Fragen zu einem T2b Import...

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neubulli
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Fragen zu einem T2b Import...

Beitrag von neubulli »

Hi,

ich hab vor kurzem einen T2b besichtigt, und obwohl der Verkäufer ehrlich gewirkt hat, gab es einige Sachen, die mir unsicher gemacht haben. Ich dachte, ich frage nach der Meinung der Experten:

• Gute Blechzustanz (ungeschweißt) so weit ich beurteilen könnte. Auto würde aber in den USA lackiert. Interieur original und außer Fahrersitze in einem sehr guten Zustand.
• Tacho zeigt 82000 (Meilen) -> wenn ich das richtig verstehe, das könnte genauso gut 82000 x 1.6 = 131000 km oder 182000 x 1.6 = 291000 km bedeuten (!!!)
• TÜV bis 2017. Das Auto ist aber schon abgemeldet, womit ich keine Probefahrt machen könnte. Ist es normal, dass die Verkäufer vor dem Kauf die Autos abmelden?
• Der Verkäufer ist mit dem Bus schon in Deutschland gefahren. Da hat er aber kein Zulassungsbescheinigung (Teil I oder II) gezeigt. Nur ein Dokument vom Verkauf in Amerika (wo sein Name nicht stand) plus das Datenblatt vom TÜV. Verstehe ich es richtig, dass die Zulassungsstelle die Zulassungsbescheinigung (I+II) beim Abmelden fordert? Was ist genau das amerikanische Dokument und was ist damit zu beachten?

Im Prinzip spricht der Zustand des Interieurs dafür, dass die Vorbesitzer den Bulli gepflegt haben. Aber da ich nicht genau sagen kann, ob der Motor mit der Km-Anzahl am Ende seines Lebens ist, bin ich vom Kauf unsicher.

Ich wäre für jeden Tipp oder Kommentare dankbar. Ich würde gerne meinen ersten Bulli kaufen, aber nicht um jeden Preis :).

Vielen Dank!
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TEH 29920
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Re: Fragen zu einem T2b Import...

Beitrag von TEH 29920 »

Moin,

das Beste was Du tun kannst ist hier Bilder einstellen...

Dann werde Dir einige auch aus der Ferne sagen können ob der Bulli was sein KÖNNTE ....

Wenn er schon in Deutschland zugelassen war muss es die deutschen Papiere - TÜV - Bericht geben. Zudem muss die Beleuchtung etc. schon auf Deutsch umgebaut sein.
Falls es diese Dokumente nicht gibt wäre ich mehr wie skeptisch... Finger weg!

Das man ein Auto abmeldet wenn man es verkaufen möchte muss nichts bedeuten - kann natürlich. Damit verhindert man eine Probefahrt - ganz klar. Seit wann ist er abgemeldet?
Ein ehrlicher Anbieter würde den Bulli angemeldet lassen für die Probefahrt. Wenn er ihn aber schon letzten Herbst abgemeldet hat über den Winter weil er ihn erst im Sommer verkaufen wollte um einen höheren Preis zu erzielen ist das weniger verdächtigt.

Gruß Bernd
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woita
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Re: Fragen zu einem T2b Import...

Beitrag von woita »

Ist der Verkäufer ein Händler oder nicht?
Wenn ja, hat er ziemlich sicher ne rote Nummer und kann den Bus in D fahren ohne ihn anzumelden. Dann sollt auch eine Probefahrt kein Problem sein.
Wenn nein, müssen auch die Dokumente vorhanden sein. Für eine Probefahrt kannst du dir selbst Kurzzeitkennzeichen besorgen.

Das amerikanische Dokument wird der Title sein. Brauchst du, um den Wagen in D zuzulassen. Zusätzlich brauchst du die Zolldokumente und bei der ZUlassung dann auch den Kaufvertrag von dir.

Beim Motor kann in der Regel keiner mehr genau sagen, wie viel der gelaufen ist. Das wird dir auch kein Verkäufer garantieren können.

Gruß woita
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Rolf-Stephan Badura
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Re: Fragen zu einem T2b Import...

