Ventilspiel plötzlich viel zu gross

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ghiafix
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Re: Ventilspiel plötzlich viel zu gross

Beitrag von ghiafix »

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So, nu hab' ich auch 'nen Blog:
https://stallarbeiten.blogspot.com
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Sgt. Pepper
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Re: Ventilspiel plötzlich viel zu gross

Beitrag von Sgt. Pepper »

Moin,

sicher, dass du die Kipphebelwelle in der richtigen Stellung der Nockenwelle demontiert hast und beide Ventile die gleiche Stellung gehabt hätten?
Ihr hattet die Stößel nicht bei eurer letzten Aktion gezogen und dann vertauscht, oder?
Für eine weitere Diagnose würde ich mal den Stößel ziehen, das geht schnell. Am Verschleißbild sieht man dann schon recht deutlich wenn hier etwas nicht stimmt.

Im Idealfall solltest du mal den Nockenhub vergleichen. Aber bitte nur Auslass- und Einlassventile miteinander vergleichen. Die Nockenwellen können unterschiedliche Hübe haben. Bei dem Unterschied, sollte man das auch ohne Messuhr hinbekommen.

Was mich aber stutzig macht ist das von die beschriebene Geräusch und das die Problematik mit dem Ventilspiel so plötzlich aufgetreten ist.
Es kann auch gut sein, dass eure neue Ventilführung schon wieder lose ist und langsam nach Innen wanders. Dabei kann sie auch das Ventil an Schafft "mitnehmen". Dementsprechend setzt es auch nicht mehr sauber auf dem Sitz auf und ihr habt den von dir beschriebenen Leistungseinbruch.
Schau mal zwischen die Federn, ob der Sitz noch am Kragen aufliegt.

Grüße,
Stephan
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tms
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Re: Ventilspiel plötzlich viel zu gross

Beitrag von tms »

Hallo Markus,

ich hatte das von Dir beschriebene Fehlerbild auch schonmal an meinem Typ4 Motor.

Ursache war ein eingelaufener Stössel.

Trat bei mir allerdings ohne das von Dir beschriebene "plötzliche" Geräusch auf, allerdings machte sich der betroffene Ventiltrieb durch deutlich klopfende Geräusche bemerkbar. Nachdem der (oder das?) Stössel getauscht war, lief alles ohne Probleme. Als Ursache wurde damals Überhitzung vermutet, da jedoch ausser dem Stössel nichts getauscht wurde und diese Phänomen nicht wieder aufgetaucht ist, bin ich da skeptisch.

Wie auch immer, hoffe, das hilft Dir weiter.

Gruß
Thomas
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Norbert*848b
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Re: Ventilspiel plötzlich viel zu gross

Beitrag von Norbert*848b »

tms hat geschrieben:Ursache war ein eingelaufener Stössel.
Das vermute ich inzwischen auch, wäre auch eine Erklärung dafür, dass sich beim 1.Zylinder die Ventileinstellung nicht verändert hat.
An den Stößel sollte man mit etwas Fummelei herankommen wenn das Schutzrohr gezogen ist (ist leider in den Werkstatthandbüchern nicht beschrieben). Wenn ich mich nicht täusche, läuft aber Öl nach und man muss entsprechende Vorkehrungen treffen.
Vielleicht ist auch ein Blick auf die NW möglich.
BTW:
tms hat geschrieben:Nachdem der (oder das?) Stössel getauscht war
maskulin :wink:
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert

Hab hin und wieder "Versager" und "Verzweifler" im reviedierten Zustand für den 50 PS Bus-Motor anzubieten.
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Sgt. Pepper
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Re: Ventilspiel plötzlich viel zu gross

Beitrag von Sgt. Pepper »

[quote="T2NJ72"]
An den Stößel sollte man mit etwas Fummelei herankommen wenn das Schutzrohr gezogen ist (ist leider in den Werkstatthandbüchern nicht beschrieben). Wenn ich mich nicht täusche, läuft aber Öl nach und man muss entsprechende Vorkehrungen treffen.
Vielleicht ist auch ein Blick auf die NW möglich.
/quote]

Das geht recht schnell und ohne das da viel Öl ausläuft. Da tropft vieleicht was nach, aber nicht viel.
Nen blick auf die Nockenwelle kann man aber nur bedingt erhaschen, weil man nur den "Laufbereich" des Stößels sieht, die kritischen Stellen aber direkt am Randbereich dessen liegt.
Wenn man aber die Lauffläche vom Stößel sieht, dann kann man aber schon recht gut einschätzen wie der Zustand ist.

