „Highlight“ in diesem Jahr, 2500 km auf tollen Straßen, in einem tollen Auto – ich glaube, ich war noch nie so entspannt auf Urlaubsreise.
Und wenn wir einen Anhänger dran haben, auf dem der Buggy steht, dann sind wir der „Hingucker“ auf den Straßen, wildfremde Menschen zeigen mit dem Finger auf uns…
Aber das kennt Ihr Bullifahrer ja alle...