Beitrag von Rolf-Stephan Badura »

Hallo,
neubulli hat geschrieben:• Gute Blechzustanz (ungeschweißt) so weit ich beurteilen könnte. Auto würde aber in den USA lackiert.
Warum wurde es lackiert, wenn nicht an der Karosse gefummelt wurde.
Wäre ich schon mal skeptisch. Die Amis pfuschen gerne unterm Lack.
• Tacho zeigt 82000 (Meilen)
Du schaust bei einem 35 Jahre alten, in 3min tauschbaren mechanischen Tacho auf den Tachostand - überleg mal, was Du da machst.
Vergiss den Tachostand - wenn der Fahrersitz durchgessen ist, wird er schon einige km runterhaben, aber mehr kann man auch nicht sagen.
• TÜV bis 2017
Das ist gut, weil es die Abholung mit Kennzeichen erleichtert - aber sagt nicht viel über den Zustand des Fahrzeugs aus.
Eine Garantie beim Kauf oder gar Rückgaberecht gibt es nur in besonderen Fällen.
Das Auto ist aber schon abgemeldet, womit ich keine Probefahrt machen könnte
Etwas überspitzt gefragt: was glaubst Du bei einer Probefahrt erkennen zu wollen?
(Und ja: Ich mach aber auch lieber eine Probefahrt - notfalls in auch ohne Kennzeichen auf einer Gewerbestraße oder Parkplatz)

Die meisten und teuren Sachen (Rost, Lack, grobe mechanische Fehler, grober Zustand Bremssystem, Motorlauf)
wird man auch im Stand schon erkennen. Schau auch mal drunter, ob er nur oben aufgehübscht wurde und unten vernachlässigt.
Die eher kostengünstigeren Probleme am Fahrwerk und Bremsen lassen sich bei einer kleinen Probefahrt grob beurteilen.
Den Zustand des Motors wirst Du auch bei kleiner Probefahrt nur grobe Fehler merken.
Ist es normal, dass die Verkäufer vor dem Kauf die Autos abmelden?
Ja.
Verstehe ich es richtig, dass die Zulassungsstelle die Zulassungsbescheinigung (I+II) beim Abmelden fordert?
Kann sein, dass es von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich gehandhabt wird.
Bei einem Autokauf diese Woche, habe ich beide Dokumente trotz abgemeldeten Fahrzeug erhalten.
Was ist genau das amerikanische Dokument und was ist damit zu beachten?
Wird der amerikanische "Title" sein - so etwas wie der KFZ-Schein.

Was aber möglicherweise gefordert werden könnte, wären die Zollpapiere.
Glaube ich aber nicht, da ja auch auf dem TÜV Papier die alte Nummer(nschild) steht und die eine Anmeldung in Dland im Computersystem haben/finden müssten.
Aber da ich nicht genau sagen kann, ob der Motor mit der Km-Anzahl am Ende seines Lebens ist, bin ich vom Kauf unsicher.
Das ist kein Jahreswagen - das ist ein Oldtimer - Du wirst auch mit einer Probefahrt die Katze im Sack kaufen.
Und solltest noch genug finanzielle Mittel dafür auf Reserve halten, sonst wird aus der Lust am Oldtimer schnell Oldtimer-Frust :wink:

Grüße,
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Harald
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Fragen zu einem T2b Import...

Beitrag von Harald »

Hi! <--- Hier könnte Dein Name stehen

Dir ist schon klar, dass Du ein altes Auto kaufst, oder? Wir wissen ja nun nichts über Dich - kannst Du schrauben, hast Du irgendwelche Erfahrungen mit Oldtimern, was ist Deine Motivation, Dir ausgerechnet nen alten Bus zu holen? Und was weißt Du von Bussen?