Grüße,
Stephan
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boggsermodoa
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Re: Ventilspiel plötzlich viel zu gross

Beitrag von boggsermodoa »

tms hat geschrieben:Ursache war ein eingelaufener Stössel.
Hier ist er wahrscheinlich gebrochen. Wenn's so ist: Hoffentlich hat der Block nix (Stößelbohrung).
Die Einstellschraube sollte man auch dringend in Ordnung bringen. Die mordet sonst die Führung.
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Re: Ventilspiel plötzlich viel zu gross

Beitrag von mitdembulliumdiewelt »

Hallo Zusammen

Danke für die hilfe und sorry für die späte Antwort ich konnte mich Gestern nicht einloggen.
sicher, dass du die Kipphebelwelle in der richtigen Stellung der Nockenwelle demontiert hast und beide Ventile die gleiche Stellung gehabt hätten?
Ihr hattet die Stößel nicht bei eurer letzten Aktion gezogen und dann vertauscht, oder?
Für eine weitere Diagnose würde ich mal den Stößel ziehen, das geht schnell. Am Verschleißbild sieht man dann schon recht deutlich wenn hier etwas nicht stimmt.
Ja die Kipphebelwelle war in der richtigen Stellung und die Stössel hatten wir noch nie draussen.
Trat bei mir allerdings ohne das von Dir beschriebene "plötzliche" Geräusch auf, allerdings machte sich der betroffene Ventiltrieb durch deutlich klopfende Geräusche bemerkbar.
Das Geräusch kam bei uns auch nur vom Ventil wegen den 4mm Spiel.

Gestern habe ich versucht den Stössel zu ziehen. Der will aber nicht raus kommen. :evil:
Ich habe einen Draht im Loch eingehängt und daran gezogen. Man kann deutlich hören dass der einen Anschlag hat, ich befürchte der wurde schon mal ausgewechselt und ist nicht mehr original. Bzw. denke ich es ist einer mit so einem Pilzkopf drinnen anstatt dem geraden und ich kann den garn nicht von dieser Seite raus ziehen. :cry:

Hört und schaut euch das mal an, kann ja nicht normal sein dass der so fest hält wenn er gerade ist oder?
Ich habe irgendwo gelesen dass man den einfach mit einem Magneten raus bekommen kann oder dass die sogar rausfallen können.

https://www.youtube.com/watch?v=AppR3zhnQjw

Ich fürchte mir bleibt nichts anderes übrig als den Motor wieder auszubauen und den komplett zu zerlegen :cry: :motz: :roll: :lol:
Die Einstellschraube sollte man auch dringend in Ordnung bringen. Die mordet sonst die Führung.
Danke für den Hinweis, ich bestelle die Dinger gleich.
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Norbert*848b
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Re: Ventilspiel plötzlich viel zu gross

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Markus,
mitdembulliumdiewelt hat geschrieben:... ich konnte mich Gestern nicht einloggen.
Nichts für ungut, konnten die Meisten auch nicht:
viewtopic.php?f=19&t=22667
mitdembulliumdiewelt hat geschrieben:Gestern habe ich versucht den Stössel zu ziehen. Der will aber nicht raus kommen.
Das ist ja seltsam irgendwie, da hilft es auch nicht einen Vergleich mit dem Nachbarstößel anzustellen. Wer weiß was da passiert ist bzw. modifiziert wurde.
Auch von sanfter Gewalt ist abzuraten, denn noch besteht ja die Hoffnung, dass die Bohrung und somit auch die Motorhälfte für das Teil noch intakt ist.
Zum Motorspalten braucht es ja ein wenig geeignetes Werkzeug, Dichtmittel, Dichtsatz usw.. Ich hoffe, Du kannst alles Notwendige zusammenstellen.
Sicherlich ist der Hinweis überflüssig, aber versuche unbedingt, alle Teile da wieder einzusetzen wo sie ursprünglich waren (sprich: alles Kennzeichnen).
Auch ein Stösselstangen-Mikado sollte nicht sein. :)
Kopf hoch, es wird schon wieder. Gutes Gelingen!
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert

