ich habe genau so eine VEB PSZ10 (Dresdner Transform.-Werke) wieder zum Laufen gebracht. Sie läuft auf 230, sowie 380V und du benötigst die bereits genannten Schutzmaßnahmen.
Arme, sowie Elektroden waren nicht mehr dabei, diese habe ich selbst gebaut. Es hat etwas gedauert, bis ich ein - für meine Zwecke - zufriedenstellendes Ergebnis erzielt habe. Eine Bedienungsanleitung, bzw. Dokumentation darüber zu finden, war für mich Aussichtslos.
Arme: 16mm Kupferstange
Elektroden: 10mm Kupferstange
Elektrodenkappen: Wolframlegierte Kupferhütchen
Die Arme je nach Verwendungsort (ich habe mehrere Sets in Planung) auf Länge bringen und an einem Ende ein Loch als Elektrodenaufnahme bohren. An diesem Ende noch ein kleines Loch seitlich oder an der Spitze bohren, Feingewinde reindrehen, damit du die Elektroden nachher mit einer Schraube im Arm fixieren kannst und sie durch den Anpressdruck nicht verrutschen. Dann die Elektroden nach eigenen Ansprüchen längen, ggf. biegen (s. Robins Foto). Arme, Elektroden, sowie die Aufnahmen am PSZ gründlich reinigen, entfetten. Vor dem Einsetzen der Arme diese und die Aufnahme mit Graphit schmieren. Arme, mit Elektroden einsetzen und ausrichten. Abschließend die Kappen aufsetzen.
Es geht auch ohne Kappen, allerdings habe ich sehr schlechte Erfahrung mit Elektrodendurchmesser <10mm. Hab schon Vieles probiert und 10mm Durchmesser ist super.
Da der Gerät kein Schweißzeitautomaten hat, musst du einfach mal an zwei sauberen 1mm Dummyblechen austesten, wieviel Druck und Zeit bei wieviel Volt du brauchst. Achtung, am Anfang Schutzkleidung antrecken, da es noch Funken könnte.
Bei der 380V-Einstellung bruzelt es mir bei 2x1mm Blech gut Löcher rein.
Meine Einstellung für 2x1mm Tiefziehblech ist so:
- Stufe I: 230V
- Hoher Anpressdruck
- 1,5 Sek
Fazit: Das Gerät tut, was es soll. Habe es für 150€ inkl. Versand erstanden, natürlich gebraucht. Habe es sicherheitshalber von einem Elektriker durchmessen lassen, bspw. auf Masseschluss, anschließend hat er es mit einem Drehstromanschluss (4mm2 glaube ich) neu verkabelt. Da ich keinen Vergleich zu neuen (wesentlich teureren) Geräten habe, kann ich nur sagen, dass es für mich den laienhaften Hobbyschrauber vollkommen ausreicht. Das Eigengewicht ist zusätzlich ein tolles Training für die kommende Saison...


Wenn man nicht an die Kappen rankommt, kann man die Elektroden auch abrunden. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass man einen Mittelweg aus stumpf- und spitzwinkliger Rundung anstrebt, um die Werkstücke optimal zu penetrieren. Achtung beim Herausarbeiten der Rundung. Ich feile die händisch runter und benutze keine Schleifscheibe, da aus dem Korrund Siliziumkarbid in das Kupfer dringt was später zum Spratzeln und Funken beim Schweißen führen kann.
Viel Erfolg beim Erfahrung sammeln!
Im Anschluss immer die Zerreisprobe machen, dabei sollte nur der Schweißpunkt stehenbleiben - dann hälts.
Beste Grüße,
Thorben