Um mal einen ersten Einstieg zu wagen:
neubulli hat geschrieben: Gute Blechzustanz (ungeschweißt) so weit ich beurteilen könnte. Auto würde aber in den USA lackiert.
Und wie beurteilst Du dann die gute Blechsubstanz? Hast Du da mit nem Magneten Spachtelmasse gecheckt? Gibt es Fotos vor der Lackierung? Was kaufst Du da eigentlich? Camper oder Fensterbus? Bei letzterem kann man ja vielleicht mal hinter die Verkleidung sehen, falls Dein Verkäufer das erlaubt (was ich auch als ehrlicher Verkäufer mir genau überlegen würde beim heutigen Markt).
neubulli hat geschrieben:Tacho zeigt 82000 (Meilen) -> wenn ich das richtig verstehe, das könnte genauso gut 82000 x 1.6 = 131000 km oder 182000 x 1.6 = 291000 km bedeuten (!!!)
Oder auch 400.000 (!!!)
Der Witz ist: weder 131 noch 182 oder 400 sagen bei nem Amiimport meines Erachtens etwas aus. Da zählen nur zwei Aspekte: Glück haben und Vollständigkeit. Wenn da statt der Einspritzeranlage n Vergaser thront und die Motorverblechung fehlt - dann können auch 50.000 km Banane sein.
Und selbst Vergaser ist - mit dem Glück, dass er vernünftig eingestellt wurde - auf nem 200.000 km Motor besser, wenn der auf Langstrecke gefahren wurde.
neubulli hat geschrieben:TÜV bis 2017. Das Auto ist aber schon abgemeldet, womit ich keine Probefahrt machen könnte. Ist es normal, dass die Verkäufer vor dem Kauf die Autos abmelden?
Plural? Die Verkäufer, die Autos?
Du kaufst hier ne um die 40 Jahre alte Karre, deren Marktpreis total überzogen ist. Bei Bussen ist nix normal.
Wenn ich ein Auto privat verkaufen würde würde ich den vor Übergabe an den Verkäufer unbedingt abmelden. Sonst juckelt der Monate mit meinem Kennzeichen und meiner Versicherung durch die Gegend.
Was sagt denn Dein Verkäufer, weshalb er den abgemeldet hat?

Unbeirrt den Preisen, die heute für Busse aufgerufen werden, wirst Du Dir ja n Kurzzeitkennzeichen leisten können, um die Probefahrt zu machen (falls es sich nicht um einen Gewerblichen handelt). Was willst Du denn auf der Probefahrt feststellen?
neubulli hat geschrieben:Der Verkäufer ist mit dem Bus schon in Deutschland gefahren. Da hat er aber kein Zulassungsbescheinigung (Teil I oder II) gezeigt.
Gezeigt? Hast Du denn danach gefragt?

Früher gab es "Brief" und "Schein". Das wurde durch die beiden Zulassungsbescheinigungen ersetzt. Den Schein zieht die Zulassungsstelle bei Abmeldung ein, den Brief behält der Eigentümer des Fahrzeuges. Also eine der beiden Zulassungsbescheinigungen hat Dein Verkäufer und musst Du erhalten, wenn Du kaufst.

Aber ist doch schon was wert, wenn der bereits ne deutsche Zulassung hatte. Damit ersparst Du Dir die aufwändigere Erstabnahme beim TÜV und den Aufwand der erstmaligen Zulassung.

Grüße
Harald


Jetzt hat sich das mit Rolf-Stephan überschnitten. Wenn Du beide Zulassungsbescheinigungen erhälst sollt der "Schein" entwertet sein - eine Ecke ist abgeschnitten oder er ist gelocht.
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neubulli
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Re: Fragen zu einem T2b Import...

Beitrag von neubulli »

Hallo Bernd,

erstmals vielen Dank für die Antworten. Sie sind echt hilfreich.
TEH 29920 hat geschrieben: das Beste was Du tun kannst ist hier Bilder einstellen...
Ich hab die Bilder als PN geschickt. Ich hoffe, dass es ok ist. Vielleicht ist es, weil ich neu in der Bulli-Welt bin (und erst mein 2. Gebrauchswagenkauf), aber ich wollte die Bilder im Zusammenhang mit diesem Beitrag nicht gerade im Netz stellen.

Vor allem weil er ein Privatverkäufer ist, und ich weiß nicht, ob das den Kauf beeinträchtigen könnte.
TEH 29920 hat geschrieben:
Wenn er schon in Deutschland zugelassen war muss es die deutschen Papiere - TÜV - Bericht geben. Zudem muss die Beleuchtung etc. schon auf Deutsch umgebaut sein.
Falls es diese Dokumente nicht gibt wäre ich mehr wie skeptisch... Finger weg!
Ja, den TÜV Bericht hat er, und TÜV bis Juli 2017. Die Arbeiten, die du beschreibst, wurden gemacht.

Über die amerikanische Papiere, wenn ich die Forum Suche verwende, finde ich:
http://forum.bulli.org/viewtopic.php?f= ... 70#p165793

"Original-Fahrzeugbrief” (US-Title oder entsprechende Papiere des Ursprungslandes)
>> Ich glaube, das war das Dokument. Allerdings, kenne ich mich nicht genug aus, um zu sagen, ob es es war. Wie soll es aussehen? Gibt es Variationen im Format zwischen US-Staaten?