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Re: Ventilspiel plötzlich viel zu gross

Beitrag von Sgt. Pepper »

Moin,

du kannst den Stößel vermutlich desswegen nicht ziehen, weil sich durch den massiven Verschleiß ein Grat am Rand der Lauffläche gebildet hat. Die gehen sonst wirklich sehr leicht raus. Du kannst die Stößel mit einer kleinen Holzschraube über die Bohrung ziehen. Wenn der Schaden aber am Stößel so massiv ist, dann hat die Nockenwelle wahrscheinlich auch etwas abbekommen und dann kommst du eh nicht umhin den zu zerlegen. Das Spiel hatte ich kürzlich erst.

Stößel wie beim Typ1, mit breitem Kopf hab ich beim Typ4 noch nie gesehen. Machen da auch keinen Sinn, weil bei diesen Motoren der Zylinderversatz durch die breiteren Nocken der Welle ausgeglichen wird und nicht über die Stößel.

Grüße,
Stephan
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mitdembulliumdiewelt
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Re: Ventilspiel plötzlich viel zu gross

Beitrag von mitdembulliumdiewelt »

Zum Motorspalten braucht es ja ein wenig geeignetes Werkzeug, Dichtmittel, Dichtsatz usw.. Ich hoffe, Du kannst alles Notwendige zusammenstellen.
Sicherlich ist der Hinweis überflüssig, aber versuche unbedingt, alle Teile da wieder einzusetzen wo sie ursprünglich waren (sprich: alles Kennzeichnen).
Auch ein Stösselstangen-Mikado sollte nicht sein
Hmm bis zu den Zylinderköpfen sind wir letztes mal ja gekommen da fehlt ja nicht mehr so viel bis zum "Kern".
Ich glaube ich habe alles was es braucht um ihn auf zu machen und zum abdichten habe ich das Zeugs auf dem Bild, ob das was taugt weiss ich halt nicht.
Einen kompletten Dichtsatz habe ich auch noch, respektive die restlichen Bestandteile die wir nicht letztes Mal schon gebraucht haben.
Wir geben uns jeweils Mühe alles wieder am genau gleichen Ort zu verwenden, allerdings glaube ich kaum... nein ich bin sogar sicher, dass bei unserer Reparatur in Thailand der Mechaniker Mikado gespielt hat :D
selant.JPG
du kannst den Stößel vermutlich desswegen nicht ziehen, weil sich durch den massiven Verschleiß ein Grat am Rand der Lauffläche gebildet hat. Die gehen sonst wirklich sehr leicht raus. Du kannst die Stößel mit einer kleinen Holzschraube über die Bohrung ziehen. Wenn der Schaden aber am Stößel so massiv ist, dann hat die Nockenwelle wahrscheinlich auch etwas abbekommen und dann kommst du eh nicht umhin den zu zerlegen. Das Spiel hatte ich kürzlich erst.
Das macht natürlich Sinn, ist mir gar nicht eingefallen :roll: :idea:
Ich glaube ich mache den Motor auf und versuche nicht das Ding mit Gewalt raus zu ziehen sonst versau ich noch die Bohrung. Asserdem kann ich mir dann die Nockenwelle ansehen und gleich alles bestellen was ersetzt werden muss.

Für das Zerlegen hätte ich da noch eine Frage evtl. hast du mir da ein paar Tipps Stephan, da du das ja erst gerade hinter dir hast :D
Wir hatten letztes Mal die Köpfe, Kupplung und Schwungscheibe, Gebläsekasten und Lüfter-Rad weg.
Müssen vor dem Spalten des Blocks die beiden Hauptlager vorne und hinten zwingend raus oder kann das drinn bleiben und könnte ich sogar Kupplung und Schwungrad dran lassen?

Vielen Dank und liebe Grüsse
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