nachdem ich schon eine Weile hier mitlese möchte ich mich auch vorstellen (bzw. meinen Bulli):
Ich bin 28 Jahre alt, halte mich gerade beruflich für mehrere Monate in Kalifornien auf und habe mir nach längerer Suche vor ca. 4 Monaten einen Bulli gekauft. Es handelt sich um einen T2ab Baujahr 1972 mit Westfalia-Ausstattung. Verbaut ist ein 1,7L Typ 4 Flachmotor (Kennbuchstabe CB), der Originalfarbton war laut M-Plate Pastellweiß L90D.
Der Bus ist die letzten Jahre immer mal wieder an- und abgemeldet worden und ist zuletzt 1,5 Jahre gestanden. Um ihn wieder sicher auf die Straße zu bringen habe ich ihn erstmal zu einem erfahrenen VW Mechaniker gebracht (kaum zu glauben, dass er seit 1969 eine Werkstatt für luftgekühlte VWs betreibt
). Dieser hat sich um Fahrwerk, Bremsen und Motor gekümmert, wirklich viel musste er aber fürs erste nicht machen.Ich nutze ihn im Moment als "daily Driver" auf dem Weg in die Arbeit und bisher hat sich der Bus als durchaus solide erwiesen. Nach und nach mache ich mich selbst mit der Technik vertraut. Wartungsarbeiten wie Ölwechsel, Ventile nachjustieren, Bremsbeläge wechseln etc. mache ich nach Möglichkeit inzwischen selber und auch erste Reparaturen habe ich bereits hinter mir. An Wochenenden und an freien Tagen sind auch schon längere Camping-Reisen nach San Francisco, San Diego, Las Vegas sowie in einige Nationalparks möglich gewesen. Im Frühjahr lasse ich den Bulli nach Deutschland verschiffen. Dort will ich ihn in den nächsten Jahren restaurieren und nach Möglichkeit den Originalzustand wiederherstellen.
Leider gibt es da einiges zu tun: von der original Innenaustattung ist so gut wie nichts (brauchbares) mehr vorhanden, weswegen ich gerade mühsam die Einzelteile auf dem Gebrauchtteilemarkt zusammensuche. Armaturenbrett und Lenkrad z.B. sind durch die starke Sonneneinstrahlung inzwischen an etlichen Stellen gerissen bzw. aufgebrochen. Sitze und Rückbank wurden von Vorbesitzern durch eigene Lösungen ersetzt und die Schränke der Campingaustattung fehlten komplett (konnte aber inzwischen Ersatz beschaffen). Außerdem wurden an vielen Stellen mit Hilfe von Sprühkleber Teppiche angebracht deren Reste sich nur mühsam wieder entfernen lassen. Auch Außen gibt es viel Arbeit: Front und Heck sind auf Höhe der Stoßfänger stark eingedellt. Die Lackierung hat an vielen Stellen Risse und platzt zum Teil regelrecht ab. Auch Stellen von Glasfaserspachtel sind sichtbar. Wie es mit Rost aussieht kann ich noch nicht so richtig einschätzen. Zwar hat der Bus in den letzten 45 Jahren in Süd-Kaliforninen nur wenig Regen und vermutlich noch nie Streusalz gesehen, dennoch gibt es deutlich sichtbare Roststellen. Die Dichtungen sind alle stark porös, also gut möglich dass es in den Hohlräumen bereits "gammelt". Was sich sonst unter dem Unterbodenschutz verbirgt wird sich auch erst später zeigen. Insgesamt bin ich natürlich trotzdem stolz auf meinen Bulli und genieße jede Fahrt hier.
viele Grüße,
Markus
Hier gibts noch ein paar Bilder:
Ich glaub es gab einen T1 der genau diese Farbkombi (seeblau/weiß) hatte, vielleicht war der die Farbvorlage für unsere Busse
der Alptraum 