EU-Zollbeleg (z.B. Rotterdam) oder Zollunbedenklichkeitsbescheinigung (deutsches Zollamt)
>> Das habe ich nicht gesehen. Da das Auto den TÜV bestanden hat, kann es sein, das die Zulassungsstelle den Beleg gefordert hat? Oder sollte der Verkäufer den Beleg noch haben?
TEH 29920 hat geschrieben: Das man ein Auto abmeldet wenn man es verkaufen möchte muss nichts bedeuten - kann natürlich. Damit verhindert man eine Probefahrt - ganz klar. Seit wann ist er abgemeldet?
Ein ehrlicher Anbieter würde den Bulli angemeldet lassen für die Probefahrt. Wenn er ihn aber schon letzten Herbst abgemeldet hat über den Winter weil er ihn erst im Sommer verkaufen wollte um einen höheren Preis zu erzielen ist das weniger verdächtigt.
Da war ich nicht sicher. Ist der TÜV für T2s jährlich fällig? Wenn ja, würde dies bedeuten, das der TÜV erst jetzt im Juli 2016 gemacht wurde? Wenn es so ist, dann nehme ich an, die Abmeldung wurde vor kurzem gemacht.

LG
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Harald
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Fragen zu einem T2b Import...

Beitrag von Harald »

Ich heiße nicht Bernd.
Also bin ich raus. Bei Fragen zum jährlichen TÜV und nur per PN versandten Bildern sowieso ...
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neubulli
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Re: Fragen zu einem T2b Import...

Beitrag von neubulli »

Harald hat geschrieben:Ich heiße nicht Bernd.
Also bin ich raus. Bei Fragen zum jährlichen TÜV und nur per PN versandten Bildern sowieso ...
Hi Harald,

sorry für das Missverständnis. Ich habe gedacht, das die Zitierungen es deutlich gemacht haben, das ich erstmal auf der Nachricht vom Bernd (TEH 29920) geantwortet habe. Ich war auf deine noch nicht gekommen.

Deutsch ist nicht meine Muttersprache und es dauert ein bisschen, bis ich auf alle Beiträge geantwortet habe. Wie meine Fragen wahrscheinlich andeuten, bin ich auch neu in der Bulli-Scene. Ich recherchiere seit Monaten wegen dem Bulli Kauf, besonders bei der Forum Einträge, aber man muss irgendwann anfangen. Es tut mir Leid, wenn ich zu grundsätzliche Fragen gestellt habe.

Um es klar zu machen, ich bitte um Entschuldigung, wenn ich gegen die Regeln vom Forum verstössen habe. Bis jetzt waren alle Antworten hilfreich und ich bin sehr dankbar dafür.
Franz-Josef
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Re: Fragen zu einem T2b Import...

Beitrag von Franz-Josef »

Hallo, im Kreis Aachen (Städteregion Aachen) wird das so gehandhabt:
Vollabnahme beim deutschen TÜV - dazu sollte der merikanische Title , der Kaufvertrag und auch evt. die Zollbescheinigung vorgelegt werden, da sonst der TÜV evt. bei der Abnahme Probeleme sehen könnte, TÜV bekommt der dann für 2 Jahre. Die Umrüstung ist dann ja schon erfolgt.
Anschließend anmelden, dabei muss der Title und die Bescheinigung über den entrichteten Einfuhrzoll vorgelegt werden, ebenso der Kaufvertrag wegen des Eigentumnachweises.
Der Title wird hier für 1 Jahr einbehalten, anschließend kann man ihn sich ggfls. wieder holen faren.
Du bekommst dann die Zulassungsbescheinigung teil 1 und 2 - früher brief und Schein.
Wir der Bus jetzt wieder abgemeldet, so wird hier der Schein gestempelt und an den brief getackert.
bedeuet, dass, wenn der Bus eine deutsche Zulassung hatte und abgemeldet ist, der VK Dir beide Dokumente sollte vorlegen können.
Wenn nicht, nachfragen - kann ja sein, dass der Schein eingezogen wurde - aber das wird dann vermerkt.
Jedenfalls wäre ich da vorsichtig und würde ggfls. bei der zuständigen Zulassungsstelle nachfragen.
Viele Grüsse Franz-Josef
neubulli
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Re: Fragen zu einem T2b Import...

Beitrag von neubulli »

Danke für alle informativen (und ehrlichen!) Antworten. Die Sache hat sich erledigt, da der Bulli schon an jemand anderen verkauft wurde.
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